Gemüse, Nüsse und Pilze in der Halbzeitpause

Ein guter Freund von mir ist verantwortlich für das Catering bei Spielen in drei deutschen Fußballstadien. In der örtlichen Lokalzeitung in einer dieser Städte erschien vor nicht allzu langer Zeit ein großer Artikel, in dem bemängelt wurde, dass es in diesem Stadion für die Zuschauer keine veganen Angebote gibt. Immer nur Würstchen, Steaks und Bier, das ist dem deutschen Gutmenschen ein Dorn im Auge.

Und so dauerte es nicht lange, bis die Verantwortlichen des Vereins meinen Freund zum Gespräch einbestellten. Schlechte Presse brauche kein Mensch. Es müsse nun umgehend ein entsprechendes Angebot für die Fans und Faninnen her, oder wie man das jetzt sagen muss.

Wenig überzeugt, aber der normativen Kraft des Faktischen folgend, orderte der Grundversorger mit Speis‘ und Trank für die Stadionbesucher „Veggie-Burger“. Falls Sie nicht wissen, was das ist: Es handelt sich dabei um einen Bratling aus Gemüse, Nüssen, Pilzen und vegetarischen Fleischersatzprodukten.

Als jahrzehntelanger leidenschaftlicher Fußballfan darf ich Ihnen versichern, nichts wünsche ich mir in der Halbzeitpause eines Bundesligaspiels mehr als Gemüse, Nüsse und Pilze. Ehrlich. Vielleicht können wir dann gleich auch noch einführen, dass die Spiele nach 90 Minuten immer unentschieden ausgehen müssen, damit sich niemand diskriminiert fühlt auf dem Rasen.

Auf meine Frage nach dem Verkaufserfolg in diesem Stadion schaute er mich an und bekannte, er verkaufe bei den Tausenden Zuschauern pro  Spieltag zwischen null und vier Veggie-Burger…

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Ob Terroristen jetzt „Rettet die Wale“ auf ihre Taliban-Mützen drucken?

Wir wissen nicht, ob sich die Führungskader von Greenpeace und Al Kaida regelmäßig zum Dialog treffen, um über Schnittmengen in ihren Betätigungsfeldern zu sprechen. Logisch fände ich das schon, den beide sind globale Player, beide verachten den Kapitalismus, unsere Wohlstandsgesellschaften, die Lebensfreunde, das Unbekümmerte und leicht bekleidete Frauen.

Warum also nicht ein Gipfeltreffen organisieren mit schwarzem Tee in Tora Bora, einem Höhlensystem in der afghanischen Bergkette Spīn Ghar, etwa 40 km südlich von Dschalalabad in der Provinz Nangarhar. Oder in einer Wetterstation in der Antarktis, wo man in den Gesprächspausen bunte Wetterballons fliegen lassen kann? Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr Schnittmengen entdecke ich auf Anhieb.

Zugegeben, das mit dem Steinigen von Ehebrecherinnen oder den Sprengstoffgürteln, das findet man in der Greenpeace-Zentrale in Amsterdam auch nicht so gut, ey. Aber man könnte Allahs Krieger vielleicht durch „Einbindung entzaubern“, wie man uns das in Deutschland immer vorschlägt, wenn es um Honeckers Erben und ihre Beteiligung in den Parlamenten geht.

Also, so ein Stuhlkreis in Kandahar oder Amsterdam wäre eine echte Option.

Was aber zweifellos jetzt in irgendwelchen Höhlen in Syrien, Afghanistan oder Jemen passiert ist, dass sich die Planer zukünftiger islamistischer Terroranschläge im Westen immer wieder wieder die TV-Aufnahmen von dem Idioten anschauen, der vor dem EM-Länderspiel zwischen Deutschland und Frankreich in die Münchner Allianz-Arena mit einem gelben „Motorschirmflieger“ einschwebte, fast abstürzte und bei der „Landung“ zwei Menschen so verletzte, dass sie ins Krankenhaus gebracht werden musste. Für die gute Sache natürlich, das Klima, den Planeten, all das eben, was man uns jeden Tag bis zum Erbrechen vorkaut.

Nun ist nicht überliefert, ob IS und Al Kaida eigene Klima-Arbeitskreise und Runde Tische zur Rettung der Wale haben, aber sie interessieren sich ganz sicher für die Taktik unserer Sicherheitsdienste. Dis haben schon vor langer Zeit realisiert, dass Großveranstaltungen wie Papstaudienzen, Rockfestivals open air, Präsidentenbesuche und Fußballstadien lohnende Ziele sind, wo man mit überschaubarem Aufwand gewaltigen Schaden auch an Menschenleben anrichten kann.

Schon oft habe ich beim Stadionbesuch in Bielefeld gedacht: Na, ob das reicht? Dann nämlich, wenn ein gelangweilter „Ordner“ uns lustlos zwei mal rechts und links an Oberarm und Oberschenkel klopft und das für „Abtasten“ hält. Ich glaube, in Bielefeld könnte ich einen Patronengurt über dem Arminiatrikot tragen, das würde niemandem auffallen.

Ein Fußballländerspiel in Deutschland ist eine Hochrisikoveranstaltung. Da wird das leere Stadion vor Öffnung der Zuschauertore mit Sprengstoffhunden abgeschnüffelt, da schauen die Herren vom BKA vorbei in ihren gut sitzenden Anzügen und Sonnenbrillen. Und da werden Scharfschützen auf dem Stadiondach platziert. Und diese Jungs sind richtig gut. Wenn die schießen müssen, dann treffen sie auch. Immer.

Nun kommt also unser „Greenpeace-Aktivist“ da eingeschwebt, die Sniper schauen durchs Zielfernrohr und legen an. Und dann passiert es: Sie sichern ihr Handwerkszeug und holen sich einen neuen Kaffee. Denn: Auf dem gelben Ufo, dass zunächst ja als Bedrohung wahrgenommen wird, steht der Schriftzug „Greenpeace“ aufgedruckt. Und sofort ist der Alarm beendet. Greenpeace steht da, dann ist ja alles gut. Das ist wie „Rotes Kreuz“ oder „Thunberg“, da kann nichts passieren.

Was werden die mit den schlechten Zähnen und dem Turban neben ihren Kalashnikows gelacht haben in ihrer Höhle nahe Kandahar, als sie das auf ihren Satellitentelefonen aus Saudi-Arabien gesehen haben. Bei der nächsten Splitterbombe einfach Greenpeace draufschreiben, dann droht keine Gefahr. Und die Herren Taliban drucken jetzt im Gegenzug auf ihre Mudschahed-Mützen „Rettet die Wale“.

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