Stracki

Wir neigen dazu, in unserer politischen Blase immer schnell zu sein, wenn es um umstößliche Wahrheiten und verzichtbare Personen geht. Die noch Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Deutschen Bundestag, Marie-Agnes Strack Zimmermann, ist dabei eine, über die „unser“ Urteil längst gefällt ist. „Kriegstreiberin“, „Waffen-Lobbyistin“ und ähnliche Kategorisierungen sind dabei noch die schmeichelhaften. Seit „Stracki“ dann sogar Spitzenkandidatin ihrer FDP für die Europawahl geworden ist, drehen alle völlig hohl. Aber alle? Keinewegs!

Im Politiker-Ranking der wichtigsten (sprich: beim Volk beliebtesten) deutschen Politiker fand ich die Frau jüngst auf Platz 6 von insgesamt 20.

Weil sie so eine sympathische Erscheinung ist?

Vermutlich nicht. Ich glaube, den Leuten imponiert, dass Frau Strack-Zimmermann in einer wichtigen politischen Frage eine klare und glaubhafte Haltung beweist. Sie will ohne Wenn und Aber die Ukraine so massiv unterstützen, dass Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine keinen Erfolg haben wird. Auch mit Taurus-Marschflugkörpern natürlich.

Und die Frau ist sogar so clever, dass sie aus negativen Zuschreibungen ihrer Person eine kluge Wahlkampagne gemacht hat. „Die Frau nervt“ heißt es da auf FDP-Wahlplakaten. Und dann folgt der Zusatz: „Die Richtigen“.

Legendär ihr Interview, in dem sie ihren Bundeskanzler Olaf Scholz als „Autisten“ bezeichnet.

Ich gebe zu, mich beeindruckt die Frau.

In dieser trostlosen Ampel-Koalition ist sie der letzte Mann, der einen Arsch in der Hose hat, wie der Volksmund das nennen würde. Und ich habe mich kurz bei dem Gedanken erwischt, ob ich nicht vielleicht doch mal wieder FDP wählen sollte morgen. Aber, bitte regen Sie sich nicht auf, ich werde es nicht tun.

Zu oft habe ich es getan während der Merkel-Jahre, zu oft bin ich schon am Montag danach bitter enttäuscht worden von Lindner & Co.




Zwei Jahre russischer Angriffskrieg: Die Ukraine wird sich nicht unterwerfen

Genau heute vor zwei Jahren hat der Wahnsinn begonnen. Da gab der Präsident der Russischen Föderation, Wladimir Putin, den Befehl zum Angriff auf die Ukraine, die sich mehrheitlich nach Westen orientieren wollte. 150.000 Soldaten, viele Wehrpflichtige, die gar nicht wussten, wo und warum sie dort sind, wurden in Marsch gesetzt. Viele von Ihnen haben die erste Angriffswelle nicht überlebt.

Heute sehen wir, wie alles in einem mörderischen Stellungskrieg feststeckt, und als unbedarfter Beobacher fragt man sich, warum die nicht endlich mit dem Zerstören, Töten und Vergewaltigen aufhören.

Aber warum sollte sich die Ukraine unterwerfen? Niemand will unter russischer Herrschaft leben, so viele Menschen haben für ihren Freiheitskampf ihr Leben verloren. Niemand zählt die Verwundeten, Verkrüppelten und die verschleppten Kinder. Der Preis des Krieges.

Es wäre wünschenswert, wenn der Westen, besonders Deutschland, nicht diese Herumeierei vollführt hätte.

Wer von uns hätte gedacht, dass die Ukraine so tapfer und fintenreich verteidigt? Hohe Generale haben im deutschen Fernsehen schon bei Kriegsbeginn verkündegt, dass es spätestens in zwei Wochen vorbei sein wird. Nun sind es zwei Jahre, und mit mehr und besseren Waffen hat die Ukraine, haben die Menschen immer noch die Chance, sich aus der barbarischen Umklammerung Russlands zu befreien.

Putin-Fans verweisen gern darauf, dass die USA in ihrer Geschichte auch nicht immer nur Saubermänner waren. Aber das Beispiel USA trifft hier in anderer Hinsicht auch gut. Denn als die Amis zusammen mit der NATO nach 9/11 in Afghanistan einmarschierten, waren auch gleich die Experten da, die sagten, dass die Afghanen nicht den Hauch einer Chance hätten.

Aber Krieg ist nicht nur eine Angelegenheit von großen Heeren oder Raketen und Granaten. Es ist eine Sache der Entschlossenheit und des unbedingten Willens. Die Ukraine wird nicht aufgeben, und der Westen wird die Ukrainer nicht im Stich lassen – ob mit Olaf Scholz oder ohne. Die Freiheit hat immer eine Chance.




Neun kleine Landungsschiffe…

Die ukrainischen Streitkräfte haben in der vorletzten Nacht mit drei Seedrohnen das Landungsschiff „Caesar Kunikow“ angegriffen und versenkt. Diese Landungsschiffe dürfen Sie sich nicht vorstellen wie die, die wir alle aus „Der längste Tag“ kennen, dem monumantalen Spielfilm über die Landung der Alliierten an den Stränden der Normandie. Die „Caesar Kunikow“ war ein modernes Kriegsschiff, das 12 Panzer und viele Soldaten transportieren konnte.

Von diesen Schiffen hatte die russische Schwarzmeerflotte neun, inzwischen sind es nur noch fünf, weil die anderen von ukrainischen Spezialeinheiten aus dem Rennen genommen wurden. Landungsoperationen vor Odessa? Vergessen Sie es!

Denn die russische Marine kann keine neuen Schiffe ins Schwarze Meer bringen, weil der NATO-Partner Türkei die Durchfahrt am Bosporus für russische Schiffe geschlossen hat.

Es sind diese vielen kleinen Nachrichten, die jeden Tag eindrucksvoll belegen, dass die Ukraine keinerlei Absicht hegt, die Verteidigung des eigenen  Landes gegen den russischen Angriff einzustellen.




Sahra macht weiter wie früher

Frau Wagenknecht, einst das schöne Gesicht des Stalinismus, hat ihren ersten Bundesparteitag veranstaltet mit rund 400 Genossen in Berlin. Zweck war die Aufstellung der Liste zur Europawahl im Juni und die Verabschiedung des Wahlprogramms dazu. Und sie und ihre Kameraden blieben ihrer  alten Liebe treu.

Das Programm ist durchsetzt von Amerikahass und Demutsgestern gegenüber Moskau. Keine Waffenhilfe mehr für das ums Überleben kämpfende Volk der Ukraine, Sanktionen aufheben und Milliarden raushauen, um wieder Russlands Öl und Gas zu kaufen, damit die Kriegskasse Putins immer schön mit deutschen Steuergeldern gefüllt ist.

Jedenfalls bekommt Herr Chrupalla jetzt echte Konkurrenz im Wettstreit um die Gunst des Kreml.




Thunberg in der Ukraine – how dare you, uns mit diesem PR-Mist zu nerven?

Man denkt, die Ukraine hat mit dem russischen Angriff nun wirklich alle Hände voll zu tun, um zu überleben, da kommt die nächste Zumutung.

Zur „Erfassung der durch den russischen Angriffskrieg verursachten Umweltschäden ist die schwedische Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg gemeinsam mit einer internationalen Arbeitsgruppe in die Ukraine gereist“, erfahren wir am späten Abend durch die dpa.

Der russische Raketenbeschuss hat zahlreiche Städte schwer zerstört, und es reisst ja nicht ab. Im südlichen Gebiet um Cherson ist alles total verwüstet, und dann noch die Zerstörung des Kachowka-Staudamms und das darauf folgende Hochwasser.

Warum muss die PR-geile Öko-Tante aus Schweden da jetzt herumlaufen?

Warum kann sie nicht nach Moskau fliegen und vor dem Kreml gegen den Krieg demonstrieren? Warum nicht nach Belarus, ein Glas Schwarztee mit Prigoschin trinken? Wahrscheinlich, weil das nicht so schöne Fotos ihrer PR-Leute gibt für die nächste Spendenkampagne.

Bisher waren ihre Atlantiküberfahrt zur UN nach New York mit den Delphinen links und rechts des Bootes und ihre ICE-Fahrt in Deutschland, auf dem Boden sitzend (bevor die Bahn zum Essen in den Speisewagen einlud) die besten Bilder. Mal schauen, was sie dieses Mal macht. Vielleicht schleppt sie Steine für den Wiederaufbau von Bachmut. Oder sie fängt mit ihren bloßen Händen einen anfliegenden russischen Marschflugkörper ab, bevor er in ein Gebäude einschlägt. Irgendwas werden ihre Leute schon hinbekommen, damit die nächste Spendenkampagne ordentlich läuft…

Diese PR-Inszenierungen ekeln mich einfach nur noch an…

 

 




Warnstufe erhöhen? Es ist doch so schön draußen….

In Russland ist derzeit richtig was los – und wir liegen am Badesee.

Die Söldnerarmee Wagner hat offenbar die Faxen dicke. Jedenfalls haben Prigoschins Kämpfer im Süden Russlands vergangene Nacht mehrere Kasernen und Flughäfen der russischen Armee übernommen. Der Führer im Kreml hat Anti-Terror-Notstand ausgerufen und seine Häscher losgeschickt, den widerspenstigen Wagner-Boss zu „neutralisieren“.

Was hierzulande gar nicht diskutiert wird: Russland ist eine Atommacht, und es brennt im Süden des Landes. Mit Kasernen und Flughäfen haben die Kämpfer jede Menge Waffen. Ein Freund, früher Bundeswehrsoldat, sagte mir eben am Telefon: „Damals wäre spätestens heute Morgen bei der Bundeswehr die Warnstufe erhöht worden.“ heißt: Vorbereitungen für den Fall, dass etwas Schlimmes passiert, wären jetzt angelaufen…

Haben Sie das Gefühl, dass da etwas passiert? Wir haben 26 Grad draußen, die Sonne scheint, und wie die Welt untergegangen ist, aschauen wir dann abends in der ARD-Tagesschau…




Medwedew hat eine Idee – schauen wir doch mal in die Geschichtsbücher

Unter Historikern unbestritten ist, dass der Nichtangriffspakt, den das Deutsche Reich und die Sowjetunion Ende August 1939 abschlossen, für den Beginn des Zweiten Weltkrieges entscheidende Bedeutung hatte. Am 1. September rollten dann die Panzer, oder wie „der Führer“ es formulierte: „Ab 5.45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen…“

Was populärwissenschaftlich gern in Kreisen der Russland-Fans weggelassen wird, ist, dass dieses Abkommen zwischen Hitler-Deutschland und Stalin auch noch ein geheimes Zusatzprotokoll hatte. Darin wurden die Interessensphären beider Mächte abgesteckt. Und das gemeinsame Interesse von Hitler und Stalin war es, Polen von der Landkarte zu tilgen. Für „Lebensraum“ und so….

Für die Geschichtsinteressierten unter Ihnen zur Vollständigkeit: Am 28. September 1939 schlossen die beiden Invasoren den „Deutsch-Sowjetischen Freundschafts- und Grenzvertrag“, der den Hitler-Stalin-Pakt komplettierte, indem er die Interessensphären endgültig aufteilte: Darin war geplant, dass Westpolen inklusive Lublin und Warschau an das Deutsche Reich gehen würden, der Rest Polens sowie Finnland, Estland, Lettland, Litauen und das heutige Rumänien an die Sowjetunion. Damit setzten sich Berlin und Moskau über das Selbstbestimmungsrecht von fünf souveränen Nationalstaaten hinweg.

Wenn man im Geschichtsunterricht aufgepasst hat, dann weiß man, dass sowas dann zu sowas führt.

Zweiter Weltkrieg, 55 Millionen Tote, weil Irre an den Schalthebeln der Macht, ihren Traum von Machtfülle für die Ewigkeit zu verwirklich suchen.

Und da kommen wir zu all den Hobby-Analytikern, die dieser Tage in den Sozialen Netzwerken einfache Lösungen verbreiten.

Der Westen müsse doch bloß anerkennen, dass die ukrainische Halbinsel Krim und die vier leidlich von russischen Soldaten und Söldnern überrollten Gebiete im Osten der Ukraine fortan zur Russischen Föderation gehören. Und dann könne man…verhandeln. Verhandeln sagen Putin und sein Kläffer Medwedew – hat er diese Woche eigentlich schon mit Atomraketen gegen Deutschland gedroht? – , nicht etwa Einstellen der Kampfhandlungen. Es geht nicht um Waffenruhe und Frieden, es geht um Unterwerfung.

Leute wie Putin und Medwedew verachten uns, verachten den Westen, den sie für schwach und dekadent halten. Und letzteres ist er ja leider auch zunehmend. Aber schwach?

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Ich glaube, dass seit Mitte vergangenen Jahres in Moskau die Verzweiflung groß ist, dass der „schwache Westen“ alles andere als schwach ist. Und dass die ukrainische Armee getrieben vom Willen, sich gegen die verhassten Invasoren zu verteidigen, zusammensteht und klar Kante zeigt.

Medwedew hat gestern vorgeschlagen, die Ukraine quasi zu teilen. Der Osten geht an Russland, der Westen wird in Teilen an angrenzende EU-Staaten aufgeteilt. Die Ukraine verschwindet von der Landkarte.

Es sind genau solche Typen wie Medwedew, die nicht begreifen, dass nur ein rechtsbasiertes Zusammenleben zwischen den Systemen Frieden garantiert. Aber vermutlich ist es ihm auch egal, wenn man sieht, wie die Russen in der Ukraine Hunderttausend junge Soldaten verheizt haben. Der einzelne Mensch zählt nichts in solchen kollektivistischen Systemen, zählte noch nie was.

Dass es in Moskau nun ein paar Glaspaläste und Superreiche gibt, die sich in schwarzen Limousinen am Pöbel vorbeifahren lassen und in edlen Clubs Parties feiern, während 18-Jährige im ukrainischen Morast verrecken und oft nicht einmal wissen, für was sie eigentlich sterben.

Je mehr ich mich mit diesem Thema befasse, desto sicherer bin ich, dass Russland mit dieser Barbarei nicht durchkommen darf. Sonst können wir das Völkerrecht gegen das Recht des Stärkeren eintauschen.

 

 




Russlands wachsende Probleme mit Heimkehrern aus dem Krieg

Russische Soldaten und Söldner kommen in der umkämpften Stadt Bachmut nach wochenlangen erbitterten Kämpfen voran. Das behaupten britische Geheimdienste in ihrer täglichen Lagebeurteilung

Nach Einschätzung der Briten hängt das auch damit zusammen, dass die reguläre Armee und die Gruppe Wagner nach wochenlanger Rivalität wieder gemeinsam vorrücken und sich gegenseitig unterstützen.

Die Söldnerarmee Wagner ist in diesem Krieg mit inzwischen 50.000 Kämpfern aktiv. Viele von ihnen haben ihr Leben verloren. Und den Überlebenden ist der Dank des Vaterlandes keinefalls gewiss.

Viele der Wagner-Söldner wurden in russischen Gefängnissen rekrutiert 

Schwerverbrecher, die nichts mehr zu verlieren haben. Denn Mörder und Vergewaltiger haben nach einer Haft in der russischen Gesellschaft keine Perspektive auf ein normales ziviles Leben. Und wenn ein Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin höchstpervönlich vor den angetretenen Häftlingen im Gefängnishof eine Ansprache hält, und im Gegenzug zum Kampf für Mütterchen Russland in der Ukraine danach die Freiheit verspricht, dann hat das eine Wirkung auf die Männer. Die kleine Vorbehaltsklausel: Sie müssen mindestens sechs Monate in der Ukraine kämpfen…und überleben. Tausende habe das nicht geschafft.

Und die, die lebend in die Heimat zurückkehren, sind vielerort nicht willkommen

Das ist durchaus vergleichbar mir den aus dem Vietnam-Krieg zurückkehrenden GI’s in den 80er Jahren in Amerika, wo die jungen Soldaten als „Babymörder“ beschimpft wurden.

Das (russische) «System gibt ihnen keine Gelegenheit, zu einem normalen Leben zurückzukehren», sagt Jewgeni Prigoschin erbost, gerichtet an die russischen Eliten. Seine Soldaten hätten mit dem Kriegseinsatz in der Ukraine „ihre Schuld gegenüber dem Land beglichen“.

«Ihre Begnadigung ist eine direkte Bedrohung für die Sicherheit und das Leben der Frauen und ihrer Kinder», heißt es in einem Aufruf einer Antikriegsgruppe in Moskau. Und Frauen befürchten, dass durch „die Kriegstraumata“ der Heimkehrer das Risiko der Gewalt steige. Auch das ist durchaus realistisch, wie wir auch von Bundeswehr-Heimkehrern aus Afghanistan wissen, von denen viele an posttraumatischen Störungen leiden und in medizinischer Behandlung sind.

Das Thema hat inzwischen längst die russische Staatsführung erreicht. Eva Merkatschowa vom Russischen Menschenrechtsrat, der von Putin selbst eingerichtet wurde, sagt, dass Russland ein Rehabilitierungswesen brauche. Die «oft so schon gestörten» Straftäter hätten nun zusätzlich noch die Kriegstraumata. Ein Kriegsorden helfe ihnen nicht, im Leben anzukommen, Arbeit zu finden. In Russland fehle bisher ein System, um Straftäter auf ein Leben in Freiheit vorzubereiten.

Prigoschin ist ein Mann der Tat, nicht nur auf dem Schlachfeld. Er plant, auf einem Grundstück im bei Reichen beliebten Moskauer Vorort Barwicha den Bau eines psychologischen Rehabilitationszentrums für Kriegsteilnehmer, darunter ehemalige Strafgefangene. Man darf gespannt sein, wie die Nachbarn das finden…

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Endlich klare Worte aus der AfD zu Russlands Krieg gegen die Ukraine

Die AfD-Bundestagsfraktion hat heute nach einer intensiven Diskussion einen bemerkenswerten Beschluss gefasst. So bemerkenswert, dass wir den veröffentlichen wollen.

Es geht um die Bundeswehr und die Haltung der Partei zum Ukraine-Krieg.

„Westliche Politk“ habe zur Eskalation in der Ukraine beigetragen, heißt es in dem Antrag, der später bei nur vier Gegenstimmen beschlossen wurde.

Man kann das so sehen natürlich, auch wenn es nicht meine Position ist. Aber dann kommt etwas Neues:

„Gleichzeitig ist der russische Angriff auf die Ukraine, (…), nicht zu rechtfertigen…“

Man reibt sich die Augen und muss es zwei oder drei Mal lesen. Endlich spricht die AfD mal klar aus, was im Rest des politischen Deutschland längst Konsens ist, die großen Parteien sollten in Zeiten von Krieg und Frieden an einem Strang ziehen. Und klar hat der Westen viele Fehler im Umgang mit Russland und Putin gemacht, wer will das bestreiten? Aber das Morden, Zerstören und Vergewaltigen der russischen Soldateska auf Befehl des Führers im Kreml ist durch nichts, nichts, nichts zu rechtfertigen.

Und es geht noch weiter. Im Punkt 2 des Beschlusses heißt es:

„Berechtigte Kritik an der US-Außenpolitik befürworten wir, plumpe antiamerikanischen Reflexe jedoch nicht.“

Auch das ist in dieser Klarheit bemerkenswert, zeigt es doch, dass die Abgeordneten wissen, dass ihre bisherige Haltung, bei Manchem einfach durch Unterlassen, in dieser Frage nicht zu halten ist, wenn man in dieser Gesellschaft als politische Kraft gesprächs- und irgendwann kooperationsfähig werden will. Wer die vergewaltigten Frauen von Butscha und das Gemetzel russischer Söldner in den Straßen von Bachmut kleinredet, der nimmt sich selbst aus dem Rennen. Und antiamerikanische Dummschwätzerei hat es leider allzuoft gegeben in manchen Regionen. Und als Höhepunkt einen Abgeordneten, der auf einer AfD-Veranstaltung mit einem T-Shirt der Söldnerarmee Wagner ans Rednerpult trat. Ja, da klatschen die „Jogginghosen“ begeistert, aber der ziviliierte Rest der Gesellschaft wendet sich angeekelt ab.

„Wir stehen fest an der Seite der Bundeswehr…“ endet das mit großer Mehrheit beschlossene Papier. Und weiter, dass man auf Diplomatie statt Waffen setze, „macht uns nicht zu Verbündeten linker Pazifisten….“

Chapeau, AfD! Gut, dass das mal klargestellt wurde. Schönen Gruß an Frau Wagenknecht! Obwohl, Pazifistin ist die ja auch nicht, wenn es um die „richtige Seite“ geht…

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Warum gibt sich Alice Schwarzer für so ein Theater her?

Um zu erkennen, warum die gestrige Demonstration von Wagenknecht und Schwarzer eine einzige Peinlichkeit war, reichte ein kurzer Blick über die Menschenmenge in Berlin. Bei der sollte es ja angeblich um Frieden für die Ukraine gehen, behaupteten die Initiatorinnen. Frieden für die Ukraine – aber es war nicht eine einzige Ukraine-Fahne zu sehen. Nicht eine.

Stattdessen sammelte die Polizei vor Ort zahlreiche Fahnen der Russischen Föderation von den Demonstranten ein, die Winkelemente für den Agressor schwenken wollten. Diese ganze Veranstaltung gestern war eine Farce, und wenn Sarah Wagenknecht und Jürgen Elsässer aus langjähriger Verbundenheit zu Moskau so etwas machen, um die öffentliche Stimmung in Putins Sinne zu beeinflussen, kann man das noch nachvollziehen.

Aber dass eine beeindruckende Frau wie Alice Schwarzer sich als öffentliches Auhängeschild für dieses Kasperletheater hergibt, das ist schon beschämend. FOCUS-Journalist Jan Fleischhauer hat heute dazu die Sätze geschrieben, denen ich nichts hinzuzufügen habe:

„Anders als viele meiner Altersgenossen habe ich Schwarzer immer bewundert – für ihren Mut, ihre Frechheit, auch ihren Starrsinn. Ohne Schwarzer hätte es den Feminismus so in Deutschland nicht gegeben, jedenfalls nicht so schnell. Sie hatte ja außerdem meist recht. Sie sehen, mich verbindet ein starkes sentimentales Band mit dieser Frau.

Aber dann stieß ich vor zwei Wochen beim Surfen im Netz auf ein Video, in dem sie neben Sahra Wagenknecht stand und ein „Manifest für den Frieden“ vorstellte. Beide Frauen lachen in die Kamera. Sie knuffen und herzen sich. Vor allem Schwarzer scheint bester Stimmung. „Manche von euch sind vermutlich überrascht, mich hier mit Sahra Wagenknecht Schulter an Schulter zu sehen“, sagt sie strahlend in die Kamera.

Mir geht das Bild der lachenden Alice seitdem nicht mehr aus dem Kopf. Immer wenn ich Meldungen aus der Ukraine lese, sehe ich diesen Ausbund an guter Laune. Es ist wie ein Fluch. Ich lese über gefallene Soldaten oder verschleppte Kinder – und zack ploppt das Bild der fröhlichen Alice vor meinem geistigen Auge auf.

Worüber lacht Frau Schwarzer? Was verschafft ihr so gute Laune? Sie selbst sagt, dass es einen sehr ernsten Grund für ihre Intervention gebe, nämlich das Sterben und die Zerstörung in der Ukraine. Das sind ihre Worte. Aber sie stehen in eigenartigem Kontrast zu ihrem sonnigen Auftritt.“

Den ganze Text von Fleischhauer lesen Sie hier