Zeitenwende

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser!

Sicher sind die meisten von Ihnen in österlicher Grundstimmung, stürmen noch Supermärkte oder Feinkostgeschäfte, um die fehlenden bunten Eier zu besorgen. Ich hoffe, Sie bekommen dass alles so hin, wie sie es sich vorstellen!

Ich habe die beiden vergangenen Tage genutzt, um mich mit einigen Freunden und Familienmitgliedern auszutauschen, ob überhaupt oder wie es weitergehen soll mit meinen publizistischen Aktivitäten und der Netzwerkarbeit.

Mein Blog Denken Erwünscht existiert seit 12 Jahren, in meiner Erinnerung war es der dritte bürgerlich-konservative Blogger in Deutschland nach Henryk M. Broders Achse und Roland Tichy.

Zweieinhalb Tausend Beiträge habe ich dort bisher geschrieben, es gab mehrere Millionen Zugriffe über die Jahre, im Forum bisher über 50.000 Kommentare. Man kann nicht sagen, dass meine und die Gastbeiträge nicht Beachtung fanden, was sich aus Zuschriften und Anrufen von Entscheidern in der Politik ergibt, ein paar Mal auch durch Rechtsanwaltsbriefe. Wäre schlimm, wenn nicht.

Diese Online-Tageszeitung TheGermanZ und das Beiboot „Kelle“ haben deutlich höhere Zugriffszahlen. Der vergangene Frühe Vogel über Carsten Linnemann hatte hier knapp 37.895 Aufrufe. Das Interview mit der CDL-Chefin Susanne Wenzel, die Berichterstattung über die neuen Gäste unseres Landes aus Afghanistan und über den Meloni-Besuch im Weißen Haus wurden jeweils von Tausenden gelesen. Aber Journalismus im Internet ist für Nischenmedien wie unseres nicht zu finanzieren, wenn nicht ein oder mehrere große Geldgeber dahinterstehen. Davon bin ich nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre fest überzeugt.

Hier mal ganz konkret: In den vergangenen sieben Tagen haben Peter, Kristine, Achim und zwei weitere Leser Geld gespendet – zusammen eine Wocheneinnahme von 240 Euro. Und ich bin den fünf mir persönlich unbekannten Lesern und allen anderen, die immer wieder 10, 50, auch mal 100 Euro spenden, damit ich und wir unsere Arbeit machen können, wirklich sehr dankbar. Aber es reicht objektiv einfach nicht, um das alles auf Dauer zu betreiben, um Gehälter und Honorare zu bezahlen, herumzureisen, die Technik auf dem neuesten Level zu halten. Man muss das akzeptieren, es ist einfach so.

Einige von Ihnen wissen, dass ich vorher recht erfolgreich im Mainstream unterwegs war, zuletzt als stellvertretender Redaktionschef der BILD in NRW. Klasse Job, toller Laden, 14 Monatsgehälter, keine Probleme. 2007 habe ich mich entschieden, in Freundschaft zu gehen und etwas Eigenes zu machen. Aus heutiger Sicht würde ich es nicht mehr.

Aber ich hadere auch nicht

Es ist ein gutes Gefühl, frei zu sein, das machen zu können, was man ganz gut kann und auch gerne macht. Es ist ein gutes Gefühl, wenn man nicht nur arbeitet, um Geld zu verdienen, sondern etwas tun kann, was für die Gesellschaft und Gleichgesinnte vielleicht einen Wert hat. In meinem Fall das Netzwerken und das Scheiben. Aber nun, am Osterfest 2025 ist für mich meine persönliche Zeitenwende.

Wenn ich jetzt so weitermache wie in den vergangenen drei Jahren, fahre ich wirtschaftlich gegen die Wand, und das habe ich nicht vor. Das kann und werde ich schon wegen meiner Kinder und meinem (bisher) einzigen Enkel nicht tun.

Und es stellt sich die Sinnfrage

Denn ich möchte mein Deutschland zurück. Nicht die 80er Jahre, ich gehöre nicht zu den „Früher war alles besser „Beschwörern. Aber ich möchte, dass Recht und Gesetz für alle gelten, dass hier jeder denken und sagen kann, was er oder sie will, ohne Nachteile deshalb zu haben.

Ich will eine freie Marktwirtschaft mit Unternehmern, die ihre Firmen ohne ideologische Fesseln führen können. Ich will, dass unsere Grenzen durchlässig sind für diejenigen, die unser Land weiterbringen und auch die, die aus begründeter Angst um ihr Leben aus ihrer Heimat flüchten mussten und um Hilfe schreien. Aber nicht für grinsende „junge Männer“, die ihre Ausweise „verloren“ haben, aber die Smartphones retten konnten, die hier „Allahu Akbar“ grölen, jeden Tag Messerangriffe verüben, zweimal die Woche Gruppenvergewaltigungen, ein Delikt, das es in meiner alten Bundesrepublik gar nicht gab. Wer zu über 90 Prozent die Täter sind? Darf ich hier nicht schreiben, mein weißer Frottee-Bademantel ist nicht fotogen genug für die Kameras morgens an der Haustür.

Was können wir überhaupt tun, um die ätzenden Zustände in Deutschland zu verändern?

Die SPD, der hippe Koalitionspartner von Friedrich Merz, hat heute Morgen vorgeschlagen, was wirklich wichtig ist: Auf keinen Fall dürfe man der AfD die Vorsitze von Fachausschüssen des Bundestages geben, die der Partei zustehen. Dieser Umgang mit der AfD ist nicht in Ordnung, jeder weiß es, auch CDU-Bundestagsabgeordnete sagen mir das im persönlichen Gespräch. Und dann stimmen sie dagegen, weil die Fraktionsdisziplin das erfordert und man ja „gegen rechts“ sein muss.

Ich habe keine Lust mehr auf dieses Theater

Eine wirkliche Politikwende wird es in Deutschland so definitiv nicht geben. Nicht geben können.

Mit Kleinspenden, Abos und Werbebannern ist unser Betrieb – alle drei Portale – nicht mehr zu betreiben. So deutlich muss ich das sagen, hätte es im Grunde schon vergangenes Jahr sagen müssen. Aber das Prinzip Hoffnung ist bei mir als Christ fest im Kopf verankert.

Es gibt einen Plan, an dem ich seit Wochen arbeite. Ja, ich werbe weiter um Abonnements und Spenden werben. Und ich laufe durchs Land, um neue Gesellschafter und frisches Geld zu akquirieren. Es gibt einen Plan für die kommenden drei Jahre, auch auf der Einnahmenseite voran zu kommen. Aber jetzt null Risiko mehr, die alljährliche Schwarm-Konferenz der Bürgerlichen – abgesagt, weil die Finanzierung nicht sicher war.

Jede Unterstützung ist herzlich willkommen

Jede Idee, jeder Euro – her damit! Und wenn wir bis Ende Juni keine tragfähige Lösung für die Zukunft haben, dann ist es eben vorbei. So schade, wie es dann auch sein wird. Und so sinnfrei, im Grunde außer starken Artikeln geschrieben und tollen Leuten kennengelernt, politisch nichts wirklich bewegt zu haben. Aber bis dahin versuche ich, versuchen wir alles, um eine Zukunft für unsere freien Medien zu bauen.

Ihnen und Ihren Familien wünsche ich von Herzen gesegnete Ostertage!

Ihr Klaus Kelle (k.kelle@the-germanz.de)

Wenn Sie uns unterstützen möchten, spenden Sie bitte über PayPal @KlausKelle oder auf unser Konto DE18 1005 0000 6015 8528 18…




Sauberer Journalismus, freie Meinungen…

Liebe Leserinnen und Leser!

Ich möchte heute einmal wieder die Gelegenheit nutzen, mich bei denen von Ihnen herzlich zu bedanken, die nach meinem Aufruf zuletzt zur Unterstützung unserer Portale Denken Erwünscht, KELLE und TheGermanZ gespendet haben. Das war sehr hilfreich für unser langfristiges Ziel, seriöse und stabile alternative Medien zu betreiben, die berichten, was ist. Wir haben keine andere Botschaft dabei, außer Deutschland zuerst!

Wir berichten auch über die Dinge, die uns nicht gefallen

Und wir schreiben nicht nur für eine politische Blase, sondern wir wollen auch viele Menschen erreichen, die nicht im eigenen Saft schmoren.

Das ist nicht krawallig, nicht einmal sexy, aber es ist notwendig für eine Gesellschaft, nicht nur Mainstream und Krawall als Alternativen zu haben, sondern die breite bürgerliche Mitte, die den Karren am Laufen hält.

Wir werden nicht von Verbänden, Parteien oder gar anderen Staaten finanziert, sondern wir sind allein auf IHRE Unterstützung angewiesen.

Im Katastrophenjahr 2020 sind unsere Einnahmen massiv eingebrochen – um 70 Prozent. Weil Sie, weil Bürger in Zeiten von Energiekrise, Krieg und Inflation verständlicherweise andere Sorgen haben, als alternative Medien.

Gleichzeitig sehen Sie bei Themen wie Massenmigration, Corona-Maßnahmen und GenderGaga, wie gut und wichtig es ist, wenn Journalisten gegen den Irrsinn anschreiben und die Öffentlichkeit darüber informieren – was ist.

Um das Überleben von DENKEN ERWUENSCHT sicherzustellen, brauchen wir dringend Ihre Hilfe.

Für sauberen Journalismus und freie Meinungen: Bitte spenden Sie auf unser Konto

DE18 1005 0000 6015 8528 18

oder über PayPal auf das Konto @KelleKlaus

Vielen Dank!

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

 




Wie ist das mit der Demokratie in der EU?

Carles Puigdemont darf Ende Mai nicht als Spitzenkandidat seiner Partei „Gemeinsam für Katalonien“ zur Europawahl antreten. Das hat die Wahlkommission in Spanien  entschieden. Auch Toni Comin und Clara Ponsati, zwei weitere Anführer der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung, werden nicht zugelassen.

Zur Erinnerung: Nach einem erfolgreichen Referendum hatte Puigdemont die Unabhängigkeit der nordostspanischen Region Katalonien erklärt. Die Regierung in Madrid setzte ihn danach als Regionalpräsident ab. Um einer Verhaftung wegen Rebellion zu entgehen, floh er 2017 ins Exil nach Belgien. In Spanien liegt weiter ein Haftbefehl gegen ihn vor.

Das Wahlrecht in Spanien schreibt nun vor, dass gewählte EU-Abgeordnete bei Antritt ihres Mandats in Madrid auf die Verfassungs schwören müssen (schöne Idee auch für Deutschland, finde ich). Würde Puigdemont  gewählt und anschließend nach Madrid reisen, würde er zweifellos festgenommen und vor Gericht gestellt. Aber er wird ja nicht gewählt, weil er gar nicht auf den Wahlzettel kommt.

Warum schreibe ich Ihnen das? Weil wir immer mal über die EU und ihr Verständnis von Demokratie und Meinungsfreiheit sprechen. Was hat Puigdemont eigentlich gemacht? Volksvermögen gestohlen und nach Panama transferiert? Kinderpornos auf seinem Laptop gespeichert?

Nein, Puigdemont hat sich als politischer Anführer an der Spitze der Unabhängigkeitsbewegung in Katalanien einem Referendum gestellt. Danach wollte er Katalonien aus Spanien herauslösen. Das hat nicht funktioniert, aber wir reden hier über einen zutiefst demokratischen Prozess. Nicht so wie auf der Krim mit der besonderen Art und Weise wie Putin „Referenden“ abhält, sondern offen und fair. Spaniens Standpunkt ist dabei nachvollziehbar, es will seinen Laden zusammenhalten. Aber lösen wir politische Meinungsverschiedenheiten in dieser supertoleranten, hippen EU im Jahr 2019 wirklich mit Haftbefehlen und Ausschluss unliebsamer Politiker von demokratischen Wahlen?