Das ist einfach Wetter

Haben Sie sich auch gewundert heute Morgen, als Sie aus dem Haus traten? Da liegt etwas Weißes auf dem Gehweg oder Parkplatz, Puderzucker oder Kokain ähnlich, und es ist kalt. Wir Älteren nennen das Schnee, es ist – (sehr) einfach formuliert – gefrorenes Wasser.

Alles ganz normal

Denn im Winter ist das so, mal mehr, mal weniger.

Bitte, ich zweifle nicht daran, dass es in den vergangenen Jahren insgesamt wärmer geworden ist. Ich zweifle aber sehr stark daran, dass das vom Menschen verursacht wird, oder jedenfalls entscheidend verursacht wird. In den Jahrtausenden gab es immer mal Epochen, in denen es heißer oder kälter wurde. Denken Sie an die Eiszeiten!

Und das passierte, ohne dass jemand Diesel fuhr oder CO2 in die Luft blies. Einfach so.

Ich kann mich noch gut erinnern, als ich ein kleiner Junge war und im Haus meiner Eltern in Bad Salzuflen lebte. Da schneite es manchmal Ende März noch heftig. Und vor fünf, sechs Jahren erlebten wir eine Adventszeit, ohne eine einzige Schneeflocke, was besonders am Heiligen Abend doof ist, denn ich stapfe so gern durch den Schnee, wenn ich zur Nachtmesse unterwegs bin.

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Gestern Morgen vor unserem Haus in Brandenburg – null Grad Celsius, 5 cm Neuschnee. Ich musste die Scheiben meines Autos frei kratzen.

Die Nahrichtenagenturen berichteten später, es habe bundesweit  ein „Schneechaos“ gegeben mit zahlreichen Verkehrsunfällen und sogar zwei Toten.

Die Streudienste waren unvorbereitet auf den plötzlichen „Wintereinbruch“. 5 cm Neuschnee…und Deutschland ist in Nöten (ja, ich weiß, dass es in Hessen mehr war). Das erinnert mich an meinen Fußballverein in Bielefeld, wo seit Jahrzehnten die Mitarbeiter an den Bratwurstbuden immer total überrascht sind, dass nach 45 Minuten Halbzeit ist und plötzlich hungrige Menschen da anstehen und nach fertig gegrillten Bratwürsten verlangen.

Was ich sagen will?

Entspannen Sie sich! Was wir da draußen gerade erleben, ist keine Klimakatastrophe. Es ist einfach Wetter. Punkt!




Raus damit! Wie halten Sie das mit dem Heizen?

Viele Städte in Deutschland haben beschlossen, dass es angesichts der Energiekrise in der Adventszeit keine der sonst üblichen Weihnachtsbeleuchtumgen geben wird. Zyniker könnten spontan denken, merkt doch sowieso kaum noch einer, dass Weihnachten etwas Besonderes ist, da kann man auch die Glühbirnen weglassen.

Viel interessanter finde ich, was wir alle jetzt privat zu Hause machen.

Also, nicht in Bezug auf die Weihnachtslichter, sondern zum Beispiel auf das Heizen. Obwohl ich – wie Sie wissen – davon ausgehe, dass in der kalten Jahreszeit bei Ihnen allen ausreichend geheizt werden kann, ist der Preis das eigentlich Problem. Die Kosten explodieren regelrecht, viele von Ihnen haben bereits die Briefe der Versorgungsunternehmen mit den neuen Vorauszahlungs-Ankündigungen erhalten.

Ich ertappe mich dabei, dass ich – anders als früher – automatisch die Heizkörper im Flur runterdrehe, wenn ich das Haus verlasse, die Heizkörper im Bad nur aufdrehe, wenn einer von uns fünf Minuten später duschen will und so weiter. Wie ist das bei Ihnen? Verändern Sie jetzt in der Krise im persönlichen Lebensumfeld etwas?




Zwei Millionen Menschen frieren in den eigenen vier Wänden – das ist unhaltbar

Mich hat das schon früher gestört, wenn ich las, dass es Zehntausende Obdachlose gibt, die auf Parkbänken und in U-Bahnhöfen schlafen müssen. Da hieß es immer: ja, es ist kein Geld da. Kein Geld da? Für Tausende Gleichstellungsbeauftragte in öffentlichen Verwaltungen oder für aus politischen Gründen geduldete aber abgelehnte Asylbewerber ist Geld in Hülle und Fülle da. Das geht so nicht.
Wahrscheinlich beschimpfen mich einige von Ihnen jetzt als Sozialisten, aber ich finde, es kann nicht sein, dass mitten in Deutschland im Jahr 2021 Menschen, darunter viele Alleinerziehende mit Kindern, in der eigenen Wohnungen frieren müssen.

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Einfach durchatmen, einfach chillen

Als ich vor einer halben Stunde schlaftrunken das Kippfenster über meinem Bett öffnete, ohne vorher hinzuschauen, war „Ice Age“. Eine gefühlte Lawine aus Schnee krachte auf mich und das Bett, was soll ich sagen: Ich war direkt wach. Belanglos natürlich, aber ich erzähle Ihnen das, weil mir (und sicher auch vielen von Ihnen) diese Wochen, ja Monate, die in viellerlei Hinsicht anstrengend und teilweise beängstigend sind, ein Maß an Normalität zurückgebracht haben, das ich durchaus positiv finde.

Nein, es war früher nicht normal, dass ich morgens Schnee über den Kopf bekam, aber dass draußen Schnee lag im Januar absolut. Ich habe eben die letzte Lichterkette vor dem Haus aktiviert und bin dann im dicken Mantel zur Bäckerei gestapft, um Brötchen zu holen. Gleich Frühstück mit der Familie, und ich genieße das. Allein morgens bis 8 Uhr im Bett zu liegen, das gab es in den vergangenen Jahren kaum einen Tag. Keine Termine, keine Veranstaltungen – und wenn, dann im Esszimmer mit einer Tasse Kaffee neben dem PC. Diese Entschleunigung ist für jemanden, der wirklich viel unterwegs ist, ein wahrer Segen. Einfach mal runterkommen, zu Hause sein, einen Film mit den Kindern schauen, kochen, spazierengehen… das ist die Kehrseite einer Medaille, die uns in den vergangenen Monaten vorwiegend die andere, die häßliche Seite gezeigt hat.

Ihnen allen einen schönen Sonntag!