Überall Verwahrlosung – das ist immer weniger mein Land

Verschiedentlich habe ich hier schon über die zunehmende Verwahrlosung unserer Städte geschrieben. Zum Beispiel im November 2017 am Beispiel der deutschen Hauptstadt. Damals beschrieb ich die Szenerie wie folgt:

„In Berlin unterwegs fiel mir die grassierende Verwahrlosung der Stadt auf. Natürlich, verdreckte Ecken gab es auch früher. Aber es wird immer schlimmer. Und es breitet sich aufs ganze Stadtgebiet aus. Sofas herrenlos am Straßenrand, wild geklebte Plakate, Autowrachs in der Grünanlage, überall Müll, wohin man schaut. Der Bezirk Neukölln fand mit diesem Thema immerhin das Interesse der Medien. Nach Angaben des SPD-geführten Bezirksamtes belief sich die Menge illegal abgelagerten Mülls im vergangenen Jahr 2016 auf fast 4.200 Kubikmeter, das entspricht dem Volumen von 52 Omnibussen.“

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Müll, Dreck, Waschmaschinen im Wald, vollgeschissene Windeln, die in Duisburg aus dem Fenster auf die Straßen geworfen werden, und Graffitis an zahlreichen Hauswänden. Als ich letztens an einem Toilettenhäuschen an der Autobahn stoppte, um mal kurz auszutreten, konnte ich kaum atmen, so ein beissender Uringestank schlug mir entgegen. Die Pissoirs und Wände waren verdreckt, das ich Würgereiz bekam, selbst als ich wieder draußen war, musste ich eine Minute tief die frische, kalte Lust einatmen, um mich nicht zu übergeben.

Ja, das Volk der Dichter und Denker

Was sind das bloß für Leute, die so asozial unterwegs sind?

Vor einer Woche war ich in meiner alten lippischen Heimat Bad Salzuflen. Jedesmal, wenn ich mit dem Auto dort unterwegs bin, fahre ich in den Ort, wo ich aufgewachsen bin und besuche das Grab meiner Eltern. Und fahre vorbei an meinem Elternhaus, wo ich eine schöne, unbeschwerte Kindheit verleben durfte.

Im Nachbarort Leerstand, viele Häuser total runtergekommen, Straßen mit Schlaglöchern, zerbrochene Scheiben, brüchiges Mauerwerk. Der Unterschied zur berüchtigten Bronx in New York bestand einzig darin, dass die Häuser nicht so hoch sind. Kaum Menschen auf der Straße mitten am Tag.

Dies ist immer weniger mein Deutschland, erschreckend, dass wir das alles zugelassen haben. Und dass wir keine Kommunen, Bundesländer oder Regierung in Berlin haben, die all diesem Dreck entgegenwirkt.