Wenn Israel Freunde braucht, bitte direkt im Weißen Haus anrufen!

Die Entscheidung des US-Präsidenten Donald Trump, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, gefährdet den Friedensprozess. Das habe ich heute Morgen in der Zeitung gelesen. Hä? Was für einen Friedensprozess? Weder der Frieden im Nahen Osten noch die gern zitierte Zwei-Staaten-Lösung gibt es, weil viele Palästinenser und ihre Repräsentanten (trotz Bereitschaft der anderen Seite zu deutlichen Zugeständnissen) Israel vom Erdboden tilgen wollen. Israel behauptet sich als Demokratie nach westlichem Vorbild in einem weitgehend feindlichen Umfeld. Rechtsstaatliche Prinzipien sind dort die Normalität.

Erst im April dieses Jahres hat übrigens Russland Jerusalem ebenfalls als israelische Hauptstadt anerkannt. Aber wenn zwei das Gleiche tun… Sie wissen schon.

Donald Trump hat das Richtige getan. Die Vereinigten Staaten werden ihre Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem verlegen, und man kann sich vorstellen, wie viele Mauern und wie viel Stacheldraht dafür aufgebaut werden müssen. Weil die arabische Seite so friedfertig ist, versteht sich.

Deutschland, das in Sonntagsreden und bei Kranzniederlegungen immer zu recht das besondere Verhätnis zum Staat der Juden hervorhebt, versagt auch beim aktuellen Thema. „Die Bundesregierung unterstützt diese Haltung nicht, weil der Status von Jerusalem im Rahmen einer Zwei-Staaten-Lösung auszuhandeln ist“, erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Trumps Entscheidung. Sicher weiß man in Israel inzwischen, dass man in Berlin nicht anrufen braucht, wenn man wirklich Freunde braucht. Die Telefonnummer vom Weißen Haus ist ja bekannt…

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Dieser Artikel wurde 11 mal kommentiert

  1. colorado 07 Antworten

    Was Donald Trump macht, ist immer falsch! Das scheint das allgegenwärtige Mantra bei uns zu sein. Da ist differenziertes Nachdenken nicht mehr notwendig. Und wenn der nächste Weltkrieg ausbricht, weiß man schon heute, wer schuld daran ist.
    Und was die deutsche Noch-Regierung betrifft: sie scheint gerade austesten zu wollen, wie belastbar die deutsch-amerikanischen Beziehungen sind, und tritt von einem Fettnäpfchen ins andere. Auf solche Freunde kann man gern verzichten, werden sich Amis und Israelis eines Tages sagen.

  2. Kurt Beck Antworten

    Als ich mir die diesbezügliche Rede von Trump angesehen habe, dachte ich mir, dass es in der Betonburg an der Spree derzeit keinen einzigen Insassen gibt, der souverän in freier Rede, völlig unaufgeregt und an jeder Stelle logisch argumentativ jenen Schritt verkünden könnte, den der US-amerikanische Kongress bereits im Jahre 1995 als „Jerusalem Embassy Act“ beschlossen hat, was alle bisherigen amerikanischen Präsidenten wegen fehlender Cojones und bereits kassieretem Nobelpreis lieber nicht umgesetzt haben.

    Für Deutsche natürlich furchtbar: Ein Präsident, der das umsetzt, was er vor der Wahl versprochen hat. Was für ein Irrer!

    BTW: Merkel und Schulz würden insofern gleich zweifach an dieser Aufgabe scheitern, als sie nicht nur nicht wissen, was sie gestern beschlossen haben, sondern heute erst gar nichts beschließen, an was man sich morgen noch erinnern müsste.

  3. Ruth Antworten

    Immer diese Befindlichkeiten der muslimischen Welt, warum wundert einen das schon gar nicht mehr?

    Sollte es nicht die Entscheidung Israels sein, welche Stadt die Hauptstadt ist oder nicht? Was geht uns das an? Wie sieht es denn in der Realität aus?

    Ob wir, die Amis oder Russland diese „Entscheidung“ anerkennen oder nicht, ist irgendwo absurd. Haben wir Rücksicht auf andere Länder genommen, als wir Bonn zur Hauptstadt machten oder dann wieder Berlin? Und warum auch?

    Und natürlich, plustert sich die arabische Welt wieder auf – mit welcher Berechtigung? Fragt uns die arabische Welt, ob es uns gefällt welche Stadt Hauptstadt in einem ihrer Länder ist oder nicht? Richtet sich die arabische Welt bei ihren weltweiten „Taten“ danach, ob die Ausbreitung der friedlichen Religion in Europe wünschen? Im Gegenteil, diese Ausbreitung wird noch finanziell fürstlich unterstützt und mehr Völkerwanderer auf die Reise geschickt, damit der Koran auch überall umgesetzt wird.

    Nimmt die arabische Welt auf irgendwelche Befindlichkeiten anderer Staaten Rücksicht? Immer dieses Theater, immer diese Aufhetzerei.

    Nein Herr Trump hat nichts falsch gemacht – er hat das, was praktisch Realität in Jerusalem ist, nur nicht weiter verleugnet. Die Anerkennung war überfällig.
    Und nur nebenbei erwähnt, auch Russland hat Jerusalem als Hauptstadt anerkannt – fast unkommentiert von den Medien.
    Da haben die Medien vor lauter „böser Trump“ den „bösen Putin“ ganz vergessen?

  4. Ruth Antworten

    Ergänzung: zu diesem Thema lese ich eben 2 interessante Artikel bei Cicero, von Herrn Alexander Kissler – „Mekka ist das neue Rom“ und von Frau Sarah Stricker „Sieben Fragen, die niemand stellt“. Lesenswert !

  5. Hannah Antworten

    Genau an diesem Satz „gefährdet den Friedensprozess“ bin ich auch gedanklich stecken geblieben. Und auch ich habe mir gedacht: Welcher Friedensprozess….???!!

  6. colorado 07 Antworten

    Die muslimische Welt des Nahen Osten weiß genau, wie die westliche Medienwelt inklusive ihrer botmäßigen politischen Elite reagiert, wenn sie sich empfindlich zeigt. Sie hat ihre Sache längst zu der unseren gemacht.

  7. Alexander Droste Antworten

    Googelt mal Zionismus und Nahostkonflikt. An diesem Dauerstreit sind nicht nur die Palestinenser schuld. Im Gegenteil.

    Wenn Salomon König von Israel wäre, würde er Jetusalem zu einer politisch neutralen Zone machen. Es wäre niemandes Hauptstadt und gleichzeitig Hauptstadt von 2.5 Milliarden Gläubigen aus drei Weltreligionen.

    • im-chaos-daheim.de Antworten

      Googeln sie doch mal „Gründungscharta Hamas“. Dann wissen sie, wer schuld ist. Solange eine Seite das Ziel hat, die andere zu vernichten, ist es eigentlich ganz einfach …

  8. Bernd Minzenmay Antworten

    „Khaybar, Khaybar, oh ihr Juden“ schreien die aufgewiegelten Anti-Israel-Protestierer und Fahnenverbrenner. So ist es: nachdem das dort friedfertig lebende „Volk der Schrift“ (wie auch andere) damals den Avancen des noch jungen Predigers Mohamed in dessen noch relativ zahmer Mekka-Phase einen Korb gegeben hatten, versuchte dieser, jetzt durchaus mit Erfolg, von Medina aus seine Ideen mit Gewalt zu verbreiten. Die ersten Opfer, die bei der Säuberung zunächst der arabischen Halbinsel vertrieben und ermordet wurden, waren die in Khaybar lebenden Juden, weil sie jetzt auf einmal die „Nachkommen von Affen und Schweinen“ waren.
    Das mit der anlasslosen Vertreibung und Ermordung der Juden gefällt den ihren Hasspredigern hörigen Schreihälsen offensichtlich sehr, und sie haben auch keine Scham, das jetzt wieder, dazu ausgerechnet auf unseren Strassen, erneut und lautstark zu fordern. – Schon immer seit Gründung des Staates Israel, auch bereits vor der aktuellen Jerusalem-Entwicklung, forderten die selben Leute die Hineintreibung der israelischen Juden ins Meer und die Ermordung aller anderen Juden weltweit.
    Aber es ist eben nun mal wieder da, dieses Volk, das die Glaubens-„Brüder“ der Demonstrierer einst aus ihren Städten und von ihrem Land vertrieben hatten. – So ist es eben mit der wechselvollen Geschichte.
    Und wenn sie entweder clever oder zumindest aufgeklärt wären, würden die jetzigen Demonstrier erkennen, dass ihre Zukunft und ihre Chance, nachhaltig in Frieden und Wohlstand zu leben, nicht in der Hin- und Hereroberung von Territorien liegen kann, sondern alternativlos in Ausgleich, Verständigung und Kooperation: Kein vernünftiger Mensch würde doch all das, was wir heute in Europa gemeinsam erreicht haben, gegen Staatsgebiete im Westen und Osten unseres Landes tauschen wollen, egal, auf welche Weise diese einst abhanden gekommen sind.
    Das mit der Clevernes und Aufklärung wird bei jenen aber noch dauern, jedenfalls solange sie sich von ihren Vordenkern Verhaltensmuster und die Aussicht auf besondere Belohnungen – wie zB solche mit den 72 Jungfrauen – aufschwatzen lassen, die lange Zeit vor Beginn des Mittelalters einmal geglaubt wurden – anstatt die ausgestreckte Hand ihres erfolgreichen Nachbarn Israels zu ergreifen.

  9. Felix Becker Antworten

    Wo bleibt denn rechtsstaatliches Denken? Völkerrechtlich bewertet, hat der Staat Israel das Westjordanland inklusive Ostjerusalem widerrechtlich annektiert! Hat man das vergessen? Wie die Palestinenser ergreift auch der Staat Israel jeden aber auch wirklich jeden Anlass zur Streitbefeuerung Wer will darüber richten, wer den ersten Stein warf!
    Wenn nun die USA oder andere widerrechtlich die Annektion Ostjerusalems „anerkennung“, können sie mit gleichem Recht auch die Annektion der Krim anerkennen.
    Ich hoffe nur, das unser Land wie alle anderen in der EU bei ihrerv ablehnenden Haltung bleiben.

  10. Heidi Bose Antworten

    Lawrence von Arabien: Die sieben Säulen der Weisheit. Vor 100 Jahren geschrieben und von einer Aktualität, zum Fürchten!

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