Wir brauchen keine öffentlich-rechtliche Unterhaltung!
„Hallo Europe, this is Finland, Helsinki….“
Unser sympathischer öffentlich-rechtlicher Sender 1Live hier im Westen läuft bei mir im Auto fast immer. Das sinnfreie Gelaber der Moderatoren ist oft nur schwer zu ertragen, zugegeben, und wenn Nachrichten oder politische Beiträge kommen, gibt es inzwischen so einen Automatismus, wo mein Zeigefinger der rechten Hand sofort nach vorne schnellt und den Sender wechselt.
Aber 1Live spielt für Menschen wie mich einfach die beste Mucke auf langen nächtlichen Autofahrten.
Heute Abend was ich wie so oft auf der Autobahn unterwegs nach Hause und 1Live lief. „Europes biggest Dance-Party…“ und so. 11 europäische Jugendsender mit gleicher Musik folgten halbe Stunde auf halbe Stunde. House Music, Techno, die besten Djs aus London, Vienna, Kiev, Helsinki und so weiter. Glauben Sie mir: Nachts mit 170 km/h auf dem Highway, da gibt es nichts Besseres als diese Musik. Zu Hause höre ich das nie. Sie müssen sich das vorstellen wie mit dem Tomatensaft auf Flugreisen, den fast alle NUR und ausschließich über den Wolken trinken und nicht zu Hause. Oder eiskaltes Efes-Bier an der türkischen Riviera, auch für deutsche Kehlen Bombe. Und wenn ich dann so eins in Wuppertal aufmache…bah…
Also die Idee, coole Musik von Radiosendern aus europäischen Metropolen zu verbinden – super. Großartig!
Aber dann stellt sich am Ende des Tages auch wieder die Frage: Brauchen wir zwangsgebührenfinanzierte Staatssender für sowas? Haushaltsabgabe, Demokratieabgabe für DJs und Techno? War das die Idee des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, als er 1946 gegründet wurde? Ich glaube nicht. Und einmal mehr: Unterhaltung raus aus der „Grundversorgung“, Zwangsgebühren halbieren. Oder noch besser: Abschalten und fertig!