Wir werden Fremde im eigenen Land
Wie viel Zuwanderung aus einem fremden Kulturkreis ist eine Gesellschaft bereit, zu akzeptieren, bevor die Stimmung kippt? Mit dieser Frage beschäftigte sich einst Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD), ein Krisenmanager der Extraklasse, der bis heute überall in der Bevölkerung hohes Ansehen genießt, außer in seiner eigenen Partei natürlich, die in den vergangenen Jahren völlig außer Kontrolle geraten ist.
Kurt Schumacher, Erich Ollenhauer, Willy Brandt, Helmut Schmidt, Gerhard Schröder und Saskia Esken, das schreit geradezu nach einem Gewinnspiel bei Radio Wuppertal mit der Frage: Wer passt nicht in diese Reihe?
Und weil wir gerade bei Wuppertal sind, da war ich erst gestern. Nur an der vor sich hinrostenden Schwebebahn habe ich die Stadt erkannt, als ich den Stau auf der Autobahn endlich verlassen konnte und mich über Land nach Düsseldorf durchzumogeln versuchte. Und plötzlich war ich in Wuppertal, in einer Querstraße zur Berliner Straße, die da wohl die Hauptverbindungslinie zu sein scheint.
Ganz im Ernst: Da war nicht ein einziger erkennbar „Bio-Deutscher“ auf der Straße zu sehen, stattdessen Müllberge ohne Ende, Plastiksäcke, Gerümpel, Bauschutt, Möbel, zerdeppert, hässlich. Selbst wenn Sperrmülltag gewesen wäre – hier wäre kein Schwarzhändler am Abend vorher vorbeigekommen. Ich bin ja in meinem Journalistenleben ein wenig herumgekommen, aber so eine Straße habe ich zumindest in Deutschland noch nicht gesehen. Selbst üble Ecken irgendwo in Palästina sehen im Vergleich zu dieser Straße gestern in Wuppertal aus wie eine Einfamilienhaussiedlung im Allgäu.
Wie viel Zuwanderung verträgt eine Gesellschaft wie unsere? Ich denke, die rote Linie ist deutlich überschritten. Zuwanderung, das sind ja auch die Neubürger aus den früheren Ostblockstaaten, aus Polen, Tschechien und Russland. Da gibt es keine gravierenden Probleme. Und auch der syrische Lehrling in der KfZ-Werkstaat oder der indische Koch im Restaurant sind doch keine Probleme. Wer mitmacht, etwas leistet und die Regeln und Traditionen bei uns akzeptiert, der oder die sind herzlich willkommen. Und wenn sie auch noch die deutsche Sprache sprechen – wunderbar! Twelve Points for Poland!
Aber das hier, diese Straße in Wuppertal, ist etwas anderes. Freunde erzählten mir von einer wohl ähnlichen Straße im Dortmunder Norden, wo sich hunderte Bulgaren eingefunden und angemeldet haben, fahrendes Volk, die wir frühere mit einem Schweineschnitzel in Verbindung bringen durften, bevor man selbst die Sauce mit Paprika dazu nicht mehr so nennen darf, wie sie heißt.
Da werden Flaschen und bisweilen auch mal ein Fernseher aus dem Fenster im dritten Stock geworfen, da türmen sich Müllberge vor Häusern, da verrichtet man auch mal die Notdurft im Treppenhaus. Bunte Vielfalt halt, wie man das bei den Grün_*Innen nennt. Mit Kriminalität will ich hier gar nicht anfangen.
Nur eine kleine Episode noch aus Wuppertal. Während ich im Schritttempo entlang der Müllberge rollte, ein Szenario, das mich an die Straßen in dem Actionfilm „Die Klapperschlange“ in meiner Jugend erinnerte, bog eine Familie – junger Mann, gut angezogen und Haare schön, seine Frau mit Kopftuch und zwei kleinen Kindern – um die Ecke, schauten sich das Elend an und drehten um. Hier wollen auch Menschen aus dem islamischen Kulturkreis nicht langlaufen. Wahrscheinlich denken sie, dass die Deutschen halt so sind…
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