Zwischenrufe von der Seitenlinie, die niemand hören will

Der frühere Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) hat seine Partei mal wieder kritisiert und ihr eine „programmatische Orientierungslosigkeit“ vorgeworfen. „Die SPD ist auf der Suche nach sich selbst“, sagte Steinbrück der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ).

Die SPD vermittle dem Bürger den Eindruck, „dass aus der Addition legitimer Minderheitsinteressen eine politische Mehrheit zu gewinnen sei“, etwa mit Themen wie Cannabis, Namensrecht, Geschlechtsbestimmung oder Identitätspolitik. Steinbrück: „Ich bin überzeugt, dass der weit überwiegende Teil der Bürgerschaft das definitiv nicht als politische Hauptsachen und ausschlaggebend für ihre Wahlentscheidung bewertet. Die SPD sei immer dann erfolgreich gewesen, „wenn sie ihren Einsatz für mehr Gerechtigkeit mit dem Angebot verbunden hat, die ökonomisch-technologische Kompetenz aus der Breite der Gesellschaft abzubilden“.

Steinbrück ist ein kluger Mann, ebenso wie sein Genosse Sigmar Gabriel, früher Bundesaußenminister. Beide sagen, was so schrecklich falsch läuft in ihrer Partei, aber niemand will es hören dort.

Das sind ja nur ärgerliche Zwischenrufe zweier Politrentner von jenseits der Seitenlinie. Aber die SPD wäre gut beraten, wenn sie ihre Zukunft nicht nur mit Klingbeil und Bas verbindet, sondern mit solchen erfahrenen „Elder Statesmen“.

Aber Ratschläge wollen sie ja alle nicht annehmen

Die CDU macht immer nur alles richtig, merkt dabei aber nicht, dass der Schuss nach hinten losgeht beim Wähler. Und auch die AfD verweigert sich standhaft der Notwendigkeit, inhaltlich und personell selbst die Voraussetzungen dafür zu schaffen, überhaupt ins Gespräch um Machtbeteiligung zu kommen. Man berauscht sich lieber an bunten Kacheln mit der großen Nummer „26 %“, ohne begreifen zu wollen, dass man mit 26 Prozent nichts, aber auch gar nichts bewegen kann, wenn man keinerlei Freunde hat…

Denken Sie an Gorbatschow einst: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben…

 

P- S.: Was macht eigentlich die FDP so?