Politische Köchelei: Wie geht es weiter mit Frau Merkel?

Es liegt so ein unbestimmtes Flirren in der Luft. Die Gerüchteküche im politischen Berlin brodelt wie lange nicht mehr. Wann lässt Angela Merkel ihre Klamotten im Kanzleramt in Umzugskisten packen? Und wann kommt der Möbeltransporter? Vor  allem aber: Wo fährt der dann hin?

In die Uckermark? Rindrouladen von Hand rollen, lange Spaziergänge mit Doktor Sauer unternehmen und dabei über quantenchemische Prozesse parlieren? Schwer vorstellbar.

Bundeskanzlerin Merkel ist genau dieser Politikertypus, der nicht loslassen kann – so wie ihr Vorgänger und Mentor Helmut Kohl. Auch der verpasste den richtigen Zeitpunkt. Mein Vater, der – wie alle Kelles damals – Kohl stets wählte, pflegte in dessen letzten Amtsmonaten stets zu sagen, wenn der Oggersheimer auf dem Fernsehbildschirm erschien: „Ich kann dieses Grinsen nicht mehr sehen…“ Und so ähnlich geht es mir heute bei Angela Merkel, die ich selbst die beiden ersten Male wählte, weil ich dachte, eine Frau tut dem Amt gut. Eine Frau aus dem Osten, eine Pragmatikerin, endlich mal wieder ein Experiment. Und es fing ja auch ganz gut an, ihre Auftritte auf internationaler Bühne sorgten für Aufsehen und Anerkennung. Das Time Magazine ehrte sie mehrmals auf dem Cover als „Mächtigste Frau der Welt“. Und egal, ob sie das objektiv tatsächlich war – es las sich gut für mich. Durch die Euro-Staatsschuldenkrise führte sie Deutschland meisterhaft. Klar, es kostete viel Geld, aber unser Land – wir – kamen als eines der ganz wenigen EU-Staaten gestärkt aus der Krise heraus. Vielleicht als das einzige. Angela Merkel und Finanzminister Peer Steinbrück von der SPD hatten beträchtlichen Anteil daran.

Doch nun ist auch mal gut! Es geht mir heute so ähnlich wie meinem Vater damals: Ich kann diese Frau nicht mehr sehen und hören im Fernsehen. Ich kann nicht darüber hinwegsehen, dass sie der CDU, die Jahrzehnte lang meine politische Heimat war, ein beispielloses Volkspartei-Vernichtungsprogramm verodnete – Atomausstieg, Verstaatlichung der Kindererziehung, Gender-Schwachsinn,  Homo-„Ehe“, Abschaffung der Wehrpflicht, Massenmigration aus dem islamischen Kulturkreis, Kontrollverlust des Staates in manchen Ballungsgebieten. Ohne Angela Merkel und ihr Umfeld, ohne das Girl’s Camp im Kanzleramt, ohne Schavan und von der Leyen, ohne all die Polenz‘, Taubers, Kauders und Altmeiers wäre das nicht möglich gewesen. Merkels Team hatte eine Agenda, die knallhart durchgezogen wurde. Doch es war die falsche Agenda. Und unser Land wird noch viele Jahre benötigen, um all diese Fehlentwicklungen zu korrigieren.

Angela Merkel ist das, was die Amis eine „Lame Duck“ nennen, eine Regierungschefin auf Abruf. Immer wieder sagen mir Unions-Politiker in Berlin, dass Merkel dieses Jahr als Kanzlerin nicht überstehen wird. Viele halten es für möglich, dass sie noch vor der Europawahl Ende Mai das Kanzleramt räumen wird. Andere tippen darauf, dass sie nach den zu erwartenden CDU-Wahlschlappen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg – wo die Union sie als Wahlkämpferin eher nicht sehen mag – hinschmeißen wird, um AKK den Weg zu ebnen.

Haben Sie den Eindruck, dass sich Frau Merkel noch sonderlich in die deutsche Politik einmischt? Warum spielt die Super-Europäerin aus der Uckermark beim Brexit kaum mit? Ist Ihnen eigentlich bewusst, dass noch nie ein Deutscher/eine Deutsche Chef(in) der EU-Kommission war? Würde ein starkes Großbritannien als EU-Mitglied einen Deutschen an der Spitze Europas wünschen? Oder vielleicht eher nicht?

Gibt es möglicherweise ganz persönliche Gründe, dass sich manche aus dem Brexit-Getümmel komplett heraushalten? Jetzt, da Jean-Claude Juncker – endlich – in den wohlverdienten Ruhestand wechselt? Vielleicht ist er derjenige, die demnächst in Luxemburg die Rinderrouladen von Hand rollt. Während eine andere in Brüssel auf seinem Sessel Platz nimmt…

 




GASTSPIEL: MARTIN D. WIND über die Glorreichen Neun

Derzeit werden wir beinahe täglich mit neuen Nachrichten darüber beglückt, was die Atmosphäre vergifte und das Klima aufheize. „Feinstaub“ ist der Auflagenrenner. Selten wird differenziert erläutert, dass die Dosis das Gift macht oder dass die vorgeblichen Folgen höchst umstritten sind. Auffällig: Es werden laute Randgrüppchen mit Individualinteressen als Zeugen apokalyptischer Szenarien aufgerufen. Sie werden dann medial als „Aktivisten“ in die Ruhmeshalle der „Engagierten“ erhoben.

Ähnliches geschieht bei innerkirchlichen Themen: Neun Menschen schreiben Privatoffenbarungen an Kardinal Marx und verlangen, die Kirche Jesu Christi zu ändern. Medial werden die Neun als „engagierte Katholiken“ gefeiert, die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung titelt übergriffig „Katholiken fordern …“ und bei BILD sind es „Prominente“. Bei rund 1,3 Milliarden Katholiken sind das sehr gewagte Überhöhungen. Das gaukelt Relevanz vor und promotet den theologischen Feinstaub, den die Neun ausstoßen. Kein Wort finden wir hingegen zur innerkirchlichen Atmosphärenvergiftung und Klimaerhitzung, die solche apodiktischen Begehren hervorrufen. Schäbig-toxischer Höhepunkt dieser Umweltbelästigung ist der Missbrauch des sexuellen Missbrauchs als Begründung der Notwendigkeit der Änderungen im Sinne der Neun.




Wie die deutsche Provinz den Weltfrieden retten will

„Ein Vertrag, dem zwei Vertragsstaaten angehören, und der von einer Seite verletzt wird, ist faktisch außer Kraft gesetzt.“

(Heiko Maas, Bundesaußenminister)

Heiko Maas hat recht. Kaum zu glauben, dass ich so etwas mal schreiben würde. Aber die Kündigung des INF-Vertrages (INF steht für Intermediate Range Nuclear Forces, also nukleare Mittelstreckensysteme) hat eine lange Vorgeschichte. 1986 in Reykjavik von Ronald Reagan und Mikhael Gorbatschow unterzeichnet, galt der INF-Vertrag zwischen den Atommächten USA und Sowjetunion als das umfangreichste Abrüstungsabkommen in der Geschichte. Damals wurde vereinbart, dass die Vertragspartner weltweit ihre landgestützten Nuklearraketen mit kürzerer (500–1000 km) und mittlerer Reichweite (1000–5500 km) als auch deren Abschussvorrichtungen und Infrastruktur innerhalb von drei Jahren abbauen bzw. vernichten würden.

Doch spätestens 2004 tauchten ernsthafte Zweifel auf, ob sich Russland an den Vertrag gebunden fühlt. Das Pentagon veröffentlichte Erkenntnisse, dass Russland landgestützte Marschflugkörper mit einer Reichweite zwischen 500 und 5.500 Kilometer getestet htte – ein klarer Verstoß gegen den Vertrag.

Russland – wir kennen diese Spielchen – konterte mit Gegenvorwürfen, und dann die USA wieder und so weiter und so weiter…  Als die Nato im Februar 2017 veröffentlichte, dass Russland zwei Bataillone mit Mittelstreckenraketen aufgestellt hat, die von Startvorrichtungen auf Lastwagen abgefeuert werden können, war klar, dass der INF-Vertrag obsolet geworden ist.

Und was hat das alles mit Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz zu tun? Keine Ahnung, aber es war gerade die Aufmachermeldung in SWR aktuell. Friedensaktivist*_Innen im reiferen Alter äußerten Angst über das neue Wettrüsten, das nun heraufziehe. Und man werde jetzt ganz viele tolle Aktionen machen. Und der Oberbürgermeister von Mainz, ein Sozialdemokrat und ganz sicher einer der ganz großen Spieler auf der internationalen Bühne, kam vor der Kamera auch zu Wort. Ich bin sicher, dieser Beitrag des SWR wird morgen früh den Präsidenten Trump und Putin zur globalen Morgenlage vorgelegt. Ich bin sicher, die Friedensaktivist*_Innen bekommen 2020 des Friedensnobelpreis und der OB von Mainz wird vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen seiner Betroffenheit Ausdruck verleihen können…

 




Wir brauchen mehr Feuerwehrmänner auf den Lehrstühlen unserer Hochschulen!

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtete am Wochenende über wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse aus dem ostwestfälischen Paderborn. Dort hat Ilona Horwath, Professor_*In für Technik und Diversität – allein diese Verbindung ist schon einen Nobelpreis wert – etwas Epochales herausgefunden: Weiße, heterosexuelle Männer aus der Arbeiterschicht stellen die Mehrheit bei den Feuerwehren im Land. Man weiß nicht, was schlimmer ist: dass es Männer sind, dass sie weiß oder dass sie Feuerwehrmänner sind, harte Kerle also, wo sich im Kopf unwillkührlich das Titelfoto des alljährlichen Kalenders der „Firefighters of South Florida“ wie von selbst formt.

Ich finde es toll, wie kreativ unsere Gender-Industrie inzwischen geworden ist. Welche Projekte es alles gibt, für die wir Steuergelder mit beiden Händen zum Fenster herausschmeißen können. Bundeswissenschaftsministerin Anja Karliczek, meine Parteifreundin, fördert das Projekt, fand die FAZ heraus. Da zahle ich auch meinen CDU-Beitrag noch viel lieber, wenn ich sehe, dass meine politischen Top-Represäntanten etwas Sinnvolles leisten. Sinnvolles, wie diese Geschichte von der Uni Wien, die meine Frau vor Jahren ausgrub. Dort erforschte man, ob Pferde unterschiedlich empfinden, je nachdem ob ein Mann oder eine Frau auf ihnen reitenn. Das Ergebnis lautete damals: es ist den Pferden vollkommen egal.

Nein, wirklich, ich liebe die Freiheit der Wissenschaft und die staatliche Förderung von völligem Schwachsinn. Der Genderismus hat mir auch das Vertrauen zurückgegeben, dass der sogenannte Kreationismus christlicher Fundamentalisten in Wirklichkeit eine Hochwissenschaft ist. Und da muss man zumindest nicht jeden Morgen nach dem Aufwachen entscheiden, ob man Mensch oder -sagen wir – Dinosaurier sein will im Zeichen des Regenbogens und der Geschlechtervielfalt.

Horwarth fand übrigens auch noch heraus, dass „Frauen und Migranten“ bei der Feuerwehr nicht nur unterrepräsentiert, sondern häufig sogar „unerwünscht“ seien. Keine Ahnung, auf welchen Erkenntnissen diese Aussage basiert, aber das mag ja sein. Im Forum der FAZ machte ein Leser, ein kluger Kopf zweifellos, denn der steckt immer hinter der FAZ, auf den Umstand aufmerksam, dass „die Arbeiterschicht – und gerade Feuerwehrleute – an den Universitäten völlig unterrepräsentiert“ seien. Deshalb sollte man unbedingt endlich eine Quote für Feuerwehrmänner bei der Vergabe von Professuren einführen.




GASTSPIEL OLIVER WAGNER: Was macht die Heilige Messe eigentlich heilig?

Was ist dem einzelnen Priester eigentlich noch heilig? Das Evangelium jedenfalls nicht. Zumindest für einen Pfarrer in meiner neuen Schweizer Heimat. Er liest beharrlich aus dem „Evangelium nach…“ und nicht dem „Heiligen Evangelium nach…“. Haarspalterei? Ich glaube, es ist der Anfang vom Ende.

Denn dazu fallen hier und in allen anderen katholischen Kirchen des Kantons gerne mal das Gloria und fast immer das Halleluja weg, die zweite Lesung generell und mit ihr die Psalmen. Ein Schuldbekenntnis habe ich noch nie gehört, Weihrauch gab’s nicht mal zu Ostern und Weihnachten, gesungen wird nur im Notfall. Die Gewänder der Messdiener werden als Kostüme für Brauchtumsveranstaltungen verliehen, die Ministranten selbst kommen in unfestlichen weißen Kutten. Das Messbuch verschwindet immer mehr. Stattdessen werden eigene Gebete (inklusive Hochgebet) aus einem Ringbuch vorgetragen.

Immer, wenn ich denke, der Tiefpunkt ist erreicht, kommt es noch schlimmer. Zum Hochfest Epiphanie fiel die (Heilige) Messe aus („der Pfarrer hat so viel zu tun“). Stattdessen gab’s einen Wortgottesdienst. Zum Abschluss wurden dann kleine Päckchen mit Kreide, Kohle und Weihrauch verteilt. Damit die Leute ihre Häuser selbst segnen. Nach dem Motto: Hol dir die frohe Botschaft doch gefälligst selbst nach Hause.

Und so ist aus dem Weglassen eines einzigen Wortes eine ganze unselige Lawine von Veränderungen geworden. Nicht, dass die Streichung des Wortes „heilig“ tatsächlich der Anfang war. Aber irgendwo hat es begonnen. Jemand ist aus der Liturgie ausgeschert und ging seine eigenen Wege. Vermutlich um der Gemeinde zu gefallen, nicht anzuecken. Manchmal habe ich den Eindruck, hier weiden die Schafe den Hirten.

Die Ergebnisse: eine verstümmelte Liturgie, Einzug von Esoterik in Gemeindearbeit und Liturgie, Verlust jedweder Festlichkeit und Freude während der Heiligen Messe, eine traurige Gemeinde, die geschlossen möglichst weit hinten, also weit weg vom Herrn im Tabernakel (der steht hier immerhin noch in den meisten Kirchen im Altarraum), sitzt und Priester, die während sie die „frohe Botschaft“ verkünden, aussehen, als müssten sie furchtbar leiden.

Bitten um ein Gespräch zu diesen Themen wurden vom Pfarrer nicht beantwortet. Man hört wohl lieber auf den Zeitgeist. Der ist bequemer.

Wo blüht heute christliches Leben? Überall dort, wo Jesus noch wirklich im Zentrum steht. Dort, wo Lobpreis kein Fremdwort ist, Heilige Messen von Herzen zelebriert werden. In Gemeinden, die von Priestern geleitet werden, die von Herzen Haupt sind und die ihnen anvertrauten Schafe vor dem verführerischen und trügerischen Zeitgeist schützen (da fallen mir gleich noch ein paar Gedanken zum Thema „Laien in der Kirche“ ein, aber das ist vielleicht ein Thema für einen anderen Tag). Herr, schenke uns Hirten, die deine Schafe weiden.




Die rote Linie ist längst überschritten: AfD-Abgeordneter auf offener Straße zusammengetreten

Der Hacker der Abgeordneten ist festgenommen, Deutschlands CO2-Emmissionen sinken und die große Koalition macht zu wenig. Das sind gerade die drei ersten Nachrichten bei SPIEGEL Online, Ableger des angeblichen „Sturmgeschützes der Demokratie“.

Erst an vierter Stelle folgt dann das, was möglicherweise einmal als Wendepunkt in die deutschen Geschichtsbücher eingehen wird. Der AfD-Bundestagsabgeordnete Frank Magnitz
wurde am Montagnachmittag in der Nähe des Theaters am Goetheplatz in Bremen von mehreren vermummten Schlägern angegriffen und liegt sachwer verletzt in einem Krankenhaus. Die Polizei geht von einer politisch motivierten Gewalttat aus.

Politiker von SPD, Grünen und Linken verurteilten die Gewalttat inzwischen. Von führenden Politikern der Union habe ich bisher noch nichts dazu gehört. Sie alle sind in diesen Parteien, die den linksextremistischen Mob in Deutschland verteidigen und fördern, ihre Netzwerke finanzieren um eines vermeintlich guten „Kampfes gegen Rechts“. Die Mittel des „Kampfes“ sind den meisten egal. Es gibt eine lange Reihe von Anschlägen auf Politiker der AfD, ihre Häuser, ihre Autos. Alle schauen zu, sagen: Nicht schön, aber ist ja Kampf gegen Rechts und deshalb legitim. Frau Merkel wird nicht nach Bremen zum Tatort fahren. Der Bundespräsident wird nicht zum Solidaritätskonzert aufrufen. Und die ersten Medien empören sich darüber, dass das Foto des Schwerverletzten verbreitet wird. Wir haben auch überlegt, ob wir das zeigen. Aber man muss es zeigen, um zu verstehen, was sich in diesem Land entwickelt.

Das, was am Montag in Bremen passiert ist, kann der erste Schritt sein, der auch unser Land in den Strudel zurück zu den Straßenschlachten und Mordtaten rechter und linker Extremisten in der Weimarer Republik reißen kann. Kein Pardon für die Gewalttäter, auch wenn sie von links kommen. Null Toleranz für diese brutalen Straßenschläger, Stopp aller Staatsgelder für die neuen linken Sturmabteilungen, die sich „antifa“ nennen, aber selbst mit Methoden aus der Nazizeit vorgehen!

Wenn unser Staat auch jetzt wieder wegschaut, wird unsere Demokratie einen hohen Preis dafür zahlen…




Wenn das nicht aufhört, wird Deutschland noch viele Jahre links regiert

Meine Freunde und Bekannten in der AfD tun mir ehrlich leid in diesen Tagen. Ich glaube, ich habe hier schon mal erzählt, dass einer der aktuellen AfD-Bundestagsabgeordneten seit 40 Jahren ein Freund von mir ist. Wir waren beide zur gleichen Zeit Kreisvorsitzende der Jungen Union (JU), ich war bei seiner Hochzeit dabei, bis vor drei vier Jahren gehörten wir beide der CDU an. Und dann – nach der Bundestagswahl 2017 – las ich seinen Namen in der „Welt“. Es war einer der Namen der neuen Bundestagsabgeordneten der AfD, die jetzt größte Oppositionspartei im Parlament ist. An ihm ist nichts radikal, nicht einmal wirklich rechts. Er hatte irgendwann einfach die Nase voll von der linksgedrehten Merkel-CDU, davon dass wir mit unserem Geld Griechenland retten mussten, dass mehr als eine Million Menschen aus dem islamischen Kulturkreis in unser Land strömten, ohne dass jemand die Bevölkerung gefragt hat, davon, dass eine CDU-Frauen-Riege die Familienpolitik der Union bis zur Unkenntlichkeit deformierten.

Und jetzt ist er bei der AfD, ganz sicher kein Nazi und auch keiner, der sich von Putin einkaufen lässt. Er ist wie ich – nur wir sind in unterschiedlichen Parteien. Er ist jemand, der etwas für unser Land tun will, ein Patriot im besten Sinne des Wortes. So wie ich. Extremismus jeder Art ist ihm zuwider, übrigens auch der Extremismus von Links, den die etablierten Eliten längst aus den Augen verloren haben.

Wie dieser AfD-Politiker sind viele Mitglieder der Partei in den sozialen Netzwerken aktiv. Jeden Tag geißeln sie mit Beiträgen die Politik der GroKo-Parteien und insbesondere auch der Grünen. Und sie versichern, dass ihre Partei mit Rechtsextremisten kein Problem hat. Aber die AfD hat ein Problem damit, wie wir jede Woche lesen können. Nicht von der „Lügenpresse“, sondern ganz seriös belegt. Mal hält Björn Höcke eine „Schuldkult“-Rede, mal äußert sich einer rassistisch über den Sohn einer Sportlers, mal ist eine AfD-Reisegruppe unterwegs „auf den Spuren Adolf Hitlers“ und posiert vor einer Hakenkreuzfahne. Mal soll die Jugendorganisation aufgelöst werden, die inzwischen in drei Bundesländern vom Verfassungsschutz beobachtet wird, mal wird eine Berliner Abgeordnete – familienpolitische Sprecherin – ausgeschlossen, weil sie vor Weinflaschen mit Hitler-Konterfei posiert. Man fragt sich manchmal, was in den Köpfen solcher Leute vorgeht. Haben die nicht mehr alle Tassen im Schrank? Oder wollen sie ihrer Partei den Todesstoß versetzen? Gut, das ist nicht mein Problem.

Heute also Doris von Sayn-Wittgenstein, frisch zurückgetreten vom Landesvorsitz der AfD in Schleswig-Holstein. Zuvor hatte die Landtagsfraktion ihre Chefin bereits ausgeschlossen. Fraktionsvorsitzender Jörg Nobis wird in Zeitungen zitiert: „Dem Bundesvorstand liegt eine eidesstattliche Erklärung einer unserer Mitarbeiter vor, in der er detailliert schildert, wie Frau von Sayn-Wittgenstein ihm gegenüber im November 2018 (!) unmissverständlich den Holocaust geleugnet hat“, hieß es weiter. „Der Mitarbeiter ist pensionierter Oberstaatsanwalt aus Kiel und selbst kein Parteimitglied.“

Heute werden viele anständige und engagierte AfD-Anhänger wieder Abwehrschlachten auf Facebook und Twitter schlagen. Frau von Sayn-Wittgenstein sei ja eigentlich gar keine richtige AfD-Politikerin. Und sie sei nur selten in der Fraktion dabei gewesen. Und es sei ein bedauerlicher Einzelfall und Frau Merkel sei viel schlimmer. Und so weiter und so weiter…

Den entscheidenden Schluss aus all diesen Vorgängen ziehen aber viele (leider) nicht. Nicht die bösen „Systemparteien“ sind schuld und die „gelenkten Medien“. All diese Vorgänge passieren wirklich. So lange es die AfD nicht schafft – und viele bemühen sich darum, auch im Bundesvorstand – wird es keine nicht-linke Regierung in Deutschland geben. Und für alle, die vom österreichischen Modell träumen – dort dauerte es rund 25 Jahre, bis die AfD-Schwesterpartei FPÖ erstmals mit am Kabinettstisch Platz nehmen durfte.




Schockt die Grünen: Werbt für die Bundeswehr!

„Es tut auch mal was weh, aber alle halten durch…“

Die Grünen, derzeit seltsamerweise beliebt im Volk, sind nochmal aufgeregt zum Jahresende. Der Grund: Die Bundeswehr sucht neue Rekruten und ist mit ihrer aktuellen Werbekampagne überaus erfolgreich. Denn die zeichnet nicht das Bild eines THW in Uniform, wo in der Gulaschkanone Suppe gekocht, an Bord Segel gesetzt oder beim Deichbruch Dämme gebaut werden. Unsere Streitkräfte suchen junge Männer und Frauen, die das tun wollen und können, was die Hauptaufgabe einer Armee im Ernstfall ist: Kämpfen!

Und die Bundeswehr macht das überaus professionell mit smarten Kurzvideos auf Youtube und Whatsapp und mit einem Fitnessprogramm. Action ist das, was die Bundeswehr anbietet – und wie gut sie das macht, erkennt man an der Reaktion ihrer Gegner. Es sei „zynisch, junge Leute mit einer Action-Serie und einem Muskelprogramm als Staatsbürger in Uniform gewinnen zu wollen“, sagte jüngst der verteidigungspolitische Sprecher der Grünen, Tobias Lindner, gegenüber der „Bild am Sonntag„. Offenbar stellt er sich eine Armee als bunte Trachtengruppe der Vielfalt vor, mit der ein Feind so lange bespaßt wird, bis der Ernstfall eintritt und man sich dann zeitnah ergibt. Bloß nicht kämpfen, bloß nicht schießen – pfui bäh! Auschwitz wurde seinerzeit ja bekanntlich von grünen Gleichstellungsbeauftragten befreit, nicht von Soldaten…

Machen wir uns zum Jahreswechsel doch einen Spaß. Schocken wir die Grünen! Sofern Sie in den sozialen Netzwerken unterwegs sind, verbreiten Sie die Kurzvideos der Bundeswehr. Solche wie diesen mit dem schönen Titel „Kämpfe nie für Dich allein“. Ein Motto, an das ich 2018 in der CDU oft gedacht habe…




Unterhaltung ist keine Staatsaufgabe: ARD und ZDF müssen sich neu erfinden!

Die gute Nachricht zuerst: Die FDP lebt! Parteichef Christian Lindner ledert heute via FOCUS Online gegen die Selbstbediener unserer öffentlich-rechtlichen Staatsrundfunkanstalten ARD und ZDF. Die wünschen sich ab 2020 die nächste Gebührenerhöhung, damit üppige Gehälter, Dienstwagen und Altersversorgung weiter gesichert bleiben. Und natürlich der Programmauftrag…

Es wäre viel zum Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk zu sagen. Zum Beispiel, warum das Finanzieren der Millionengehälter 25-jähriger Fußballspieler oder die Helene-Fischer-Show eine Staatsaufgabe ist. Oder warum ARD und ZDF stundenlang die gleichen Bilder aus London parallel senden, wenn bei den Windsors mal wieder geheiratet wird.

Aber zurück zu Lindner, der sagt: „Der Rundfunkbeitrag müsste nicht erhöht werden, wenn die Sender sich auf den Kern des Programmauftrags konzentrieren und effizienter wirtschaften. Einfach erhöhen ist geradezu respektlos.“ Und da hat er recht.

Als 1946 das ÖR-System in Deutschland begründet wurde, war der Auftrag: die Bevölkerung zu informieren und zu unterhalten. Und das war richtig so nach einem verheerenden Krieg mit Armut und Leid, mit zerstörten Städten und zerstörten Familien. Ja, die Deutschen brauchten damals Nachrichten UND Unterhaltung – organisiert durch unseren Staat. Es gab nichts anderes, kein ZDF, keine Privatsender, kein Sky und auch kein Netflix.

Aber heute? Unsere Kinder schauen überhaupt kein Fernsehen mehr, auch keine Privatsender. Amazon prime, Netflix, Youtube – Unterhaltung ohne Ende. Dabei ergibt es durchaus einen Sinn, ein öffentlich-rechtliches Programm zu betreiben. Für seriöse Nachrichten, für Dokumentationen, für anspruchsvolle Kultur- und Minderheitenprogramme. Und für weniger Geld, denn die britische BBC kommt mit vier Milliarden Euro im Jahr aus, ARD und ZDF nicht einmal mehr mit dem doppelten Betrag. Behaupten Sie.

Unterhaltung im Jahr 2018 ist keine Staatsaufgabe mehr! Und ich bin sehr gespannt, wie die FDP demnächst in den 16 Landtagen abstimmen wird, wenn das Thema Gebührenerhöhung auf die Tagesordnung kommt.




Danke den schlechtbezahlten Helden unserer Zeit!

Anfang Dezember ist meine Mutter gestürzt, anlasslos, einfach wackelig auf den Beinen, wie man in unserer lippischen Heimat sagt. Meine Mutter ist stolze 93 Jahre, wollte nie Mitglied eines Konzernvorstands werden, war nie Emma-Abonnentin. Eine einfache Frau vom Lande, immer fleißig, immer treu. Jeden Mittag stand warmes Essen auf dem Tisch, deutsche Hausmannskost, keine Fettuccine mit Gambas in Champagnersauce, sondern Rinderroulade mit Kartoffeln, Rotkohl und Soße. Waltraud war und ist bis heute eine wunderbare Mutter, auch wenn ihr Körper nicht mehr mitmacht. Ihr kleiner Klaus war immer das Wichtigste, auch als er ein großer Klaus wurde. Und egal, welchen Unfug ich anstellte, sie was immer auf der richtigen Seite – nämlich auf meiner.

Und nun lag sie da auf dem Küchenboden, Blut sickerte aus einer Platzwunde an ihrem Hinterkopf. Aufrecht setzen, Blutung stillen – tut es weh? Ist Dir schwindelig? Nach einer Viertelstunde schien alles wieder in Ordnung, Cappuccino und Kekse, dann schmökern in einigen dieser furchtbaren Billigblätter, die Frauen wie sie zu Millionen am Wochenende lesen. Über Harry und die Queen, Mette Marit, Helene und Florian…

Aber es ist nichts mehr in Ordnung. Inzwischen ist sie ein Plegefall mit Stufe 3. Sie kann nicht mehr gehen, schon lange kaum noch hören. Ohne Hilfe geht nichts mehr – Toilettengang, Haare waschen, Treppe hochgehen…sie sitzt seit zwei Wochen im Rollstuhl. Ihr größte Sorge ist, dass ich für sie rechtzeitig Weihnachtsgeschenke für ihre Enkel besorge und schön einpacke. Ich habe fast alles zusammen…

Warum erzähle ich Ihnen das alles? Nichts Besonderes, werden Sie denken. Millionen Menschen werden zum Pflegefall, und die erwachsenen Kinder sind jetzt gefragt. Sie müssen das Leben für Pflegefall, Angehörige und sich selbst neu justieren, Anträge ausfüllen, Rat in einer Sozialstation einholen, Pflegedienste kennenlernen und auswählen, zwei Mal in der Woche mit irgendwelchen Ärzten telefonieren. Meine Mutter will nicht in ein Pflegeheim. Sie will die Zeit, die ihr noch bleibt, im Kreise ihrer Familie verbringen. Sie will ganz langsam in den eigenen vier Wänden von allen Abschied nehmen. Sie will hier sterben.

Ich schreibe das auf, um Ihnen zu erzählen, wie gut unser Land in diesem Bereich auch heute noch funktioniert. Ja, es gibt einen Mangel an Pflegekräften. Der verantwortliche Minister versucht, neue Wege zu gehen, um diesen Mangel zu beheben. Aber ich selbst habe in diesen Wochen nur hilfsbereite und freundliche Menschen erlebt – am Telefon, auf Station im Krankenhaus, bei der Krankenkasse. Warteschleifen, die nur 30 Sekunden dudeln, dann ist jemand dran, der unbürokratisch helfen will und kann. Der oder die jede Frage beantworten kann oder „ich stelle mal durch zum zuständigen Sachbearbeiter“ sagt und das dann tatsächlich macht.

Die Männer und Frauen, die in der Pflege arbeiten, die jeden Tag Nächstenliebe praktizieren, schlecht bezahlt werden aber Kranken und Alten ein Stück Menschenwürde bewahren, immer ein freundliches Wort parat haben und gern auch nochmal und nochmal und nochmal ins Zimmer eilen, wenn ein Pflegefall, ein Mensch, den roten Knopf drückt, sie sind die wahren Helden unserer Zeit.