Heute feiern wir die Frauen, die den wichtigsten „Job“ der Welt haben
Eine Kollegin der Tageszeitung „Die Welt“ hat am Muttertag irgendwas Grundaätzliches nicht verstanden. Am Donnertag schrieb sie einen Artikel, der wohl mit einer Selbsteinschätzung beginnen sollte. Die Woche vor dem Muttertag – so schrieb sie – sei „für emanzipierte Frauen immer anstrengend“. In den Supermärkten, so empörte sie sich weiter, würden „neben rosa Pralinenpackungen und herzförmigem Kuchen inzwischen sogar Toilettenpapier im Muttertagsdesign verkauft“.
Ja, das ist wohl so, doch müsste der Dame mal jemand erklären, dass sie das doch gar nicht kaufen muss. Sie muss es nicht einmal anschauen, wenn sie nämlich einfach gar nicht reingeht in den Supermarkt, wo all das schlimme rosefarbene Grauen feilgeboten wird.
Vor allem begreift die Schreiber_*In aber nicht, dass das, was sie für „emanzipiert“ hält, all die vielen emanzipierten Mütter null interessiert, die durchaus angenehm finden, dass ihnen wenigstens heute einmal alle Aufmerksamkeit und aller Dank gehören, den sie eigentlich an jedem Tag des Jahres verdienen. Denn Mutter sein ist im Gegensatz zu dem, was „emanzipierte Frauen“ so tun, ein Knochenjob. Es ist der wichtigeste Job überhaupt in dieser Gesellschaft. Ohne die Mütter, ohne diese wunderbare Frauen, die Kinder zur Welt bringen, die nicht bei Problemen gleich zu Pro Familia laufen, um diese „Probleme“ geräuschlos zu beseitigen im wahrsten Sinne des Wortes, ohne sich selbst auch beruflich zurückzunehmen für ihre Kinder, wäre unser Land kein lebenswerter Ort mehr.
Nichts ist so wunderbar, wie die Mama, die ihr weinendes Kind tröstet und das Pflaster aufs Knie klebt. Eine Mutter, die immer Zeit fürs Kuscheln mit ihren Kleinen hat, immer aus irgendeiner Schublade noch einen Riegel Kinderschokolade oder ein paar Feuchttücher zaubert.
Mütter sind der Oberhammer, sie tragen Verantwortung nicht nur für sich selbst, sondern für ihr eigenes Fleisch und Blut. Und oftmals auch noch für den Typen, der auf dem Sofa rumgammelt und beim Fußballgucken Bier in sich reinschüttet.
So, und da kommt also nun diese Kollegin von der „Welt“ daher und mokiert sich darüber, dass am Muttertag die Blumenläden geöffnet werden, nicht aber die Kitas.
Ganz ehrlich, natürlich weiß auch ich, dass für viele Eltern der Kita-Platz unverzichtbar ist und was für ernste Sorgen diese Mütter und Kinder in der Corona-Krise haben, Beruf und Familie irgendwie unter einen Hut zu bekommen, wenn Schulen und Kitas dicht sind. Niemand wird das bestreiten.
Aber den einzigen Tag im Jahr, in dem die Leistung der Mütter öffentlich gewürdigt wird, politisch auszuschlachten, um Blumenläden und geschlossene Kitas gegeneinander auszuspielen, das ist schäbig, ja geradezu ekelhaft.
Machen wir uns nichts vor: Auch dieser alljährliche Muttertag ist nicht das Gelbe vom Ei. Der am Vorabend schnell besorgte Blumenstrauß, der über Nacht in der Garage für den frühmorgendlichen Einsatz versteckt wird. Die Väter, die ihre miesgelaunten Kinder am Sonntagmorgen um sieben Uhr leise aus den Betten zerren, damit die den Tisch decken. Papa schnell noch mit Mund-Nasen-Maske in die Bäckei, ein paar süße Teilchen besorgen. Wir alle kennen das, jedenfalls die meisten von uns. Muss man nicht mögen, kann man aber. Danke, liebe Mutti!
Ein kleines bisschen Anerkennung, wenigstens einmal im Jahr für den wichtigsten Job der Welt. Und nicht Miesmacherei von sich selbst als emanzipiert empfindenden Frauen. Die emanzipiertesten Frauen, die ich in meinem ganzen Leben kennengelernt habe, waren engagierte, liebevolle und bärenstarke Mütter, die jedem Sturm trotzten im Zweifel mit ein paar Vitamin-Bonbons und einer Packung Tempotaschentücher.
Heute vor acht Jahren – am 9. Mai 2013 – habe ich in einer Kolumne für die Rheinische Post einen Beitrag zum Thema Muttertag geschrieben, dessen Schluss ich seitdem alljährlich wiederhole, wenn ich wieder etwas zum Muttertag schreibe. Weil er zeitlos ist und meine tiefste Überzeugung ausdrückt:
„Jeder Tag sollte in Deutschland ein Muttertag sein. Zahlt ihnen ein vernünftiges Gehalt! Sorgt dafür, dass sie im Alter keine Sorgen haben müssen! Und wenn euch irgendwo auf dem Gehweg eine Frau mit Kinderwagen entgegenkommt, bleibt stehen und klatscht Beifall. Für die wunderbaren Frauen, die heutzutage noch Kinder zur Welt bringen.“
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Sehr schön geschrieben Herr Kelle, sie treffen mal wieder den Nagel auf den Kopf.
Danke, Herr Kelle!
Ich habe so ein wunderbares Wesen vor 54 Jahren kennen gelernt und vor 52 Jahren
geheiratet. Es war ein Glücksgriff!
Wir haben 3 Kinder gross gezogen, die alle Dank Ihrer
Liebe und Kraft Erfolg in Schule, Beruf und dem Leben haben. Inzwischen strömt soviel Liebe und Glück von den 4 Enkeln an Oma und Opa zurück.
Kinder brauchen zwei
Dinge in denen alles enthalten ist LIEBE UND PFLICHTEN!
Danke für Ihr Loblied auf die Mütter, lieber Herr Kelle. Schade, dass die Anerkennung ihres unermüdlichen Einsatzes, ihrer beachtlichen Leistungen übers Jahr viel zu oft ausbleibt. Trotzdem sollten auch die Leistungen der Väter nicht unerwähnt bleiben. Darf man doch davon ausgehen, dass der weit überwiegende Teil der Väter sich mit zwar oft andersartigen, aber letztlich ebenso unverzichtbaren Beiträgen um das Wohl ihrer Familien bemüht. Deshalb hat man auch ihnen einen eigenen Tag, den Vatertag, zugebilligt. Der Ablauf dieses Tages unterscheidet sich allerdings meist deutlich von dem des Muttertages. Nun, jedem das Seine.
„ … Deshalb hat man auch ihnen einen eigenen Tag, den Vatertag, zugebilligt. Der Ablauf dieses Tages unterscheidet sich allerdings meist deutlich von dem des Muttertages. Nun, jedem das Seine.“
Ich stelle mir gerade eine Horde angetrunkener Mütter mit Bollerwagen und Fäßchen, der zur Hälfte auf dem „Trottoir“, zur anderen Hälfte auf der Straße gezogen wird, johlend und bierkrugschwingend vor …
Nein, ich bleibe dann doch lieber bei meinem Bild mit Mutti ( ohne „“ !! ) und dem Pflaster …
😉
Alles gute und richtige Worte, lieber Herr Kelle. Ohne die liebe Mama, wären wir alle, ausnahmslos alle, nichts.
Aber ich gestatte mir eine kleine Ergänzung. Es gibt auch immer mehr Väter, alleinerziehende, die man an einem solchen Tag ruhig miterwähnen sollte, unabhängig vom Vatertag. Denn die machen – als „Ersatzmutter“ – auch einen verdammt guten Job, und notwendigerweise oft weit mehr, als normale Väter.
Hallo Herr Kelle,
heute habe ich meinen ersten Omatag. Die Geburt meines Enkels macht mich überglücklich und so wurde die junge Mama herzlich gefeiert. Es ist einfach Glück pur. Ich bin nun schon ein etwas älteres Semester und verstehe nicht ganz, was diese Striche und Sternchen in manchen Wörtern bedeutetn sollen. Denn sie wissen nicht, was sie tun.
Liebe Hilde Schmidt,
dann erlauben Sie mir, Ihnen auch herzlich zum ersten Omatag zu gratulieren!
Klaus Kelle
Die eigentliche Aufgabe, welche die Natur den Frauen aufgetragen hat, erfüllen die deutschen Frauen nur unzureichend. Warum denn alle Jahre eine abgehobene, realitätsferne, allgemeine Lobhudelei? Da sollten wir schon mal differenzieren.
Viel sinnvoller wäre es eine Beurteilungsskala für Frauen einzuführen. In Deutschland kann sogar eine kinderlose Frau „Mutti der Nation“ werden. Es gibt ja viele Gründe, warum eine Frau kinderlos bleibt. Man im Einzelfall deshalb keine Beurteilung vornehmen, aber unser Frauen – und Mütterkult ist fern der Realität . Bei den alten Bajuwaren sind kinderlose Frauen schnell ins gesellschaftliche Abseits geraten. Das war alles andere als human, aber natürlich.
Die schlechten Leistungen unserer Schüler in den diversen internationalen Vergleichen sind zuforderst ein Problem der Mütter. Da bedaure ich die Lehrerschaft , weil sie die Fehler der Mütter ausbügeln soll.
Früher gab es einen Mutterkult und einen BDM, wo man die jungen Frauen gedrillt hat. Das war noch zukunftsfähiger als heute , wo zum Mütterkult noch der Feminismus dazu kommt.
Wenn mir heute eine Frau mit Kinderwagen auf der Straße entgegenkommt, lassen meistens ihre restlichen Attribute keine Bewunderung meinerseits aufkommen. Was acht Jahre doch ausmachen können.
Ein Mütterkult, das nennt man Achtung. Frauen, die keine Kinder haben, werden gemobbt, verdienen keinen Respekt. Konventionen, eigentlich beherrschbares Schubladendenken, haben nichts mit Intelligenz, nichts mit Weiterentwicklung, nichts mit Stärke, nichts mit Emanzipation von keinem Geschlecht zu tun, ist aber in Schland nicht totzukriegen. Halleluja.
Ich verbitte mir das blöde „Schland“.
Das größte Problem der Emanzipierten ist doch wohl die eigene Emanzipation als ramponiertes Denken.
Wieso ?
Für Menschen wie Robert-sehe-aus-wie-Redford-Habeck, die mit dem Begriff „Deutschland“, „Patriotismus“ u.ä. „nichts anfangen“ können und das „zum k…..“ finden oder lieber „ein Meer von türkischen Fahnen am Brandenburger Tor“ sehen wollen und hinter Plakaten mit „Deutschland verrecke“ oder „Deutschland du mieses Stück Sch….“ herlaufen ( wie unsere elfengleiche, allerseits höchstgeschätzte Frau Bundestagsvizepräsidentin, die aber amtsanmaßenderweise darauf besteht, mit „Frau Präsidentin“ angeredet zu werden und sich aber von diesem „Schland“ jeden Monat 5-stellige Beträge auszahlen lassen ), ist DAS die einzige Möglichkeit, ihre zusätzliche Verachtung zu dem ohnehin vorhandenen Selbsthaß auf dieses Land kundzutun.
Die selben Großverdiener, die nun einem Boris Palmer vorwerfen, „DAS GEHÖRT SICH NICHT“ und sei „unwürdig“ für einen Oberbürgermeister, scheuen sich nicht, selbst …
Ich muß aufhören. Ich wollte mich heute NICHT aufregen …
Aber wenn die charmante Frau Roth ab 2022 im Schloß Bellevue thront, kann sie ja zumindest dort die verhasste deutsche Fahne abnehmen und ein paar Dutzend türkische aufhängen lassen.
Sie hat eben bei „Mutti“ gelernt, wie man mit diesem „Stück Fetzen“ umgeht …
Hier noch ein Tip, wenn man keine eigene Mutter mehr hat, sollte man in die Ortsteile fahren, in denen unsere lieben, ausländischen Neubürger Parallelgesellschaften gegründet haben, dort kann man so viele Mütter mit Kindern beklatschen, dass einem schon nach ein paar Stunden die Handflächen wie Feuer brennen.
Hallo Herr Kelle,
als Anlage ein Gedicht, das ich zwar meiner Mutter gewidmet habe, aber eigentlich eine Hommage an alle Mütter ist, weil sich ALLE darin wiederfinden können. Als großer Fan und Bewunderer von BIRGIT KELLE und ihren Büchern stelle ich fest, dass diese Denkungsart wohl in der Familie liegt. Sie haben diese Schreiberin des „Welt Artikels“ gut charakterisiert. Gehört zu den linksdrehenden ZDF Typen wie Claus Kleber und Petra Gerster, die „GENDER GAGA“ unters Volk bringen, statt sich für angemessene Wertschätzung der Mütter und „Hausfrauen“ einzusetzen oder für Ausgleich der Ausfallzeiten in der Rente wegen Kindererziehung, und zwar aus Steuermitteln. Das Schicksal möge Deutschland verschonen vor dieser grünen Schnattergans als Merkels Wunschnachfolgerin. Deutschland hat Besseres verdient.
Mutter werden ist schon schwer, Mutter sein jedoch noch mehr!
Mutter
von
Werner Becker
An eine großartige Frau denke ich oft und gerne zurück,
sie als Mutter zu haben, war nicht nur Zufall, auch Glück.
Um ein für allemal und nachhaltig alle Zweifel zu vertreiben:
Eine Mutter ist Mutter für immer und wird das auch bleiben!
Nicht verwöhnt vom Schicksal, ertrug sie viel Kummer und Schmerz,
hatte für ihre Kinder aber trotzdem zeitlebens ein ganz großes Herz.
Mit einem Stück von sich selbst hat sie mir das Leben geschenkt
und auch meine ersten Schritte in die noch fremde Welt gelenkt.
Sie hat mich gewaschen, getrocknet, gesalbt und gepflegt
und war trotz eigenen Unwohlseins immer gut aufgelegt.
Sie lehrte mich Laufen und nach Stürzen schnell aufzustehen,
mit erhobenem Haupte stets aufrecht durchs Leben zu gehen.
Hat meinen Hunger und Durst gestillt, mich auch gut gekleidet,
und das alles, obwohl ich beschämend oft ihr das Leben verleidet.
Sie brachte besorgt mich zu Bett, wenn sie erspähte mein Gähnen,
hat getröstet bei Trauer, getrocknet bei Schmerzen die Tränen.
Sie führte heran mich an Kultur, Musik, Literatur und Gedichte,
und erzählte zum Einschlafen immer eine Gute-Nacht-Geschichte.
Sie impfte mich mit Kölner Witz und rheinischem Humor
und sang mir die schönen alten deutschen Volkslieder vor.
Sie erklärte mir, Fehler sind menschlich, Jeder macht sie im Leben,
eigene muss man korrigieren und die anderer Menschen vergeben.
Sie brachte mir bei: Achtung vor der Schöpfung und den Tieren,
auf keinen Fall je den Respekt vor alten Menschen zu verlieren.
Sie beschwor mich, niemals Verlierer und Kranke zu beleidigen
und überall immer die Hilflosen und Schwachen zu verteidigen.
Sie ermahnte mich, nie auf Hass, sondern auf die Liebe zu bauen,
jungen Menschen ein Vorbild zu sein und auf Gott zu vertrauen.
Sie warnte: Frauen ticken anders, bedenke das bei deiner Wahl,
das musst du als Mann tolerieren, sonst wird die Ehe zur Qual.
Wer nicht bleiben will, den kannst du nicht halten, lass ihn halt laufen.
Das Leben selbst wird dich lehren: „Ein Herz kann man nicht kaufen“.
Freunde sind wichtig, riet sie mir, aber sie kommen und gehen,
nur die Familie bleibt dir ein Leben lang auf Dauer bestehen.
Im Krieg waren die Kinder ihr wichtiger als das eigene Leben,
bereit, zu ihrem Schutz auch das Letzte, sich selbst hinzugeben.
Was sie und viele Andere als Mütter und Trümmerfrauen geschafft,
verdient größten Respekt, höchste Anerkennung, es war heldenhaft.
In Bombennächten mussten sie zur Rettung der Familie alles wagen.
Skandalös, dass junge Partei-Schnösel ihnen adäquat Rente versagen.
Die Gnade der Geburt schenkt den Jungen die Aufbauleistung der Alten,
Charakterlos und schändlich, dass sie ihnen Lob und Dank vorenthalten.
Sie hat auf Vieles verzichtet, damit ich am Gymnasium was lerne,
für Zweifler wie mich lange unbegreiflich, sie tat es offenbar gerne.
Sie nahm selbst trocknes Brot, und ließ ihren Kindern die wenige Butter,
jetzt verstehe ich, sie konnte nicht anders, es war ihre Natur als Mutter.
Sie war die beste Mutter, die ein Mensch im Leben wohl haben kann,
trotz guten Vaters, da sind Unterschiede zwischen Frau und Mann.
Inzwischen bin ich selbst alt, der Herbst des Lebens ist mir beschieden.
Heute weiß ich: „Du hattest Recht Mutter. Danke und ruhe in Frieden“.
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Ein sehr schönes Gedicht, lieber Herr Becker. Danke, dass Sie es hier mit uns geteilt haben!
Klaus Kelle