Auf dem Fließband zum Herrn Doktor….

Ich hoffe, Sie alle sind gesund. Oder zumindest nur so krank, dass Sie es mit Aspirin, Paracetamol und ein paar Hausmittelchen und grünem Tee im Griff haben. Sonst ist nämlich schlecht.

Vorweg: Wir leben in einem Staat, wo Sie – egal ob reich oder arm, alt oder jung, weiß oder bunt – medizinisch zuverlässig versorgt werden.

Wer mal wirklich in Not war, weiß das. Als ich 2016 einen schweren Herzinfarkt hatte, war der erste von zwei Notärzten nach dem Anruf 112 innerhalb von nicht einmal drei Minuten bei uns im Haus.

Und jemand hat mir mal erzählt, dass wenn Sie einen schweren Autounfall haben, im Durchschnitt der Rettungshubschrauber innerhalb von 12 Minuten da ist, um sie in die Klinik zu fliegen. Also, wir klagen und schimpfen in Deutschland oft auf höchstem Niveau, was wir aber auch dürfen.

Wenn man allerdings in die Materie tiefer einsteigt, in den Alltag der medizinischen Versorgung, dann schaut es leider gar nicht mehr so rosig aus.

Am 2. November 2013 hatte ich ein Stück in der Rheinischen Post in meiner Kolumne „Politisch inkorrekt“ genau zu dem Thema geschrieben. Die Überschrift von damals passt auch heute: Auf dem Fließband zum Herrn Doktor. Ich schilderte den Lesern damals, wie ich meine Mutter zur Kontrolle zu ihrem Augenarzt begleitete:

„In dieser Woche war ich mit meiner Mutter beim Augenarzt. Sie hatte um einen Termin gebeten und nun, zwei Monate später, war es so weit. Als sie pünktlich zur vereinbarten Zeit um 9.30 Uhr die Praxisräume betrat, saßen und standen dort sage und schreibe 35 weitere Patienten, die noch vor ihr dran waren. Während ich im Flur der Praxis mangels Sitzplätzen an der Wand lehnte, habe ich sie gezählt. Der Unmut im Wartezimmer wuchs indes von Minute zu Minute. (…) Nach einer Stunde und 15 Minuten wurde meine Mutter vorgelassen. Untersuchung und Gespräch beim Arzt dauerten rund vier Minuten.“

Ich werde wirklich nie verstehen, warum es nicht möglich ist, die Terminvergabe in Arztpraxen patientenfreundlich zu gestalten.

Wenn ich einen Termin bei meiner Hausärztin oder meiner Zahnärztin vereinbare, dann weiß ich, dass ich wenn ich ankomme nie länger als 10 Minuten warten muss, bevor ich aufgerufen werde. Nie. Und klar, wenn ein Notfall ist, jemand bei der Behandlung kollabiert oder einer kommt, der „den Arm ab hat“ – dann versteht jede, dass das Vorrang vor unseren Halsschmerzen haben muss.

Aber wenn Sie einen Termin beim Facharzt brauchen – eine einzige Katastrophe

Ich bin ja nun langsam in einem Alter, wo die Besuche in Arztpraxen häufiger sind, als die auf Parteitagen – was für einen politischen Journalisten eine Aussage ist. Und – die gute Nachricht – bisher bin ich noch ganz gut in Schuss. Zweimal pro Jahr Check, letztes Mal wunderte sich meine Hausärztin beim Nachgespräch, dass meine Cholesterinwerte so topp sind: „Das hatte ich bei Ihnen gar nicht erwartet…“ Na, danke schön…

Aber als ich neulich mal zum Hals-Nasen-Ohren-Experten musste – nachmittags 15 Uhr, gleich nach der Pause – standen die anderen Patienten zwei Etagen durchs ganze Treppenhaus bis zur Praxistür. Ich war an sechster Stelle draußen, auf dem Gehweg. Als ich 20 Minuten später am Empfang stand, sagte mir die Arzthelferin, nun sei voll, ich müsse gleich morgen um 8 Uhr wiederkommen. Dann erführe ich, wie es weitergeht.

Am nächsten Morgen war ich um 7.40 Uhr dort, um zu bemerken, dass die Praxis aber erst um 9 Uhr die Pforten öffnet. So stand ich 80 Minuten an, gab meine Versichertenkarte ab und setzte mich ins bereits überfüllte Wartezimmer. Die resolute Arzthelferin des Vortages kam herein, bat um Aufmerksamkeit und kündigte an, wir würden nun Karte für Karte alle „abgearbeitet“. Wir sollten uns aber darauf einstellen, dass es eine Wartezeit zwischen drei und fünf Stunden geben werde.

Sie kennen mich: Ich stand auf, holte mein Versichertenkärtchen vorne ab und ging

Und versicherte mir noch im Treppenhaus, dass ich niemals mehr dort hingehen werde. HNO gibt es aber in dieser Stadt sonst nicht. „Ich weiß auch nicht weiter“, sagte mir meine Hausärztin später am Telefon. „Versuchen sie es mal in Spandau….“

Ja, HNO ist eben so, werden sie jetzt vielleicht denken. Aber leider brauche ich auch noch einen Facharzt anderer Profession. Vorgestern rief ich in der empfohlenen Praxis an – man könne mir einen Termin im September anbieten….

Wahrscheinlich liegt es einfach daran, dass ich Kassenpatient bin…

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Dieser Artikel wurde 25 mal kommentiert

  1. Achim Koester Antworten

    So betrachtet ist meine Hausärztin von einem anderen Stern:
    Als ich kürzlich zur regelmäßigen Blutentnahme in ihrer Praxis war, (der ganze Vorgang inkl. Wartezeit dauerte keine halbe Stunde!), bat ich noch um einen Besprechungster,in für meine Frau.
    Wissen Sie, was die Antwort war?

    „Passt es morgen früh?“

    • Tina Hansen Antworten

      Ihre Hausärztin, lieber Herr Koester, scheint auf dem gleichen Stern zu leben wie meine Zahnärztin. Ich hatte in den letzten Monaten eine größere Baustelle, die mehrere Termine erforderlich machte. Mit einer Ausnahme wurden mir immer Termine nach Feierabend angeboten. 18 Uhr oder auch 18.30 Uhr, so dass ich keinen Urlaub nehmen musste. Alles wurde gut erklärt, jeder Behandlungsschritt hat einwandfrei funktioniert. Und auch ich bin Kassenpatientin.
      PS: Warten musste ich nur ein Mal. Das jedoch war beängstigend, denn aus dem Behandlungsraum drang das Geschrei einer Frau, die offenbar bei lebendigem Leibe verbrannt wurde. Infernalisch! Dann stand Frau Doktor vor mir, leicht verschwitzt und etwas ärgerlich, und erklärte mit ungewohnt scharfer Stimme: „Das war eine Zahnreinigung!“ 😉

    • Tina Hansen Antworten

      Gerade in BILD gelesen: Die Schrot(t)Ko plant eine Einschränkung des freien Zugangs zu Fachärzten. Das Wahlvieh… Verzeihung: der Bürger – soll demnach nicht mehr einfach mit einer einer krankhaft wirkenden Hautveränderung zum Hautarzt rennen, sondern sich an seinen sog. Primärarzt wenden, offenbar ein neuer oder bisher zumindest noch nicht populärer Begriff. Wenn ich das richtig verstehe, ist damit der gute alte Hausarzt gemeint. Der soll erst mal gucken, was er so tun kann und ggf. eine Überweisung zum Facharzt schreiben. Ausnahmen plant die Schrot(t)Ko für Gynäkologie und Augenheilkunde. Na dann.

      • S v B Antworten

        Jahrzehntelang war es üblich, erst seinen Hausarzt (früher landläufig der praktischerArzt, heute meist der Facharzt für Allgemeinmedizin) aufzusuchen, bzw. zu konsultieren, bevor man einem Spezialisten (oder Überweisungspatienten) vielleicht „wertvolle Zeit stahl“. Die Tendenz, sofort einen Spezialisten aufzusuchen, hat in den vergangenen Jahrzehnten enorm zugenommen. Kein Wunder, durch die populärwissenschaftliche Vor-Aufklärung potenzieller Patienten in Zeitschriften, in speziellen TV-Formaten und im Internet. Nicht selten kommt man bereits mit einer „angelesenen“ Selbstdiagnose, zumindest jedoch mit einem entsprechenden Verdacht, zum Arzt bzw. Facharzt. Was gerade Letztere besonders zu schätzen wissen. Im übrigen sollte dem einen oder anderen auch schon aufgefallen sein, dass gerade die Zahl der Augen- und HNO-Ärzte in den letzten Jahren deutlich abgenommen hat. Dazu hätte ich zwar eine Hypothese anzubieten, die ich jedoch für mich behalten werde. Auch stelle ich (Kassenpatientin wie Aber-Millionen andere auch) fest, dass, wenn wirklich etwas Ernsthaftes im Raume steht, in allen Praxen und Diagnose-Instituten relativ kurzfristige, teils sofortige Termine vergeben werden. Nicht einmal zu Covid-Zeiten hat man Patienten mit Verdacht auf eine ernsthafte, sprich lebensbedrohliche, Erkrankung auf einen späteren Termin vertröstet. Wenn’s wirklich ernst ist, wird auch hier und jetzt noch immer im Sinne und zum Wohle des Patienten gehandelt. – Leider ist man hierzulande allgemein deutlich wehleidiger als andernorts. In vielen anderen Ländern der Welt habe ich diesbezüglich hochinteressante Erfahrungen gemacht, die mich immer wieder ins Erstaunen oder Grübeln gebracht haben. Spurlos an mir vorbeigezogen sind sie keinesfalls. Was Hilfe in medizinisch begründeten Fällen angeht, leben wir hier nach wie vor im Paradies. Und dies noch immer zu durchaus vertretbaren Preisen. Wer’s partout nicht glauben mag, sollte sich diesbezüglich vielleicht doch mal in anderen Teilen der Welt schlau machen. Mitunter trifft man hierzulande auf Anspruchshaltungen, die einem nicht selten den Atem stocken lassen. Wenn ich zufällig Zeugin eines solchen Disputs war, habe ich mich schon mehrfach mäßigend eingemischt. Ich konnte einfach nicht anders. – NB: die sich zukünftig wohl noch verschärfende Problematik der Finanzierung des exzellenten deutschen Gesundheitssystems ist zwar auch eine interessante, aber völlig andere Geschichte.

  2. Inge H. Antworten

    Ich mußte grad so lachen: „Sie kennen mich, ich stand auf…“ Willkommen im Club. Ich hätte allerdings schon auf dem Gehweg kehrt gemacht.
    Auch die mit Lebensgefahr verbundene Zahnreinigung, die Frau Hansen schildert, war köstlich. Das Kopfkino der Wartenden hätte mich interessiert bei dem Geschrei.:-)
    Ich kann Herrn Koester und Frau Hansen nur bestätigen, egal ob Hausarzt oder Zahnarzt. Wartezeit nie länger als max. 15 Minuten, Termine werden zeitnah ausgegeben. Und ja, auch ich bin Kassenpatientin.

  3. Dr. Hildegard Königs-Albrecht Antworten

    Mein Hausarzt ist schon ein älteres Semester. Seine Praxis ist von den neuen Schicki-Micki-Kreationen weit entfernt. Seit Jahren hat er das gleiche Personal.

    In der Corona-Zeit war dieser Allgemeinmediziner immer auf dem neuesten wissenschaftlichen(!) Stand. Da er von Beginn an die Verlautbarungen und Maßnahmen der Regierung kritisierte, später die Impfung gegen Covid ablehnte, wurden ihm die Betreuung eines Altenheims und ein Ausbildungsarzt der Uni Düsseldorf umgehend entzogen.

    Die Praxis ist so organisiert, daß die Sprechstunde ohne Anmeldung bis 10.30 Uhr offen für jeden ist. Ab 10.30 Uhr werden Patienten mit infekten behandelt. Am Nachmittag kommen Patienten mit einem festen Termin.

    Obwohl es am Vormittag keine Terminvergabe gibt, ist die Wartezeit erträglich, zumal man sich ausführlich über die sog. Pandemie informieren kann oder mit anderen Patienten ins Gespräch kommt.

    Zur Klientel gehören übrigens über 200 schwere Fälle von Impfschäden!

    • Tina Hansen Antworten

      Ein bisschen darf man Sie um diese Praxis beneiden, liebe Frau D. Königs-Albrecht! Während der Corona-Zeit habe ich meine Hausarzt-Praxis gemieden. Dort praktizieren offiziell 3 Personen, 2 Frauen, die man kennt, und 1 Mann, den kein menschliches Auge je erspähte. Bei welcher der beiden Damen man landet, ist ein Glücksspiel (bei dem ich zuletzt immer gewonnen habe). Die andere ist eine Impf-Fanatikerin. Nachdem ich gehört hatte, wie sie ihre Kollegin ankeifte, sie persönlich hätte sogar ihre schwangere Schwiegertochter geimpft, bin ich erst mal weggeblieben. Als ich endlich wieder den Weg in die Praxis fand, war die vielleicht 28jährige Helferin bereits 5 Mal gespritzt und verkündete stolz: „Ich sitze ja auch an der Quelle!“

      • Dr. Hildegard Königs-Albrecht Antworten

        Wer aufmerksam durch die Corona-Zeit gegangen ist, dem ist gerade in Arztpraxen manches sauer aufgestoßen.
        Viele Mediziner haben ihr offenbar dürftiges Wissen über Atemwegsinfektionen selbst in der „Pandemie“ nicht reanimiert, sie haben sich auf die Anordnungen der Behörden und ihrer Standesvertretungen blind verlassen und viel zu oft nur den materiellen Nutzen der Impfaktion gesehen.

        Auch ich habe manche Facharztpraxis gemieden, die die Maskenpflicht und das Abstandsgebot unbarmherzig einhielten. Die Corona-Zeit hat mich gelehrt, daß man alles hinterfragen muß, denn die „Götter in weiß“ haben weitgehend versagt. Und die, die kritisch waren, wurden oft gnadenlos abgestraft.

        Was mir Sorge macht, ist die Tatsache, daß es in etlichen Praxen immer noch den Aushang gibt, bei Erkältung eine FFP2-Maske(!) zu tragen. Die Behandler haben wohl noch nicht einmal die RKI-Protokolle zur Kenntnis genommen und werden bei der nächsten „Pandemie“ ebenso gehorsam agieren wie bei Corona!

  4. GJ Antworten

    Es gibt von Praxis zu Praxis eklatante Unterschiede. Obschon ich auf dem Land lebe, ist das ärztliche Versorgungsnetz gut. Bei bestimmten Disziplinen und Örtlichkeiten weiß man, daß es – trotz Termin – erhebliche Wartezeiten gibt, z.B. Ambulanz der Augenklinik. Mit An- und Abfahrt ist das ein tagesfüllendes Programm. Ebenso ein Akutfall wie Sturz/Knochenbruch, der einen in eine Notfallambulanz führt. Da saß ich kürzlich 11 Stunden, egal ob gesetzlich oder privat. Und nein, da kann man nicht einfach wieder „gehen“. Da muß man unter Schmerzen durchhalten.

    In den letzten 30 Monaten hatte ich Gelegenheit, beschwerdebedingt diverse ärztliche Disziplinen kennenzulernen mit diversen unterschiedlichen Terminszenarien. Hausarzt ist in meinem Fall super organisiert. Früher lief alles über die zwei Frontfrauen und jeder latschte in die Praxis rein, egal ob mit Termin, ohne Termin, Labor, Rezept, ansteckend krank, gesund, Telefon bimmelte ständig etc. Zwischenzeitlich wurde umstrukturiert. Keiner kommt spontan, immer nach Vereinbarung. Es gibt ein Backoffice für Telefoneingänge mit vorausgeschalteter Bandansage und Auswahl des Anliegens. Es gibt ein Rezepttelefon und es gibt ein Onlinekontaktformular, mit dem Wiederholungsrezepte bestellt werden können. Bei Unklarheiten wird man am selben Tag angerufen. Ohne die Praxis betreten zu müssen, kann man 2 Tage später Rezept und Arznei direkt in der Apotheke abholen. Die Karte kann nach Vereinbarung zuvor in einen gesonderten Briefkasten eingeworfen werden. Ansteckende Patienten werden nicht mehr über den Haupteingang und das Wartezimmer geleitet, sondern nutzen einen Nebeneingang und ein Extrazimmer, kommen somit nicht in Kontakt mit anderen. Komisch ging es jüngst bei der Vorsorge-Mammographie zu. Da bekommt frau unaufgefordert einen Termin zugeschickt. Falls frau nicht will/kann, soll sie absagen. Ich hatte Termin um 11:15 Uhr. Mein Mann fuhr mich zu früh hin, nach dem Motto, dann sei ich früher fertig. Wartezimmer voll (kannte ich bei dieser Vorsorge bislang nicht). Ich saß von 10:45 Uhr bis 12 Uhr. Eine Frau beschwerte sich und es wurde erklärt: Im 15-Minuten-Takt werden je 3 Frauen gleichzeitig terminiert. Man habe die Erfahrung gemacht (während Corona!), daß 2 von 3 Frauen nicht kommen und auch nicht absagten. Komischerweise kämen in letzter Zeit fast alle Frauen, dadurch sind sie überbucht. Die Terminplanung läuft landesweit zentral und somit maximal unflexibel.

    Super lief es zuletzt mit Zahnarzt. Inlet war rausgefallen. Termin binnen 1 Tag, 5 Minuten gewartet. Provisorium hielt nicht – kommen Sie sofort. Keine Wartezeit. Letzte Woche Termin Zahnreinigung und Check – 15 Minuten zu früh da, trotzdem nur 5 Minuten gewartet.

    Gastroskopie und Radiologie in hypermodernen Spezialpraxen. Terminvereinbarung online über Doclib (nachdem ich das endlich kapiert hatte!), so gut wie keine Wartezeit, und man bekommt per Mail eine Terminerinnerung. Arztbrief mit Diagnose 20 Minuten nach Untersuchung mitbekommen.
    Kardiologie und Orthopädie wäre allerdings mit üblen Wartezeiten verbunden gewesen – da spürte ich den Unterschied, Privatpatientin zu sein. In beiden Disziplinen konnte ich Ärzte ausfindig machen, die ausschließlich privat abrechnen. Binnen weniger Tage hatte ich Termine. Wartezeit praktisch null. Der Kardiologe ist komplett papierfrei. Rechnung und Arztbrief hatte ich in meinem Maileingang, bevor ich zurück zuhause angekommen war. Dort ist es allerdings so: Wer zum Termin NICHT erscheint, ohne rechtzeitig abgesagt zu haben, erhaelt eine 50 %-Ausfallrechnung, die die Kasse dann logischerweise nicht erstattet.

    Bei meiner Frauenärztin gibt es unterschiedliche Sprechzeiten für gesetzlich und privat und es gibt Zeitfenster für Akutfälle. Das ist für mich sehr angenehm als Privatpatientin, da ich vor diesem Konzept den „Normalbetrieb“ erinnere, wo ich im vollen Wartezimmer im Sommer zwischen vollverhüllten schwarzen Ganzkörperbemäntelten saß, die von ihren Männern/Söhnen begleitet wurden. Sehr unangenehm, auch olfaktorisch, optisch und akustisch.

    Es gibt also große Unterschiede und man, frau auch, muß auf alles eingestellt sein.

  5. EH Antworten

    Die Wartezeiten sind hier (im Großraum einer mittelgroßen Stadt) von Arzt zu Arzt sehr unterschiedlich, bis zu 1 ½ Stunden für 4 Minuten Sprechzeit. Und dann sind da noch die automatischen telefonischen Begrüßungskomitees. „Guten Tag, ich bin der Jörg, bitte sprechen Sie mit mir wie mit einem normalen Menschen.“ Zum Schluss konnte Jörg aber doch nicht weiterhelfen und meinen Termin verschieben.

  6. H.K. Antworten

    Es ist – in jeder Praxis, egal, welcher Fachrichtung – immer eine Frage der Organisation.

    Ich kenne Ärzte, bei denen ist es geradezu vorbildlich organisiert, incl. „Erinnerung“ an den bevorstehenden Termin.

    Und ich kenne Ärzte, bei denen bedarf es jedesmal einer gewissen „Überwindung“, überhaupt dorthin zu gehen – TROTZ sehr deutlicher Notwendigkeit.

    Was man in Krankenhäusern, insbesondere als „ambulanter“Patient mit Überweisung des Hausarztes, erleben kann, darüber könnte ich ein Buch schreiben.

    Und was die Gesetzliche bzw. Private KV angeht, so könnte man ( frau auch ) ein abendfüllendes Programm veranstalten.

    Die Frage, WER in WELCHER Versicherung besser aufgehoben ist, lässt sich nicht mit zwei Sätzen beantworten. Da spielen sehr viele Faktoren eine wichtige Rolle.

  7. Dr. Hildegard Königs-Albrecht Antworten

    Besonders nervig finde ich es, wenn man die Praxis nicht telefonisch erreichen kann.
    Auch eine Online-Terminvereinbarung kann selbst für den einigermaßen geübten PC-Benutzer zeitaufwendig sein.
    Was machen die Patienten, die weder Smartphone noch PC benutzen können?

    • H.K. Antworten

      Die meisten ( mir bekannten ) Praxen und Krankenhäuser sind inzwischen nichts anderes als „Profit Center“.

      By the way:

      Versuchen Sie mal, in Ihrem Pfarrbüro anzurufen, wenn z.B. ein Angehöriger verstorben ist.

      „Das Pfarrbüro ist montags, mittwochs und freitags von 9:30 bis 11:00 besetzt. Vielen Dank für Ihren Anruf. Auf Wiederhören“.

    • GJ Antworten

      Als ich meinen ersten Doclib-Termin gebucht habe, habe ich auch einige Fehlversuche gehabt. Aber dann ging es gut.

  8. Günther M. Antworten

    Würdet ihr gerne im Freien schlafen?
    Jede Nacht, egal ob es stürmt oder friert?
    Britta von Boguslawski ist damit schon 90 Jahre alt geworden.
    Im bayerischen Oberland lebt sie in einem kleinen Haus mitten im Wald – zusammen mit ihrem Dackel und im Einklang mit den Tieren des Waldes.
    Von Freunden und Bekannten wird sie deshalb die „Waldfrau“ genannt.
    Quelle:
    Zwischen Spessart und Karwendel | BR
    https://www.youtube.com/watch?v=STpF11u5ULw

  9. Martin Ludwig Antworten

    Der 2. Absatz beschreibt den größten Fehler im System: „Wir leben in einem Staat, wo Sie – egal ob reich oder arm, alt oder jung, weiß oder bunt – medizinisch zuverlässig versorgt werden.“

    Treffer – VERSENKT!

    Wir können nicht jedes Jahr eine neue Großstadt ohne zusätzliche ärztliche Versorgung gründen und dann erwarten, dass die bestehende Bevölkerung die Auswüchse dieser Politik nicht in allen Lebensbereichen zu spüren bekommt.

    Die meisten Menschen, die nach Deutschland einwandern, haben in ihrem ganzen Leben keine anständige ärztliche Versorgung genossen und waren nie bei einer Vorsorgeuntersuchung oder einem Zahnarzt.
    Das ist unschön für diese Menschen, ohne Frage. Das kann und darf aber nicht unser Problem sein.
    Ich würde diese Bevölkerungsgruppe deswegen rigoros von allen Behandlungen ausschließen, die nicht als akut zu bezeichnen sind. Dazu gehören für mich nicht einfache Rückenschmerzen, Schuheinlagen, Vorsorgeuntersuchungen oder Sanierung dessen, was mal Zähne gewesen sein könnten.
    Wir können uns schlicht und einfach nicht leisten Menschen, die nie in das System einbezahlt haben, dauerhaft aus dem System entnehmen zu lassen. Hier muss ein klarer Strich gezogen werden und die „Menschlichkeit“ einfach mal hinten angestellt werden.

    Das System hat natülich weitere Fehler und kann noch viel mehr optimiert werden. Wir sollten aber mit dem Elefanten im Raum beginnen bevor wir einen Kammerjäger für die paar Mäuschen kommen lassen.

    • GJ Antworten

      Da bin ich bei Ihnen, wobei es – zum Glück – auch Grenzen gibt bei dem, was für Geduldete/Gestattete bezahlt wird. Es ist aber immer ein Problem, Regeln konsequent durchzusetzen. Nein sagen, durchhalten, durchziehen und bei Mißbrauch zurückfordern ist sehr kräftezehrend, nervig, zeitraubend und teils auch reichlich gefährlich. Das sieht man täglich bei Gewalt und Bedrohung gegen Ärzte und Personal, ob im Gesundheitswesen oder in Sozialbehörden. Und dann kommen die Gerichte, die das NEIN einkassieren zzgl. Kosten des Anwalts und des Gerichtes. Ich kann ein Lied davon singen, wenn als Reaktion auf ein NEIN 30 Minuten später der ganze meinungsstarke Clan anrückt zzgl. fordernde Flüchtlingshelfer.

      • H.K. Antworten

        Okay.

        Das WAR einmal.

        Und wird ja nun DRASTISCH geändert – wie Friedrich Merz versprochen hat und wofür er und die CDU gewählt wurden.

        Und die Zahl der zu Heilend*/-/:/_/•/Innen geht ja auch mehr als deutlich zurück.

        Nun warten wir mal ein, zwei Jahre ab …

  10. Angelika Antworten

    Ich finde einen anderen Punkt auch interessant. Der Mann, der den Anschlag von Magdeburg verübte, arbeitete als Arzt in einer Art Klinik. Soweit ich weiß, gab es aber Zweifel an der Klinik, ob er überhaupt entsprechend ausgebildet ist, vielleicht sogar, ob er überhaupt Arzt sei. Trotzdem hat es niemand gewagt, dass in Frage zu stellen. Ich denke, die Angst davor in eine bestimmte Ecke gestellt zu werden, war der Grund.
    Meine Frage: Wie viel von dem Personal an deutschen Kliniken hat überhaupt die Ausbildung, die sie angeblich hat? Würde sich irgendeine deutsche Behörde überhaupt trauen, das zu überprüfen? D.h. an wen gerät man im Falle eines Notfalls, wenn man sich den Arzt nicht aussuchen kann?

    • GJ Antworten

      Ausländische Berufsabschlüsse werden ziemlich langwierig durch Landesmittelbehörden in Zusammenarbeit mit allerlei nationalen und ausländischen Stellen überprüft. Diese Prüfungsverfahren sind vielen zu bürokratisch und zu lang. Sie hätten gerne die dringend benötigten „Fachkräfte“ schnellstmöglich an qualifizierter Stelle eingesetzt. Leider gibt es nicht gerade geringe Fälle von gekauften, verfälschten oder mißbräuchlich verwendeten Diplomen und Urkunden. Allerlei Kombinationen sind denkbar.

      Echte Urkunden, vom Falschen benutzt mittels falscher Namensangaben.

      Durch Bestechung erhaltene echte Urkunden.

      Verfälschte Urkunden.

      Gefälschte Urkunden.

      Echte Urkunden, die Befähigungen bescheinigen, die hiesigem Niveaus nicht entsprechen.

      Echte Urkunden, die tatsächlich vorhandene hohe Qualifikation bescheinigen UND zum Urkundenverwender gehören.

      Eine reale Prüfung ist nur möglich, wenn die Befähigung nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch verifiziert wird. Durch Hospitation unter fachkundiger Aufsicht.

      Problematisch wird das allerdings durch ein Arbeitsklima, daß unter der Rassismuskeule leidet. Kritik = Rassismus und/oder Diskriminierung, Meldung des Zweiflers an entsprechender Stelle inkl. Rufschädigung etc.

      Jede Klinik hat sicher Gleichstellungsbeauftragte, Antidiskriminierungsstelle, Meldeportal und Vielfaltsoptimierende u.ä.

  11. Steve Acker Antworten

    Hallo Herr Kelle

    gratuliere zum Sieg von Arminia Bielefeld
    Unglaublich . jetzt auch noch Leverkusen rausgekickt und im pokalfinale

    • Günther M. Antworten

      Dear Mr. Acker, Mr. Kelle has completely different problems – see here:
      Growing old in Germany is no longer a walk in the park
      March 30, 2025 – KLAUS KELLE:
      „I was always visiting relatives, loved ones, in retirement and nursing homes.
      And yes, they were somehow quite well looked after.
      For a limited time, of course.
      But quite honestly:
      I wouldn’t want to spend the last months of my life in such a facility as a nursing case.“
      * He is obviously far removed from Udo Jürgen’s motto:
      „At 66, that’s when life begins“

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