6. März 1983 – unvergessen, dieser Wahltag

Heute vor 40 Jahren wurde Helmut Kohl von den Wählern erstmals zum deutschen Bundeskanzler gewählt.  Ich weiß noch, wie ich als junger, damals 24-jähriger, Mann im Wohnzimmer meiner Eltern vor dem Fernseher saß und mir die Tränen kamen, als er unter Jubel im Adenauer-Haus vor die Kameras trat. Ich dachte, jetzt geht’s los mit der geistig-moralischen Wende.

Wurde leider nichts draus

Trotzdem: Unter dem Strich ist die Bilanz Kohls positiv. Ein Patriot, der einen guten Job gemacht hat. Für mich einer unserer Top-3-Kanzler bisher.

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Dieser Artikel wurde 21 mal kommentiert

  1. Martin Ludwig Antworten

    Kohl ist und bleibt für mich der Mann, dem wir Angela Merkel zu verdanken haben. Er war damit der Beginn des Untergangs der Bundesrepublik Deutschland und hat auch sonst wenig Moral an den Tag gelegt. Ich wüsste abgesehen von der Wiedervereinigung, die es so vermutlich mit jedem X-beliebigen Bundeskanzler auch gegeben hätte weil sie vom Volk ausging, nicht eine positive Sache über diesen Menschen zu berichten. Am Ende haben ihn dann auch noch seine Schützlinge Merkel und Schäuble an Messer geliefert und Kohl ins Politische Abseits befördert um selbst mehr und mehr Macht zu erlangen. Ich würde sagen, Kohl hat das geerntet, was er jahrelang gesät hat. Sein Vermögen und dessen Ursprung hingegen ist ebenso zu hinterfragen wie das von Merkel. ich wünsche mir in diesem Zusammenhang, dass irgendwann das gesamte Ausmaß dieses Korruptionsskandals samt Namen aller Beteiligten bekannt wird. Wenigstens in den Geschichtsbüchern muss festgehalten werden, was für Menschen dieses Land in den Ruin gesteuert haben.

    • .TS. Antworten

      Vergessen wir zudem nicht wer die D-Mark geopfert hat und ohne Volksentscheid den Volldampf-Kurs in Richtung alles dominierender Brüsselokratur genommen hat.

      In gewisser Hinsicht kann man Kohl als Prototyp des heutigen Spitzenpolitikers sehen, bei denen einzig die Karriere zählt.

  2. H.K. Antworten

    Helmut Kohl hat ich weiß nicht wieviele Politiker „promoted“.

    Leider hat sich anschließend herausgestellt, daß der ( ja, DIE auch ) eine oder andere das nicht entsprechend gewürdigt hat, um es vorsichtig auszudrücken.

    Niemand schaut anderen hinter die Stirn – auch Helmut Kohl konnte das nicht.

    Er hat ganz sicher auch eine Menge Fehler gemacht – aber nur, wer nichts tut, macht keine Fehler.

    Die Spendenaffäre gehört dazu.

    Aber gerade die zeigt auch, daß Helmut Kohl sich selbst treu war. Wenn er sein Wort gegeben hat, dann zählte das.

    Im Gegensatz zu heute, wo die Verantwortlichen nur reagieren und sich von Umfragen und Stimmungen treiben lassen.

    Ich bin heute noch überzeugt, daß er von dem angenommenen Geld nichts für sich selbst behalten hat.

    Und ohne ihn hätte es die deutsche Einheit so nicht gegeben.

    Daß auch dabei Fehler, viele Fehler, gemacht wurden, war fast zwangsläufig.

    Und „Die deutsche Einheit ging vom Volk aus ?“

    Ja, stimmt. Und was hätte „das Volk“ gemacht, hätte Helmut Kohl nicht entsprechend gehandelt ?

    Wie war das noch mit der „Toscana-Fraktion“ ?

    Und wenn „promotete“ Politiker*/-/:/_/•/Innen sich im Nachhinein als „Griff ins Klo“ ( pardon ) herausstellen – ist das dann die Schuld des „Promoters“ oder eine Charakterfrage der Betreffenden ?

    Es ist betrüblich, daß insbesondere nach seinem Tod eine solche Unruhe um ihn weht, die er nicht verdient hat.

    • Martin Ludwig Antworten

      Kohl hat vermutlich nie irgendwelche ominösen Spender sondern sich selbst geschützt. Das Geld stammt mit großer Wahrscheinlichkeit aus der „Staatbürgerlichen Vereinigung“, die Adenauer damals gegründet hat um Spendenregeln zu umgehen und die ein Vermögen von immerhin 214 Mio DM gehabt haben soll. Von diesen Spendengeldern sind trotz Verbot der Vereinigung 13 Mio DM nie wieder aufgetaucht und zeitlich passt die völlige Zerschlagung der Vereinigung (die lange vorher verboten war aber von CDU und FDP fleißig weiter genutzt wurde) sehr gut zum Aufstieg Kohls und seiner Spendenaffäre. Ich schließe hier mit den Worten eines wirklich großen deutschen Politikers: „Kohl wird nie Kanzler werden. Er ist total unfähig. Ihm fehlen die charakterlichen, die geistigen und politischen Voraussetzungen – alles!“ Diesen Worten von F.J. Strauß ist eigentlich nichts hinzuzufügen…außer, dass er leider unrecht hatte was den Kanzler angeht und selbst nie in diese Position kam, gleichwohl Strauß sie wie kein anderer Verdient und vermutlich wirklich Politik für die Deutsche Mitte gemacht hätte.

      • H.K. Antworten

        Ich weiß es nicht und aufgrund meines immer weiter fortschreitenden Lebens und den damit verbundenen Erfahrungen halte ich schlicht nichts mehr für unmöglich.

        Die Hassliebe zwischen Kohl und Strauß werden wir wohl auch nie wirklich begreifen. Ebenso wie so vieles, was sich da hinter den Kulissen abgespielt hat und weiter abspielt.

        Erstaunlich – zumindest für mich – sind nur Ereignisse wie z.B. das spätere Verhalten Schäubles gegenüber Kohl.

        Der hatte – nach diesem unsäglichen Attentat auf Schäuble – Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um ihm wieder „auf die Beine zu helfen“. Und wie hat der „Mann mit dem Koffer“ es ihm gedankt ?

        Auch das Verhalten von Geißler und Weizsäcker ist mir nicht wirklich logisch erklärlich.

        Von „Mutti“, die dem „Kanzler der Einheit“ den Challenger-Flug zur Einheitsfeier verweigerte, gar nicht zu reden.

        Ja, Helmut Kohl hat Fehler gemacht, keine Frage.

        Aber heute vielfach so zu tun, als sei ohne ihn womöglich alles besser gewesen – da bin ich dann raus.

  3. Wolfgang Heppelmann Antworten

    Lieber H.K.,

    vieles, was oben geschrieben steht, sehe ich so, oder anders, ebenso. Nur mit einem Unterschied: Die Rolle des „merkels“ in der Sache.

    Meiner Überzeugung nach ist das Schiksal Kohl’s, Scheuble’s und anderer nur zu erklären, wenn man das MFS der DDR hinzunimmt. Ganz sicher sind wichtige Teile der Stasiunterlagen von „interessierter Seite“ vor der Vernichtung bewahrt worden. Die Stasioffiziere der Abteilung Außenaufkärung sind mit der Vereinigung ganz sicher nicht verschwunden, und deren Wissen um die „Leichen“ in den Kellern der Westpolitiker auch nicht. Nur so erklärt sich mir der Umstand, daß das merkel alle Störer ihrer CDU- Vernichtungspolitik hat wegbeißen oder ruhigstellen können.

    Ganz exemplarisch steht für mich der genosse Söder. Man kann auf den Tag genau feststellen, an welchem Tag er das genaue Gegenteil von dem behauptete, was er am Tag zuvor behauptete. Vorher war er ein wehementer Gegner des merkels, und danach ein begeisterter Anhänger. Da kann man doch in’s Grübeln kommen?

    (Das merkel schreibe ich aus Verachtung immer klein!)

    • H.K. Antworten

      Lieber Herr Heppelmann,

      ich habe lange auch von „Wessis“ und „Ossis“ gesprochen.

      Das war allerdings nie eine Wertung im Sinne von „gut“ oder „böse/ schlecht“.

      Es gibt m.E. sowohl bei denen einen als auch bei den anderen tolle Menschen genauso wie – na, Sie wissen schon …

      Bei Merkel wußte ich nie, woran ich bin.

      Daß ausgerechnet diese Frau viele Jahre die „beliebteste Politikerin Deutschlands“ war – nein: gewesen SEIN SOLL, habe ich nie verstanden.

      Es soll Menschen geben, die halten sie für das größte Übel Deutschlands seit einem gewissen Herrn aus Österreich und Kaiser Wilhelm.

      So langsam, wahrscheinlich viel zu langsam, begreifen die amenschen hier, was bzw. wem sie da „gehuldigt“ haben.

      Und das, was wir jetzt erleben, ist ganz sicher noch nicht das Ende der Fahnenstange.

      Ich fürchte, mit Ihren Vermutungen liegen Sie genau richtig …

  4. gerd Antworten

    Frau Merkel, die Ziehtochter von Helmut Kohl („mein Mädchen“), ist große Klasse. In der ganzen Welt bewundert und anerkannt. Erst vor kurzem hat sie den Félix-Houphouët-Boigny-Friedenspreis von der UNESCO erhalten und reiht sich in die Schar von Nelson Mandela, Jitzchak Rabin, Schimon Perez und Jimmy Carter ein. Sie ist und bleibt die beste Kanzerlin die wir je hatten, im besten Deutschland was wir je hatten. Ich bin ausdrücklich dafür in jeder Großstadt einen Platz nach Angela Merkel zu benennen, oder zu Lebzeiten mindestens eine Bronzestatue der „Mutti“ in Berlin einzuweihen.

    • Wolfgang Heppelmann Antworten

      Lieber gerd, das alles wird nicht reichen. Mein Vorschlag:

      1. Der Reichstag sollte von den ohnehin überflüssigen Beisitzern gereinigt werden,
      2. Das Gebäude zur merkel- Ruhmeshalle und – Museum umgestaltet werden,
      3. Der Portikus mit seiner korinthischen Säulenordnung sollte ein übergroßes mekelstandbild erhalten, ähnlich der Zeusstatue des Phidias auf der Akropolis von vor 2500 Jahren, nur größer.
      4. Eine Olümpiade im Wegbeißen konkorierender Politiker muß unbedingt wöchentlich abgehalten werden.

      Das alles und mehr sollte solange geschehen, bis erneut in ferner Zukunft ein Phönix von mindestens gleicher Wichtigkei wie die Gottgleiche, aus der Asche aufsteht.

      Wir „affen“ das.- (Reimond Unger)

      • gerd Antworten

        Mir schwebt eine Bronzestatue vor, die man mit blossem Auge aus 30 Km Höhe sehen kann. In der Raute haben 50 Personen locker Platz.

        • H.K. Antworten

          „Ein Denkmal will ich nicht sein, darauf scheißen ja nur die Tauben“.

          Toni Polster

          Nicht, daß noch einer auf die Idee kommt „ „Mutti“ ? Drauf gesch….“

  5. H.K. Antworten

    Manchmal frage ich mich, was Helmut Kohl sagen würde, bekäme er all die schlauen Aussagen seiner heutigen Partei-„Freunde“ mit.

    So wie die abstruse Verteidigung der CDU vergangene Woche im Bundestag, pflegebedürftige Senioren aus ihrem Heim in Berlin zu werfen.

    Oder die heutigen Aussagen des ( noch ) hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein, Vergewaltigungen und Messerattacken hätten mit der unkontrollierten Massenmigration „nichts zu tun“.

    Oder nehmen wir die „Sozialtourismus“-Aussage von Friedrich Merz, die der beim ersten lauen Lüftchen sofort entschuldigend zurückgezogen hat, statt zu dem zu stehen, was er sagt.

    Von den „kleinen Paschas“ ganz zu schweigen.

    Bei aller berechtigten Kritik: Mit Helmut Kohl hätte es solchen Unsinn nicht gegeben.

    • gerd Antworten

      Von Konrad Adenauer stammt wohl dieser Ausspruch: „Was soll aus Deutschland werden, wenn ich nicht mehr da bin?“

  6. Alexander Droste Antworten

    Ich weiß noch, wie meine Omi vor dem Fernseher gefeiert hat, dass der Kohl gewonnen hat. Das konnte ich gar nicht verstehen. Als (ehemaliger) Anhänger der FDP habe ich es nie verstanden, warum nicht diese Partei den Kanzler stellt, immerhin war ja auch der Bundespräsident mal hoch auf dem gelben Wa-hagen.

  7. Günther M. Antworten

    Immer wieder entzückend, wie manchmal das Höschen runtergelassen wird.
    Da sitzt ein, selbstbezeichnung junger Mann? – 24 Jahre A L T mit Tränchen in den Äuglein am Wohnzimmertisch der Eltern, weil, ja weil – hier versagt gerade meine Tastatur…
    Zwei Beispiele von Kerlchen ganz nach meinem Geschmack!
    * Der V o l l w a i s e Jack Daniels hat mit 16 Jahren seine eigene Whiskydestillerie betrieben und das Stöffche unter die Leute gebracht.
    * Jérôme Bonaparte geb.15.11.1784, jüngster Bruder von Napoleon Bonaparte, von 1807 bis 1813 König von Westfalen (also 23 L e n z e bei „Dienstantritt“)
    hatte bereits als 17-jähriger ein Pistolenduell, man munkelt mit einem „Gehörnten“?
    (wegen Weibergeschichten verkneife ich mir, es sind Damen anwesend)

    Mal am Rande – ich frage auch nur…
    Frau Merkel hat wohl gut erkannt, als sie, die als „junge Wilde“ gehandelten, einen nach dem anderen…, daß das Holz aus dem man Helden schnitzt, im Lagerbestand der CDU nicht sehr häufig anzutreffen ist?

  8. gast Antworten

    Nicht unerwähnt sollte in diesem Zusammenhang bleiben, wie sehr sich Helmut Kohl für die Einführung des Euro eingesetzt hat.

  9. Ulrich Viebahn Antworten

    Gute Idee, diese Erinnerung; und die gehaltvollen Kommentare.
    Wir hatten damals eine Wahlparty gemacht und waren zunehmend wütend, daß das Volk den Verrat von Lambsdorff und Genschman auch noch festgeklopft hat. Und Kohl erschien wegen seiner Mainzer Umtriebe weder als besonders kompetent oder vertrauenswürdig.
    „Ja, Helmut Kohl hat Fehler gemacht, keine Frage.“ Diese Konzession darf man bei Jahrhundert-‚Kloppern‘ wie dem EURO nicht machen. Wie Kohl und Waigel – beide hatten keine Ahnung von Volkswirtschaft – gegen den Rat (Rücktritte!) ausgewiesener und erfahrener Fachleute dann den Euro durchgedrückt haben, ist beispiellos. Der Schaden für Deutschland ist garnicht mehr vernünftig zu beziffern. Als Motiv kann ich mir nur etwas Politisch-Niederes wie z.B. Opportunismus vorstellen.

    • H.K. Antworten

      Die Idee einer gemeinsamen, über bestehende europäische Grenzen hinwegreichenden Währung halte ich für richtig und gut.

      Grundsätzlich.

      Wer miteinander redet, schießt nicht aufeinander. Und wer elementare Gemeinsamkeiten hat, wohl erst recht nicht.

      Grundsätzlich also immer noch gut.

      Wenn aber Länder ohne Ende in dieses Währungssystem aufgenommen werden, die ganz offensichtlich die Aufnahmekritierien mitnichten erfüllen, man sie aber trotz allem sehenden Auges und mit Biegen und Brechen aufnehmen WILL, darf man sich anschließend nicht über unliebsame „Begleiterscheinungen“, deren Kosten in die Billiarden gehen mögen, wundern.

      Und, um der Wahrheit die Ehre zu geben, auch Griechenland hätte niemals in den Euro aufgenommen werden dürfen.

      Von all den „Entwicklungsländern“, die auf „uns‘ Uschis“ Liste stehen, reden wir besser gar nicht – ansonsten schmeckt das sonntägliche Mittagessen nicht mehr …

      Wie so oft in diesem Land:

      Idee: Note 1.

      Umsetzung: Oh Gott oh Gott …

      • Alexander Droste Antworten

        Raten Sie mal, welchem Ziel diese EU-Aufnahmeexzesse und Euro-Durchdrückorgie diente. Also an die Bürger hat man da eigentlich weniger gedacht. Weder hüben noch drüben.

        a) Russen dissen
        b) Eine Weltordnung mit dieser einen Weltmacht da als König
        c) Mit Steuer-Geld schießen auf alles und jeden, der bei „drei“ auf dem Gummiboot oder im EU-Parlament sitzt
        d) NATO vergrößern (Option a) inbegriffen)

        Als nächstes kommt die Vollmacht der WHO hinter jedem Busch die Pandemie auszurufen (wohl durchdacht und gut vorbereitet, um ja jedes Seelchen mitzunehmen, ob es will oder nicht).

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