Als Herr Hu plötzlich gegen seinen Willen vom Podium geholt wurde

Andere Länder, andere Sitten…

wir wollen ja immer sehen, dass sich die Dinge zum Besseren, vielleicht sogar zum Guten verändern. Wir hoffen auf Bestätigung unserer Überzeugungen und Werte, und dass sich die Demokratie durchsetzt, dass es keine Kriege mehr geben wird und vieles andere. Aber im Grunde bleiben die Dinge dann halt doch gleich, wenn man genau hinsieht.

Beim Parteitag der chinesischen Kommunistischen Partei wurde Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping jetzt nicht nur für eine neue Amtsperiode wiedergewählt, was nach Parteisatzung gar nicht möglich ist, weil er die Altersgrenze überschritten hat. Aber wir kennen sowas ja schon von Russlands Staatschef, der auch immer weiter regiert und alle klatschen dazu. Die Analogie zu den peinlichen CDU-Parteitagen und dem Führer*Innenkult um die Uckermärkerin drängt sich praktisch auf.

Xi wurde nicht nur „wiedergewählt“, man hat seine Führungsrolle auch tiefer in der Parteisatzung verankert. Im Grunde war das Schauspiel von Peking wie eine Neuauflage der Parteitage der früheren Sowjetunion. Also keine Überraschung.

Interessant am letzten Tag des ansonsten störungsfreien KP-Kongresses war ein kleiner…,sagen wir, Zwischenfall.

Da wurde der frühere Staats- und Parteichef Hu Jintao, 79 Jahre jung, plötzlich von zwei Saalordnern – ganz offenbar gegen seinen Willen – von zwei Sicherheitskräften vom Podium geholt und weggeführt. Der alte Mann saß vorher direkt neben Xi Jingping. Wo Herr Hu jetzt ist, wissen wir natürlich nicht. Vielleicht ist er ganz plötzlich krank geworden und inzwischen bedauerlicherweise verstorben. Sowas gibt es ja im Alter immer mal.

Kurz bevor Hu abgeholt wurde, hatte die Parteitagsregie urplötzlich einige ausländische Journalisten und Fotografen auf die Tribüne in der “ Großen Halle des Volkes“ gelassen. Sicher nur ein Zufall…

Manche Dinge ändern sich eben nie….

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Dieser Artikel wurde 5 mal kommentiert

  1. Sobiech Christoph Antworten

    Passend dazu will der unglaublich kompetente Olaf Scholz und die SPD, in bester Gas-Manier, 35% von unserem wichtigsten Hafen an China verkaufen…was soll schon passieren…

  2. H.K. Antworten

    Beim Ausbau von 5G hieß es „uiuiuiuiui – das geht ja GAR NICHT“.

    Und nun soll China sogar – bei einem Anteil von 35% – einen eigenen Geschäftsführer für den Hamburger Hafen bekommen ?

    Ach ja: das war ja alles vor der konkreten Taiwan-Krise …

    ( Und da wir ja bisher nur bei sämtlicher Elektronik und bei zahllosen Medikamenten von China abhängig sind, ist es doch gut, wenn die Chinesen quasi einen eigenen Hafen in Deutschland haben. Und ganz sicher werden sie auf Sicht und Dauer bei 35% bleiben wollen … ).

  3. Hildegard Königs-Albrecht Dr. Antworten

    Die Dramaturgie dieses chinesischen Parteitage führt bei mir zu einer Gänsehaut. Grausig dieser Größenwahn und die Ansammlung von hunderten klatschenden Marionetten. Dieses seltsame Schauspiel um den früheren Staats- und Parteichef Hu Jintao war besonders befremdlich.

    Unsere Ex-Kanzlerin hat nicht nur mit Rußland auf die falsche Karte gesetzt, auch China war ihr immer wieder eine Reise wert, zusammen mit einem Troß von Wirtschaftsleuten.

    Selbst der Märchenonkel Habeck findet das Prozedere in China bemerkenswert, weil dort ohne Kritik und Auseinandersetzung „durchregiert“ werden kann.

    Der Herr aus Hamburg, der jetzt Bundeskanzler spielt, hat sich viel von seiner Vorgängerin abgesehen und tritt in Bezug auf China in ihre Fußstapfen.

    Nach dem Motto „folge der Spur des Geldes“ werden wir mit China dasselbe Desaster erleben wie mit Rußland.

    • Erwin Stöcker Antworten

      „….Märchenonkel Habeck findet das Prozedere in China bemerkenswert….“

      Zu diesem Schluss kommt man, wenn man den zurechtgeschnittenen Videoausschnitten der der Afd-Lügen-Presse glauben schenkt.

  4. .TS. Antworten

    Das schreiben andere zum Jintao-Vorfall:
    https://overton-magazin.de/top-story/vor-den-augen-der-welt-der-fall-hu-jintao/

    Ob es stimmt? Befremdlich sieht die gesamte Szene (inkl. Vorgeschichte) so oder so aus, und die Wahrheit ist wohl wie so meist entweder dazwischen oder ganz wo anders.

    Meine Vermutung: Man hat ihn überhaupt erst teilnehmen lassen weil bekannt war daß sein Gesundheitszustand geeignet war um ihn mit plausibler Erklärng zu genehmer Zeit wieder entfernen zu können.

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