Sex and Drugs and Rock’n Roll – das ist systemimmanent

Eigentlich seltsam, dass es so lange gedauert hat. Heute Morgen habe ich die erste Verschwörungstheorie im Zusammenhang mit den Praktiken rund um die Band Rammstein gelesen. Der Skandal um „Row Zero“-Mädchen und Til Lindemann solle nur von irgendwas wieder ablenken, lese ich und habe jetzt schon vergessen, von was eigentlich. Denn egal, war passiert, es ist immer irgendeine Ablenkung von Irgendwas. Ich kann diesen Schmonzes nicht mehr hören.

Viel interessanter ist der Fall Rammstein/Lindemann

Und die Frage, warum das, was gerade auf den Titelseiten steht, skandalisiert wird, ist es doch im Rock-Business seit Jahrzehnten Normalität.

Oder meinen Sie, dass Mick Jagger früher mit leichtbekleideten Groupies Lindenblütentee auf den Hotelzimmern getrunken hat, die die Stones anschließend nach der Session gepflegt zerlegten?

Rockmusik geht für konservative Menschen einher mit Enthemmung. Wilde Rhytmen, Headbangig, Drogen, Sex…ja, da besteht ein Zusammenhang. Und das betrifft nicht nur die Stones oder Techno-Festivals in Amsterdam oder jetzt Til Lindemann – das ist systemimmanent.

Begriffe wie „Party-Drogen“ gab es in meinen jungen Jahren gar nicht. Sex schon. Aber dieser Zusammenhang – Idol, Frischfleisch, Drogen, Sex, der gefällt mir nicht und Ihnen hoffentlich auch nicht. Aber er besteht.

Wer kennt denn nicht die Bilder der ersten Reihen bei Pop- und Rockkonzerten mit kreischenden, extatisch sich bewegenden, hysterisch weinenden Teenies, Groupies, in der überwiegenden Zahl Mädchen? Und wenn dann eine FRAU auf Insta schreibt: „Willst Du nachher zur Aftershow-Party mit Deinem Idol ins Hotel kommen?“, da wird man nicht lange auf eine Zusage warten müssen. Und die Mädchen? Die gehen freiwillig dahin. Und sie werden kaum die Erwartung haben, dass es da nachher Kartoffelchips und Disneyfilme gibt…

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Dieser Artikel wurde 24 mal kommentiert

  1. Martin Ludwig Antworten

    Die Logik in der deutschen Politik geht so: Alle Menschen ab 16 sind reif genug um eine verbindliche Wahlentscheidung zu treffen und ihre Zukunft aktiv mitzugestalten. Sie werden aber nach dem Jugendstrafrecht behandelt, weil sie die Konsequenzen ihres Handelns noch nicht erkennen können.

    Jetzt geht das ganze noch weiter: Wir müssen künftig sogar volljährige Frauen davor beschützen auf einem Konzert mit ihrem Idol Sex zu haben. Die „Row Zero“ muss deswegen verboten werden und auf jeder Veranstaltung „Awareness-Teams“ und „Saferooms“ für Frauen zur Verfügung stehen. Ich als Mann fühle mich da gleich mehrfach diskriminiert. Warum solche Räume und Teams nur für Frauen? UND viel wichtiger, warum gibt es eigentlich keine Row Zero bei Britney Spears und Konsorten? ich hätte da auch gerne Mal eine falsche Lebensentscheidung getroffen, die ich hinterher garantiert auf ewig bereut hätte 😁

  2. GJ Antworten

    Vielleicht ist Rammstein einfach zu rechts? Texte sind nicht gerade geschmackvoll und jugendfrei. Sind die vom Feinen Fischfilet auch nicht, sondern linksextrem und gewaltaufrufend zum Nachteil von Staat und Polizei. Und trotzdem findet die der BundesPräs. toll, also die Fischfraktion. Rammstein war bislang Kult, vor allem in USA. Laute Mucke. Auf Texte habe ich nicht geachtet, die Musik auch nicht wirklich gehört, das ist mir zu krass. Nun doch mal einen Text rausgesucht. Ja, Sex und junges Fleisch und Alkoholdröhnung. Könnte natürlich auch von Grenzkontrolle handeln und daß man dagegen ist? Das ist dann aber doch woke-grün?!

    „Zu groß, zu klein.
    Der Schlagbaum sollte oben sein.
    Schönes Fräulein, Lust auf mehr.
    Blitzkrieg mit dem Fleischgewehr.
    Schnaps im Kopf, du holde Braut.
    Steck Bratwurst in dein Sauerkraut.“

    Gab es letzte Woche in unserer Kantine: Nürnberger Bratwürschen mit Sauerkraut und Kartoffelpüree.

    Veganer scheinen Rammstein nicht zu sein. Eindeutig zu viel Fleisch und Wurst. Das geht natürlich gar nicht,

    • S v B Antworten

      Von „Nürnberger Bratwürstchen“ war im Text aber keine Rede, liebe GJ. Sorry, aber DEN konnte ich mir jetzt nicht verkneifen.

      Im Übrigen hat Herr Kelle mit seiner Einschätzung völlig recht. Angebot und Nachfrage halten sich auch hier wahrscheinlich zumindest die Waage. Wenn das Angebot nicht größer ist als die Nachfrage. Hat es bekanntlich alles auch schon früher gegeben. Soweit ich gehört habe, selbst im Zusammenhang mit der Formel Eins. Aber im Zeitalter des Wokismus nun gibt es schließlich Me Too, und da kann man’s ja mal versuchen. Seit der Causa Kachelmann versucht jede, die irgendwie kann, auf den meist schon lange abgefahrenen Moralzug aufzuspringen. Mitunter vielleicht aufgrund eines Funkens Hoffnung auf materiellen „Schadenersatz“, ganz sicher jedoch, um die einmalige Chance wahrzunehmen, den eigenen Bekanntheitsgrad, die eigene Prominenz, zu steigern. Allmählich ist das alles wirklich nur noch zum Ko.., sorry, zum Gähnen natürlich. Über die jeweils eigene Schuld, das eigene Zutun zum „Trauma des Erlebten“ hüllen sich die jeweiligen „Damen“ allzu gerne in Schweigen. Wirklich, nur noch zum Gähnen. – Zum nächsten Thema bitte…

      • GJ Antworten

        Ich wollte nur meine behütete Kindheit und Jugend zum Besten geben. Hintergedanken hatten wir damals nicht so direkt, war eher so der Schlauchstehertyp. In heutigen Zeiten gibt es 13-jährige, die bereits Gangbangpartyerfahrung haben, angeleitet von ihren social-media-Kontakten. Da kann man sich mal anhören, was Carsten Stahl aus seiner Kindermobbing-Sozialarbeit und Kindesmißbrauchsopferbetreuung alles zu berichten hat. Medienkompetenz für Kinder und deren Eltern, Erzieher und Lehrer ist ein gigantisches Thema. Da ist während Corona ein riesiger Kollateralschäden entstanden bei fehlender Kontrolle des gewohnten sozialen Umfeldes. Da haben viele Anschluß, Kompaß und Überblick verloren. Wenn ich mir die kreischenden Beatlesfans anschaue – das habe ich weder in der 70ern verstanden noch kann ich es heute nachvollziehen, derart die Kontrolle zu verlieren.

        • S v B Antworten

          Ihre Ansichten teile ich – wieder mal – zu 100, liebe GJ. Enthusiasmus bis zur Selbstaufgabe, ja bis zur Ohnmacht, wie es z. B. bei Beatles-Auftritten junge weibliche Fans regelmäßig vorführten, waren und sind auch für mich nie nachvollziehbar gewesen. Natürlich hat man als junges Mädchen ziemlich brav für Schlagerstars geschwärmt, und später dann für den einen oder anderen Pop-Star. Allerdings war die Chance einem von ihnen über den Weg zu laufen und ihn um ein Autogramm zu bitten, damals der Inbegriff höchster Wertschätzung für Fan zu Künstler und visa-versa, in einem kleinen hessischen Kreisstädtchen denkbar gering. Weggetragen hat mich die Begeisterung, zumal für ein menschliches, fehlbares Wesen also nie. Aus dem gleichen Grund kann auch so mancher Politiker bei mir nicht punkten. Und, um das Ganze noch kurz in Verbindung mit Deutschlands unrühmlichstem Kapitel zu setzen, ausgewiesene Schreckensgestalten wie Hitler, Goebbels und Konsorten gleich x-mal nicht. Weder Inhalt noch Intonation der Reden dieser nationalsozialistischen Brüllaffen hätten mich seinerzeit von auch nur irgendetwas überzeugen können. Ich bin mir sicher, dass das Gegenteil der Fall gewesen wäre. Nur weitersagen hätt‘ man’s wohl nicht dürfen…

          NB: Ich entschuldige mich hiermit bei allen zum gegenwärtigen Zeitpunkt diesen Planeten bewohnenden Angehörigen der genannten Tierart für den gewählten Vergleich. Fällt er doch eindeutig zu ihren Ungunsten aus.

          • S v B

            @ GJ

            zu 100% teile ich Ihre Ansichten natürlich..

          • GJ

            Na, da sind wir ja mal wieder einige Schwestern im Geiste. Immerhin bin ich in meiner kleinen hessischen Heimatkreisstadt in dieselbe Schule gegangen, in der Alfred Delp Abitur machte. Und mit Götz George war ich (zufällig) einen Trinken. Und als Kind war ich dabei, als mein Papa mit seiner Bigbandcombo Tony Marshall begleitet hat. Peter Petrell hat von mir Backstage ein Pflaster gekriegt in meiner damaligen Funktion als ehrenamtliche DRK-Sanitäterin auf einem Betriebsfest, auf dem er auftrat und ich Dienst geschoben hab bis morgens um halb 3. Na, jetzt sind Sie sicher schwer beeindruckt, oder?

          • S v B

            Liebe GJ, ich bin beeindruckt ob Ihrer diversen Begegnungen mit Prominenten. Respekt. In meinem Heimatort, dem heute nicht mehr gar so schönen Dillebosch, habe ich – damals gerade 10 Jahre alt – einmal dem kroatischen Sänger Ivo Robic („Save the last dance for me…“) aufgelauert. Wow, oder? Auf meinem mittäglichen Heimweg von der Schule. Leider vergeblich, weil der gute Mann vielleicht gerade bei Proben für seinen Auftritt im Alten Kurhaus war. Oder beim Mittagessen. Da sich meine Mutter ob meiner erheblichen Verspätung Sorgen gemacht hatte und mich dementsprechend einer Schimpftirade unterzog, schmerzte mein Frust umso mehr. – Ha, aber ein gutes Jahrzehnt später hatte ich die Ehre, in einem Hotel zwei Wochen lang als John Paul Gettys persönliche Assistentin zu fungieren. Jaja, genau DER Paul Getty, den man mit etwas Phantasie wohl als den Bill Gates seiner Zeit bezeichnen könnte. Zumindest galt er für eine ganze Weile als reichster Mann der Welt, vielleicht vergleichbar mit dem Bill Gates unserer Tage. Obschon extrem geizig, erklärte sich Getty letztlich bereit, seinen von rücksichtslosen Erpressern entführten Enkel für einen stattlichen Geldbetrag frei zu kaufen. Die Kriminellen hatten seinem Enkel einen Teil der Ohrmuschel abgeschnitten und Opa zugeschickt, um ihm die Ernsthaftigkeit ihrer Forderung zu beweisen. Wie man sich denken kann, ging diese Story seinerzeit um die Welt. Meine Güte, wie lange ist das alles her. Dies und viele weitere Begegnungen mit Prominenten aller Couleur während meiner Hotelzeit bestärkten mich immer mehr in meiner Überzeugung, dass es ganz sicher nicht das Erstrebenswerteste auf der Welt sein könne, prominent – und dazu vielleicht noch superreich – zu sein.

  3. H.K. Antworten

    Wer gestern abend die Tagesthemen gesehen und den Kommentar zu genau diesem Thema gehört hat, konnte wohl nur sein „hääd bängen“.

    „Die jungen Frauen sind da überfordert“ hörten wir. Sie müssen geschützt werden. Quasi vor sich selber.

    Vielleicht sollte man grundsätzlich solche „Konzerte“ erst ab frühestens 30 freigeben. Oder ab 40 ?

    Vielleicht hat das Ganze aber auch einen völlig anderen Hintergrund.

    Bei nahezu allen „Überforderungen“ dieser Art, also gewissermaßen bei „sexuellem Mißbrauch“, sind Menschen mit etwas größerem bzw. vollerem Portemonnaie diejenigen, welche.
    Oder zumindest die „Firma“ oder Organisation, die hinter ihnen steht, verfügt über reichlich Penunsen.

    Und wenn die EINEN da etwas abgreifen können, wieso nicht auch die Anderen ?

    Mit einer 5- oder besser 6-stelligen Summe lässt sich bekanntlich „fast alles“ wieder gutmachen …

    Ach ja:

    Selbst bei Ilja Richters „disco“, Dieter Thomas Hecks „Hitparade“ oder Rainer Holms „Starparade“ ( die mit James Last, der Eine oder Andere erinnert sich … ) gab es „Groupies“. Nur hießen die wohl damals noch nicht so. Und „After-Show-Parties“ hießen auch noch nicht so – und ob die jungen Damen damals auch „überfordert“ waren ?

    Fragen wir doch mal Chris Roberts, Michael Holm, Howard Carpendale oder wie die „Lindemanns von damals“ alle hießen …

    • Achim Koester Antworten

      Seit den Beatles sollte es doch den Groupies bekannt sein, dass auf einer „After“-Show Party keine After, sondern eher andere Körperteile im Mittelpunkt „stehen“🤭
      War wohl ein Übersetzungsfehler.🫢

      • S v B Antworten

        Wieder mal köstlich, Herr Koester! Hier im Blog sind und bleiben Sie der Meister des Wortspiels.

        • Achim Koester Antworten

          Liebe S v B,
          Jetzt machen Sie mich aber richtig verlegen 😔
          Aber besser verlegen als verlogen.

          • H.K.

            Und dabei hat sie noch nicht einmal Ihren Kommentar bei „Waldorf und Statler“ gelesen …

  4. Aro Antworten

    Selbstbestimmung über den eigenen Körper ? Igitt, geht ja gar nicht mehr, sowas von old school. Irgendwie kommt mir bei dem Thema immer die Geschichte mit der Gentechnikspritze dazwischen. Komischerweise traten da ja auch hauptsächlich junge Frauen ins Rampenlicht. Ich, ich, ich will und wenns schiefgeht, fühlt man sich missbraucht.

  5. Andreas aus E. Antworten

    Mir ist das völlig fremd.
    Ich kenne es so, daß die Rockmusiker (und- Innen) stundenlang schweißgebadet ihre Köpfe schütteln, und nach letzter Zugabe und Dusche werden dann Anzug und Krawatte bzw. züchtiges Damenkostüm angelegt, ehe man sich im philosophischen Salon zusammensetzte und bei Gurken-Kamille-Kürbistee die neueste Übersetzung von Hölderlin ins Uigurische disputierte.

    • S v B Antworten

      Völlig richtig dargestellt, werter Andreas aus E. Ist im Grunde doch auch gar nicht anders denkbar. Schon in früherer Zeit zogen sich die männlichen Mitglieder kultivierter Kreise nach dem gemeinsam mit ihren Gattinnen genossenen Diner regelmäßig ins Herrenzimmer zurück und überließen ihre Weiber im Speisezimmer weiterhin ihrem banalen Gewäsch.

      • H.K. Antworten

        Gewäsch im Speisezimmer ??

        Wurde bei den Genossen schon damals nicht in der Küche abgewaschen ?

      • GJ Antworten

        Herrenzimmer bei teurer Havanna und edelsten Cognac ja. Aber die holden Gattinnen waren doch keine Weiber und Gewäsch gaben sie nicht von sich, sondern betrieben geziemt Konversation. Für den Abwasch gab es doch sicher Bedienstete, auch bei kultivierten Genossen und Niesenden.

        • S v B Antworten

          Ich merke, Sie kennen sich wirklich aus, auch in solchen Sachen. Na ja, wenn ich ehrlich bin, hatte ich von Ihnen auch gar nichts anderes erwartet. Ich wünsche Ihnen, liebe GJ, ein schönes Frühsommer-Wochenende! Doch bitte vergessen Sie nicht, die zwar erfreulich wenigen, aber dennoch notwendigen Farbkorrekturen in Ihrem Garten vorzunehmen. Sie entsinnen sich…? Die Hyazinthenzwiebeln gehören in jedem Falle raus! Damit Ihnen im kommenden Frühjahr nicht schon wieder das blaue Unheil droht.

  6. renz Antworten

    Für wie blöde hält man eigentlich die Mädels ganz vorne in der ersten Reihe? Seit über 50 Jahren wird in der Bravo genau dieses Thema immer wieder besprochen, genauso wie das erste Mal. Und jetzt kommen da „Selbstberufene“ und machen ein Fass auf. Me too mit Mick und und und. Demnächst kommen die Mädels aus dem Pornogeschäft und dürfen uns erzählen, dass sie das ja eigentlich gar nicht wollten. Ingrid Steeger musste wegen der Vergewaltigungen sogar einen Indianer – Häuptling heiraten, um darüber hinwegzukommen. Echt – gibbet was aufregenderes? Rudelbumms im Ameisenhaufen – das war noch nicht dran.

    • GJ Antworten

      Würde mal nicht ausschließen wollen, daß es da auch strunzdoofe Mädels gibt, die Pech beim Denken haben oder durch Partypillen jegliche Steuerung ausgeschaltet haben.

      • Achim Koester Antworten

        @H.K.
        Ich muss zugeben, die BRAVO nie gelesen zu haben, obwohl das zu meiner Jugendzeit in war. Aber da gab es einen Oswalt Kolle, der in seinen Schriften gegenseitigen Respekt eingefordert hat, das war ebenfalls prägend.
        Aber schon damals gab es die Groupies, die für einen Quickie mit John,Paul,George oder Ringo, oder noch mehr mit Mick Jagger alle moralischen Bedenken über Bord geworfen haben, allerdings ohne danach laut „Vergewaltigung“ geschrien zu haben.

        • H.K. Antworten

          Damals war allerdings auch „fummeln“ noch DAS Ereignis und kurz vor der Exkommunikation …

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