Möge der Tod Nawalnys nicht umsonst gewesen sein

Was für ein tapferer Mann. Was für ein furchtbares Ende. Alexej Nawalny ist tot. Der Mann, der wie kein zweiter als Person für die Hoffnung stand, dass dieses barbarische Putin-Russland eines Tages eine Zivilgesellschaft werden könnte. Mit unabhängigen Medien, fairen Wahlkämpfen und unabhängigen Richtern. Aber machen wir uns nichts vor. Russland ist als Staat eine Hochkultur, aber es ist keine Zivilisation.

Demokratie und Rechtsstaat kann es dort nur geben, wenn sich das Volk erhebt und die Barbaren mit Schimpf und Schande vom Hof jagt. Davon ist die Russische Föderation weiter entfernt, als Arminia Bielefeld von der Champions League.

Im Sommer 2020 verübten die Schergen des russischen Geheimdienstes einen Giftanschlag auf Nawalny. Nowitschok in den Tee geschüttet. Nur haarscharf überlebte er, war in Deutschland, in Sicherheit. Doch er beschloss, zurückzukehren nach Russland. In seine Heimat, die er liebte, und für deren Freiheit er alles riskierte.

Warum ist er zurückgekehrt damals?

Direkt nach seiner Landung in Moskau wurde er unter fadenscheinigen Begründungen festgenommen und dann zu über 20 Jahren verschärfter Lagerhaft irgendwo in der russischen Einöde verurteilt. Am Ende der Welt. Wochenlang wussten weder seine Familie noch seine Anwälte, wo er sich befindet. Wie wir das aus anderen Diktaturen ja auch kennen.

Nawalny hat mit seinem tragischen Tod dem Kreml-Führer Putin ein letztes Mal die Maske von seiner blutigen Fratze gerissen. Alle Welt, selbst die gutgläubigsten Deppen da draußen sehen nun, dass das größte Land der Erde von einer Verbrecher-Clique  regiert wird. Wer nach dem heutigen Tag noch von Putins Unschuld schwafelt, begibt sich auf das gleiche Niveau wie manche Nazis nach 1945, die allen Ernstes behaupteten, Hitler selbst habe vom Holocaust nichts gewusst.

Der SPD-Politiker Fritz Felgentreu zitiert gestern den Widerstandskämpfer Julius Leber, der von den Nationalsozialisten 1945 im damaligen Gefängnis Plötzensee hingerichtet wurde: „Für eine so gute und gerechte Sache ist der Einsatz des eigenen Lebens der angemessene Preis. Wir haben getan, was in unserer Macht gestanden hat. Es ist nicht unser Verschulden, dass alles so und nicht anders ausgegangen ist.“

Die Ehefrau Julija Nawalnaja, die zur Eröffnung der Münchner Sicherheitskonferenz in der Stadt war, sprach bewegende persönliche Worte zu den Teilnehmern:

„Putin und alle, die für ihn arbeiten, seine gesamte Umgebung, seine Freunde – ich möchte, dass sie wissen, dass sie nicht straflos ausgehen werden. Sie werden bestraft werden für das, was sie unserem Land angetan haben, für das, was sie meiner Familie angetan haben, für das was sie meinem Mann angetan haben. Sie werden zur Verantwortung gezogen werden und dieser Tag wird bald kommen.“

Wladimir Putin und seine Schergen dürfen nicht durchkommen mit ihren Verbrechen. Nicht mit denen in den Straflagern der Russischen Föderation. Und auch nicht mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine.

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Dieser Artikel wurde 39 mal kommentiert

  1. FCS Antworten

    Dieses Verbrechen wird Folgen haben. In Russland ereignet sich eine unendlich große demografische Katastrophe, von der die Putin-Anhänger betroffen sind. Nur die öko-konservative Bewegung wird überleben.
    Auch das westliche System muss sich ändern. Der Mix aus Kapitalismus und Liberalismus (MKL) kann durch ein alternatives System ersetzt werden, ohne die Freiheit der Menschen zu sehr einzuschränken.

  2. Hans-Joachim Leyh Antworten

    Hallo Herr Kelle!
    Jetzt nehmen sie ihren Text und schreiben den mal auf Deutschland um!
    Da brauchen sie nicht viel ändern!

    • Hildegard Königs-Albrecht Dr. Antworten

      Hallo Herr Leyh!

      haben Sie auch bei dieser Passage im Text gestutzt:

      „…dass dieses barbarische Putin-Russland eines Tages eine Zivilgesellschaft werden könnte. Mit unabhängigen Medien, fairen Wahlkämpfen und unabhängigen Richtern. Aber machen wir uns nichts vor. Russland ist als Staat eine Hochkultur, aber es ist keine Zivilisation.“ ?

      Der Tod des Kreml-Kritikers Nawalny ist eine Tragödie. Seine Umstände werden mit Sicherheit nie aufgeklärt werden können.
      Aber mir erscheint die Zielvorstellung von Herrn Kelle zwar ehrenwert, aber fast überheblich, wenn ich den Zustand von Politik und Gesellschaft in Deutschland, Europa und den USA betrachte.

      Unabhängige Medien, fairer Wahlkampf, unabhängige Richter – wo?
      Ich sehe eine Einheitsberichterstattung, Unterdrückung von Parteien und abhängige Richter. Propaganda vom Feinsten. Diffamierung von Kritikern. Kontrollwahn.

      Vielleicht sollten wir weniger mit dem Finger auf andere zeigen und uns mehr an die eigene Nase packen.

      • S v B Antworten

        Liebe Frau Dr. Königs-Albrecht,
        Sie waren schneller. Die von Ihnen hervorgehobenen Passagen des Artikels sind auch mir sofort aufgestoßen. Insbesondere im Hinblick auf die jüngste, geradezu beängstigende, Pressekonferenz des Kontroll-Trios Faeser, Haldenwang und Münch haben wir nur noch wenig, ja im Grunde gar keine, Veranlassung, uns noch allzu mutig aus dem Fenster zu lehnen.

        Nawalny hat das sichere, wohl lebensrettende, Exil ausgeschlagen und ist stattdessen unbeirrbar seinem Weg des Widerstandes gefolgt. Hut ab! Nicht viele in der Welt hätten Mut und Rückgrat genug, in vergleichbar prekärer Lebenssituation dem Beispiel dieses Mannes zu folgen. Allerdings bin vielleicht nicht nur ich der Ansicht, dass Nawalny vom Ausland her seiner Sache letztlich besser hätte dienen können als aus der Gefangenschaft heraus. Warum er selbst dies offenbar anders sah, werden wir wohl nie erfahren. Jetzt ist die kritische Stimme dieses (todes-) mutigen Freiheitskämpfers verstummt; sie ist seinem Anliegen, seinen Anhängern, seinem Russland unwiederbringlich verloren gegangen. Tragisch.

  3. Günther M. Antworten

    Bei KELLE NACHRICHTENMAGAZIN:
    „Alexej Nawalny ist tot – an Putins persönlicher Schuld daran besteht kein Zweifel“

    Hier nun leicht abgewandelt:
    „Möge der Tod Nawalnys nicht umsonst gewesen sein“

    Erinnert an Joe Bidens Denkmuster:
    „Hamas = Putin,
    Israel = Ukraine.“

    Dem hat der US-amerikanischer Kongressabgeordneter, Arzt von Barack Obama und Donald Trump – Ronny Jackson, zusammen mit mehr als 80 Kollegen einen Brief geschrieben und ihn aufgefordert, sich einem Test seiner kognitiven Fähigkeiten zu unterziehen?
    Weiteres erspare ich mir, denn draußen scheint die Sonne.

  4. Andreas aus E. Antworten

    Schöner als diesen Artikeltext hätten auch Redenschreiber von Annalena und Strack es nicht formulieren können.

    Ich halte es mehr mit Abwarten einigermaßen gesicherter Informationen.

    Spekulationen seinen selbstverständlich erlaubt, aber bitte im Konjunktiv.
    Welches Interesse hätte Putin an einer Ermordung haben sollen? Die schlechte Presse war doch erwartbar, so kurz vor der Wahl keine gute Idee. Westmedien werden auch in Rußland konsumiert.

    Ich lehne mich da nicht aus dem Fenster. Kann sein, daß tatsächlich der Kreml Anschlag verübte, kann sein, daß Nawalnyi ganz normal gestorben ist, kann sein, daß Mithäftling den nicht ausstehen konnte, kann sein, daß Mithäftling aufgrund eines rüstigen Handgeldes – von wem auch immer, cui bono? – ihm was in den Tee geschüttet hat.

    Mit Tatsachenbehauptungen wäre ich jedenfalls vorsichtig.

  5. H.K. Antworten

    Ich denke, ich habe mich bislang nicht wirklich als „Putin-Versteher“ oder „Rußland-Freund“ dargestellt.

    Wenn man Amerika gegenüber kritisch ist, heißt das noch lange nicht, daß man Putins Freund ist.

    Es ist schon einige Zeit her, daß ich in Moskau auf dem Roten Platz, in der Basilius-Basilika, im GUM und im Kreml war. Nicht als Staatsgast selbstverständlich, sondern als „Wessi-Touri“.

    Gut, wenn man kein Wort Russisch spricht, ist es schwierig bis unmöglich, sich mit Igor Normalrusse zu unterhalten.

    Aber viele junge Leute sprechen auch dort Englisch.

    Ich hatte nicht den Eindruck, daß Rußland „keine Zivilisation“ ist, weder auf der Straße, beim Einkaufen oder im Restaurant noch in der U-Bahn.

    Das ( normale ) Hotel hatte westliche Standards.

    Und auf dem Roten Platz bin ich ohne Angst oder Beklemmungsgefühle auch quer durch die OMON-Truppen gelaufen. Diese Sorgen waren in der „DDR“ bei zwei Besuchen deutlich größer.

    Ob ich heute gut gelaunt durch Moskau laufen würde – ich wage es zu bezweifeln.

    Es lohnt sich sicher inzwischen mehr, gelegentlich nach oben zu schauen – falls mal wieder jemand zufällig aus einem Fenster gefallen wird.

    Kurz: Freiwillig würde ich eher derzeit nicht nach Rußland reisen.

    Ich möchte auch nicht wirklich wissen, was Navalny in all den Jahren bis gestern durchgemacht hat.

    Immer wieder wunderte ich mich nur, daß Fotos, Videos oder sonstige Botschaften von ihm aus seinem „Staatsdomizil“ an die Öffentlichkeit gelangt sind – und auch, WIE.

    Könnte man russische Straflager mit Guantanamo vergleichen ?

    Und den umbenannten KGB mit der CIA ?

    Und die in Rußland m.W. ausgesetzte Todesstrafe mit der verhängten und grausamst vollstreckten in den USA ?

    Und könnte man rückgängig gemachte Wahlen in Deutschland mit Wahlmanipulationen in Rußland vergleichen ?

    Und allein den Gedanken, in Deutschland demokratisch gewählte Parteien zu verbieten mit der ( vollendeten ) Unterdrückung der Opposition in Rußland ?

    Und das Bespitzeln von Politikern durch den deutschen Verfassungsschutz mit dem Bespitzeln und Überwachen von russischen Politikern durch den FSB ?

    Ich könnte mir vorstellen, daß das ständige Messen mit zweierlei Maß moralisch und zivilisatorisch eher bedenklich und „gutmenschentümlich“ daherkommt …

    Vielleicht erinnert sich der Eine oder Andere an diesen Spruch mit dem Splitter und dem Balken in dem einen oder anderen Auge …

    • H.K. Antworten

      „ „Tumult“ in der Nacht, Razzia am Morgen: Mithäftling teilt brisante Details zu Navalny-Tod“

      Dieser focus online-Artikel berichtet soeben über Details, die ein Mithäftling angeblich der „in Russland verbotenen Kreml-kritischen Zeitung „Nowaja Gaseta Europe““ mitgeteilt haben soll.

      Auch hier fragt sich der interessierte Leser, WIE und auf welchem Weg das denn so schnell geschehen konnte – aus einem „Hochsicherheitsgefängnis“ heraus.

      Kann sich jemand an ähnliche Berichte aus Guantanamo erinnern ?

  6. Thomas Bauer Antworten

    Sehr geehrter Herr Kelle,
    ich bin jetzt in einem Alter, wo die Augen nicht mehr so mitmachen und deshalb kann ich nicht mehr so weit schauen. Muss mich mehr auf die Nähe konzentrieren. Den Blick in die Weite überlasse ich Anderen. In der Nähe gibt es aber auch ganz schön viel zu entdecken. Ich lasse sie mal an meinen Entdeckungen teilhaben:
    Michael Ballweg, Oliver Janich, Billy Six, Christian Dettmar, Friedrich Pürner, Dr. Habig, Tino Chrupalla, Alice Weidel, Rainer Füllmich, Dr. Monika Jiang,
    Das sind jetzt nur mal ein paar Namen, und Schicksale, die mir spontan eingefallen sind. Sie wären sicherlich noch zu erweitern, aber darum soll es nicht gehen. Bevor jetzt ein Einwand kommt, die leben aber noch alle., ja, das stimmt. Bis vor ein paar Tagen hat Navalny auch noch gelebt. Angesichts desr krassen Ruf- und Karrierezerstörung, die die oben genannten ertragen müssen/mussten, kann man diskutieren, in welchem Stadium das Töten anfängt. Die Bibel würde da sehr enge Grenzen ziehen.
    Angeichts des „Besten Deutschlands aller Zeiten“ sollten wir vor der eigenen Haustüre fegen, da liegt genug Dreck rum:
    Wenn ich einen Kanzlerdarsteller schwadronieren höre, es gäbe keine roten Linien mehr, einen Bundspräsidenten, der den Wählern der Opposition „keine Rechtfertigung“ zuspricht, eine Innenministrin, die auf alles eindrischt, was nach Opposition riecht, das läßt das nichts Gutes erwarten.
    Aber der Blick in die Weite kann ja auch etwas Gutes haben, es tut auf jeden Fall nicht so weh und ein gutes Gefühl stellt sich auch ein.
    Dass Herr Navalny tot ist, tut mir sehr leid. Er war mir symphatisch und ich wünsche seiner Familie alles Gute und viel Kraft.
    Beste Grüsse
    Thomba

    • .TS. Antworten

      Clemens Arvay wurde zwar nicht eingeknastet, aber dafür ist er nicht mehr am Leben.
      Und wie der angebliche Wertewesten mit ungenehmen Kritikern umgeht kann man deutlich daran sehen wie er deren bekanntesten Vertreter schon seit Jahren breit geduldet und totgeschwiegen in Belmarsh verkümmern läßt.
      Und im Kleinen belegen zahlreiche Hausdurchsuchungen aus nichtigem Anlaß ebenso wie zahlreiche schikanöse Anklagen (bzw. deren unterlassen in anderen, nicht selten schwerwiegenderen Fällen) daß man auch hierzulande shcon deutlich vom Pfad des Rechtsstaates abgekommen und auf einer abschüssigen Rampe ins Willkürregime eingeschwenkt ist.

  7. Achim Koester Antworten

    Es ist schwer zu verstehen, warum Nawalny, nachdem er hier in (relativer) Sicherheit war, freiwillig nach Moskau zurückgekehrt ist, wohl wissend, was ihn dort erwartete. Wollte er womöglich ein Märtyrer sein, dann hat er erreicht, was er wollte, aber genauso wenig, wie das die römischen Kaiser von den Christenverfolgungen, sollten sie jemals stattgefunden haben, abgehalten hat, so wird die Reaktion westlicher Medien Putin beeindrucken.

  8. gerd Antworten

    „Wer nach dem heutigen Tag noch von Putins Unschuld schwafelt, begibt sich auf das gleiche Niveau wie manche Nazis nach 1945“

    Niemand den ich kenne, schwafelt von Putins Unschuld. Selbst wenn jemand das behaupten würde, wäre das immer noch eine Meinung, die man, wenn auch zähneknirschend hinnehmen müsste, ohne das gleich wieder mit dem Totschlagargument Nazi zu begründen, was allerdings auch wieder eine freie Meinungsäußerung ist. Nawalny ist tot, wir leben noch und werden auch in naher Zukunft tot sein. Möge Gott uns allen ein gnädiger Richter sein.

  9. Günther M. Antworten

    Stimmen aus „Dekadenzia“…
    Der „Vergessliche“:
    “Wir wissen aber nun auch ganz genau, spätestens, was das für ein Regime ist”.
    Der „Müde“:
    macht Putin für Nawalnys Tod persönlich verantwortlich.
    Und ein – ganz ein Braver:
    „Alexej Nawalny ist tot – an Putins persönlicher Schuld daran besteht kein Zweifel“

    Nur…
    als am 11. Januar 2024 der US-amerikanische Autor, Journalist und Blogger Gonzalo Lira in der ukrainischen Stadt Kharkiv verstarb, dessen sogenanntes „Verbrechen“ darin bestand, daß er mit der Politik der Ukraine und der Vereinigten Staaten nicht einverstanden war und Kritik am Selenskyj-Regime geübt hatte, deshalb vom ukrainischen Geheimdienst verhaftet worden war, dem ist in der Zeit seiner Gefangenschaft medizinische Hilfe und Behandlung verweigert worden – woraufhin er verstarb.
    Wo waren da diese „Doppelmoralisten“?

    * Glauben denn diese, erbarmungswürdigen Wichtigtuer aus „Dekadenzia“, sie seien für die russische Politik zuständig, statt der Bewohner Russlands?

    Hier…
    etwas von den Machenschaften jenseits des „großen Teiches“.
    EU Abgeordneter Martin Sonneborn, 08.02.2024:
    „Von Lügnern, Betrügern & Dieben“ – youtube

  10. gerd Antworten

    „Liebe 3Sat-Zuschauerinnen, bitte nicht vergessen: Nicht immer die Nazikeule rausholen, sondern vielleicht einfach mal ein paar Nazis keulen.“

    Böhmermann

    Keulen steht für töten. So wie man angeblich Nawalny getötet hat. Ich nehme Wetten an, dass die Böhmermann Hetze nicht vor dem Gericht landen wird.

    • Achim Koester Antworten

      @gerd
      Sie werden leider recht behalten, diesen linken Volksverhetzer wird niemand zur Rechenschaft ziehen, er ist ja auf der Seite der „Guten“, wenn auch grottenschlecht.

    • H.K. Antworten

      DAS ist Aufruf zum MORD !

      Warum zeigt diesen Wicht keiner an ?

      Obwohl das schon durch „öffentliches Interesse“ begründet und geradezu zwingend ist !

      Kriegt das KEIN Staatsanwalt mit ? Und auch kein Verfassungsschutzpräsident ?

      Wenn ein Grüner sich lautstarken Protesten gegenüber sieht, ist das „höchst verwerflich“. Wenn hier öffentlich zu Mord aufgerufen wird, interessiert es NIEMANDEN von den moralisch wertegeleiteten „Demokrat*/-/:/_/•/Innen“ ???

      • gerd Antworten

        „DAS ist Aufruf zum MORD !“

        Ja, aber es sind ja Nazis, da darf man das im besten Deutschland aller Zeiten.

        • H.K. Antworten

          Vielleicht gibt dem Einen oder Anderen zu denken, daß bei bestimmten „demokratischen“ Veranstaltungen inzwischen auch die CDU „unerwünscht“ ist – weil „zu weit rääächts“ …

      • S v B Antworten

        Schon erstaunlich, was Satire so alles darf. Freilich nur, wenn’s in die „richtige Richtung“ geht. Falls nicht, besteht unmittelbare „Brennpunkt-Gefahr.“

  11. Angelika Antworten

    Die ganzen Toten im 1. Weltkrieg waren auch alle „umsonst“. Genauso wie die Toten im Ukrainekrieg. Am Ende wird es irgendeine neue Grenze zwischen Russland und der Ukraine geben. Und dafür sterben?

    • H.K. Antworten

      Im Prinzip völlig richtig.

      Tote sind IMMER unnötig.

      Andererseits:
      Hätten das ALLE vor rund 80 Jahren so gesehen und NIEMAND wäre gegen den „Herrn aus dem österreichischen Braunau“ vorgegangen: Wer weiß, wie die Welt, größtenteils „braun“ eingefärbt, heute aussähe …

      • Angelika Antworten

        Die Leute haben immer die Perspektive des „letzten Krieges“. 1914 dachten die Leute, der Krieg wäre wie der Krieg 1870/71. Er war viel viel schlimmer.
        1938 verfolgten die Briten die Appeasemen-Politik, weil alle Europäer den 1. Weltkrieg als Maßstab hatten und sie so etwas nicht mehr erleben wollten.
        Heute ist der Maßstab der 2. Weltkrieg und der „Krieg gegen Hitler“.
        Im Grunde verfolgte das Bush II im Irak und in Afghanistan (Auch Demokratie-Aufbau wie in Deutschland und Japan nach dem 2. Weltkrieg). Und die USA sind gescheitert. Kein „Demokratie-Aufbau“.
        Deshalb kommt Trump heute gut an, wenn er sagt, die USA sollten sich aus Kriegen raushalten, weil die US-Bürger die letzten Kriege von Bush II im Kopf haben.
        Für mich ist Putin nicht mal im Ansatz ein „Hitler“. Gleiches gilt für Erdogan und andere.

        • H.K. Antworten

          Der Herr aus Österreich ist sicher unvergleichlich.

          Es fällt mir aber schwer, bei dem Herrn aus Moskau irgend etwas Positiveres zu sehen.

          Für mich sind beide Verbrecher. Schwerstverbrecher.

          Und es gibt noch ein paar „Führer“ mehr auf dueser Welt, mit denen ich nicht einmal aus der Ferne etwas zu tun haben möchte.

          • Angelika

            Der „Demokratie-Export“ von Bush 2 in den Irak oder Afghanistan war bekanntermaßen sehr erfolgreich.
            Wir sollten uns um unser eigenes Land kümmern. Da gibt es genügend zu tun. Welche „Führer“ es in der Welt gibt: Da können sich auch andere darum kümmern, wenn sie wollen.
            Wir (auch ganz Europa) sind mittlerweile viel zu schwach, um irgendetwas zu bewirken.

      • S v B Antworten

        @H.K.

        „Wer weiß, wie die Welt, größtenteils „braun“ eingefärbt, heute aussähe…“

        Um Himmels willen, bitte nicht gleich „die Welt“! Schon ein braun eingefärbtes Deutschland, gar „Groß-Deutschland“, wäre wahrlich grauenvoll genug.

        • H.K. Antworten

          Ja, sicher.

          Aber ich denke, der „freundliche Herr aus Braunau“ hätte sich ebensowenig mit Deutschland begnügt wie der ebenfalls „sehr freundliche Herr aus Moskau“ mit der Ukraine …

  12. H.K. Antworten

    Interessanter Artikel heute bei focus online:

    „Rassistisch, rechtsradikal, homophob ?

    Die dunkle Seite von Kremlkritiker Nawalny wird bei uns verschwiegen“.

    Der Artikel bezieht sich wiederum auf einen früheren Bericht der „Morgenpost“, ist aber trotzdem interessant.

    Ob da auch zumindest ein paar „Aufrechte“ auf die Straße gehen ?

    • Angelika Antworten

      Ich halte es allgemein für Schwachsinn, „westliche“ Werte auf andere Länder und Kulturen anzuwenden.
      Ich weiß noch, wie alle westliche Journalisten vom arabischen Frühling begeistert waren.
      In Ägypten wurde dabei (auch durch Unterstützung der USA) die Militärdiktatur gestürzt. Es gab dann wirklich relativ freie Wahlen: Ergebnis: Muslimbrüder auf Platz 1, Salafisten auf Platz 2. Die Muslimbrüder bildeten dann auch eine Regierung. Die wurde vom Militär unter Mithilfe der USA wieder gestürzt. Heute hat Ägypten wieder eine Militärdiktatur, die von den USA abhängen.

      • H.K. Antworten

        Nahezu überall, wo „der Westen“ versuchte, seine moralischen, ethischen und demokratischen Werte zu etablieren, wurde das von den betreffenden Ländern, statt „dankbar“ zu sein, als Bevormundung aufgefasst.

        Und überall da, wo „der Westen“ „militärische Überzeugungsarbeit“ geleistet hat, war das Chaos anschließend größer als jemals zuvor.

        Bestes Beispiel ist Afghanistan. Dort sind ich weiß nicht wieviele westliche Soldaten umgekommen und ich weiß ebenfalls nicht wieviele Zivilisten.

        Und wofür ?

        Der „Ausstieg“ der Amerikaner, dem die Verbündeten nur folgen konnten, war eher ein „Hals-über-Kopf-nichts-wie-weg“. Das Ergebnis sehen wir jetzt.

        Und der Zustrom der ( angeblichen ) Ortskräfte sowie des „Familiennachzugs“ ist bei weitem noch nicht erschöpft.

        Alle Bemühungen seitens der Länder und des Bundes zur Begrenzung werden von den „Haltung zeigenden“ Grün*/-/:/_/•/Innen konsequent zunichte gemacht.

        Gefühlte 10 Messerstechereien und Vergewaltigungen pro Tag reichen Frau grüner Bundestagsvizepräsidentin offenbar noch nicht.

        Und genau diese Leute stellen sich dann hin und beklagen einen „wachsenden Antisemitismus“ in diesem Land …

        Aber sicher hilft Annalenchens „feministische Außenpolitik“.
        Die Anderen müssen sie nur irgendwann begreifen …

      • S v B Antworten

        @Angelika

        Die Euphorie, welche der Arabische Frühling auch – und vielleicht besonders – in Deutschland allgemein auslöste, konnte ich nicht wirklich nachvollziehen. So sehr ich den Ägyptern einen möglichst friedlichen, also gewaltfreien, Wechsel in eine veritable Demokratie gegönnt hätte, beschlich mich schon früh der Verdacht, dass die vielen Tausend hoffnungsfroher Demonstranten auf dem Kairoer Tahrir-Platz letztendlich doch nur eine enttäuschende 360-Grad-Wende erleben könnten. Und ja, genau so ist es dann auch gekommen. – Vielleicht sollte es, wie in vielen Fällen zuvor, so und nicht anders sein. Die jüngsten politischen Entwicklungen in Ägyptens schlüssig zu beurteilen, steht mir ganz sicher nicht zu.

        • Günther M. Antworten

          Werte nach 1045?

          Im Jahre 1045 residierte Papst Benedikt IX. in Rom.
          Von dieser „Heiligkeit“ kaufte Johannes Gratianus Pierleoni das päpstliche Amt für 1.000 Pfund Silber und wurde als Papst Gregor VI. die N° 2.
          Als Papst N° 3 wurde zur gleichen Zeit Silvester III., in Rom erhoben.
          Ab dem 20. Dezember 1046 wurde diesem munteren Treiben von dem deutschen König Heinrich III. ein Ende bereitet, indem alle drei Päpste für unrechtmäßig erklärt wurden.

          Wie komme ich nun zu dem Vergleich mit den „Amis“?
          Ach ja – auch hier hilft der Glaube weiter, anderes wäre belastend, gelle!

        • Thomas Bauer Antworten

          In meiner Erinnerung ist es aber auch da einzige (!) mal, wo es geklappt hat. Alle anderen Versuche sind mit Pauken und Trompeten in die Hecke gegangen

  13. Günther M. Antworten

    Zur Erinnerung…
    Heute ist Alexei Nawalny, verstorben am 16.02.2024, auf dem Borissowskoje-Friedhof im Süden Moskaus beigesetzt worden.

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