Der Rückflug gestaltete sich ein wenig holprig. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) besuchte in dieser Woche das deutsche Kontingent der Nato-Unterstützungstruppe in Litauen. Die 450 Bundeswehr-Soldaten werden sich gefreut haben, dass ihre Chefin mal vorbeischaut und erklärt, welchen Auftrag die Truppe übernehmen soll.

Als es dann zurückging, musste die Ministerin umsteigen. Der nagelneue und hochmoderne Airbus A 400 M hatte ein Ölleck im Triebwerk und konnte nicht starten. So trat vdL die Heimreise nach Deutschland an Bord einer alten Transall an.

Kann passieren, werden Sie jetzt denken. Ja, das kann passieren, wenn man nicht den Gesamtzusammenhang sieht. Wenn man nicht weiß, dass laut „Spiegel“ am 29. Januar ein Airbus der Luftwaffe mit zerborstener Cockpitscheibe ungeplant auf Zypern landen musste. Oder ein anderer, der einen Hubschrauber zum Kältetest bringen sollte, im schwedischen Luleå strandete. Wenn man nicht das Desaster um die 500-Millionen-Drohne und die Marinehubschrauber kennt, die nicht über große Wasserflächen fliegen können. Die Bundeswehr ist in einem beklagenswerten Zustand – nicht wegen ihrer Soldaten, sondern wegen der Unfähigkeit der politischen Führung, unsere Streitkräfte einsatzfähig zu halten. Stattdessen veranstaltet die Ministerin Seminare für Soldaten über sexuelle Vielfalt in der Truppe. Man kann sich solchen Irrsinn gar nicht ausdenken, Aber es ist die deutsche Realität.

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Dieser Artikel wurde 19 mal kommentiert

  1. Jürgen Backhaus Antworten

    Ist schon der Wahnsinn. Die deutsche Rüstungsindustrie steht weltweit mit an der Spitze und unsere Bundeswehr hat große Materialnot, da muß man sich doch wirklich an den Kopf fassen. Als eines der reichsten Länder der Erde sollten wir doch in der Lage sein uns vernünftig zu verteidigen. Dieser Zustand ist nicht nur lächerlich, sondern auch gefährlich.

  2. colorado 07 Antworten

    Weil wir ja alternativlos in einer Welt des Friedens leben, braucht es eben keine schlagkräftige Bundeswehr mehr. Die Politik hat auf dem Gebiet der Landesverteidigung total versagt.

  3. S v B Antworten

    Dass die sich häufenden Pannen und Unzulänglichkeiten noch irgend jemanden wundern, erstaunt mich. Allein die veralteten, düsteren und abgehalfterten Gebäude des hiesigen BW-Standortes bewirken, dass es mir kalt den Rücken hinunter läuft. Diese scheinen geradezu den zweifelhaften Gesamtzustand unserer ehemals personenstarken und gut organisierten Armee zu reflektieren. Wenn ich dann gar noch den dezent geschminkten weiblichen Soldaten in kleidsamen Flecktarn und Knobelbechern über den Weg laufe, kann ich mir ein Grinsen nur schwer verkneifen. Aber auch die BW muss natürlich mit Vollgas durchgegendert werden, wo kämen wir sonst hin? Für mich ist der Anblick weiblicher Soldaten nur schwer erträglich; ich habe mit deren – für mich unverständlichen – freiwilligen Berufswahl ein geradezu elementares ethisches Problem. Ebenso wie mit unserer rosé-beblusten Verteidigungsministerin, die in ihrem fast schon barbiehaften Outfit mal kurz bei ihren „Soldat*innen“ in Mali vorbei schaute. Grotesk. Aber vielleicht sehen andere das ja anders.

  4. Günter Munz Stuttgart Antworten

    Die Bundeswehr ist zugleich ein Spiegelbild vom Zustand der deutschen Gesellschaft. Die, die uns im Ernstfall verteidigen sollen werden mit altem unbrauchbaren Material versorgt. Das fängt schon beim Einkauf an, der wenig professionell ist. Ich weiß das, weil die Bundeswehr auch bei uns ein Kunde ist. Bestellungen kommen mit einem Brief per Post und mit „Schreibmaschine“ geschrieben und 3 Unterschriften. Nach Rabatt wird gar nicht erst gefragt. Zeitgemäß ist das ganz sicher nicht. Jahrelang wurde die Truppe verkleinert mit dem Hinweis auf professionelle Strukturen und der Versorgung mit modernsten Waffensystemen. So sieht jedenfalls Werbung für die Bundeswehr aus. Die fragwürdigen Zustände sind aber auch damit erklärbar, dass eine Frau an der Spitze der Bundeswehr steht, die selbst noch nie gedient hat. Das sollte Grundvoraussetzung für ein hohes Amt bei der Bundeswehr sein.

  5. Uwe_aus_DO Antworten

    Ich will bestimmt nicht zum Verschwörungstheoretiker werden, bin aber dennoch überzeugt, dass viele der Dinge, die wir heute beklagen, eine Folge des Maastricht-Vertrages waren…

    Erinnern wir uns: Ausgerechnet Deutschland drohte, die Euro-Stabilitätskriterien nicht erfüllen zu können…

    Es mußte gespart werden. Aber wo?

    Ganz einfach:

    Bundeswehr – kaputtgespart
    Deutsche Bahn – kaputtgespart
    Straßennetz, Polizei (und noch manches mehr) – alles kaputtgespart.

    Kaputte Sicherheit (innere wie äußere), kaputte Rentenversicherung, kaputte Altersversorgung, immer noch hohe Schulden – unser Vermächtnis an die nachwachsenden Generationen ist eine Schande.

    Die wichtigsten Dinge, die ein Staat leisten muß, wurden links liegen gelassen. Das Ergebnis sehen wir heute, nicht nur wenn wir uns den Zustand dieser „Organe“ ansehen, nein, auch wenn wir die Zufriedenheit der Bevölkerung mit unserer real existierenden Bundesrepublik betrachten…

    • Alexander Droste Antworten

      Gestern habe ich bei Bernd Senf, erem. Professor für Volkswirtschaft in Berlin, etwas Interessantes gelernt. Es geht um den Schuldendienst, weswegen alles an Staatsausgaben bis zur Schmerzgrenze eingespart, die Steuerschraube hier und da immer weiter angezogen wird. Das ist natürlich systembedingt und wir sollten uns ernsthaft Gedanken machen, ob wir weiterhin so etwas wollen wie Zins und Zinseszins. Der Schuldendienst, also die Tilgung von Zinsen, legt so manches lahm, was dringender notwendig wär. Dabei nützt das nur denjenigen, die die Beträge ohnehin aus der Luft greifen. Interessantes dazu weiterhin kann man vom Wiener Professor für Rechnungswesen Prof. Dr. Franz Hörmann erfahren. Er hat dazu bislang ganz unbekannte Lösungsvorschläge.

  6. Helga Antworten

    Ich möchte noch eine andere Betrachtungsweise ins Spiel bringen:

    Unsere Freiheit wird ja unbedingt am Hindukusch und Vordukusch verteidigt.

    Währenddessen wandern wehrfähige, funktionstüchtige ,junge Männer bedingungslos mit Nachzugsgarantie bei uns ein und werden den länger Hierlebenden gleichgestellt. Wehe, wenn die länger Hierlebenden nicht spuren? Da fackelt man schon ein Haus ab und generiert 10 Millionen Sachschaden und bekommt eine Du-Du-Strafe auf Bewährung. Wer logisch kombiniert …….. !

    Wir haben praktisch keine Vorstellung davon, wie so ein Einsatz aussieht. Deshalb möchte ich den Vortrag eines noch jungen Soldaten vor Soldaten empfehlen:
    Klartext #1: Ehemaliger Soldat über „Afghanistan und Kampfeinsatz“ – mit Johannes Clair
    https://www.youtube.com/watch?v=SjfuyKMgI7s

    Für mich ist das ein Verheizen von jungen Menschen für nichts. Die Soldaten wissen eigentlich nicht so recht, warum sie verheizt und sogar traumatisiert werden in einer völlig aussichts- und sinnlosen Sache.

    Dafür seine Kinder herzugeben, hat nichts mit Landesverteidigung zu tun.
    Wenn ich an die durchwachten Nächte mit fiebersenkenden Wadenwickel denke, nur um „Wegwerfartikel“ großzuziehen, kann ich gar nicht beschreiben, was ich empfinde.

    • Walter Lerche Antworten

      Sehr treffend und wahr!!! Genauso denke ich auch!
      Und ich denke oft auch an unsere Polizisten, die ihre Gesundheit und ihr Leben für sehr oft NICHTS riskieren bzw. für Leute, die unserem Land schaden oder deren Geschäfte nicht gestört werden sollen, die sich am Wohl unseres Landes kaum beteiligen.

  7. Ruth Antworten

    Sehr geehrter Herr Kelle, das wesentliche haben Sie vergessen zu erwähnen: die Debatte um mehr Kitas bei der Truppe und die Forderung, nach mehr Teilzeitstellen. Frei nach dem Motto, Verteidigung der Sicherheit Deutschlands am Hindukusch, aber nur von 8-12 Uhr, danach hat die Teilzeitkraft ihre Schuldigkeit zur Verteidigung getan.

  8. Andreas Schneider Antworten

    Das Allerletzte, was ich wünschen kann, ist eine Wiederkehr der früheren Konfrontation zu Kaltkriegszeiten, als ich meinen Dienst als Zeitsoldat nördlich vom „Fulda Gap“ im Hessischen Bergland, nahe der innerdeutschen Grenze leistete.

    Halte ich mir aber vor Augen, was aus der – wenn auch stets von diversen Mängeln begleiteten – Bundeswehr seitdem geworden ist, so bin ich heilfroh für meine damalige Einschätzung, angesichts der Umwandlung in eine Einsatzarmee (wobei das Grundgesetz als rechtlichte Basis in keinem Punkt geändert wurde) meine Söhne auf einen Lebensweg gebracht zu haben, in dem sie dieser(!) Truppe tunlichst aus dem Wege gingen. Nicht, dass ich dafür Stolz empfände.

    • Walter Lerche Antworten

      War es damals nicht auch schon so, dass ab Freitagnachmittag die Kasernen so gut wie leer waren, während die NVA zu jeder Zeit Gefechtsbereitschaft herstellen konnte?

      • Klaus Kelle Antworten

        Lieber Herr Lerche,

        ja, ich bin damals auch immer Freitagsmittags aus der Kaserne nach Haus gefahren. Aber trotzdem gibt es den Warschauer Pakt nicht mehr, die Bundeswehr und die Nato aber sehr wohl.

        Gruß, Klaus Kelle

        • Walter Lerche Antworten

          Gott sei Dank!
          Hier und heute kann sich kaum jemand vorstellen, wie sehr im Osten und mit letzter Kraft für einen Krieg investiert worden ist.
          Ich besichtigte eine Bunker-Anlage, die nur einen Zweck hatte, nach einem Atomschlag die Koordination für die Bildung einer 100.000 Mann Reserve-Armee in der südlichen Hälfte der DDR zu erstellen, die mit einer Überlebenschance von nur Tagen die kaputten Straßen und Brücken für die anrollende sowjetische Armee herzurichten. Von diesen Bunkern wusste die Nato definitiv nichts, wie sich bei der ersten Visite durch einen Bundeswehrgeneral herausstellte. Der führte sofort ein Telefonat mit u.a. den Worten: „…Du glaubst nicht, was hier ist…!“
          Und die Pläne mit Szenarien, die ich in diesem Bunker sah…- Das war kein Spiel, keine Fiktion – Das war Realität!!!
          Wir können wirklich heilfroh sein, dass das vorbei ist.
          Und hier sind „moderne“ Sozis mit Bussen zu vom Ostblock geförderten Friedens-Demos gegen die USA gerichtet gefahren und sangen dabei: „Lieber rot als tot“. – So ist es ja nun auch gekommen.

          Details auf Wunsch gern mehr.

  9. Bernd Ulrich Antworten

    Hier der Kommentar eines Reserveoffiziers der Luftwaffe:
    Das ist natürlich völlig untragbar-viel schlimmer : wir haben faktisch keine Munition mehr – die Depots sind leer ! Aus Kostengründen wurden die Bestände abgebaut.

    Jetzt der große Schrecken. Und wir sollten nicht vergessen, dass viele, die heute eine Europäische Verteidigung fordern vor zehn Jahren eine Reduzierung der Streitkräfte gefordert haben. Und dann natürlich der größte Fehler des Hochstaplers, die Wehrpflicht auszusetzen.

    • Walter Lerche Antworten

      …frei nach der Devise: Wir bauen auf und reißen nieder. So haben wir Arbeit immer wieder.

      In Osnabrück sorgte die SPD seinerzeit für das Ende der Straßenbahne.
      Heute ist es die SPD, die wieder eine Straßenbahn haben will.

  10. Klaus Hilbert Antworten

    Vor einigen Monaten ging ein Bericht durch die Medien. Deutsche Soldaten waren in Afrika – ich glaube es war Mali – eingetroffen, um die Fähigkeit der Verteidigung des dortigen Militärs zu verbessern. Im Bild wurden auch die bereits eingetrof-fenen und zur Übung notwendigen Holzgewehre gezeigt.
    Da fragt sich der geneigte Leser doch, was man mit Holzgewehren üben kann. Ganz einfach, nach guter preußischer Manier: Griffe klopfen!
    Was wird sich der nächste Stammeshäuptling, der als Gast ins Land kommt, freuen, wenn er sieht, wie stramm die Jungens das Gewehr präsentieren.
    Wie man allerdings mit diesem Unsinn die Verteidigung stärkt, bleib Geheimnis unserer wackeren Verteidigungsministerin.

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