Die AfD kommt nicht zur Ruhe. Uwe Junge, ehemaliger Stabsoffizier der Bundeswehr und jetzt Fraktionsvorsitzender seiner Partei im Landtag von Rheinland-Pfalz, hat heute in einem Brief an alle AfD-Bundestagsabgeordneten den Rücktritt der beiden Fraktionssprecher im Bundestag, Alexander Gauland und Alice Weidel, gefordert. Junge schreibt:

„Mit Seilschaften, Intrigen, Niederträchtigkeiten und Verleumdungen stehen wir letztlich nicht besser da, als das Konstrukt der Altparteien, gegen das wir ursprünglich angetreten sind.“

Aktueller Anlass des Schreibens Junges sind die widerwärtigen Äußerungen des früheren Sprechers Christian Lüth, der in einem heimlich aufgezeichneten Gespräch von „erschießen“ und „vergasen“ im Zusammenhang mit Flüchtlingen gesprochen hatte. Junge nahm weiter Bezug auf die „Ereignisse in Niedersachsen und Schleswig-Holstein“, sowie die „Dauerquerelen in Bayern und Baden-Württemberg“.

Weiter schreibt er:

„Die vier Kardinalstugenden nach von Moltke, nämlich Redlichkeit, Tapferkeit, Großmut und Höflichkeit sind kaum noch anzutreffen.“

 

image_pdfimage_print

Dieser Artikel wurde 11 mal kommentiert

  1. Volker Reske Antworten

    Wenn die beiden abtreten wird die AFD einen Schub an Ünterstützung erfahren.
    In meinem Bekanntenkreis würde auf Anhieb die Hälfte die AFD wählen.

    Der Grund:
    Sie wissen was sie tun und in ihren Reden sind sehr, wenn auch unterschwellig, leichte rassistische Tendenzen zu erkennbar.
    Mythen wäre meine erste Wahl, doch er möchte leider nicht in das Haifischbecken Bundestag, verstehen kann ich das allemal, leider.

    • Ursel Antworten

      Darf ich den Namen korrigieren, lieber Herr Reske? Sie meinen sicher Herrn Prof. Meuthen statt „Mythen“ aus Baden-Württemberg. Er wäre auch „meine erste Wahl“.

  2. Dr. Christoph Friedrichs Antworten

    Das Ganze hin und her, die Unentschiedenheit gegenüber Höcke und Kalbitz, die Illoyalität vieler Partei-Amtsträger, wie sie aus internen AfD – Blogs erkennbar wurde, haben mich so angewidert, dass ich vor Monaten ausgetreten bin. OHNE jedoch die grds. Richtigen Hauptprogrammpunkte der AfD und die mutige Aufnahme des Kampfes gegen widerwärtig Deutschland in den Ruin treibende Altparteien dadurch für mich aufzugeben.

    Damit bin ich auch schon bei der Frage von Klaus Kelle, ob das Parteien-Angebot für Bürgerliche für ausreichend angesehen wird.

    Ich meine: Nein, definitiv ist das nicht der Fall. Die AfD hatte die bis dato einmalige realistische Chance, als Bewegung jenseits der recht primitiven und heutzutage alles andere als einfach (und schon gar nicht notwendigerweise) vorzunehmenden Einteilung in links oder rechts. Eine Einteilung in das „wir“ und in das „nicht wir“ wäre möglich gewesen : wir, die mündigen Bürger und Steuerzahler, die für den Widerstand gegen eine die Gesellschaft immer mehr entmündigende Politik einzutreten und bereit sind Stellung zu beziehen gegen die Entmündiger, die nicht in den Kategorien „wir“ denken, gegen diejenigen, die hinter oder vor Transparenten herlaufen, auf denen steht, „Nie wieder Deutschland“, „Deutschland du mieses Stück Scheiße“ und so weiter. Gegen diese und deren Narrative und deren für uns vorbereitete politisch korrekte Haltung zu sein, sollte innere Verpflichtung, sollte Impetus eines jeden aufrechten Bürgers dieses Landes sein, der auf der Basis unserer deutschen und europäischen Kultur unsere Art zu leben auch für unsere Kinder sichern will und der die von links-grüne Seite unverständlicherweise geförderte Umvolkung und Islamisierung unseres Landes zu bekämpfen bereit ist. Bei erfolgter Islamisierung hängen die Grünen und Linken und Schwulen und Transen gewiss als erste Opfer ihrer Naivität und Verantwortungslosigkeit an den Laternenpfählen, aufgeknüpft von denen, die das Land übernommen haben. Aber wir alle werden dann die nächsten sein, es sei denn, wir ergeben uns in das Schicksal, für die neuen Herren Sklavendienste zu verrichten.
    Wir sollten lieber zwei norddeutsche Losungen unserer Geschichte beachten:
    1. die aus Schleswig-Holstein: Auf ewig ungeteilt, und
    2. die der Friesen: lieber tot als Sklave!

    Aus beiden spricht Freiheitsliebe, Mut und Solidarität zum Gemeinwesen. Daran mangelt es immer mehr bei immer mehr Mitbürgern!

  3. Peter-Christian Nippel Antworten

    Ja, Herr Kelle,

    Brauchen wir eine neue Partei? Wenn ja, wie würden Sie die politische Bandbreite beschreiben. Sollte man sich als Basis einer neuen parlamentarischen Bewegung auf eine bereits bestehenden Partei stützen? Zum Beispiel durch Erweckung der LKR?

  4. Dr. Gert Teska Antworten

    Vielleicht kommt die grösste Gefahr für die Konsevativen von denen, die Ideale über die Realität stellen, als Forderung an alle, ohne selbst zu erkennen, wo sie fehlen.
    Wir haben bei der Gründung der AfD wohl nicht verstanden, wie schmutzig Politik sein kann, auch und vielleicht gerade in den eigenen Reihen. Das war naiv, und wir sollten daraus lernen.
    Wer aber geht sollte wissen, dass auf Lebenszeit eine Chance, die wir mit der AfD immer noch haben, aus egoistischen Motiven verspielt wird.

  5. Michael Frisch Antworten

    Es ist der falsche Weg, jetzt der AfD den Rücken zu kehren. Lucke und Petry haben gezeigt, dass es keine Chance gibt, neben der politisch etablierten Alternative eine neue Partei rechts der Mitte aufzubauen. Die AfD hat in wenigen Jahren die Strukturen aufgebaut, die man braucht, um etwas bewegen zu können. Das ist innerhalb weniger Jahre durch nichts zu ersetzen. Und viel Zeit hat unser Land nicht mehr.
    Deshalb kann es für alle konservativen und patriotisch Denkenden eigentlich nur eine Lösung geben: rein in die AfD! Massenhaft! Die komplette Werteunion müsste geschlossen übertreten. Das würde der AfD nicht nur einen Riesenschub geben und sie ein gutes Stück aus der sozialen Ächtung befreien, sondern würde vor allem dazu beitragen, sie auf einen bürgerlich-konservativen Kurs zu bringen bzw. zu halten.
    Kritik von außen mag noch so berechtigt sein. Aber sie ist wohlfeil und sie hilft vor allem unserem Land nicht. Wo bleibt der Mut und die Entschlossenheit der Bürgerlichen? Versagen Sie wieder einmal vor der Geschichte?

    • S v B Antworten

      Guter Kommentar. Genau so würde auch ich es mir wünschen, werter Michael Frisch. Am besten wäre es, wenn die AfD von Bürgerlichen quasi erobert, ja überrollt würde. Alleine schon dadurch würden reaktionäre, rechtsextreme Kräfte in dieser Partei schnell ins Abseits gedrängt. Nur, wie könnte man Tausende von „normalkonservativen“ Bürgern – gerade auch aus CDU, CSU, und FDP – diesbezüglich von der Notwendigkeit eines konsequenten Handelns überzeugen und somit zeitnah zu einem massenhaften Parteieintritt bzw. zu einem entsprechenden Parteiwechsel veranlassen? Tatsächlich könnten einmal mehr eine unentschuldbare gedankliche Trägheit, gepaart mit einem auffälligen Manko an Vorstellungskraft seitens der Bürgerlichen über kurz oder lang zu einem (Zitat) „Versagen vor der Geschichte“ führen; dies allerdings unter „leicht veränderten“ Vorzeichen – wie halt so oft in der Geschichte…

      • H.K. Antworten

        „ … Nur, wie könnte man Tausende von “normalkonservativen” Bürgern – gerade auch aus CDU, CSU, und FDP … zu einem massenhaften Parteieintritt bzw. zu einem entsprechenden Parteiwechsel veranlassen?“

        101 Punkte !

        Wer in eine Partei – egal in welche – eintritt, ist doch i.d.R. begeistert von ihr bzw. ihren „Leitenden“ und möchte bei etwas seiner Meinung nach Positivem mitmachen.

        Es tritt doch ( fast ) niemand in einen Verein oder eine Partei ein, von dem/ der er nicht überzeugt ist.

        Ich würde doch niemals zu den „Linken“ oder „Grünen“ gehen mit dem Anspruch, die mir dort nicht genehme Spitze umzukrempeln bzw. abzulösen.

        Solange die AfD es nicht schafft, eine klare Linie zu ziehen, was „Extremisten“ angeht, wird sich mancher eher die Zunge abbeißen, als dort – auch noch kostenpflichtig – Mitglied zu werden.

        Und genau das ist die Krux, denn viele, sehr viele Ansätze und Argumente sind unwidersprechlich richtig und gut.

        Die Lüths, Höckes, Kalbitzens und wie sie alle heißen mögen, zu „überrollen“ wäre die ideale Lösung – wenn sie denn funktionieren würde …

        Wenn denn irgendwann die Mehrheit aufwacht, wird es, so fürchte ich, zu spät sein für eine klare Kurskorrektur.

    • Holger Wölfel Antworten

      Sehr gut, Herr Frisch. Treffender kann man das nicht ausdrücken.
      Es gibt z.Z. keine Alternative zur Alternative!

Schreiben Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert