Das Olympische Feuer brennt – in Tokio aber nicht bei mir

Die Olympischen Spiele in Tokio haben begonnen, und man fragt sich unwillkührlich: Warum eigentlich?

Soziale Kontakte im Olympischen Dorf sind unerwünscht, die Sportler fliegen ein, machen Wettkampf und hauen wieder ab. Es ist Coronazeit.

Vor dem Riesenstadion, in dem 900 VIPs Platz nehmen durften, demonstrierten eine Handvoll Japaner, die gar keine Lust auf so ein Olympia haben. Und zugegeben, Miesmacher gibt es immer, auch wenn Deutschland sich für internationale Sportereignisse bewirbt. irgendwo lebt immer eine Eidechse, wegen der keine Sportanlagen gebaut werden dürfen.

Aber die Spiele finden statt, irgendwie wird es funktionieren, und vielleicht kommt irgendwann sogar so etwas wie Begeisterung auf, wenn es überraschende Goldmedaillen für Deutschland gibt. Bei der EM gab es auch einen schleppenden Start, und zum Schluss saßen viele Millionen in Deutschland vor den Großbildschirmen, um allerdings Italien gegen England zu gucken.

Um 23.13 Uhr Ortszeit hat der Tenno die XXXII. Olympischen Spiele offiziell eröffnet. Japans Tennis-Star Naomi Osaka entzündete das Olympische Feuer.

Und gerade wenn man beginnt, sich doch noch irgendwie mit dem Spektakel zu arrangieren, kommt wieder Volksbelehrung. Die deutsche Beachvolleyball-Olympiasiegerin Laura Ludwig und der Wasserspringer Patrick Hausding trugen zusammen unsere Fahne ins Stadion. Eine schöne Geste, wenn sie nicht begleitet würde vom Hinweis, das sei „ein Zeichen der Gleichstellung“ und „cool“. Glauben Sie mir, ich habe nichts gegen Gleichstellung und schon gar nichts gegen Frauen. Ich habe nichts gegen Transsexuelle oder Homosexuelle. Aber ich habe etwas gegen die Politisierung des Sports, es nervt mich ohne Ende.

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Dieser Artikel wurde 6 mal kommentiert

  1. Heinz-Jürgen Antworten

    Zirkus mit Tieren darf nicht mehr sein, aber dieser Zirkus mit seinen „Edeltieren“, die wie Tanzbären vorgeführt werden, der wird bejubelt von denen, die damit reichlich Kohle machen, ohne sich dafür bewegen zu müssen.

  2. Achim Koester Antworten

    Lieber Herr Kelle,
    Ihrem letzten Satz kann ich mich nur anschließen, die politische Vereinnahmung von Sportveranstaltungen hat mittlerweile ein Ausmaß angenommen, dass alle, die sich nicht von „den Guten“ vor den Karren spannen lassen, mit einem Shitstorm rechnen müssen. Das ist kein Sport mehr, das ist Ideologie pur, gegen die man als Zuschauer nur mit dem Ausschaltknopf abstimmen kann, was ich bei diesen „Spielen“ nur zu gern mache.

  3. H.K. Antworten

    Wieso wurde eigentlich von der deutschen Mann*/-/:/_/Inschaft keine Regenbogenfahne ins Stadion getragen ?

    Sind wenigstens alle auf die Knie gefallen ?

    AUCH nicht ?

    Alles weiße Rassist*/-/:/_/Innen …

  4. H.K. Antworten

    Habe mir gerade mal unsere Fußball-Olympiamannschaft angesehen.

    Kann mir jemand erklären, wie die sich aus wem und warum zusammensetzt ?

    Tritt die alle vier Jahre bei Olympia mal auf, warum spielt die nicht in der Bundesliga, bei EM oder WM und warum hat die einen Trainer, der nicht Jogi oder Hansi heißt ?

  5. S v B Antworten

    Ach nee, die Olympischen Spiele haben tatsächlich angefangen? Na, unter diesen Umständen interessiert mich auch dieser Event nicht wirklich. Der Zauber hat sich inzwischen auch hier fast gänzlich verflüchtigt. Er hat sich vermutlich in dem weltumspannenden, grauen Dunst verfangen, der nun schon seit anderthalb Jahren über den Köpfen der Menschheit schwebt. Dies trifft im Grunde auf fast alle Veranstaltungen zu, auf die man sich „ante“ so sehr freute. Die vergangenen anderthalb Jahre empfand so mancher als dermaßen zermürbend, dass ihm die Lust auf jegliche Unterhaltung weitgehend abhanden gekommen ist. Der Mensch verfügt eben über keinen Schalter, der sich nach Belieben aus- und wieder einschalten lässt. Unbeschwerte Freude, Gelöstheit sowie ein hoffnungsvoller Blick in die Zukunft sind längst keine Selbstverständlichkeiten mehr. Ob sie es in absehbarer Zeit, oder ob sie es gar jemals wieder werden? Wer weiß. Und manches, was sie zur Zeit vielleicht noch nicht belasten sollte, wird der Menschheit in Zukunft garantiert das Fürchten lehren. Auf allen nur erdenklichen Kanälen wird uns diese betrübliche Aussicht jedenfalls pausenlos zugeunkt. Die Freude hat derzeit sehr schlechte Karten.

  6. HB Antworten

    Ein Gutes hat es: die Madrilenen werden Gott preisen oder sonst wen, bei dieser Olympiadebewerbung verloren zu haben!

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