Sie denken, das kann unsereins nicht passieren?

Liebe Leserinnen und Leser,

heute Nachmittag hat das sogenannte soziale Netzwerk „Facebook“ alle accounts von mir persönlich, aber auch den unserer Online-Tageszeitung TheGermanZ für drei Tage komplett gesperrt. Facebook missachtet dabei das jüngste Urteil des Bundesgerichtshofes (BGH), das das Unternehmen verpflichtet, VOR einer Sperrung den Betroffenen anzuhören. Das ist nicht geschehen.

Es gibt bei TheGermanZ auch keine Fake News und kein Framing, aber wir berichten intensiv und kritisch über das komplette Versagen der Bundesregierung in der Afghanistan-Thematik. Das hat nun offenbar zur Sperrung geführt.

Uns wurde nicht mitgeteilt, gegen welchen Artikel konkret sich die Maßnahme richtet. Unser Einspruch rief lediglich eine Standard-Antwort hervor, dass man derzeit keine Einsprüche bearbeite. Aber in einem freien Land sollte die Arbeit unabhängiger Journalisten ohne Sanktionierung möglich sein.

Wir werden heute Abend umfangreich auf dem Portal TheGermanZ berichten. Wir haben den Hamburger Rechtsanwalt Joachim Steinhöfel am Abend mandatiert, gegenüber Facebook unsere und meine Interessen zu vertreten. Jede Unterstützung insbesondere beim Verbreiten dieses Vorgangs (bitte immer mit Hinweis auf www.the-germanz.de) hilft uns weiter.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Ihr Klaus Kelle

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Dieser Artikel wurde 6 mal kommentiert

  1. Linda Levante Antworten

    Wenn Sie Glück haben, dann bleiben Sie nur für 3 Tage gesperrt. Ich bin nun schon seit den US-Wahlen bei FB gesperrt und niemand reagiert auf meine Anfragen. Ich bin bereit als Nebenkläger aufzutreten, wenn Steinhövel mich auch vertritt.

    Wie Sie auch habe ich lediglich über Trump berichtet, und es vermieden beleidigend zu sein oder Fakenews zu posten, aber die Tatsache, dass ich Trump-Anhängerin bin, hat ausgereicht mich zu sperren.

  2. S v B Antworten

    Bitte um Aufklärung: warum benötigt man offenbar unter allen Umständen eine Plattform wie Facebook? Es gibt doch unzählige andere Möglichkeiten der Vernetzung, oder? Da sich diese Vorfälle – trotz gerichtlichen „Einschreitens“ – in letzter Zeit auffällig häufen, würde man die Meinungskontrolleure dort mit einem Boykott wohl noch am spürbarsten treffen. Wenn sich mit der Zeit immer mehr Entrüstete dieser Verweigerung anschließen sollten, wenn dies gar zu einem Massen-Boykott führen würde, umso besser. Je größer die Zahl der Tropfen, die den sprichwörtlichen Stein höhlen, desto sichtbarer die Spuren. Herrje, sollen sich diejenigen, die nicht mehr gewillt sind, dieses perfide Spiel noch länger mitzuspielen, doch endlich von diesen erbärmlichen Handlangern des Meinungsdiktats lösen. Falls die Notwendigkeit, dies zu tun nicht bald erkannt und in die Realität umgesetzt wird, ist denen, die sich durch die willkürlichen Sperrungen immer wieder aufs Heftigste düpiert fühlen, wirklich nicht mehr zu helfen. Was bitte erwarten solche Leute von Facebook? Etwa, dass man dort jede einzelne Aussage auf die Goldwaage legt und evaluiert? Naiv. Algorithmen sind’s, deren hochfeine Näschen jedwede politische Unkorrektheiten – sowie alles, was man dafür hält – im Sinne des Erfinders aufspüren und prompt zur Strecke bringen lassen. Eins muss allen Nutzern klar sein: Facebook kann und wird auch in Zukunft munter weiter sperren. Und zwar wen, wann, für was und wie lange man dies für opportun erachtet. Ja, aber… wie kann’s denn solches geben? It’s the power, stupid. Wehrt Euch!

  3. Klaus D. Antworten

    Wer Facebook und Twitter freiwillig nutzt, ist naiv. Deren Geschäftsmodell kannte man von Anfang an und machte natürlich nicht mit. Im Laufe der Zeit bestätigten sich zudem schlimmste Befürchtungen (Zensur, Ideologie, Datensammlung durch Geheimdienste und Reklamefirmen…)
    Wer trotzdem diese Dienste „nutzt“, wundert sich erst jetzt? Das ist mehr als naiv. Selbst schuld.
    Ich war bewusst und von Anfang an nicht bei diesen asozialen Medien und lebe trotzdem fröhlich weiter. Ich muss nicht mir unbekannten anderen Leuten permanent mitteilen, was ich gerade denke oder tue.
    Kurz: ich bin erwachsen.

    • Achim Koester Antworten

      Lieber Herr Klaus D.
      Kraken wie FB oder Twitter beeindruckt man leider nicht, indem man sie ablehnt, dafür gibt es zu viele Naive, die sich in der virtuellen Welt glauben, besser zurechtzufinden als in der realen. Diese blauäugigen Mitläufer sind in ihrer Sucht nach „Followern“ so leicht zu manipulieren, dass sie den Gurus blind hinterherlaufen.

  4. S v B Antworten

    PS: ohnehin reagiere ich hochallergisch, wenn sich irgendwer ohne meine vorherige, ausdrückliche Genehmigung eingeholt zu haben, erdreistet, mich zu duzen. Der plumpe Versuch, eine kumpelhafte Nähe herzustellen (wodurch man sich letztlich Vorteile verspricht!) ist mir total zuwider. Nie werde ich den Lebens-weisen Satz eines sehr netten, älteren Kollegen vergessen, der uns Jungvolk damals unter seinen Fittichen hatte. Gleich zu Anfang unserer gemeinsamen Tätigkeit wies er u. a. darauf hin, dass „man viel eher DU A…loch als Sie A…loch sagen würde“. Wohl wahr.

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