Der Eisbär hat die Kurve gekriegt, der Komodowaran vielleicht auch?

Die Welt geht unter. Und: Wir werden alle sterben. Hören wir oft, kennen wir schon. Und wir wissen auch, dass es eine globale Klima-Industrie gibt, die ein üppiges Einkommen aus den Staatskassen und aus den Portemonnaies gutmenschlicher Spender und Spender_*Innen generieren. Und es ist ja erstmal auch in Ordnung, genau hinzuschauen, ob mit unserer Welt etwas schief läuft. Und wenn, dann muss man gegensteuern – ganz klar.

Aber in diesem speziellen Fall sagt die Weltnaturschutzunion (IUCN), dass der Komodowaran nur noch eine weltweite Population von 6000 Exemplaren ausweist. Das könnte schiefgehen, so wie beim Eisbär, wie Greenpeace damals warnte, begleitet von einer kleinen Spendenkampagne, versteht sich. Die war besonders erfolgreich, weil der einstige US-Vizepräsident Al Gore sich an die Spitze der Kampagne stellte und sogar einen Film produzieren ließ. „Eine unbequeme Wahrheit“, so hieß das Epos damals, das ganze Schulklassen oft mehrmals anschauen mussten. Die Erderwärmung bedrohe die Existenz der letzten 5.000 Eisbären behaupteten Gore und die Filmemacher. Seitdem wird die Erderwärmung immer heftiger, allerdings hat sich die Eisbären-Population schon wieder auf 25.000 vervierfacht.

Und was mich bei der aktuellen Warnung wirklich stört, ist dass keinerlei Kausalität erklärt, was man da behauptet. Warum ist der Komodowaran gefährdet in seiner Existenz, wenn es 1,2 Grad wärmer wird. ja, die Meere steigen auch um ein, zwei Zentimeter, aber wieso stirbt der Waran dadurch aus?

Auch die IUCN räumt in ihrem jüngsten Bericht ein, dass die Zahl der aus dem Mittelmeer stammenden und in ihrer Existenz bedrohten Blauflossen-Thunfische (Thunnus thynnus) innerhalb der vergangenen vier Jahrzehnte um 22 Prozent gestiegen ist. Wir werden alle sterben, das ist wahr. Und manche Tierarten auch. Aber Spenden an Greenpeace ist keine absolute Notwendigkeit.

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Dieser Artikel wurde 18 mal kommentiert

  1. gerd Antworten

    Gestern in einer niederländischen Kleinstadt: Die Generation „Friday for Future“ steht im Stau, mit laufendem Motor und aus den Autos dröhnt bisweilen heftiger Beat eines holländischen Rappers. Die Kids stehen in Zweierreihen geduldig auf Scottern oder in Protzlimousinen alla BMW oder Mercedes einige SUVs sind auch darunter, in der Auffahrt zu Mc. Drive, bestellen über Smart-Phone oder verbal in den Sprechautomaten ihre in Plastik verpackten Fressereien. Nur 100 Meter weiter auf einem Parkplatz: Mit laufendem Motor und den Blick auf ihr Smartphone, stopfen und schlingen die Umwelthüpfer ihr Rindfleisch, welches zwischen Brotpappe und herunter tropfender Soße ihre Ledersitze versauen, in ihre Mägen, die in der nahen oder fernen Zukunft nur noch pürierte Kost aufnehmen können. Was die Eisbären in der Zwischenzeit machen ist diesen Umwelthüpfer ziemlich egal: Nächsten Freitag wird wieder Schule geschwänzt und die Eltern angebettelt, das Taschengeld zu erhöhen: Den bei Mc. Donalds nähert sich der Preis für einen BicMac der Vier-Euro Grenze.

  2. S v B Antworten

    Schon die kühne, wenngleich vom IUCN als dramatisch dargestellte, Behauptung, dass es von dem archaisch anmutenden Komodo-Waran überhaupt eine solch stattliche Anzahl geben soll, stößt bei mir – deren Indonesienkenntnisse etwas mehr als hinlänglich sein dürften – auf gewisse Vorbehalte. Die Handvoll Inseln und Inselchen, auf welchen dieses – wenn vielleicht auch nicht ausgesprochen attraktiv anmutende, so doch fraglos schützenswerte – einzigartige Geschöpf als endemisch betrachtet werden kann, dürften sich wohl kaum dazu eignen, einer solch stattlichen Population eine angemessene Heimstatt zu bieten. Indonesien hat in den vergangenen Jahrzehnten einen gigantischen Bevölkerungszuwachs erlebt. Die in den 80er-Jahren ins Leben gerufene Regierungskampagne „Dua anak cucup“ – zwei Kinder sind genug – hat offenbar ihre Wirkung verfehlt. Auch eine Umsiedlung von Bewohnern der extrem dicht bevölkerten Insel Java nach Irian Jaya (Irian Barat/West-Neuguinea) hat Java keine echte Entlastung gebracht. Darüber, ob diese überhaupt sinnvoll, ja vertretbar war bzw. ist, lässt sich mit Leidenschaft diskutieren. Sorry, bin vom Thema abgeschweift. Aber der starke Bevölkerungszuwachs könnte sich durchaus auch auf die Heimat-Inseln der Warane ausgewirkt haben. Nur, wie stellt man sich seitens des Artenschutzes die „einvernehmliche“ Koexistenz von Mensch und freigebendem Waran (der für den Menschen übrigens nicht ganz ungefährlich ist) in zunehmend beschränkten Lebensräumen vor? Diesbezügliche Vorschläge sind nicht nur erbeten, sondern sehr willkommen. Im Zusammenhang mit einer Gattung wie dem Komodo-Waran von einer „weltweiten Population“ zu sprechen, ist hochgradig unseriös. Na ja, es sei denn, diese mit Sicherheit in Gefangenschaft nicht eben einfach zu haltenden Großechsen würden in größerer „Stückzahl“ von hochambitionierten zoologischen Gärten in aller Welt den Besuchern als Highlights präsentiert. Und dies gleich massenweise. Dann könnten in der Tat schon mal „so einige“ zusammenkommen. Wenn das gute Tier „Wahr-an“ hieße, könnte sich die Story am Ende vielleicht doch ein bisschen anders anhören. Wer weiß?

    Und was den guten Al Gore angeht, wäre sicher nicht nur ich durch seine Riesensorge um den Planeten und dessen Klima weit mehr beeindruckt, wenn zumindest er selbst, aber auch sein Umfeld mit einem entsprechend stark abgespeckten Lebensstil der ganzen Welt zum unangreifbaren Vorbild und leuchtenden Beispiel gereichen würde. Erst und nur dann wäre ich bereit, Gores Ängste und Mahnungen ernster zu nehmen. Ja, meine Bewunderung für den Mann und die Seinen würde dann wohl keine Grenzen mehr kennen. Aber so…?

  3. GJ Antworten

    Es befremdet mich sehr, daß uns in diesen Tagen der Komodowaran auf den Sundainseln mehr Sorgen machen soll als die Wiederholung der Migrationsinvasion von 2015, die uns sehenden Auges vor dem Haus steht. Und das ist KEIN spürbares Wahlkampfthema?!! Ich fasse es nicht. Heute Morgen ZDF-live. Gottesdienst mit Bedfort-Strom mit Video-Einblendung des Schlepperbootes Seawatch 2. Es passiert gerade dasselbe wie 2015. Zig-10000 wer-auch-immer- Afghanen sind bereits in Rammstein geparkt und warten auf das Ende der Bundestagswahl. Von 20 der allein von der BW eingeflogenen „jetzt sind sie nun mal hier“-Personen weiß man schon offiziell, daß es ein Wiedersehen ist bzgl. altbekannter Kinderschänder, verurteilter Vergewaltiger, behördenbekanntem Gefährder. Alles egal, die Asyl-Schlepper-Industrie der vermeintlichen Gutmenschen ist ähnlich mächtig wie die Drogen, – Waffen- oder Umweltmafia. Es geht um unsäglich viel Kohle, die für NGO’s zu verdienen ist und lukrative Posten. Wen interessieren da die immer weiter zunehmenden Kollateralschäden in der Zivilbevölkerung? Aber sorgt euch lieber um den Waran am Ende der Welt, während ich Morgen wieder Duldungen an afghanische Straftäter ausstellen muß, die mich herablassend angrinsen, während ich ihnen besser nicht in die Augen schaue. Mache mir allenfalls Gedanken, was ich ankreuzen soll als Duldungsgrund, um meinen Brechreiz zu reduzieren.

    • H.K. Antworten

      Wie immer im Leben gilt es, Prioritäten zu setzen …

      Und da wird Ihnen doch sicher ein Waran wichtiger sein als ein paar Kollateralschäden in diesem ohnehin zum Abwracken freigegebenen Land.

      Wenn das Nachbarhaus brennt, interessiert mich mehr, ob „Rote Rosen“ oder „GZSZ“ pünktlich im Fernsehen läuft.

    • S v B Antworten

      Ach, liebe GJ, gönnen Sie auch uns politisch Dauergeplagten doch mal eine kleine Ablenkung. Wenn man sich schon seit Tagen, Wochen, Monaten, Jahren mit dem unguten Lauf der politischen Dinge insbesondere in Deutschland, aber auch in Europa befasst, stellt der Gedanke an den Komodo-Waran und seine Überlebenschancen eine wirklich willkommene Abwechslung dar. Vor allem für jemanden wie mich, die ich gerade heute früh mit einem Stoßseufzer der Erleichterung das letzte Kapitel des meine grauen Zellen enorm fordernden neuen Buches von Martin Wagener zu Ende gelesen habe. Puh! Nach dem Genuss solch starken Tobaks muss halt dann doch mal was anderes her, was ganz, ganz anderes. Sicher haben auch Sie dafür Verständnis. Die gigantischen Probleme unseres Landes holen einen spätestens nach ein paar Stündchen wieder ein. Seien Sie also gnädig – mir und allen, denen es ähnlich gehen mag. – Wie ich Ihnen schon mehrfach versicherte, habe ich größten Respekt vor Ihrer beruflichen Tätigkeit, die Ihnen wohl ein gerüttelt‘ Maß an Überwindung, Nervenstärke, ja fast übermenschliche Kräfte abverlangt. Wie ungeheuer belastend muss es sein, immer wieder Aufgaben erfüllen zu müssen, die in eklatantem Widerspruch zur eigenen Überzeugung stehen. Hut ab, liebe GJ.

  4. GJ Antworten

    Ja, werter H.K., wir übertünchen das ehrlicherweise derzeit mit Weissensee ab Folge 1 auf Netflix. Dazu 2 Glas Rotwein. Dachte nicht, daß es mal soweit kommt mit mir.

      • S v B Antworten

        Über all dem politischen Elend am Ende noch zum Alkoholiker zu werden, lohnt nun wirklich nicht, oder? Ich halte das alles stocknüchtern aus. Geht. Meine Leber kriegen DIE jedenfalls nicht!

        • H.K. Antworten

          Wenn dafür dann nicht „Weißensee“ durch „Ein Mann sieht rot“ mit Charles Bronson ersetzt wird, …

          Aber da es sich ja bei Ihnen beiden um Damen handelt, habe ich da keine Bedenken …

          • H.K.

            Na, „Weißensee“ UND „Ein Mann sieht rot“ nicht zu kennen, ist beileibe keine Bildungslücke.

            Es ist ein BildungsKRATER.

            😂

        • GJ Antworten

          Köstlich! Jeder tierischen Gattung gönne ich das Überleben, einschließlich dem gemeinen Gelbrandkäfer. Heute Abend darf es zur Abwechslung mal ein Weiberabend sein. Open-Air-Theater auf hessisch-platt und erwartungsgemäß lustig-deftig und 3G. Marionetten für Erwachsene. Mal sehen, ob die Puppen auch FFP2-Masken tragen – vermutlich…

          • S v B

            Sind Sie gar auch Hessin? Schön, denn dann wären wir „Landsfrauen“. Wohne allerdings schon lange in Söderland… Viel Vergnügen heute Abend! Mit oder ohne. Maske natürlich!

  5. GJ Antworten

    Werte S v B, ei guude wie?! Meine prägenden Teenagerjahre warn flankiert von Rodgau Monotones unn Flatsch, aus dene sich dann Badesalz ergab 🙂 Heut Abend war Kickericki-Theater aus Darmstadt angesacht. Hessekult bei Äbbelwoi. Daume hoch! Hurra, isch leb noch.

  6. Alexander Droste Antworten

    Der Komodo-Waran leidet bestimmt nicht an einer Klimaerwärmung. Wechselwarme Tiere profitieren ungemein davon. Was diese Tiere bedroht, ist wie oben schon bemerkt, die Bedrängnis durch die Menschen, Lebensraumzerstörung und die Begegnung mit einem recht gefährlichen Tier, das im Falle des Falles gnadenlos ausgerottet wird, wie schon zahlreiche andere Arten. Derzeit ist der Waran eine Touristenattraktion für Gruselsüchtige. Wenn die Touristen ausbleiben wegen Corona und andere Schikanen, gibt es keinen Grund mehr auf diese Schreckensechsen, die nicht einmal ihre eigenen Jungtiere verschmähen, Rücksicht zu nehmen.

    Als Ketzer der Neuzeit plädiere ich für mehr Erderwärmung, weil dann die Landflächen im Permafrost auftauen und für die Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung urbar gemacht werden können. Daher: hüpfen für mehr Kohle, für mehr Fracking, für weitere Entwaldung. Klimaschutz ist menschenverachtend. (Einfach mal das Narrativ und Gegenteil verkehren ist auch mal ganz spaßig)

  7. Felix Becker Antworten

    Sehr geehrter Herr Kelle, ja, der Eisbärenbestand soll bei ca. 22.000 bis 23.000 Stück liegen! Diese Bestandszahl kann aber nicht als „ Erholung“ bezeichnet werden. Unzweifelhaft sind die Eisbären bestandsbedroht. Was nun den Bestand dieses Waran ( dessen Weltbestand sich auf Teile Indonesiens konzentriert) angeht, so steht er beispielhaft für das vor allem durch die Explosion der menschlichen Weltbevölkerung bedingte Artensterben. Für Sie und alle Christen: Den „Auftrag“ „ wachset und mehret euch“ kann man wohl kaum dahingehend verstehen, dass wir Menschen uns so vermehren sollen, dass für die uns „anempfohlene“ Natur kein Platz mehre auf der Erde bleibt. Bleibt abzuwarten, wann die großen Weltreligionen endlich an die Verantwortung für die Schöpfung erinnern und endlich dazu auffordern, das ungehemmte Weltbevölkerungswachstum zu reduzieren, besser zurückzuführen.

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