Als Prof. Dr. Rupert Scholz über Deutschland sprach, hatten alle „einen Kloß im Hals“

Ich habe jetzt eine Ahnung, wie sich Mick Jagger nach einem Konzert fühlt, wenn er in einem Hotelzimmer aufwacht. Irgendwann nach 13 Uhr bin ich heute „Morgen“ aufgestanden, Französisches Landbrot, gekochtes Ei, Aufschnitt, Erdbeermarmalade und viel Kaffee. Wieder einmal geschafft. Die 7. Vollversammlung der wahren Schwarrmintelligenz in Erlangen war ein Erfolg auf ganzer Linie.

„Das war dieses Mal härter als in den Vorjahren“, sagte mir ein Teilnehmer aus NRW, den ich am späten Samstagabend traf, als ich von der Halle zum Hotel ging. 100 Meter – 35 Minuten, weil überall noch Gesprächsbedarf bestand. Und ja, die Diskussionen waren kontroverser, es wurde Klartext gerdet – und das mit wenigen Ausfällen sehr zivil, wie Bürgerliche so sind. Als es um den russischen Krieg gegen die Ukraine ging, um Covid-Lockdowns oder polnische Reparationsforderungen wurde auch mal ins Mikro gebrüllt, aber nur von einzelnen Teinehmern.

Erwartungen in sozialen Netzwerken, das alles bringe ja nichts, wurden ad absurdum geführt. Ja, wir haben keine Partei gegründet und keine Barrikanden errichtet und angezündet. Aber das ist auch nicht meine Motivation. Ich will Menschen zusammenbringen, die mit dem Kurs, den Deutschland eingeschlagen hat, nicht zufrieden sind. Die etwas ändern wollen bei aller Unterschiedlichkeit.

Die unseren Rechtsstaat und die Demokratie stabilisieren wollen, die eine 180-Grad-Wende in der Familienpolitik suchen, die den Gender-Schwachsinn stoppen wollen, die keine Politik der bedingungslos offenen Außengrenzen wollen, die neue Atomkraftwerke in Deutschland bauen lassen wollen, die die Meinungsfreiheit in Deutschland wieder herstellen wollen, die das Ausgrenzen politisch im Juste Milieu nicht gewünschter Überzeugungen beenden wollen.

„Es wird auf Dauer nicht reichen, wenn wir uns bei unseren Treffen hinter verschlossenen Türen versichern, dass wir die Guten sind“, habe ich den Teinehmern vor der Heimreise gesagt. Ende August 2023, wenn wir uns das nächste Mal treffen, wird der Schwarm ein anderes Gesicht bekommen. Und wir werden rausgehen, uns unter die Mehrheitsgesellschaft mischen, die  ihr Land nicht mehr wiedererkennen, aber nicht verstehen, warum das so ist, was sie dagegen tun können ganz persönlich. Jeder Einzelne. Und warum es nicht hilfreich ist, Rot oder Grün zu wählen, wenn man die Verhältnisse in Deutschland reparieren will.

Es war ein intensives Wochenende, mit intensiven Diskussionen, großartigen Rednern, von denen Julian Reichelt und Hans-Georg Maaßen immer wieder wahre Jubelstürme ernteten.

Und dann war da ein unglaublicher Mann, alt an Jahren aber jung und kämpferisch im Geiste. Der Dinner-Speaker: Professor Dr. Rupert Scholz. Ein herausragender Staatsrechtler, ehemaliger Bundesminister der Verteidigung, 85 Jahre alt. Er reiste mit dem Zug an, nahm stundenlang als aufmerksamer Zuhörer an unserer Konferenz teil, und ging dann mit festem Schritt beim Dinner auf die große Bühne in der Heinrich-Lades-Halle, um mit fester Stimme ein mitreißendes Plädoyer für den Nuaufbau unserer heruntergekommene (meine Formulierung) Kulturnation Deutschland zu halten.

Der CDU-Politiker aus einer längst vergangenen Zeit in der Union sprach über unser Vaterland, über alles, was in den vergangenen Jahren so schrecklich schief läuft bei uns. Und er appellierte eindringlich an „die Westdeutschen“, ihren ostdeutschen Landsleuten für immer dankbar zu sein, für den Mut, sich ihre Freiheit und die Einheit Deutschlands für uns alle erkämpft zu haben. Da hatten viele einen Kloß im Hals, wie man das so nennt. Und alle erhoben sich von ihren Plätzen um diesem großen alten Mann langen Beifall für seine Worte und sein Lebenswerk als Patriot  zu spenden.

Keine Schwarm-Konferenz konnte bisher kostendeckend veranstaltet werden. Auch in diesem Jahr zahlen wir wieder deutlich drauf, und das in Zeiten, in denen die Spendenfreudigkeit sowieso erheblich nachläßt. Bitte unterstützen Sie meine Arbeit mit Ihrer Spende über PayPal @KelleKlaus oder auf unser Konto DE18 1005 0000 6015 8528 18!

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Dieser Artikel wurde 44 mal kommentiert

  1. GJ Antworten

    Vielen Dank Herr Kelle für die Organisation und Durchführung dieser wichtigen Veranstaltung. Auch wenn ich nicht dabei war – ich kann ein gutes Stück mitfühlen, welche ans Herz gehenden Sternstunden Sie und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erlebt haben. Ruhen Sie sich bitte aus, das war sicher nicht nur aufwühlend, sondern auch sehr anstrengend in Vorbereitung und Durchführung.

  2. Sigmar Tacke Antworten

    Sehr geehrter Herr Kelle,
    ein Mitschnitt der Veranstaltung ist auf Youtube nicht zu finden.
    Die Streuwirkung eines Videos ist wesentlich größer als eine Saalveranstaltung.
    Warum veröffentlichen Sie die Veranstaltung nicht dort, verbunden mit einer Spendenmöglichkeit.
    Warum soll man hier spenden, ohne etwas von der Veranstaltung zu haben?

  3. Günther M. Antworten

    Auffallend still hier…

    (Zitat K. Kelle:
    “Keine Schwarm-Konferenz konnte bisher kostendeckend veranstaltet werden. Auch in diesem Jahr zahlen wir wieder deutlich drauf,…)

    Antwort –
    Damit sogenannte „Schwärmer mit Kloß im Hals – aufwühlende – an’s Herz gehende Sternstunden“ erleben?
    Oder sich für ein paar Tage verlustieren (Stichwort-M.Jagger, Frühstück ~ 13:00 Uhr)?

    (…und das in Zeiten, in denen die Spendenfreudigkeit sowieso erheblich nachläßt…)

    Antwort –
    Sanktionen sind ein schöner Traum – sie schaden uns, den Russen kaum
    (klingelt’s beim Herrn Sanktionsbefürworter?)

    (…Bitte unterstützen Sie meine Arbeit mit Ihrer Spende“.)

    Antwort –
    die Zeilen (Bericht?) weiter oben – „dünne wie Zwirn“ – Antrag auf monetäre Zuwendung abgelehnt!

    Apropos –
    Apell von Herrn Scholz den Mut der ostdeutschen Landsleute betreffend;
    den haben sie 1953 und 1989 bewiesen.

  4. Angelika Antworten

    Irgendeine Art von „positiver“ Veränderung wird nur von außen oder durch den Druck der Wahlerfolge der AfD kommen.
    Aber die Konservativen um Maaßen und Co sind eine Art „Einstiegsdroge“ zur AfD für die BRD-Spießer. Sie fühlen sich zu Anfang bei Werteunion und Co besser aufgehoben. Die AfD ist ihnen zu „radikal“. Wenn sie im Laufe der Zeit aber merken, dass Werteunion und Co nichts bewirken, radikalisieren sie sich von ganz alleine. Und dann ist die AfD dann doch OK.

    • Günther M. Antworten

      @Angelika
      Ihre Vermutung könnte eintreffen, allerdings …
      kann man der AfD nur raten solchen Parteihoppern, die als politische Spätaussiedler an ihre Pforte klopfen, die kalte Schulter zu zeigen.

      Solchen Zeitgenossen (Krisengewinnler, Strippenzieher [Netzwerker]) geht es in aller Regel um Eines – Vorteile und Pfründe für ihr eigenes Wohl zu ergattern;
      die jüngere – (Maskendeals etc.) bzw. jüngste Vergangenheit (Waffenlobbyismus) sind beredtes Zeugnis für die Umtriebe dieser charakterlichen Minderleister – wenn die an die Pforte klopfen – Hunde von der Leine!

      Die von Ihnen erwähnten „BRD Spießer“ haben mich schon zeitlebens amüsiert.

      Die gehen wählen – maulen anschließend drei Jahre,
      setzen aber bei der nächsten Wahl das ‚Kreuz‘ an die gleiche Stelle
      und glauben oder hoffen auf ein anderes Ergebnis?!
      (lt. Albert Einstein ein Zeichen von Irrsinn)
      Ganz Hartgesottene versuchen den immergleichen Fehlgriff sogar als Lebenserfahrung zu verkaufen.

      Tja, die Vorgänge unterhalb der Fontanelle dieser Landsleute wird wohl ein Rätsel bleiben!

    • Klaus Kelle Antworten

      @Angelika, sagen Sie uns bitte, wenn die AfD das erste Mal für irgendeine Veränderung eine Mehrheit in irgendeinem Parlament bekommen hat! Ansonsten ist das doch alles nur Prosa.

  5. gerd Antworten

    Während irgendwo in Deutschland geschwärmt wird, zieht die Gesinnungsjustiz desselben Landes einen Sucharit Bhakdi aus dem Verkehr und schleudert ihm einen Prozess wegen Volksverhetzung an den Latz. Während irgendwo in Deutschland geschwärmt wird, sitzt ein Michael Ballweg seid Juni 22 in Stuttgart Stammheim, dem Knast wo die Elite der RAF eingesessen hat und unsere gnadenlosen Richter schmettern einen Antrag auf Haftbeschwerde nach dem anderen ab. Während irgendwo in Deutschland geschwärmt wird, sterben auf unseren Strassen unschuldige Menschen durch Beile, Messer und andere Schlagwaffen durch die Hand von extremistischen Migranten und werden Vergewaltiger auf freien Fuss gesetzt, weil die Justiz angeblich keine Kapazitäten mehr hat, Schwerverbrecher in den Knast zu stecken. Natürlich hat Herr Dr. Rupert Scholz recht, wenn er die Ostdeutschen zum Vorbild für den dekandenten Westen zu machen. Von dort wird auch der Widerstand ausgehen. Hier im Westen wird erst einmal geschwärmt……..

      • gerd Antworten

        Bisher hat sich der Schwarm, laut Herr Kelle, nur hinter verschlossenen Türen selbstversichert, dass sie die Guten wären. Dadurch wird natürlich nichts besser. So wie ich ihn verstehe, soll nun etwas weniger als ein Jahr ins Land gehen, bis sich der Schwarm in die frische Luft bewegt und ein anderes Gesicht hat. Während echte Aktivisten, mittlerweile in Gefängnissen sitzen enteignet werden und/ oder ausgewandert wurden, wartet der Schwarm auf genau was? Günstige Flugbedingungen wird es in unserem Land nicht mehr geben. Der „wahre“ Schwarm ist längst auf der Strasse, und lässt sich als Querdenker, Covidiot, Volksschmarotzer und Nazis beschimpfen. Bei der letzten Demo (vor einer Woche) bei der ich anwesend war, haben sich Komunalpolitiker der CDU, SPD, FDP und Grüne die auf dem Markt eine Wahlveranstaltung abhielten, demonstrativ mit dem Rücken uns Demonstranten zugewandt und abwertende Handzeichen in unsere Richtung gemacht. Mit diesen Flachpfeifen ist auf jeden Fall, auch auf höflicher Nachfrage, kein Dialog möglich.

        • Tina Hansen Antworten

          „Der „wahre“ Schwarm ist längst auf der Strasse, und lässt sich als Querdenker, Covidiot, Volksschmarotzer und Nazis beschimpfen.“

          Auch ich gehöre zu denen, die Montag für Montag auf der Straße stehen, habe schon im letzten Winter einen Polizeikessel erlebt, in dem Menschen bei bitterer Kälte festgehalten wurden, weil sie Kerzen in den Händen hielten. Mit der Begründung, das Wachs könne auf den Boden tropfen und dort Flecken verursachen, wurden wir auf eine Wiese geschickt, die auch noch hochoffiziell als die „Hundewiese“ bezeichnet wurde und dort in kleinen Gruppen zu maximal einem Dutzend eingekesselt. Gehen durfte ich nach einiger Zeit erst, als ich einer Beamtin (ich durfte mir einen Beamten aussuchen und hatte, warum auch immer, die einzige Frau gewählt) versprach, dass ich nirgendwo mehr hingehe außer nach Hause. Ich musste ihr dabei in die Augen sehen. Das sind unvergessliche Erinnerungen in einem Land, in dem Menschen, die sich auf der Straße ankleben, womit sie u.a. Rettungsgassen behindern, liebevoll von der Polizei wieder abgeknibbelt werden. Wir „Covidioten“ hatten – wie gesagt – Kerzen dabei. Übrigens Kerzen in Plastikbehälterin (gegen den Wind), so dass keine akute Wachs-Tropf-Gefahr bestand.
          Insofern verstehe ich Ihre Wut, lieber Gerd. Bei mir ist es zuweilen eher Verzweiflung, das kommt auf die Tagesform an.
          Mein Grundgefühl ist Erschütterung.
          Dennoch finde ich es ungerecht, aus diesem Gefühl und dieser Erfahrung heraus den Versuch einer bürgerlichen Sammlungsbewegung wie durch den „Schwarm“ gering zu schätzen. Jeder kämpft an seinem Platz mit seinen Mitteln und auf seine Art.
          Meine Gedanken waren am Wochenende oft in Erlangen und ich habe allen Beteiligten eine gute und erfolgreiche Zeit gewünscht.
          Über einen entsprechenden Beitrag bei youtube würde ich mich auch freuen, aber vielleicht kommt der ja noch. Sein leckeres Früstück am Tag „danach“ sei Klaus Kelle jedenfalls herzlich gegönnt.

          Dennoch finde ich es ungerecht,

          • Tina Hansen

            „Dennoch finde ich es ungerecht“ war mir leider nach unten verrutscht 🙂

          • H.K.

            Wenn Sie Ihre Erlebnisse mit der Polizei schildern, bekomme ich große Augen.

            Liegt aber sicher daran, daß ich in meinem Leben noch nie mit der Polizei aneinander geraten bin.

            Für mich waren „die Bullen“ bisher immer noch die Guten.

            Aber irgendwie gerät bei Ihren Schilderungen mein Weltbild in Sachen „Freund und Helfer“ ins Wanken.

            Mag mit daran liegen, daß ein Polizist einmal äußerte: „es heißt nicht „mein Freund und Helfer“, sondern „mein Freund, ich werd‘ dir helfen …“.

          • Tina Hansen

            Lieber H.K.,

            auch ich gehöre ja eigentlich zum „Team Polizei“; meine Erschütterung über das, was ich im letzten Winter auf den Corona-Demos erleben „durfte“, ist entsprechend tief und nachhaltig. Ich habe mir immer wieder gesagt, dass die Beamten ja sicherlich nicht nach eigenem Ermessen, sondern auf Anweisung „von oben“ handelten…

          • H.K.

            Ja, ich habe auch die Bilder von umzingelten und zu Boden gebrachten Rentnern gesehen, aber für „nicht zu verallgemeinernde Einzelfälle“ gehalten.

            Doch nun auch Ihre Schilderungen – und bisher hatte ich nicht den Eindruck, daß Sie irgend etwas aufbauschen oder anti Polizei darstellen.

            Auch die Bilder, zumeist aus Berlin, wie die Polizei mit Klima-„Aktivisten“ umgeht, lässt mich schon an der Verhältnismäßigkeit zumindest mancher Polizisten zweifeln.

            Ob wirklich alles mit „kommt von der Politik“ zu begründen ist ?

          • gerd

            „Dennoch finde ich es ungerecht, aus diesem Gefühl und dieser Erfahrung heraus den Versuch einer bürgerlichen Sammlungsbewegung wie durch den „Schwarm“ gering zu schätzen.“

            Es könnte ja sein, dass wir es noch nicht so richtig kapiert haben. Es geht um unseren A……! Herr Kelle schreibt: Ende August 2023, wenn wir uns das nächste Mal treffen, wird der Schwarm ein anderes Gesicht bekommen. Wie bitte? Nächstes Jahr? Im August? Leute, die Zeit haben wir nicht. Dabei ist es sehr unsicher, ob wir den Winter überhaupt gewaltfrei überleben werden.
            Ideologisch verblendete Politker fahren suizidähnlich gerade unser Land gegen die Wand. Da wird klammheimlich am § 130 StGB im sog. Omnibusverfahren herumgebastelt und verschärft, dass dem Schwarm die Flügel gestutzt werden können, noch bevor sie losfliegen. Bezweifeln Sie mal auf einer Demo öffentlich den Kurs unserer Bundesregierung in Sachen Ukrainekrieg. Dann könnte es sein, dass sie mit Ballweg und Bhakdi eine Zelle teilen. Meine Kritik an den Schwarm ist seine Behäbigkeit. Worauf warten die noch?

          • Tina Hansen

            Lieber H.K.,

            nein, aufbauschen möchte ich gewiss nicht. Aber Wahrheit muss Wahrheit bleiben:
            Die Bilder vom letzten Winter, als hier in unserer Provinzhauptstadt die ersten Versuche mündiger Bürger, sich zu „Spaziergängen“ zu vereinen, durch eine massive Polizeipräsenz zunächst unterbunden, dann nachhaltig gestört wurden, sind mir unvergesslich. Gegen 17 Uhr hörte man am Montagabend meist schon das erste Geklapper der Pferdehufe – die Polizei ritt durch die Innenstadt, vorbei an einkaufenden Passanten sowie an Menschen, die über Blickkontakt zu ermitteln versuchten, ob der jeweils andere „zu uns gehört“. (Erstaunlich oft hat das geklappt!) Dann begann das Katz- und Maus-Spiel zwischen Bürgern und Polizei; die Taktik scheint zunächst das Zerstreuen, dann das Einkesseln in sehr kleinen Gruppen gewesen zu sein. Teilweise mit lächerlichen Ergebnissen, wenn etwa im Eingangsbereich einer Konditorei ein Grüppchen Menschen gefangen gehalten wurde, von denen niemand mehr so genau wusste, ob sie „spazieren gehen“ oder wirklich nur Kuchen kaufen wollten… In einem Fall habe ich auch echte Gewalt gesehen, die sich nicht gegen Herrschaften im Rentenalter, sondern gegen einen jungen Mann richtete, der von vier Beamten in der Innenstadt am Boden gehalten wurde. Ich stand vielleicht zehn Meter entfernt und hörte Rufe überwiegend älterer Bürger: „Lasst den Jungen los! Der hat nichts gemacht! Herrgott, der Junge ist 18….“, abgelöst von Sprechchören in Richtung Polizei: „Schämt Euch! Schämt Euch!“ Erschütternd, weil es sich bei den „Spaziergängern“ ja nun gerade nicht um Berufs-Krawallos, sondern um den bürgerlichen Mittelstand handelt und auch damals schon handelte.
            Später in diesem Winter, als deutlich wurde, dass wir trotz allem immer wieder kamen und immer mehr wurden, da hörte man dann die einprägsame Kakophonie von heulenden Sirenen und Sprechchören: „Frieden – Freiheit – keine Diktatur“ oder auch: „Keine Gewalt, keine Gewalt!“
            Im Vergleich mit dem, was in Berlin so los war, alles sehr überschaubar, sehr provinziell, aber eben selbst erlebt und nicht nur im Live-Stream gesehen! Ich bin froh, dass ich den Mut – und einen lieben männlichen Begleiter an meiner Seite – hatte.
            Chronologisch gesehen war der Umschlagpunkt im Auftreten der örtlichen Staatsgewalt im Mai erreicht, als eine echte und richtige Demonstration mit tausenden von Teilnehmern genehmigt und unter freundlicher Begleitung der Beamten durchgeführt werden konnte. Beim Treffpunkt auf dem Opernplatz war ich so froh über den Anblick der bunten Menge, dass ich zwei Stufen der Treppe erklomm, um einen besseren Überblick zu haben. Prompt stand eine Polizistin bei mir: „Würden Sie bitte von der Treppe runtergehen?“ Ich: „Natürlich, klar“ und befolgte die Anweisung umgehend, woraufhin ein Mitbürger in der Nähe wütend murmelte: „Warum schubsen Sie die Frau nicht einfach – so wie sonst immer?!“ Die Polizistin hat es nicht gehört, glaube ich, und ich kann bezeugen, dass ich nie von Beamten geschubst wurde. Nur eben eingekesselt wegen der Kerze auf der Hundewiese… aber das schrieb ich ja schon.

            Lieber Gerd,

            ja, es geht jetzt um unseren „A…“, das sehe ich wie Sie. Worauf die Leute warten…. ich weiß es nicht. Aber jeder und jede muss doch das tun, was sich für ihn oder sie stimmig anfühlt. Denke ich.

          • H.K.

            Das alles stimmt mich mehr als nachdenklich.

            Aber nachdem ich das Plakat der Bundesinnenministerin „Wer nicht links ist, soll Angst haben“ gesehen habe, wundert mich in diesem Land fast gar nichts mehr.

            Was das Thema „worauf warten wir noch ?“ angeht, so denke ich, es geht den Menschen hier insgesamt noch zu gut.

            Wir haben allesamt noch gar nicht begriffen, was da in diesem Land so alles passiert. Uns ist weder klar, was es bedeutet, wenn es im Dezember kalt ist in der Bude und was es heißt, wenn die Omi aus dem 5. Stock bei Blackout „plötzlich und unerwartet“ im Fahrstuhl stecken bleibt.

            „Deutschland wird dunkler, und mir graut davor“ – oder so ähnlich …

          • Tina Hansen

            „Plakat der Bundesinnenministerin „Wer nicht links ist, soll Angst haben““

            Habe ich was übersehen??

          • S v B

            Selbst wenn Frau Faeser wirklich diesen Spruch losgelassen haben sollte, bestünde kaum Anlass zur Sorge. Erfuhr ich doch gerade vorhin, dass die Innenministerin mit dem Posten der hessischen Ministerpräsidentin liebäugeln soll! Jedenfalls will sie sich für die nächsten Wahlen entsprechend aufstellen lassen. Hui, vielleicht klappt’s ja? Als potenzielle Nachfolgerin im Amt der deutschen Innenministerin hat sich wohl schon Frau Verteidigungsministerin Lambrecht ins Gespräch gebracht. Ob diese letztlich eine bessere Besetzung des Amtes bedeuten würde, sei dahingestellt. Jedenfalls scheint Frau Lambrecht schon mal selbst eigesehen zu haben, dass ihr jetziges Amt einfach eine zu große Bürde für sie darstellt; dass es sich „irgendwie nicht richtig anfühlt“, kurzum partout nicht das richtige für sie ist. Nein, vielmehr muss es heißen, dass SIE für ihr jetziges Amt ganz gewiss nicht die Richtige ist. Meine Güte, welch unsägliches politisches Bäumchen-wechsle-Dich-Spiel. Trial and Error wohin man den Blick wendet.

          • H.K.

            Ich finde es nicht mehr.

            War ein Beitrag von Julian Reichelt.

            Was die Spekulationen über die Bundesinnenministerin angeht:

            Eine tolle Lösung !

            – Nancy Faeser geht nach Hessen als MP*in

            – Christine Lambrecht wird Innenministerin

            – Ricarda Lang wird „Inhaberin der Befehls- und Kommandogewalt“ und Herr*/-/:/_/•/In über knapp 190.000 Soldat*/-/:/_/•/Innen …

            👍👍

          • Tina Hansen

            Na ja, wie ich bereits nebulös andeutete – und ich werde mich bis zum letzten Atemzug in diesen Nebel hüllen – kenne ich einen sehr, sehr, wirklich sehr hohen Beamten im Bundesinnenministerium aus gemeinsamer Vergangenheit. Ich vermute, selbst Frau Faeser ist ob dieser Zusammenarbeit mit ihren Nerven inzwischen am Ende und plant ihre Flucht… verdenken könnte ich es ihr nicht, auch wenn mir die armen Hessen jetzt schon leid tun.

            Frau Lang als Bundesverteidigungsministerium – top!! Bin sofort dafür.

          • S v B

            @ H.K.
            O ja!!! Ricarda Lang im Tarnfleck-Overall, Springerstiefel an den Fußen, alternativ High-Heels à la Mme Lambrecht; beim Truppenbesuch durch den Saharasand Malis stöckelnd (ähm, sind wir dort überhaupt noch vertreten?). Für einen visuellen Leckerbissen wie diesen würde ich jeden noch so frischgebrühten Cappuccino links liegen lassen. 😉

          • H.K.

            SvB,

            m.W. verfügt die Bundeswehr auch über Zelte.

            Sowohl über „Dackelgaragen“ als auch über Mannschaftsunterkünfte – alles in Flecktarn …

          • Klaus Kelle

            „Jeder kämpft an seinem Platz mit seinen Mitteln und auf seine Art.“ Genau das ist ein Leitmotiv beim Schwarm, fast wortgleich habe ich es in meiner Eröffnungsrede gesagt.

            Mir ist egal, in welcher Partei oder Organisation sich Leute für eine andere und bessere Politik in Deutschland engagieren – Hauptsache, sie tun es überhaupt.

            Ich bin auch immer mal wieder bei Demonstrationen dabei, ich war bei Montagsspaziergängen, und ich habe zur Unterstützung der Ukraine nach Beginn des russischen Angriffskrieges demonstriert. Wir jemand in unserem Land allen Ernstes für mehr Freiheit demonstrieren kann und dabei Russland-Fahnen schwenkt, das werde ich nie verstehen. Wahrscheinlich ist das sowas, wie das Stockholm-Syndrom.

        • Klaus Kelle Antworten

          @Gerd, und was genau habt IHR bisher verändert, also die „echten Aktivisten“, nicht die bürgerlichen Amateure wie ich? Würde echt mal lernen, wie man es besser macht.

          • gerd

            Die echten Aktivisten wählen schon seid mindestens 7 Jahren die AfD und trauern nicht den Flachpfeifen der CDU hinterher. Die echten Aktivisten sind nicht „immer mal wieder“ bei einer Demo dabei sondern regelmäßig jede Woche!

      • H.K. Antworten

        Bitte um Entschuldigung, daß meine Frage bedauerlicherweise nicht zur Antwort passt …

        😉

    • Tina Hansen Antworten

      Sucharit Bhakdi hat nichts weiter getan als vor der Katastrophe gewarnt, die wir nun sehen, sofern wir sehen wollen. Die „rätselhafte Übersterblichkeit“ (Sonntagsblatt) in unserem Land lag im Oktober nun bei 20 Prozent im Vergleich zu 2018-2021, ist also noch einmal kräftig gestiegen und kann nun wirklich nicht mehr mit dem Klimawandel erklärt werden, auch wenn dies z.T. weiterhin versucht wird.
      Am Rande sei vermerkt, dass schon in den Vergleichsjahren ungünstige Umstände zu verzeichnen waren:
      – 2018: extreme, lang andauernde Sommerhitze plus Grippewelle mit ca. 25.000 Toten, nach denen kein Hahn krähte
      – 2020: die ominöse Pandemie, die freilich das Sterbegeschehen nicht beeinflusste
      – 2021: ein massiver Anstieg der Übersterblichkeit einmal im Januar und dann durchgehend seit Frühjahr (die Impfungen begannen am 27.12.20)
      Ein ähnliches Sterbegeschehen ist in ganz Europa zu beobachten.
      Rätselhaft, in der Tat.
      Ich danke Herrn Prof. Bhakdi für seine Klugheit und seinen Mut und wünsche ihm und seiner wunderbaren Frau Karina Reiss von Herzen alles Gute.

      • Hildegard Königs-Albrecht Dr. Antworten

        Die Heuchelei über Long-Covid und Post-Covid ist ebenfalls unerträglich. Symptome, die aller Wahrscheinlichkeit nach Impfnebenwirkungen bzw. Impffolgen sind, werden einfach umetikettiert, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
        Weltweit sollen 800 Sportler plötzlich und unerwartet, aber geimpft verstorben sein.
        Sportliche Mitbürger sind außerstande nach überstandener Covid-Erkrankung ihr Training wieder aufzunehmen.
        Die Übersterblichkeit nimmt erschreckende Ausmaße an.
        Wo steckt der Gesundheitsminister, der sich so sehr um die Gesundheit der Bürger gesorgt hat, daß er am liebsten alle mit der Impfung zwangsbeglücken wollte?

        Professor Bhakdi hat übrigens heute, am 1. November Geburtstag. Er wird 76 Jahre alt. Ich wünsche ihm von Herzen alles Gute und danke ihm für seinen Mut und sein Engagement.

        • Tina Hansen Antworten

          Oh, unser geliebter Gesundheitsminister hat nun zugegeben, was die bösen verschwurbelten Nazi-Querdenker seit 2 Jahren sagen: Die Kita-Schließungen waren überflüssig und damit falsch.
          Der Mann liest halt Studien… wenn auch offenbar sehr langsam.

          PS: Ich weiß nicht, ob ich mich auf den Moment wirklich freuen soll, in dem man zugeben muss, dass die „Impfmittel“ leider vom Markt genommen werden müssen, da sie nicht nur nicht gegen Corona wirken, sondern darüber hinaus… Naja, das war dann halt ein Fehler. Oder um es frei nach Merkel zu sagen: Jetzt sind sie eben tot.

          • H.K.

            Wer „uns‘ Karlchen“ die Tage bei Lanz gesehen hat, als es um die Freigabe von Cannabis ging, konnte den Eindruck gewinnen, daß er selbst auch gern mal …

            naja …

            🤧

    • Holger Wölfel Antworten

      Gerd, meine Anerkennung für Ihre absolut treffenden Worte. Besser kann man es nicht ausdrücken.

  6. Nordlicht Antworten

    Aus geographischer und mittlerweile auch innerer Distanz zu meinem Heimatland freue ich mich über die im Bericht angedeutete Diskussions-Gemeinschaft.

    Im Mittelpunkt scheint mir die Frage zu stehen, wie CDU/CSU und FDP wieder bürgerlicher gemacht, d.h. in die leere politische Mitte zurück geholt werden können. (Vielleicht auch konservative Sozialdemokraten, die es wahrscheinlich immer noch gibt, in innerer Emigration.)

    Deutlich sehe ich die Abgrenzungen zu der AfD, noch mehr zu denen um Kubitschek und erst recht zu nationalistischen Identitären. Dabei dürfte es doch klar sein, dass dort die von Merkel aus der CDU/CSU Vertriebenen zu finden sind, auch die schon langen verfemten Positionen von Dregger, Stoltenberg, Strauss und auch Rupert Scholz selbst. Die Vertriebenenverbände sind überholt, aber der Schmerz um die – heute vor allem kulturell empfundenen – Verluste lebt bei den Rechten, an deren Ausgrenzung im parlamentarischen Alltag sich die CDU/CSU eifrig beteiligt.

  7. Jens Kimml Antworten

    Es ist natürlich sehr beachtenswert, dass eine solche Zusammenkunft stattfindet.

    Leider nützt es nicht wirklich etwas, immer und immer wieder eine Bestandsaufnahme der schlimmen politischen und gesellschaftlichen Situation zu machen, auch dann nicht, wenn das von noch kompetenten und prominenten Persönlichkeiten gemacht wird.

    Erst wenn sich eine (oder einige) von diesen prominente Personen an Spitze einer
    Widerstandsbewegung stellt, die dann auch öffentlich aktiv wird, besteht ein Chance die nötige Masse an der Bevölkerung zu aktivieren um gemeinsam
    die katastrophale politische und gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland zu stoppen.

    Leider ist jedoch weit und breit keine „prominente“ Person in Sicht, die sich an die Spitze einer Widerstandsbewegung stellt. Die Personen, die hier infrage kommen, genießen alle lieber ihren gut abgesicherten Wohlstand.

  8. S v B Antworten

    LESETIPP!!!

    Ein hochinteressanter Artikel von Alexander Grau in der Print-Ausgabe der Weltwoche (im hiesigen Zeitschriftenhandel leider oft sehr schnell vergriffen) vom 27.10.22; alternativ im Abo auf Weltwoche.ch zu lesen. Der ziemlich überraschende Titel des Artikels lautet „Die Zukunft gehört den Konservativen – Wer Herkunft und Traditionen hochhält, macht sich verdächtig. Kein Wunder! So jemand ist heutzutage ein subversiver Agent der Freiheit.“ Wow, welch gewagtes Postulat! Da mir die Wiedergabe des Inhalts im Rahmen eines Kommentars unmöglich erscheint, werde ich es bei dem Hinweis belassen. Nur soviel, Rau beschreibt und bewertet die Überlebenschancen und Möglichkeiten des Konservatismus aus einer – für mich – neuen, eher ungewöhnlichen, Perspektive. Demnach besteht für die eher konservativ geprägten Teile der Gesellschaft durchaus Anlass zur Hoffnung . – Eine höchst empfehlenswerte, aufbauende Lektüre für alle, die sich ihren Glauben an eine Wiederbelebung des Konservatismus bis heute bewahren konnten. Lesenswert!

    • Tina Hansen Antworten

      Ah, da ist ja die SvB! – Ich schulde Ihnen noch einen Dank für Ihren Bericht über Ihre im Herbst 2019 überstandene Erkrankung, den ich aufmerksam gelesen habe und auf den ich immer wieder antworten wollte… aber wie das manchmal so ist im Leben kam immer wieder was dazwischen, und dann war der Beitrag einfach schon so weit „nach unten gerutscht“ im Blog, dass ich fürchtete, Sie lesen das dann sowieso nicht mehr. Also jetzt und besonders herzlich!!

      • S v B Antworten

        „Da nich für“, liebe Tina, wie man in Teilen Norddeutschlands oft hört. Im Gegenzug fand ich die Schilderung Ihres Prä-Corona-Zustands „höchst bemerkenswert“ – zu mehr will, nein sollte man sich vielleicht dann doch nicht „hinreißen“ lassen. Sie verstehen, was ich meine, und ich verstehe, was Sie mit Ihrer Schilderung zum Ausdruck bringen wollten. Das ist schließlich die Hauptsache. – Hübsch langsam fängt das Covid-Narrativ an, zu bröckeln und zu bröseln. Ha – gerade heute hat Pfizer doch glatt angekündigt, dass man bereits eine kombinierte Grippe-Covid-Impfung teste. Man wittert also schon die nächste sich auftuende Pfründe. Clever, fürwahr. Dennoch, je mehr man die Werbetrommel fürs Impfen rührt, desto verdächtiger wird mir der gesamte Impf-Komplex. Sie ahnen es, wieder mal ist es mein erstaunlich untrügliches Bauchgefühl, welches mich im Leben noch selten, sehr selten, im Stich gelassen und getrogen hat. – Auch ich, ü 60, erhielt natürlich Post von Karl (nein, nicht von Wagner, aber, die inhaltliche Qualität betreffend, durchaus gleichwertig). Eigentlich hatte ich mir fest vorgenommen, den Brief ungeöffnet zurückzusenden – von wegen return to sender und so. Dann jedoch tat mir meine Krankenkasse plötzlich unendlich leid; war sie es doch, die für die sündhaft teure, fast schon übergriffige und letztendlich wohl eher kontraproduktive Aktion aufkommen musste. Am Ende hätte meine Kasse gar noch die Kosten fürs Rückporto übernehmen müssen, was sich vielleicht schon bald in einer Erhöhung der Medikamenten-Zuzahlung niedergeschlagen hätte. Ja, was ein man denn???

        • Tina Hansen Antworten

          Na, ich krieg`e natürlich noch keinen Brief von Karl! Zu schade aber auch, denn ich würde ihm zurückschreiben:

          „Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Lauterbach!
          Zunächst einmal hoffe ich, dass Sie von Ihrer Corona-Erkrankung wieder vollständig genesen sind! Da ich ähnliche Erfahrungen bisher noch nicht amtlich nachweisen kann, kann ich mir kaum vorstellen, durch welche leidvollen Erfahrungen Sie in diesen viereinhalb Tagen gehen mussten. Mit großer Freude habe ich deshalb gesehen, dass Sie einen völlig fitten Eindruck machten, als Sie mit der bedauernswerten Frau Stokowski, Autorin so epochemachender Werke wie „GagaBiggi oder: Niemand muss lecken müssen“ oder „Der Fall Anne Spiegel – Muss man sich dafür entschuldigen, Urlaub zu machen?“ in der BPK auftraten. Ich finde es sehr traurig, dass Frau Stokowski alles richtig gemacht hat und deshalb jetzt so schlimm krank ist, und ich hoffe, dass ihr Freund gut für sie kocht und sie bald neue schöne Aufträge für wichtige Kommentare in den Qualitätsmedien bekommt. Sicherlich wird sie sich auch noch ein viertes Mal impfen lassen.
          Womit wir beim Thema wären: Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass ich Ihre Impfangebote erneut nicht anzunehmen gedenke. Nachdem Sie bzw. Ihre Kolleg*innen mir diese bereits über einen Zeitraum von mehreren Monaten schmackhaft gemacht hatten, indem sie mich nahezu komplett aus dem öffentlichen Leben ausschlossen, habe ich entschieden, dass ich einfach weiter bei meiner Meinung bleibe und auf das mir von der Natur geschenkte Immunsystem und meine angeborene genetische Ausstattung vertraue. Während der Zeit meines Ausschlusses aus dem öffentlichen Leben habe ich viele neue Freunde kennengelernt, mit denen ich jetzt immer viel an der frischen Luft spazieren gehe, was ja gesund sein soll. Machen Sie sich also bitte keine Sorgen um mich!! Meine neuen Freunde und ich treffen uns auch immer gerne zum Frühstücken und machen dann Rührei, das schmeckt uns gut. Und die gebrannten Mandeln, die wir im letzten Winter zu Hause in der Bratpfanne selber geröstet haben, weil wir natürlich auch nicht auf den Weihnachtsmarkt durften, waren eine Wucht! Falls Sie Interesse an dem Rezept haben sollten, schreibe ich meine Mailadresse unten an.
          Lieber Herr Lauterbach, ich hoffe, dass Sie nun nicht allzu enttäuscht sind! Bestimmt finden Sie andere Abnehmer für meine Pikse!! Ich persönlich hätte mehr Interesse daran, mir irgendwo meinen ersten und zweiten Joint abzuholen. Könnten Sie mir jetzt schon sagen, an welchen Ausgabestellen das an meinem Wohnort möglich sein wird und ob man eventuell einen staatlichen Zuschuss für den Erwerb beantragen kann? Weil, sonst ist das ja nicht gerecht, wenn das nur die Reichen kaufen dürfen.
          Ich freue mich auf Ihre Antwort und bin mit sehr freundlichen Grüßen:
          Ihre Tina Hansen“

          • gerd

            Sehr geehrte Frau Hansen,

            ich, äähm, sage, meine, äähm, will mal so sagen, äähm, das habe, ich, äähm, so nicht, äähm, wie war ihre Frage doch noch, äähm.

            Ihr Karl Lauterbach

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