„Deutschland erlebt eine Welle der politisch motivierten Gewalt. Flüchtlinge werden überfallen, ehrenamtliche Helfer angegriffen, Polizisten, Politiker und Journalisten attackiert.“ So beginnt ein umfangreicher Beitrag heute auf spiegel-online (SPON). Akribisch listen die Spiegel-Schreiber viele beschämende gewalttätige Angriffe auf Flüchtlinge, Helfer, Polizisten und Journalisten auf, die sich in den vergangenen vier Wochen in Deutschland ereignet haben. Politisch motivierte Gewalt wird hierzulande zunehmend zum Alltag in einer Art und einem Umfang, wie ich es noch vor einem Jahr nicht für möglich gehalten hätte. (Text hier) Und es ist gut, wenn ein großes Medium dieses Problem aufgreift. „Neue deutsche Gewalt“ ist der Artikel überschrieben. Doch leider haben sie beim „Spiegel“ ein paar Ereignisse übersehen. Den Pegida-Teilnehmer, zum Beispiel, der vor eineinhalb Wochen von Linksextremisten in Dresden krankenhausreif geprügelt wurde. Die AfD-Europaabgeordnete Beatrix von Storch, deren Auto nachts von der sogenannten „antifa“ angezündet wurde. Den AfD-Landesvorsitzenden von Sachsen-Anhalt, dessen Wohnräume von Einbrechern aus dem linksextremistischen Umfeld komplett verwüstet wurden, und die Frankfurter AfD, der Linksextremisten am hellichten Tag den Infostand kurz und klein schlugen. Den „Autonomen“, dessen Foto wir auf der ZDF-Homepage sahen, wie er in Köln mit einer Axt (!) nach einem rechten „Hogesa“-Demonstranten schlug. Die Polizeibeamten aus Köln, die nach derselben Demo berichteten, dass die Gewalt eindeutig von den linken Gegendemonstranten ausging. Und auch Hedwig von Beverfoerde, die mutige Organisatorin der Elternproteste in Stuttgart, deren Auto und Teile eines Gebäudes in Flammen aufgingen – als Folge eines linksterroristischen Anschlags. Und dann der Überfall einer Horde Linksextremisten auf das Haus einer Burschenschaft in Freiburg, inklusive gefährlicher Körperverletzung. Sie alle kommen in dem spiegel-online-Text nicht vor, obwohl sie gerade Opfer politisch motivierter Gewalt von Links waren. Aber das passt nicht ins Bild, wonach Gewalt immer irgendwie rechts ist. spiegel-online verzerrt die Wirklichkeit und liefert den „Lügenpresse“-Schreiern neue Nahrung. Sie sind kein Nachrichtenmedium mehr, sondern sie agitieren und wiegeln Menschen auf. Sturmgeschütz der Demokratie? Das war einmal.

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Dieser Artikel wurde 12 mal kommentiert

  1. Franz Platz Antworten

    Unsere Gesellschaft ist atomisiert. Das einigende Band, das jede Demokratie braucht, um stabil zu sein, reißt immer mehr. Die Meinungsfreiheit als elementares demokratisches Grundrecht ist angezählt. Gerade die Medienschaffenden müssten eigentlich von ihrem Berufsethos her als Erste Sorge für die Meinungsfreiheit tragen.

    • Tina Hansen Antworten

      Gestern sprach ich mit einer Dame, die mit ihren 80 Jahren noch sehr rege und agil ist. Wir kamen ins Gespräch, weil sie mir von ihrem letzten Urlaub im Baltikum in diesem September erzählte. Kurze Zusammenfassung: „Wunderschön ist es da, so sauber, da liegt wirklich kein Zigarettenstummel auf dem Boden! Die hätten da auch viel Platz… ich meine nur so… aber dahin kommen die Flüchtlinge ja nicht, weil sie da ja nicht so hohe Sozialleistungen beziehen würden… Wissen Sie, ich habe ein Leben lang CDU gewählt, seit Adenauer… Ich mache mir Sorgen um unser Land… Diese Flüchtlinge kommen doch aus einer anderen Kultur, haben eine ganz Erziehung gehabt… Neulich habe ich im Handy-Laden eine ganze Gruppe gesehen… wie die aufgetreten sind, diese Männer, ich bin kein ängstlicher Mensch, aber da hätte ich mich am liebsten verkrümelt… Ich fürchte, dass Deutschland einen gewaltigen Rechtsruck erlebt… Und dann sagt SIE (gemeint war die Bundeskanzlerin, TH), dass, wenn wir es anders machen, dies nicht mehr ihr Land sei… ja, da helfe ich ihr doch packen!“
      Das ist im Prinzip das, was viele Leute im Moment mehr oder weniger halblaut sagen oder vor sich hinmurmeln. Ganz bemerkenswert traurig fand ich jedoch den abschließenden Satz: „Mir kann es ja eigentlich sch…egal sein, ich habe ja keine Enkelkinder.“

      „Das einigende Band, das jede Demokratie braucht, um stabil zu sein, reißt immer mehr.“

  2. Christian Adleff Antworten

    Tja, man malt intensivst das braune Gespenst, lässt aber gleichzeitig das rote Gespenst Realität werden.

  3. Pingback: Sturmgeschütz der Demokratie? Das war einmal.... –Denken erwünscht – der Kelle-Blog - Wertewandel

  4. Tina Hansen Antworten

    Danke schön für den Beitrag! Die Spiegel-Printausgabe kann man immer noch lesen, aber wer bei SPON am Werke ist, frage ich mich wirklich.

  5. Bettina Röhl Antworten

    Lieber Klaus,
    gut zu wissen, dass die Einwanderer gewaltfrei, regelrecht unfähig zur Gewalt sind…

  6. Andreas Schneider Antworten

    Der „Spiegel“ als „Sturmgeschütz der Demokratie“ steht m. E. nur stellvertretend für einen medialen „Mainstream“ in mehrfacher Abstufung, die im „Staatsfunk“ ihren unrühmlichen Höhepunkt findet. Eben darum finde ich Websites wie „Denken erwünscht“ mittlerweile unverzichtbar.

    Und ja, Herr Kelle: der Vorwurf der „Lügenpresse“ erhält zwangsläufig neue Nahrung. Wenn doch aber die „Sturmgeschütze“ einen Rohrkrepierer nach dem anderen zu verzeichnen haben – kann man dem Publikum ernsthaft Vorwürfe machen, wenn es einen gebührenden Abstand dazu einhält?

  7. Dorothea Hohner Antworten

    Ja, die mit Fug und Recht so genannte Lügenpresse, der Spielgel ist mit ein Vorreiter derselben. Daß Polizisten auf Pegidademonstrationen stehen, wird eben dieser Pegida zum Vorwurf gemacht, sie seien schuld an der Steuergeldverschleuderung. Fakt ist aber, daß diese Polizei nur da steht, weil von der links/rot/Grün/Innenverqueeren Front die Gewalt ausgeht….den die Polizei steht mit dem Rücken zur Pegida…….

  8. Dieter Krüll Antworten

    Lieber Herr Kelle,
    die Meinungsfreiheit ist ein sehr hohes Gut und muss verteidigt werden, egal von welcher Seite sie angegriffen oder missbraucht wird.
    Mich wundert seit Wochen, dass die Übergriffe auf Flüchtlingsheime kurz erwähnt und genau gezählt werden, dass aber über Erfolge bei der Aufklärung nichts in den Medien berichtet wird. Ist unsere Polizei zu sehr mit Delikten im Straßenverkehr oder gar nur mit Schreiben von Knöllchen beschäftigt?

    Dieter Krüll

  9. Andreas Schneider Antworten

    Ich verlinke an dieser Stelle 2 Artikel: http://www.nzz.ch/meinung/merkeldaemmerung-1.18639497 und http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/merkel-in-der-fluechtlingskrise-willkommens-journalismus-bis-zum-abwinken-13896405.html.

    Ersteren, da mir auffällig erscheint, solche offenen Worte (fast nur?) in der Auslandspresse finden zu können, Letzteren, da m. E. der „Staatsfunk“ selten besser dargestellt wurde. Ebenso will mir die Einleitung „Wer weiß, wo Angela Merkel wäre, gäbe es den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht“, seitdem ich den Beitrag gelesen habe, nicht mehr aus dem Kopf gehen.

    Spiegelt sich hier nicht das komplette Versagen der „4. Gewalt“ wider?

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