Der Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor von der CDU ist ein großes politisches Talent, das wird niemand ernsthaft in Frage stellen können. Seine Auftritte im Bundestag sind intelligent, selbstbewusst und häufig allerbeste rhetorische Unterhaltung, sozusagen Popcorn-Kino.

Doch Philipp Amthor hat einen großen Fehler gemacht, als er eine Lobbyisten-Nebentätigkeit für das US-amerikanische IT-Unternehmen Augustus Intelligence eingegangen ist. Nebentätigkeiten sind erlaubt, wenngleich es in meinen Augen einen Unterschied macht, ob jemand eine solche TÄTIGKEIT vor dem Mandat hatte und weiterführt, oder ob jemand eine solche Tätigkeit nach Übernahme eines Parlamentssitzes eingegangen ist. Wenn es dabei um Lobbyarbeit geht, dann hat es ein G’schmäckle. Ob es ein Verstoß gegen die Regeln des Deutschen Bundestags ist, das wird das Präsidium prüfen und gegebenenfalls Konsequenzen daraus ziehen.

Amthor hatte im Herbst 2018 einen Brief an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmeier, einen CDU-Parteifreund, geschrieben und um  politische Schützenhilfe für das amerikanische Unternehmen gebeten. So etwas ging schon früher schieß, wenn ich an Jürgen Möllemann von der FDP denke. Der hatte mit dem dem offiziellen Briefkopf des Bundesministeriums für Wirtschaft mehren Handelsunternehmen einen  Kunststoffchip empfohlen, der als Pfandmünze bei Einkaufswagen eingesetzt werden sollte. Der Chip wurde – sicher ein Zufall – von der Firma eines angeheirateten Vetters Möllemanns vertrieben.

Die Verbindung eines politischen Mandats mit solchem Aktivitäten ist nicht akzeptabel. Auch nicht im Fall Amthor. Immerhin verzichtet er jetzt auf die Kandidatur für das Amt als Landesvorsitzender der CDU Mecklenburg-Vorpommern. Erste Parteifreunde springen ihm nun zur Seite und fordern eine „zweite Chance“ für den 27-Jährigen.

Für meinen Geschmack viel zu früh. Amthor ist jung und intelligent, sicherlich intelligent genug, um gewusst zu haben, dass es nicht richtig ist, was er da macht. Und ich verstehe, dass ein junger Politiker schwach wird, wenn es um Luxusreisen und Champagner-Abende geht. Als Bürger habe ich kein Verständnis für dieses Verhalten eines Volksvertreters.

image_pdfimage_print

Dieser Artikel wurde 23 mal kommentiert

  1. Oliver Zink Antworten

    Die Reife eines Menschen kommt mit dem Alter, nicht mit dem Intelligenzgrad. Er hat sich geoutet und ist daher nicht besser als alle anderen die Politik aus Geldgier machen und nicht aus Überzeugung.

  2. Erwin Stöcker Antworten

    Ist doch üblich bei den rechten Parteien bis in die SPD hinein. Lediglich die oft als „linksgrün versifft“ titulierten Parteien scheinen nicht so geldgierig zu sein.

        • Christoph Friedrich Antworten

          Nicht bestechlich? Hohoho – man schaue beispielsweise nach Baden-Württemberg, oder auch nach Schleswig-Holstein. Es gibt so eine köstliche „Anstalt“s-Sendung über den grünen Ministerpräsidenten Kretschmann, auch in Youtube zu sehen …

          Zu den alten Traditionen der Grünen gehört eben auch die Krötenwanderung …

          • Erwin Stöcker

            „Man schaue nach….“ nix konkretes vorzuweisen?

        • Christoph Friedrich Antworten

          Ach übrigens – das ganze Theater um Windkraft und Photovoltaik ist doch nur eine einzige Geldbeutelschneiderei.

          Was schert es Grüne schon, wenn ihre WKA massenweise Vögel, Fledermäuse und Insekten vernichten, wenn für diese WKA die Landschaft verschandelt und Unmengen vorzugsweise Waldboden zubetoniert wird – wenn eben nur die Kröten (NICHT die vierbeinigen!) in die „richtige“ Richtung wandern …

          • Erwin Stöcker

            Allein durch den Autoverkher werden an einem Tag soviel Insekten vernichtet wie durch WKA das ganze Jahr.
            Und wer keine Achtung vor Gottes Natur hat, hat natürlich uch keine vor Tieren., auch nicht vor Kröten

          • Christoph Friedrich

            Wieder einmal das typisch grüne Unverständnis (erinnert sei beispielsweise an die Kobolde und an die Netzspeicher). Was ich vorzuweisen habe, habe ich benannt. Ich dürfte mehr Achtung vor Gottes Natur haben als so ziemlich alle Grüne, schon alleine deswegen, weil ich an Gott glaube (welcher Grüne tut das schon?) und außerdem Naturfreund bin. Und was mit den Kröten gemeint ist, sollte eigentlich auch klar sein (na ja, viele Grüne sind halt mit vielem überfordert). Zur Erinnerung: Ich schrieb von nicht vierbeinigen Kröten.

          • Erwin Stöcker

            Ach ja, Sie als besserer Christ haben natürlich das Recht, andere Menschen als Kröten zu bezeichnen. Und natürlich auch das Recht, keine Fakten zu Ihren Behauptungen zu liefern. Und natürlich auch das Recht, Lügen zu verbreiten („Kobolde“).
            Ich erkenne hiermit Ihre moralische Überlegenheit an.

          • Christoph Friedrich

            Vernagelte, unverständige Grüne wieder einmal:

            Ich habe keinen Menschen als „Kröte“ bezeichnet. Mit „Kröten“ ist hier etwas ganz anderes gemeint. Wer sich im Deutschen auskennt, sollte auch begreifen können, was.

            Das mit den „Kobolden“ war nicht ich, ebensowenig das mit den „Netzspeichern“.

            Der Hinweis, wo Belege zu meinen Aussagen zu finden sind, liegt ebenfalls vor.

            Wie schon geschrieben: Viele Grüne sind eben mit vielem überfordert – sonst wären sie ja auch keine Grüne.

          • Erwin Stöcker

            Sie sind nicht in der Lage Ihre Aussagen zu belegen. Es kommen nur Beleidigungen. Aber Sie sind der bessere Christ, gestehe ich Ihnen ja zu.
            Da Sie sonst ausser simplen Schlagworten einfach nur Null zu bieten haben nutze ich meine Zeit nun anders.

          • Christoph Friedrich

            Ich bin durchaus in der Lage, meine Aussagen zu belegen, der entsprechende Hinweis ist ja da. Bloß sind Sie, Genosse Stöcker, einfach zu dumm, das zu erkennen und zu begreifen.

            Nachlesen könnte helfen – aber wahrscheinlich nicht bei Ihnen.

    • HB Antworten

      Entschuldigung wenn ich lache: die momentane SPD als „rechte Partei“ zu bezeichnen, nötigt mich dazu. Aus welcher Ecke kommen Sie denn?

      • Christoph Friedrich Antworten

        Merkt man doch: Wahrscheinlich grün, vielleicht aber auch SED alias „Die Linke“. Unverstand ist bei den einen wie bei den anderen. Und die Grünen sind eben die Wassermelonenpartei: Außen grün und innen tiefrot. Oder in Abwandlung Schumachers: Grünlackierte Sozialisten/Kommunisten. Ob nun rot, grün oder braun lackiert – alles so ziemlich das gleiche.

  3. Hildegard Königs-Albrecht Dr. Antworten

    Sorry, Kommentar verschwunden?
    Neuer Versuch: Zunächst war ich von Philipp Amthor angetan. Er verkaufte sich gut, auch in Talkshows. Aber neulich sah ich ihn in einer Bundestagsdebatte. Er geiferte heftig gegen die AfD. Politische Auseinandersetzung sieht anders aus. Sein Erfolg ist ihm zu Kopf gestiegen.

  4. GJ Antworten

    Das befürchte ich auch, daß er da irgendwie den Überblick und die Bodenhaftung verlor. Konservative sind in diesen Zeiten ganz schnell weg vom Fenster, sofern irgendetwas Anhängbares gefunden wird. Wie viel Abgeordnete würden im Bundestag übrig bleiben, wenn nach dem Motto verfahren würde: Wer schuldlos ist, werfe den ersten Stein…. Da dürften wohl Viele den Stein ablegen und den Raum verlassen müssen, denke ich. Wichtig ist, die Leiche im Keller des anderen zu kennen, damit der einem nichts kann, egal wie der eigene Keller stinkt.

  5. W. Lerche Antworten

    Ich lese hier Attribute wie „jung, unerfahren, nur intelligent, schwach geworden“. Fehlt noch „verführt, geblendet, nicht schuldig“.
    Dem stelle ich mal entgegen: „unqualifiziert, vom realen arbeitsamen Leben keine Ahnung, unwissend, fachlich inkompetent, ideologisch, links, sozialistisch, andere Meinungen verachtend, ausgrenzend, spaltend“. – Also wer oder was ist denn schlimmer: die SPD-Vorsitzenden samt dem SPD-Vorstand oder der CDU-Jüngling?

    Warum fällt mir dazu das Märchen „Knüppel aus dem Sack“ ein?

    • HB Antworten

      Bei solchen Kandidaten, und deren gibt es einige, fällt mir immer das chinesische Prinzip ein: jeder Student muss erst einmal für zwei Jahre aufs Feld.
      Das Schicksal holt sie alle runter!

  6. S v B Antworten

    Sorry, lieber Herr Kelle, aber ich mag in die Lobeshymne auf Herrn Amthor, die Ihren Artikel anfänglich bestimmt, absolut nicht einfallen. In Aussehen und Auftreten erinnert Amthor an den klassischen neunmalklugen Streber, der aus gutem Grunde bei intakten Klassengemeinschaften meist sehr unbeliebt war. Allerdings ist es zu begrüßen, dass Herrn Amthors schäbige Ambitionen frühzeitig ans Licht des Tages gelangt sind. Mit den – insbesondere angesichts seines jungendliches Alters – verdächtigen Aspirationen outet er sich selbst als zielgerichtet agierender, verführbarer Karrierist. Überrascht haben dürfte dies jedoch nur seine schwärmerischen Fans. Sollte, bzw. will, man jemandem, der sich so unmissverständlich zu erkennen gegeben hat, wirklich größere bundespolitische Verantwortung übertragen? Eine Grundsatzfrage.

  7. Wolfgang Heppelmann Antworten

    Amtor hat keinen „großen Fehler gemacht“. Der hat einfach `einen am Tor` und hat es den anderen Abgeordneten nachgemacht. Das mußte schiefgehen; es fehlt ihm offensichlich an Bereicherungserfahrung, eben weil er noch die Eierschalen hinter den Ohren hat. Er ist noch nicht ausgereift kriminell. -Tüp 18-jähriger Bankbeamter mit mindestens 40-jähriger Berufserfahrung. Ein Sachse würde sagen: „Der soll erst ‚mal dahin treten, wo wir schon hingemacht haben“- (Kleines Wortspiel: „Hingemacht“ = wo wir schon waren)

    Einer, der so auftritt und aussieht, kann nur auf eine bestimmte Weise entstanden sein, und zwar durch Reibung. Es soll vorkommen, daß eine Bundestagsabgeordnete und ein -abgeordneter ihre Aktentaschen sich berührend aneinanderstellten und dadurch die Befruchtung eingeleitet haben müssen. Die Formulierung: Kreissaal- Hörsaal- Plenarsaal kann nicht zutreffen. Das hätte zulange gedauert für dieses Desaster. Der ist doch nur im Parlament, weil er ohne eine ständige Aufsicht nur Unsinn verzapft, und ihn sonst niemand gebrauchen konnte. Man möge sich die Zarten Fingerchen ansehen; viel zu zerbrechlich für ehrliche Arbeit. Wie kann es sein, daß ein so unbeleckter junger Mann (?), ohne jegliche Lebens- und Berufserfahrung in ein solches Amt durchgeschoben wird. Hat der denn überhaupt die Schule schon beendet?

    • H.K. Antworten

      Herr Heppelmann,

      irgendwie kann ich Ihren „Zorn“ auf den „shooting star“ der CDU nachvollziehen.

      Die „Eierschalennhinter den Ohren“ haben mir ein breites Grinsen entlockt, die „zarten Fingerchen“ ebenfalls.

      Solche „aufgehenden Sterne“ gibt es allerdings auch in anderen Parteien, wie z.B. Kevin „allein-zu-Haus“ Kühnert.

      Mehr negativ als amüsiert ist mir der Amthor-Auftritt im Bundestag in Erinnerung, als er vom Rednerpult Richtung AfD bellte „Passen Sie hier mal auf, da können Sie noch was lernen!“.

      Ein lauten Lacher rief bei mir sein Auftritt im Bundesrag im Zweireiher hervor:
      Amthor tritt ans Redepult und hat – warum auch immer – seinen Maß-Zweireiher falsch zugeknöpft – nicht „links über rechts“, sondern „rechts über links“ …

      Aber daß es NICHT am Alter liegen kann, sieht man m.E. sehr deutlich am Regierungschef unseres Nachbarlandes.
      „Basti Phantasti“ kann es – im Gegensatz zu „Mutti“, deren Amtszeit ( „Bitte, bitte, lieber Gott“ ) hoffentlich bald vorbei ist.

Schreiben Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert