Der Montag sieht so trübe aus, wenn man aus dem Fenster auf den grauen Himmel und den unablässigen Nieselregen blickt. Aber tatsächlich gibt es etwas zu feiern. Denn Deutschland ist Europameister – im Basketball.
Die deutsche Nationalmannschaft hat die Türkei in einem mitreißenden Finale mit 88:83 besiegt, und es war wirklich spannend bis zur letzten Sekunde. Selbst unsere Basketball-Ikone Dirk Nowitzki gratulierte aus dem fernen Amerika auf X zum Titel.
„Das Spiel war so eng. Am Ende haben wir mehr Spieler mit Qualität, die haben den Ausschlag gegeben“, sagte Co-Trainer Alan Ibrahimagic nach dem Spiel im Interview.
Ibrahimagic, geboren in Belgrad mit – später – einer zweiten Staatsbürgerschaft aus Australien, ist deutscher Bundestrainer. Und er hat einen phantastischen Job für uns gemacht, auch wenn nicht auszuschließen ist, dass demnächst ein AfD-Landespolitiker in Thüringen fordert, dass deutsche Nationaltrainer immer biodeutsch sein müssen.
Ich freue mich über den Titel für Deutschland auch, wenn unser Trainer ein bosnisch-australischer Trainer ist. Weil ich mich immer freue, wenn Deutschland etwas gewinnt, etwas leistet, alles gibt. Ganz egal, ob der Trainer Günther Müller, Jupp Schmitz, Achim Meier oder eben Alan Ibrahimagic heißt.
Weil Deutschland vielleicht nicht alles schaffen kann, aber doch verdammt viel. Wenn wir an uns glauben, wenn wir Willen, Können, Leidenschaft und Mut nicht als Sekundärtugenden ansehen, sondern als einen Teil dessen, was uns ausmacht. Der Erfolg gestern belegt das eindrucksvoll. Und nur zur Erinnerung: Vor zwei Jahren sind sie auch Weltmister geworden. Aber „nur“ Platz 4 bei Olympia – und sofort begann das Genörgel wieder.
So wie beim Fußball ja auch
Da hat Deutschland blamabel und historische 0:2 in der Slowakei verloren. Und sofort ist wieder alles schlecht – Trainer Nagelsmann der falsche, obwohl er doch in Landsberg am Lech biodeutsch geboren ist. Deutschland im freien Fall, wir werden uns fürs große Turnier gar nicht qualifizieren und müssen dann auch nicht wieder in der Vorrunde ausscheiden. Blablabla…dieser Selbsthass von einem Teil der Bevölkerung ist manchmal nur schwer zu ertragen. Ich kann das alles nicht mehr hören.
Dieses Portal wurde vor neun Jahren als Online-Tageszeitung mit dem ungewöhnlichen Titel gegründet, um auszudrücken, für uns sind alle Themen unter dem Gesichtspunkt wichtig: Was ist gut für Deutschland? Was bringt Deutschland voran? Wie werden wir besser, wieder erfolgreicher? Was können wir tun, dass unsere Kinder und Enkel in einem noch besseren Deutschland aufwachsen?
Dieses Gejammer, dieses Schlechtreden von allem und jeden ist widerlich. Und, Sie wissen es, ich bin der Letzte, der nicht kritisiert, was alles falsch läuft, was sich negativ entwickelt. Viel zu viel in den vergangenen 15 Jahren. Aber wir sind Deutschland, dies ist unser Land, und – ja – ich bin stolz. Auf unsere Sportler ebenso, wie auf jeden, der arbeitet, der mitmacht, der eine Familie gründet und der nicht aufgibt, an eine besser Zukunft zu glauben und dafür zu kämpfen.
Stolz auf unser Land? Unerhört, oder? Das darf man doch gar nicht mehr. Hier allerdings schon! Wenn Sie die Grundhaltung ubnsers Bliogs unterstützen möchten – bitte spenden Si auf das Konto DE18 1005 0000 6015 8528 18 oder mit PayPal auf @Vers1 Medien GmbH. Vielen Dank!
Die meisten der Spieler sind bei ausländischen Vereinen. Dort kriegen die erstens was „Gscheits“ zum Essen uns zweitens kann man von dort Know How kopieren.
Beim Fußball ist es anders herum. Da spielen die Slowaken im Ausland (auch bei uns) und kopieren da Know How. Die Deutschen Spieler waren wieder bei adidas und haben sich Bio-Fraß rein gezogen.
„… auch wenn nicht auszuschließen ist, dass demnächst ein AfD-Landespolitiker in Thüringen fordert, dass deutsche Nationaltrainer immer biodeutsch sein müssen.“
Wenn Hass, Vorurteil und Unwissenheit zusammentreffen, entstehen solche Sätze.
@Nordlicht,
nö, solche Sätze sind ganz unproblematisch, wenn sie einem von der CDU oder den Grünen gelten würden. Aber wenn es um einen AfDler geht, der etwas Schwachsinniges macht, dann ist da sofort dieser Wagenburg-Reflex. Aber wenn es um AfD-Politiker geht, schaltet sich bei manchen Zeitgenossen leider das Denkvermögen aus, selbst wenn sich einer als „das freundliche Gesicht des NS“ bzeichnet. Alles nette Leute, so sympathisch, die man niemals kritisieren darf.
kk
Ich finde es schade, wenn Sport, Kultur und Musik ideologisch aufgeladen wird und mich erziehen will. Ich mag nicht, wenn Orchester ausgeladen werden, weil der Dirigent Jude aus Israel ist. Ich mag nicht, wenn der European Song Contest lebensgefährlich ist für eine israelische Sängerin. Es wird schon eifrig am Boykott gearbeitet, falls die da jemanden entsenden dürfen. Ich mag keine Regenbogen- oder One-Love-Binden an Trikots sehen und nicht hören, daß AFD-Wähler nicht in einen Sportverein oder ins Stadion dürfen. Ich mag keine Kapitäne mit erhobenem Zeigefinger auf dem Feld und ich möchte keine Kniefälle gegen Rassismus oder Nationalhymnenverweigerer sehen.
Von der Basketball-EM habe ich keine Minute gesehen, weil ich dazu keinen Bezug habe, genausowenig wie zu Handball, Football, Golf oder Baseball. Für den errungenen Titel freue ich mich trotzdem mit. Und was mir besonders gefallen hat war, daß der Kapitän mit Frau und 3 Kindern gefeiert hat. Family first.
Welche Nationalität der Trainer hat, ist mir wurscht. Hauptsache, er ist charismatisch und motiviert die Mannschaft. Typen wie Trappatoni oder Stepanovic sind eine Freude.
„WIR“ sind Europameister !
Das freut mich zweifellos.
„WIR“ waren ja auch schon einmal Papst.
Vor allem freut mich, wenn Spieler sich noch richtig freuen können, das macht sie – zumindest für mich – richtig sympathisch.
Im Sport, insbesondere im Fußball, aber auch längst beim Basketball ist es völlig Wurscht, woher jemand kommt.
Der Verein mit der größten Kasse kauft sich die besten Spieler, egal von wo.
So wie Bayern München.
Aus München kommt da nahezu keiner, genauso wenig wie beim HSV noch einer aus Hamburg stammt.
Niemand hötte sich in meiner Jugend vorstellen können, daß Beckenbauer des Geldes wegen zum HSV geht, oder „uns‘Uwe“ zu den Bayern.
Es verwischt sich immer mehr, und gerade im Fußball ist es doch schrecklich langweilig, wenn immer Bayern gewinnt, schlicht, weil sie die meiste Kohle haben.
Und auch ein Dirk Nowitzki ist doch nicht in die USA gegangen, weil die so toll spielen, sondern weil es da das meiste Geld zu verdienen gab.
Es ist alles nur noch Kommerz.
Ich schaue das schon länger nicht mehr – insbesondere, weil zumindest ich mir die vielen fremdländischen Namen der ( deutschen ) Spieler nicht mehr merken kann.
Im Grunde ist es genau so wie Sie schreiben, lieber H.K.. Wir können, aber sollten uns nichts vormachen. Der schnöde Mammon hat doch seit langem schon schon weite Teile der Sportwelt vereinnahmt. Auf den gewohnten Kelleschen Seitenhieb Richtung AfD und deren Sympathisanten möchte ich nur kurz eingehen; er ist schlicht unpassend. – Sich für ein Kaffeeservice(!) pro Spieler gehörig ins Zeug zu legen – so wie seinerzeit in Bern geschehen – käme für keinen der prominenten Sport-Bonzen unserer Tage mehr in Betracht. Nicht mal in den untersten Ligen würde man sich wohl für einen solchen oder ähnlichen Gewinn auch nur warm laufen. Aber… wieso sollte die Neigung der westlichen Wohlstandsgesellschaften zur Dekadenz beliebte (Profi-)Sportarten wie z. B. Fussball aussparen? – Aber, wem’s gefällt…
Was mich in der Tat wirklich ärgert, ist, daß Vereine teils 2- oder auch 3-stellige Mio-Beträge für irgendwelche Halbwüchsigen ausgeben, von denen mittlerweile bei der „Zeitung mit den vier Buchstaben“ ( NEIN, Herr Kelle, NICHT die „Gala“ ! ) nur noch von „Stars“, „Juwelen“ oder gleich „Helden“ gesprochen wird, andererseits aber lauthals das Krakelen anfangen und den Weltuntergang beschwören, wenn irgendwo gefordert wird, sie sollten sich mit einer 5- oder 6-stelligen Summe pro Saison ( ! ) an den Kosten für die von ihnen verursachten Polizeieinsätze beteiligen.
Nicht nur Uli Hoeness weiß vor Kohle nicht wohin damit, aber tut, als würden sie ihm das Käsebrot vom Teller nehmen wollen.
Und wenn dann noch Ronaldo & Co gleich mehrere Villen, zahlreiche Luxusschlitten in jeder ihrer Garagen haben und vermögenstechnisch an der Milliardengrenze kratzen, versteht Otto-Normal-Stadionsteher das wohl eher nicht so wirklich.
Nur gut, dass die heutigen Regeln im Ballspiel nicht denen einiger, längst vergangener mesoamerikanischer Hochkulturen entsprechen. Verlierer oder ja, auch Gewinner wurden dort nach Spielende bisweilen den Göttern geopfert; sie wurden zu Menschenopfern! Ein weiteres Beispiel dafür, dass sportlicher Wettkampf schon früh mit Absonderlichkeiten, Risiken und Übertreibungen aufwarten konnte: warum eigentlich erfreut sich gerade die Disziplin des Marathon-Laufs so ungeheurer Beliebtheit? Brach doch schon der erste Marathonläufer nach der bis heute geltenden Distanz aufgrund totaler physischer Überforderung zusammen; mausetot. Er sollte übrigens nicht der Letzte bleiben, dem solches widerfuhr. – All dies und noch mehr wird also bis St. Nimmerlein immer und immer wieder „nachgestellt“ werden? Schon seltsam, nein, geradezu morbid – irgendwie. Sollte der große Winston Churchill am Ende gar recht behalten mit seiner „bekannt-reservierten“ Einstellung gegenüber sportlichen Aktivitäten jeglicher Art…? Immerhin wurde der Mann stolze 90 Jahre alt – und DAS als leidenschaftlicher Raucher, der auch dem Genuss alkoholischer Getränke nicht abgeneigt war. Aber bitte: NO SPORTS!
Ich denke, das „Altwerden“ könnte – zumindest im UK – auch mit etwas Anderem zusammenhängen.
M.W. hat Queen Mum nicht geraucht, dafür aber wohl täglich ( mindestens ) ein Gläschen Gin in verschiedenen Kombinationen zu sich genommen.
Und ? 101 ( ! ) Jahre alt ist sie geworden !
Ihre Tochter HMTQ ERII wurde zwar nicht ganz so alt, aber auch sie hat sich – angeblich – bereits zum Mittag das erste Gläschen Gin gegönnt.
Oder es liegt schlicht und einfach am britischen Klima …
Ich wünsche mir, daß es wieder friedlich möglich ist, in den unteren Ligen zu spielen, ohne daß der Schiedsrichter bedroht wird und die Väter von Spielern den Gegenspielern die Fresse polieren.
Fürwahr, ein frommer Wunsch, liebe GJ, in dessen Erfüllung ich allerdings nur wenig Hoffnung setze. Leider ist nicht auszuschließen, dass es mit der Zeit noch schlimmer, gar erheblich schlimmer kommen könnte als es ohnehin schon ist. Zu vieles geht da einfach nicht zsamm…
„ … die Fresse polieren …“
Meine Güte – was sind denn das für Ausdrücke in diesem erlauchten Forum !
Da wollte einer schlicht und einfach dem Schiedsrichter ein Angebot machen, das der nicht ablehnen konnte.
Leider war der Schiri der Ansicht, er könnte das doch.
Und daher kam dann ein neues Angebot …
Sie wissen doch:
„Das Zusammenleben muß täglich neu ausgehandelt werden“.
( Kathrin Göring-Eckard, Ex-Bundestagsvizepräsident*/-/:/_/•/In )