Zu Besuch bei guten Freunden in Ostwestfalen, Frühstücksgespräch. Mein Gastgeber ist ein Geldmann, einer der Ahnung hat von den Zusammenhängen, von Wirtschaft und den internationalen Geldströmen. So ein Mann – wir kennen uns seit bald 40 Jahren – ist kein Sozialist. Wie könnte einer, der Ahnung vn Geld hat, ein Sozialist sein? Er ist politisch ein Bürgerlicher, einer, der ein Familie mit Kindern hat, sehr gut verdient, der sonntags in die Heilige Messe geht und dem – da bin ich sicher – die Hände abfallen würden, bevor er jemals in der Wahlkabine die SPD oder Schlimmeres ankreuzt.

Aber bei Kaffee, Landbrot und Serranoschinken beginnt er, den Wirtschaftsliberalismus unserer Zeit zu kritisieren, ja zu zertrümmern. „Du bist doch ein Konservativer“, sagt er, „warum habt Ihr, warum hat auch die CDU keine eigenen Ideen zum Thema Wirtschaft und Geld?“ Alle, so doziert er überzeugend, leiern das gleiche Mantra herunter: mehr Wachstum, mehr Gewinn, bloß keine Schulden und jegliche Hindernisse für die Wirtschaft aus dem Weg schaffen. Im Grunde ist es das, was ich auch selbst seit vielen Jahren denke.

Und dann – noch eine frische Tasse Kaffee – spricht er, eigentlich ein Konservativer, über Nachhaltigkeit, über internationale Regeln gegen den Raubtierkapitalismus und für, ja FÜR eine sinnvolle Verschuldung, um die Konjunktur am Laufen zu halten.

Mein Freund trägt kein Che Guevara-Shirt und keine Baskenmütze, sondern ein weißes Oberhemd, ganz sicher nicht von KIK. Aber er denkt über den eigenen Tellerrand, über das eigene weltanschauliche Milieu weit hinaus. Warum haben wir Konservativen eigentlich kein eigenes Konzept zur Wirtschafts- und Geldpolitik?

Ich werde ihn einladen, um darüber zu diskutieren bei der 4. Vollversammlung der wahren schwarmintelligenz am 24. Auust 2019 in Berlin…

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Dieser Artikel wurde 32 mal kommentiert

  1. Alexander Droste Antworten

    Er könnte einer von der Deutschen Mitte sein. Denn sein Anliegen ist hier Hauptthema.

  2. wkrueger Antworten

    Nun ja, wir verschulden uns ja für Gott und die Welt. Nur schafft diese unsere Verschuldung eher weniger nachhaltige Werte im Bereich der Infrastruktur oder des „Humankapitals“ unseres Landes.

    Ich habe es bisher so verstanden, dass die weltweite Staatsverschuldung exorbitant gestiegen ist. Wohin das führt wissen wohl wir alle noch nicht. Gesund und nachhaltig allerdings fühlt sich das nicht an.

    Verschuldung müsste gar nicht sein, sondern nachhaltige Investition in Soziale Strukturen, die deutlich mehr Wertschöpfung hervorbringen, im Vergleich zum investierten Geld.

    Nennen wir das Kind dich beim Namen: Steuerfreibeträge für jedes Kind in der Familie massiv hoch. So einfach wäre das!

  3. W. Lerche Antworten

    Ich bin auch Unternehmer und stellte beim Kommentieren hier oft den puren Kapitalismus an den Pranger. Nach dem Fall der Mauer hat der Kapitalismus amerikanischen Stils die Oberhand über die Politik bekommen. Nach zuvor und den Jahren insbesondere nach dem Ende des 2. WK hat er das Ruder übernommen. Die überforderte Politik gewährte es ihm dankbar anlässliclh des Aufbaus Ost. Heute erlebe ich ihn so, wie er in den DDR-Lehrbüchern beschrieben wurde. Das Großkapital zieht sich weitgehend aus der Finanzierung des Staates zurück. Es diktiert Gesetze und baut Schlupflöcher ein, um unser Steuergeld z.B. über Cum Ex legal zu stehlen oder gar nicht erst Steuern bezahlen zu müssen.
    Die soziale Verantwortung von Unternehmen scheint abhanden gekommen zu sein. Kurzfristige Gewinne haben Priorität statt nachhaltiges Geschäft.
    Versicherungsgesellschaften (Großaktionäre) schaffen es, ganz legal per Gesetz und von Gerichten abgesichert, unser nach Steuern und Beiträgen gespartes Geld ein 2. Mal zu versteuern und Beiträge abzugreifen.
    An der Börse wird spekuliert auf Teufel komm raus. Privatpersonen, im Besitzt von vielen Milliarden Dollar (gewiss nicht erarbeitet), sind in der Lage, ganze Länder in Misskredit zu bringen, Bürgerkriege anzufachen, zu finanzieren, Flüchtlingsströme entstehen zu lassen, sie auszustatten und zu lenken. Weil sie es können, tun sie es (oder umgekehrt?)

    Merkel sagte mal vor Jahren einen Satz so ungefähr: „Wir wollen ein Stückweit Gestaltungshoheit von der Wirtschaft (Kapital) zurück bekommen…“. Da sie diesen Satz nie wiederholte, auch die Medien nicht, vermute ich mal, dass sie einen Anruf bekommen hat: „Frau Merkel, so etwas wollen wir nicht hören…“
    WER hat eigentlich die Tel.Nr. von Merkel, kann sie jederzeit direkt anrufen? Ich nicht! Darunter sind gewiss reichlich Leute, die darauf verzichten können, im Lotto zu gewinnen.
    Politik ist zum bloßen Interessenvertreter von Großkapitalisten geworden. Es geht deshalb nicht mehr um’s Volk, weil es ums Geld geht. So z.B. stehen hinter Putin reichste Leute genauso wie hinter Trump. Wer glaubt, die deutsche Regierung ist frei davon, der träume weiter.
    Ich bin überzeugt, da wird mit unvorstellbar harten Bandagen gekämpft.
    Wie es uns dann medial dargestellt wird, das ist Kunst und Können von Politikern, das gehört zu deren Aufgaben.

    Ich bin überzeugt davon, dass man diese erbarmungslose, kaltherzige, rücksichtslose, über Leichen gehende Macht des großen Geldes nicht mehr wird bändigen können. Sie wird sich stetig weiter über uns ausbreiten, bis wir darin in völliger Abhängigkeit (von der Hand in den Mund) versinken.

  4. W. Lerche Antworten

    Der Geldfluss lässt sich auf immer neue Weise erhöhen. Je größer der Geldumlauf, desto größer die Staatseinnahmen. Bisher erhöhte man den Geldumlauf durch Schulden. Neuerdings wird undgedecktes Geld in Mengen gedruckt, welches den Umlauf erhöht. (Die ersten Empfänger des neuen Geldes investieren es zum Wert von heute. Nach 3 Umläufen verliert es an Wert (Inflation) und die letzten, die es in die Hand bekommen, das werden wir sein.)
    Eine ganz neue Methode, um die umlaufende Geldmenge zu erhöhen, ist die Abschmelzung unserer Altersvorsorge sowie Entwertung unserer Ersparnisse inkl. unseres Geldes, welches in Autos und Grundstücken steckt. Dieses Ab“Schmelzwasser“ lässt den Geldstrom ansteigen. Was für ein Zufall, die künftige Grundsteuer hat damit nichts zu tun? – Es geht also auch ohne Schulden, der Staat schwimmt in Einnahmen. Nur… was macht er mit den Mehreinnahmen?
    Wie wäre es, wenn der Staat genauso wie die zwangsfinanzierten Medien endlich mal sparen und unsinnige, unnütze Ausgaben streichen würde und den Steuerzahlern mehr Netto vom Brutto lassen würde!

  5. OJ Antworten

    Lieber Herr Kelle,
    vielleicht fangen wir gleich hier an. Und am besten mit einer Begriffsbestimmung. Es gibt gar keinen Kapitalismus. Kapitalismus ist eine linke Schimäre, eine Denunziation. Was es gibt, ist (Markt)wirtschaft und Unternehmertum. Am Ende also Menschen, die das Unerhörte wagen. Kommen wir zurück auf das Wirtschaften. Alle zielgerichteten Handlungen des Wirtschaftens sind die Wirtschaft. Warum aber muss man wirtschaften? Weil es Güter und Dienstleistungen nicht gibt, nicht ausreichend gibt oder so nicht gibt. Knappheit ist also der Motor des Wirtschaftens. Wenn nun die Knappheit überwunden werden soll, dann entstehen unter anderem Kosten (natürlich noch eine ganze Menge mehr Dinge. Aber das ist jetzt nicht mein Punkt). Die Frage ist nun, was kostet was? Kenne ich alle Kosten für die Herstellung, sagen wir einmal, eines T-shirts? Nehme ich alle Komponenten wie z.B. Wasser- und Landvernutzung mit hinzu? Und zwar in der ganzen Lieferkette? Ganz offensichtlich nicht. Man kann kein T-shirt für € 2 bei KIK wirtschaftlich, d.h. zu vollen Kosten herstellen. Aber irgendwo fallen die Kosten an, d.h. irgendjemand wird es bezahlen, mit Geld, mit Land, mit Lebensqualität, mit Armut, mit verschmutzten Gewässern, mit Migration. Um also ökologisch, gemeinschaftlich, christlich und wirtschaftlich zu sein, müssen wir das Gebiet des Wirtschaftens nicht verlassen, wir müssen es lediglich ernst nehmen. Kommen wir zur politischen Seite. Wir haben ein Wirtschaftsministerium, einen Wirtschaftsminister, eine Wirtschaft. Das könnte den Eindruck entstehen lassen, dass wir auch eine Wirtschaftspolitik haben. Tatsächlich haben wir keine Wirtschaftspolitik, sondern eine Industriepolitik. Das erklärt auch die skandalöse Bevorzugung von Großkonzernen. Was ich also hergeleitet habe, ist, dass wir als Christen auf jeden Fall eine Wirtschaftstheorie und -praxis haben. Am Ende schlägt das Gleichgewicht von John Nash die unsichtbare Hand von Adam Smith. Macht euch die Erde untertan heißt für uns Christen schaut mit Liebe und Zuneigung auf das, was euch umgibt, dann klappt es auch mit dem Wirtschaften. In diesem Sinne einen frohen ersten Advent.

    • W. Lerche Antworten

      Sie beziehen sich auf die Realwirtschaft. Welchen Anteil hat Realwirtschaft an den Börsen und welchen Anteil hat Spekulation (Casino)? Wie hoch ist der Anteil von umgeschlagenen Geld, für das es keinen Gegenwert gibt?
      Würde sich alles Geld (wieder) nur noch auf Realwirtschaft fußen, wäre unsere Welt sehr viel gesünder und friedlicher.
      Ich beobachte hautnah, dass unsere Realwirtschaft nicht nur an der Geldpolitik der EZB leidet, die einerseits kranke Unternehmen am Leben hält und andererseits Wettbewerbsvorteile verblassen lässt, sondern sie leidet auch an der „Qualität“ der nachrückenden Manager-Generation, der anscheinend ein innerer Kompass fehlt und die nicht mehr wissen, was sich gehört und was man nicht tun darf, denen es zudem weniger um das Unternehmen selbst geht als vielmehr um den maximalen Gewinn, ungeachtet des sozialen Hintergrundes von Beschäftigten und ganzer Regionen.

      • OJ Antworten

        Lieber Herr Lerche,
        die Frage, die Herr Kelle hat, ist: Warum haben wir Konservativen kein eigenes Konzept zur Wirtschafts- und Geldpolitik. Ihre und meine Antwort ist: Wir haben ein Konzept und es ist radikal konservativ. Radikal (radix=lat. für Wurzel) sein heißt, eine Sache an der Wurzel packen. Konservativ sein heißt, das Gute bewahren. Ihr Beitrag zur konservativen Wirtschaftspolitik ist, dass wir unsere Wirtschaftspolitik an der Realwirtschaft orientieren. Wie Sie bin ich der Meinung, dass an einem Tag nicht so viele Weizenkontrakte gehandelt werden dürfen, wie es überhaupt in einem Jahr Weizen weltweit gibt. Zur Geldpolitik komme ich unter Ihrem anderen Artikel. Die nachrückenden Manager und ihre Qualtät sind tatsächlich bedenklich. Auch weil ihnen der Kompass fehlt. Aber Christentum und Konservatismus sind Kompanten, die funktionieren. Wir haben uns nur in Bockshorn jagen lassen. Stehen wir also auf und stehen wir zu uns. Herr Kelle hat schon begonnen. Und das wir hier diskutieren ist bereits ein Ergebnis. Viele Grüße

  6. W. Lerche Antworten

    Die grenzenlose menschliche Gier ist rücksichtslos kreativ, wenn es darum geht, das Geldsystem immer weiter aufzublähen. Bildlich sehe ich das wie einen Fluss mit ansteigendem Wasserpegel, der Teil eines großen Wasserkreislaufs ist, indem das Wasser nicht nur einmal vorbei strömt. Anfangs ein gesunder, natürlicher Wasserlauf wird zum reißenden Strom. Je mehr Wasser pro Zeiteinheit fließt, desto größer das Volumen für den Staat, desto größer die Gewinne für’s Kapital, denn Wasser „arbeitet“ und liefert Energie. Wenn man Wasser von draußen hineinfüllt (Schulden machen), steigt der Pegel. Das Budget für Großaufträge des Staates wächst. Dann findet man heraus, wie man Energie (Gewinn) aus unserem Wasser nehmen kann, indem man es dorthin umleitet, wo es generell „trocken“ ist (einige europäische Länder, vor allem im Süden) oder wo es „Fehler“ im Wassersystem gibt (z,B, Irland). Als das nicht reichte, schuf man neues künstliches Wasser, welches man direkt in die Hände derer gibt, deren Interessen unsere Regierung vertritt. Diese leiten es in den Wasserkreislauf ein, z.B. über die Börse, wo sie Anteile von realer Wirtschaft erwerben oder einfach nur damit zocken. Irgendwann, nachdem dieses neue künstliche (ungedeckte) Wasser im Kreislauf mehrfach seinen Besitzer wechselte, mehrach durch den reissenden Strom floss, bekommen wir einige Spritzer davon ab, natürlich inflationär entwertet.
    Und weil das immer noch nicht reicht, werden die Gletscher abgeschmolzen, um die fließende Wassermenge aus unserem privaten Bestand zu erhöhen. Nichts anderes ist das, wenn Erspartes wertloser wird, Altersvorsorge umverteilt und gebundenes privates Kapital (privater PKW-Bestand) entwertet in Umlauf gebracht wird.

    Ich wäre sehr dankebar, wenn hier jemand ist, der von Geld viel versteht, der mich nachvollziehbar darüber aufklärt, dass ich mit meinem Bild zur Natur des Geldes und der Natur derer, die es lenken, falsch liege.

    • OJ Antworten

      Lieber Herr Lerche,
      zunächst möchte ich Ihnen zwei Bücher empfehlen. Das erste ist von Georg Simmel: Die Philosophie des Geldes. Darf man auch als Konservativer lesen 🙂 Das zweite und neuere ist von Carmen M. Reinhart und Kenneth S. Rogoff: Dieses Mal ist alles anders. Acht Jahrhunderte Finanzkrisen. Der Titel ist ironisch gemeint. Nichts ist anders. Es ist immer dasselbe. Nach achthundert Jahren könnte man also schlauer sein, sollte man meinen. Und das Gute ist, wir sind es auch. Wir tun es nur nicht. Und das wäre vielleicht ein weiterer Baustein für eine radikal konservative Geldpolitik. Die Schwierigkeiten mit dem Geld entstehen daraus, dass das Geld zwei Funktionen hat. Die erste Funktion ist die Tauschfunktion. Ich gebe Geld und bekomme ein Anderes dafür. Diese Funktion kann man auch lange diskutieren. Sie ist aber nicht der wirklich problematische Teil. Die zweite Funktion ist die Aufbewahrungsfunktion und die ist wirklich problematisch und ein guter Ansatzpunkt für eine neue Geldpolitik. Die Lösung für alle mit Geld (physisches Geld wie auch Buchgeld) zusammenhängenden Strukturen ist, dass man die Aufbewahrungsfunktion des Geldes limitiert. Jedes physische Geld und jedes Buchgeld bekommen ein Verfallsdatum. Nach diesem Datum ist es nichts mehr wert. Heute gibt es auch die Technologien, solche Dinge umzusetzen. Lassen Sie diesen Gedanken ein bisschen sacken und spielen ein bisschen mit der Idee. Sie werden sehen, dass etwas ganz wunderbar Konservatives dabei rauskommt. Die Frage nun ist, wenn es so einfach ist, das Problem zu lösen, warum geschieht es nicht? Da kann man nur mit den Lateinern antworten: cui bono, wem nützt es oder: Folge der Spur des Geldes. Viele Grüße

  7. S v B Antworten

    Die Möglichkeiten einzelner Regierungen, ja ganzer Wirtschaftsräume oder Staatenverbände (z. B. EU), Korrekturen zu fahren, dürften im Zeitalter der totalen Globalisierung immer weiter abnehmen. Die weltweiten wirtschaftlichen Zusammenhänge sind inzwischen so fein und undurchsichtig miteinander verwoben, so sehr ineinander verschachtelt, dass deutliche Kurskorrekturen – wenn überhaupt – nur von Seiten einer – vorerst noch utopischen – „Weltregierung“ durchgesetzt werden könnten. Diese müsste sich aus einem eng begrenzten Kreis mächtiger Entscheidungsträger zusammensetzen, der unisono spräche. – Angesichts des riesigen Flickenteppichs, den sowohl Weltpolitik wie auch Weltwirtschaft heute darstellen, dürfte es kaum möglich sein, weltweit gültige Regulierungen auch nur annähernd durchzusetzen. Beschließen kann man leicht so vieles, die konsequente weltumspannende Implementierung hingegen dürfte sich in den meisten Fällen jedoch als aussichtslos herausstellen. Die Zusammenhänge in einer globalisierten Welt sind schlicht viel zu kompliziert, als dass der „menschliche Algorithmus“ sie auch nur ansatzweise erfassen könnte. Noch dazu darf man annehmen, dass die Zahl der widerborstigen, uneinsichtigen oder gar eigennützigen(!) weltweit operierenden „Player“ vermutlich nicht weniger wird. – Also wird es wohl auch zukünftig beim „Gerne Wollen“ und „Eigentlich Sollten“ bleiben; halt ganz wie gehabt.

    • W. Lerche Antworten

      Wenn ich aktuell die G20-Teilnehmer betrachte und den kaum sichtbaren Nenner, auf den sie sich einigen können, dann stelle ich mir so eine Weltregierung vor. Heruntergebrochen auf die EU können wir es hautnah erleben, haben uns dran gewöhnt. – Unvorstellbar diese Uneinigkeit und falschen Prioritäten vor dem Hintergrund, dass uns gerade unsere Erde um die Ohren fliegt. Nicht nur das Klima hat die Nase voll von uns, auch die Rohstoffe sind absehbar am Ende.
      Wenn etwas derart unvernünftig ist, dann darf man niemals zulassen, dass das „unkontrollierbar“ global wird.

      • S v B Antworten

        Unter der Ägide der Spezies Homo sapiens, die ganz erstaunliche Stärken aufweist, aber eben auch viele uns hinlänglich bekannte Schwächen, wird es niemals zu einer weltumspannenden Konsensfähigkeit kommen. Darauf würde ich all meine Habe verwetten, lieber Herr Lerche. Auch wenn uns ein globaler Konsens angesichts gravierender Probleme als opportun, ja als absolut unverzichtbar erscheinen mag, wird der Wunsch nach einer globalen Harmonisierung von Interessen und Maßnahmen auf unabsehbare Zeit, wenn nicht gar für immer, im Reich der Utopie angesiedelt bleiben. Daraus könnte man folgern, dass die Spezies Homo sapiens dazu ausersehen scheint, auch in Zukunft hienieden nach bestem Vermögen vor sich hin zu wursteln. Bis, ja bis in eine ferne, andere Zeit.

  8. Klaus B. Antworten

    Ich denke, daß wir in einem Staat mit Marktwirtschaft immer noch besser leben, als in jeder Planwirtschaft. Mir scheint aber, daß EU, Bund und die Gerichte wenn es um Wirtschafts- oder Arbeitsrecht geht, immer nur VW, Daimler und Bayer sehen und nicht realisieren, dass ca 70 % der Arbeitsplätze in überwiegend Inhabergeführten kleinen und mittleren Betrieben bestehen, die mit viel unnötiger Bürokratie belastet werden.

    • W. Lerche Antworten

      Mein erster Gedanke folgte Ihnen.
      Aber was heisst „besser“ leben, was meinen Sie mit „besser“?
      Als ich hier unlängst kommentierte, dass die Planwirtschaft in der DDR als eine echte Alternative zum kapitalistischen System vorstellbar wäre, wenn dieses System nachhaltig und mit Selbstheilungskräften ausgestattet gewesen wäre, da ist man über mich hergefallen. 40 Jahre technologische Rückständigkeit allein sehe ich nicht als Hauptkriterium. Wenn jeder dort freiwillig lebt, sich keine Sorgen um seinen Arbeitsplatz oder Rente machen müsste, wenn der Naturschutz ganz oben stünde, das Auto kleiner und langsamer ist, die Straßen schlechter, der Zusammenhalt der Leute und Ehe und Famlien lebenswerte Strukturen darstellen, wenn die Zeit langsamer geht, fast stehen zu bleiben scheint – warum sollte das „schlechter“ sein, als was wir hier und heute haben und voraussichtlich bekommen werden?
      Ich bin überzeugt, dass es jede Menge Leute gibt, die mit einem vom Staat geregelten Leben besser zurecht kämen. Der Arbeitsdruck im Kapitalismu wächst stetig bis ans Limit unserer Kräfte, bei gleichbleibenden und eher sinkendem Netto in der Hand.
      Übrigens, die noch Parteivorsitzende der CDU sagte mal, dass sie die DDR neu, jedoch nicht nach dem Vorbild der BRD, aufbauen wollte. Also wenn schon die CDU-Chefin auf solche Gedanken kommt, braucht niemand aus CDU-Reihen mich wegen meines Denkens angreifen, denn Denken ist hier erwünscht.

      Ist es nicht auch genau das, was die Grünen wollen? Kraftwerke abstellen, privaten PKW-Verkehr unterbinden, bedingungsloses Grundeinkommen…. In der DDR gab es das alles bereits: In den Spitzenbelastungszeiten (früh und abends) mussten Betriebe elektrische Verbraucher abschalten (gab Limits bei Strafe), Aus private PKW-Bestellung musst man 10 – 17 Jahre warten, viele Leute arbeiteten nicht, obwohl sie zur Arbeit gingen, und bekamen dafür Grundeinkommen.
      Und ob die Grünen wirklich für ökologische Nachhaltigkeit arbeiten oder dies nur rhetorisch benutzen? Linke verändern gerne die Natur rabiat um zu zeigen: „Der gute Mensch macht sich die Erde untertan“.

  9. colorado 07 Antworten

    Das sind die, die Wasser predigen und Wein trinken. Oder die, die mit dicksten Autos
    (inklusive ältesten Dreckschleudern) zum nahen Einkaufzentrum fahren, aber …….wählen.

  10. Alexander Droste Antworten

    Heute besteht die Finanzwirtschaft weltweit zu 95% aus Giralgeld, Fiat-Money, das ausschließlich in Versprechen und Forderungen besteht. Die Staaten sind daran maßgeblich beteiligt. Ein Hauptproblem an unserem Finanzsystem ist, dass die Geldschöpfung bei den Privatbanken liegt und nicht bei den Zentralbanken. Dadurch wird Geld aus dem Nichts erschaffen, ohne jeglichen Gegenwert, was durch die Kreditaufnahme und den damit verbundenen Zins schrankenlos in die Höhe treibt. So entsteht eine Blase, deren Zerplatzen nur eine Frage der Zeit ist. Als Lösungsvorschlag besteht die Monopolisierung der Geldschöpfung in die Hand der Zentralbanken als vierte Staatsmacht, die Monetative (Prof. Dr. Bernd Senf). Vor dem Euro funktionierte das in Deutschland recht gut, wenngleich die Staatsschulden sowie Staatsquote beileibe nicht ausgeglichen waren. Mit dem Euro wächst ein Desaster heran, das jetzt schon nicht mehr zu retten ist. Ein Crash wird lediglich hinausgezögert („Mr. Dax“ Dirk Müller).
    Historisch ist dieses System von vornherein betrügerisch veranlagt (Prof. Dr. Franz Hörmann). Es diente vor allem einer korrupten Aristokratie für ihre Hofhaltung.
    Um das Finanzwesen auf solide Füße zu stellen, wäre die Umwandlung des Fiat-Money in Vollgeld. Die Privatbanken wehren sich dagegen, weil ihnen dann die Einnahmequelle aus Gelderfinden verloren ginge. Für die Wirtschaft insgesamt jedoch wäre das eine große Entlastung.

    • Alexander Droste Antworten

      „Würden die Menschen verstehen, wie unser Geldsystem funktioniert, hätten wir eine Revolution – und zwar schon morgen früh.“ (Henry Ford)

      „Staatsverschuldung ist einfach ein Mechanismus für versteckte Enteignung von Vermögen und Gold verhindert diesen heimtückischen Prozess.“ (Alan Greenspan)

      „Das moderne Bankensystem erzeugt Geld aus dem Nichts. Dieser Prozess ist vielleicht der erstaunlichste Taschenspielertrick, der jemals erfunden wurde. Das Bankwesen wurde in Schlechtigkeit empfangen und in Sünde geboren. Die Bankiers besitzen die Erde. Nehmen Sie sie ihnen weg, aber lassen Sie ihnen die Macht zur Geldschöpfung, und mit einem Federstrich werden sie genug Geld schöpfen, um die Erde wieder zurückzukaufen. Wenn Sie ihnen hingegen die Macht zur Geldschöpfung nehmen, dann werden alle großen Vermögen, wie meines, verschwinden; und sie sollten verschwinden, denn dies wäre eine zum Leben glücklichere und bessere Welt. Aber wenn Sie weiterhin die Sklaven der Bankiers sein und die Kosten Ihrer eigenen Sklaverei bezahlen wollen, dann lassen Sie es zu, dass die Bankiers weiterhin Geld schöpfen und die Kreditvergabe kontrollieren.“ (Lord Josiah Stamp, Direktor der Bank of England (1928-1941)

    • W. Lerche Antworten

      Obgleich sie es legal tun, empfinde ich deren Tun als höchst kriminell, eigentlich schon als Hochverrat aller Menschen, die sich nachhaltig verhalten.
      Ich erwarte von den mir gewählten Volksvertretern, dass sie mich davor schützen.

    • W. Lerche Antworten

      Was wäre denn besser für uns, für Sie und für mich?
      a) Unsere deutsche Regierung stemmt sich der ungedeckten Geldvermehrung entgegen, auch um den Preis, dass wir uns globale Nachteile einheimsen.
      b) Unsere deutsche Regierung deckt und sichert ungedeckte Geldvermehrung nach unten (uns) ab und es wird auf einen Crash hinauslaufen

      Ich meine, besonders wenn man ein Land regiert, sollte man zu zentral wichtigen Fragen eine Haltung zeigen.

  11. gabriele bondzio Antworten

    Ich denke, dass dies in zwei Sätzen umrissen werden kann. Das Problem ist nicht, das viele Leute immer noch richtig denken. Sondern eher, das sie nicht richtig handeln.

  12. S.T. Antworten

    Die Diskussion scheint mir sehr technokratisch. Und zweifellos ist sie dies auch berechtigterweise. Und teilweise auch sehr erhellend. Danke dafür. Vor allem OJ, aber auch allen anderen.
    @ Herr Klaus B.: „Ich denke, daß wir in einem Staat mit Marktwirtschaft immer noch besser leben, als in jeder Planwirtschaft. “
    Hmm, was heißt was?
    Müsste man nicht vorrausschauend planen, was für wieviele Menschen hergestellt werden KANN? Jedem Afrikaner eine Hütte… Wohnung… Haus… Villa… mit zuerst einer, dann vielen, vielen unzähligen Steckdosen, Geräten, Netzwerken etc. pp. Warum nicht? Habe ich mehr Privilegien? Mehr Anrecht darauf? Ein deutliches Nein! meinerseits.
    So wie meine Ressourcen endlich sind, an Zeit, Kraft und Finanzen(!), sind sie es die irdischen auch. Wenn ich auch nicht (mehr) solch hirngewaschene Klimawandelhysterie-Schwarzmalerin bin wie gewünscht, denke ich dennoch, dass uns und unseren Nachfahren ein verantwortungsvoller Umgang mit Mutter Erde gut täte.
    Was uns fehlt, ist einfach(!!!) die Fähigkeit, uns in Freiheit für das Einfache, das Weise, das Bessere zu entscheiden: Der selbstgepresste Apfelsaft schmeckt allemal besser als alles andere, der kleine Fiat bringt mich (wenn’s denn sein muss, meistens muss er das nicht!) sparsamer auf Arbeit, der selbstgebastelte Adventskalender erfreut das Kind (und auch mich oder die Patentante) mehr als vier gekaufte, der Spülteppich (100% Chemie, Made in China) kann getrost im Regal bei dm liegen bleiben (und sollte das auch!), dazu 100.000e verfügbare Adventskalender für Hunde und Katzen!!! Das ist doch eine durch und durch dekadente MARKTwirtschaft.
    Nee, dann lieber eine menschen- tier- und naturfreundliche Planwirtschaft, die diesen Namen auch verdient, die demokratisch ist im wahrsten Sinne und vor allem: ehrlich. Ich bin ein DDR-Kind und habe es gehasst, Rock, Jacke, Hose… aus einem einzigen Cord-Stoff lediglich zwischen Rot, Gelb, Grün und Blau wählen zu können. Dazu gab es jeweils nur einen Schnitt und an mir schlackerte alles herum. Mit meiner Freundin habe ich in den 70er Jahren Otto-Kataloge gewälzt und wir haben ellenlange Listen geführt mit unseren Lieblingsartikeln (Plateauschuhe bspw.)! Und wissen Sie was?: Diese gab es in Rot, Gelb, Grün und Blau! Und vielleicht, weil’s ja der Westen war, noch in Violett und Braun!
    Heute schüttle ich belustigt den Kopf, und gleichermaßen auch erschrocken. Vor allem darüber, wie unfrei letztlich der Mensch doch ist, wie getrieben, wie dumm.
    Ja, an Bildung fehlt es, wahrhaft!

    • gabriele bondzio Antworten

      Was uns fehlt, ist einfach(!!!) die Fähigkeit, uns in Freiheit für das Einfache, das Weise, das Bessere zu entscheiden: „ Da stimme ich ihnen völlig zu, werte S.T. !Die Freiheit des Menschen ist stark von seinem Konsumverhalten abhängig. Und da haben viele ehemalige, ältere DDR-Bürger einen entscheidenden Vorteil. Weil sie schon einmal in einem System der Einschränkung gelebt haben und sich selbst Ressourcen erschließen mussten.
      Wenn ich mir jetzt die Gemengelage in DE so anschaue, komme ich nicht umhin festzustellen, dass eine grenzen- wie zügellose Migrationspolitik keinesfalls die Interessen der deutschen Wirtschaft abbildet. Vor allem nicht die der Mittelstandsbetriebe. Die in DE den Motor der Wirtschaft darstellen.
      Die Agende von Schröder zielte auf eine kostenmäßige Entlastung des Sozialstaates. Und jetzt wird er unter „Asyl“ millionenfach mißbraucht. Das dies ein schon zusammengestrichenes Sozialsystem nicht verkraftet bzw. weiter zusammengestrichen werden muss, ist klar.
      Das es mit den Gewinnen aus Export, Grundlage der Verteilung, nicht so weitergeht, sehen wir ja auch ganz deutlich.
      Aus der zugewanderten Menge, erhoffen sich zwar viele Unternehmen einen steigenden Konsum. Aber der Konsum der Neubürger wird mir dem Steuergroschen der Altbürger finanziert. Den einen wird gegeben, dem anderen genommen. Da kommt kein Mehrkonsum zustande. Und mit anhaltender Migration verlieren beide Gruppen (Neu-und Altbürger) mehr und mehr an finanziellen Spielraum.
      Was dabei herauskommt sehen wir in Frankreich (Gelbwesten).
      Bei der Migration, so wie sie derzeit passiert, gäbe es nur wenige, große Gewinner die übrigbleiben würden.

    • W. Lerche Antworten

      Liebe @S.T., was mir in Ihrer Betrachtung zur Planwirtschaft fehlt, sind deren fatale Folgen für die Umwelt.
      Auch fehlt mir ein Hinweis darauf, dass alle Länder mit Planwirtschaft die eigene Bevölkerung nicht ausreichend ernähren können und trotz eigener Ressourcen auf Nahrungsmittelimporte angewiesen sind.
      Ein Unternehmer in der Marktwirschaft wäre ein schlechter Unternehmer, würde er nicht planen. Wenn Politiker die Planung übernehmen, kommt nichts Gutes dabei heraus. Niemand plant besser als Sie, ich, jedes Unternehmen.
      Politik sollte nicht durch Planwirtschaft sondern durch Rahmenbedingungen regulieren. Leider tut sie das sehr einseitig zu Gunsten großer Kapitaleigner. Das beste Beispiel für fehlende Nachhaltigkeit sind Manager großer AG’s, angetrieben von den Aktionären. Nach dem Motto: „Wenn nicht ich den letzten Fisch aus dem Wasser ziehe, dann tut es ein anderer.“
      Auch wenn es in die Zeit passt, mit basteln von Weihnachtskalendern können wir den Wahnsinn nicht stoppen. Wir können so gut wie nichts dagegen tun.

  13. S.T. Antworten

    Ach, diese Begrifflichkeiten. Die taugen ohnehin nicht mehr.
    Die ddr-sozialistische Planwirtschaft war eine, die den Mangel verwaltet hat. Andererseits gab es, so wie ich das mitbekommen habe, auch sehr gut funktionierende Industriebranchen, der Maschinen- und der Anlagenbau bspw.. Die Umwelt ging und geht allerdings immer noch krachen. Nur werden die Schweinereien vorwiegend anderswo sichtbar. Hauptsache, wir fühlen uns wohl in unserer smarten Wohlstandsblase. Verdrängung ist das Zauberwort und ein Mechanismus, den wir stark verinnerlicht haben. Aber das wird uns schon noch einholen. Und das nicht zu knapp.
    Unter einer angezeigten Planwirtschaft verstehe ich , dass sich ehrliche, dem Wohl aller Menschen verpflichtete Leute zusammentun und sich ein tragfähiges Konzept ausdenken, welches breit diskutiert, beschlossen und umgesetzt werden müsste. Alles muss auf den Prüfstand, sämtliche Bereiche der Gesellschaft. Eine Mammutaufgabe, wahrscheinlich nur ein frommer Traum!? Ja, und die Wenigen, die mit den superfetten Konten, die machen mir auch große Angst. Aber wo wollen wir anfangen mit der Trennung zwischen „Die“ und „Ich“? Ich kann nur versuchen, vor mir selbst verantwortlich zu handeln. Und auch, wenn es aussichtslos erscheint (Herr Lerche, Ihr letzter Satz!!!): Es ist meine Entscheidung, was ich kaufe und was nicht, wie ich mein Leben gestalte.
    Ich glaube daran, nein, ich weiß es: Der Mensch ist zu Großem, zu wirklich Gutem fähig. Nur hat er offensichtlich schon immer Lust am eigenen Untergang, indem er wissentlich und willentlich die Grenzen überschreitet. Die Geschichte des Sündenfalls ist eben leider eine, die sich immer und immer wieder ereignet… Aber dennoch…

  14. S v B Antworten

    Die deutschen Befindlichkeiten bezüglich unseres genüsslichen Wohlstands und der dadurch immer stärker gefährdeten Umwelt stoßen in anderen Regionen der Welt meist auf wenig oder gar keine Resonanz. Dies habe ich in der Vergangenheit oft erlebt. Wir tun uns meist extrem schwer, uns recht halbherzig neue Standards der Lebensführung anzueignen. Und selbst daran scheitern wir allzu oft kläglich. Wir bemühen uns – oder geben dies eher vor , – uns eine neue Bescheidenheit zu verschreiben, ja abzutrotzen. Mit solchen Absichtsbekundungen stößt man in anderen Regionen der Welt jedoch auf völliges Unverständnis. Wie um Himmels willen kann man ein Leben in Sattheit und Wohlstand nur in Frage stellen wollen? Ist es doch gerade dieser vermeintlich völlig sorglose, privilegierte Zustand, den nach wie vor hunderte von Millionen, wenn nicht gar einige Milliarden Menschen auf der Erde mit mehr oder minder großer Anstrengung zu erreichen trachten. Auch wenn anzunehmen ist, dass unser ökonomischer Zenith allmählich überschritten sein dürfte, so strebt dennoch eine überwältigende Zahl von Erdenbürgern weltweit danach, es uns gleich zu tun. Haben wir das Recht, all diesen nach einem möglichst dem unseren entsprechenden Wohlstand strebenden Menschen ihren Weg dahin zu versperren – gar mit dem mahnenden Hinweis auf die negativen ökologischen und klimatischen Auswirkungen? Ein solch oberlehrerhaftes Gebaren steht uns ganz sicher nicht zu. Und auch nur äußerst einfühlsam könnten wir dereinst einen Versuch mit sehr sanften, warnenden Worten wagen, wenn wir selbst unserem superkomfortablen Glashaus schon vor vielen Jahrzehnten klaglos und für alle Zeiten den Rücken gekehrt hätten. Hätten! – Wer erinnert sich nicht noch mit einem Schmunzeln an die einst oft geäußerte, überhebliche Annahme, dass China wohl für immer eine Nation von Radfahrern bleiben werde?

  15. Alexander Droste Antworten

    „Haben wir das Recht, all diesen nach einem möglichst dem unseren entsprechenden Wohlstand strebenden Menschen ihren Weg dahin zu versperren – gar mit dem mahnenden Hinweis auf die negativen ökologischen und klimatischen Auswirkungen? Ein solch oberlehrerhaftes Gebaren steht uns ganz sicher nicht zu. “

    Liebe Frau SvB, ich wüsste so einige, die sich das in D anmaßen könnten und dürften. Die Tafel, fifty-fifty etc. sind da diejenigen, die sich kümmern; um solche, die aus diesem Dekadenzsystem herausgefallen sind. Nicht zuletzt auch die Baumhausbewohner im Hambacher Wald (sie zeigen eigentlich, wie absurd unsere Lebensweise ist).

  16. W. Lerche Antworten

    Lebensqualität lässt sich nicht am Wohlstand messen. Wie viele Menschen leben in Wohlstand ohne Lebensqualität. Das Leben in anderen Kulturen bzw. in anderen Ländern und Erdteilen ist mit uns nicht vergleichbar weil anders strukturiert. Und überall und immer gehört dazu die anderes Seite, welche diese Strukturen füttert. Wer in einem fremden Land von dessen vorteilhaften Strukturen profitieren möchte, der muss dort wie alle anderen auch, die dort schon länger leben, die entsprechende Gegenleistung erbringen. Wenn in Entwicklungsländern die Uhren langsamer gehen und Zeit mitunter zu stehen scheint, dann schließt das „Lebensqualität“ nicht aus – im Gegenteil.
    Beispiel: Nicht wenige Leute wollten ihren alten DDR-Trott behalten und nur die D-Mark hinzu bekommen. Später dann kam Ernüchterung, hatten sie sich doch die D-Mark ganz anders vorgestellt.

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