Blackout in Spanien zeigt, was hier auch passieren kann

Fangen wir mit den guten Nachrichten an. Alle Haushalte auf der iberischen Halbinsel werden wieder mit Strom versorgt. Und: die spanischen Netzbetreiber haben auch Entwarnung mit Blick auf einen mögichen Cyberangriff von Hackern auf die kritische Infrastruktur des Landes gegeben. „Wir können das ausschließen“, sagte der Chef für den Systembetrieb des Netzbetreibers Red Eléctrica Española, Eduardo Prieto, heute auf einer Pressekonferenz.

Das waren aber auch schon alle guten Nachrichten, denn am Tag nach dem großen Stromausfall in Spanien ist immer noch nicht geklärt, wie es zu dem Blackout kam.

Die Zeitung „El Pais“ berichtet unter Berufung auf Regierungskreise, dass am Vortag innerhalb von Sekunden 15 Gigawatt ohne erkennbaren Anlass plötzlich aus dem Stromnetz „verschwunden“ seien. Verschwunden, das haben sie wirklich so gesagt.

In den Blackout-Stunden war Spanien quasi perfekt down. Züge fuhren nicht mehr, Passagiere wurden evakuiert, Haushalte blieben dunkel, Produktionsstätten standen still. Geldautomaten funktionierten nicht. Ein Wunder, dass nicht mehr passiert ist. Es gab keine Internetverbindungen, kein Handybetrieb und selbst das Festnetz für die Telefone fiel aus.

Wir sind gespannt, ob sie herausfinden, woran es letztlich lag. Und ob sie es der Bevölkerung dann auch ehrlich mitteilen, denn so einen Kontrollverlust findet kein Staat der Welt gut. Aber es war ein anschauliches Beispiel dafür, was passieren kann, auch bei uns. Und Militärs und Terroristen auf der ganzen Welt werden dieses Vorgang genau studieren.

 

 

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Dieser Artikel wurde 12 mal kommentiert

  1. GJ Antworten

    Solaranlagen sind nicht steuerbar. Ideologie überwindet keine physikalischen Gesetze. Mal Herrn Vahrenholt fragen.

    • S v B Antworten

      In der Nachbarschaft wurden und werden noch immer unverdrossen Solaranlagen auf die Dächer montiert. Man kann nur hoffen, dass zeitgleich zumindest auch die halbe Kellerfläche mit den entsprechenden Hochleistungsbatterien bestückt werden; was ohnehin den meisten Sinn machen würde. Dann und nur dann würden Solardächer wohl eher nicht für einen Blackout verantwortlich gemacht werden können. Sollten zu einem gewissen Zeitpunkt allerdings sämtliche vorhandene Batterien bereits zum Bersten aufgeladen sein, werden wir dann eben allesamt unter einer kürzeren oder auch längeren Stockdunkelheit leiden müssen. Es sei denn, so viele Solaranlagen wie nicht nur möglich, sondern auch nötig, verfügten über die Möglichkeit zur Deaktivierung. Dass es eine solche – zumindest bei etlichen (neueren?) Anlagen durchaus gebe, wurde mir gerade unlängst vom Eigentümer einer neu installierten Anlage recht glaubhaft versichert. Blöd nur, dass ein Blackout so höllisch schnell daher kommt, und folglich keine Zeit mehr vorhanden ist, alle Eigentümer entsprechend kurzfristig zu informieren und zur umgehenden Deaktivierung ihrer Anlage zu verpflichten. -Nette Idee übrigens für eine neue Solaranlagen-Warn-und Steuerung-App, wie ich meine. PS: Sollte eigentlich gleich noch meiner Nichte mailen und sie fragen, wie sie als Anästhesistin in einem großen Madrider Klinikum den Blackout erlebt hat. Allerdings gehe ich doch davon aus, dass man auch dort über entsprechende Generatoren verfügt.

  2. gerd Antworten

    „Wir sind gespannt, ob sie herausfinden, woran es letztlich lag.“

    Klimawandel!
    AfD!
    Putin!
    Trump!

    Sucht euch was aus.

    • S v B Antworten

      Na ja, zuerst hatte ich ganz klar Putin in Verdacht. Vielleicht noch Trump oder die AFD. Allerdings hängt auch und gerade die ganze Solarerei aufs allerengste mit dem Komplex Klimawandel zusammen. Schließlich sollen Solaranlagen der Reduzierung des CO2-Ausstoßes dienen. Jawoll! Dabei bin ich dann auf meiner Suche nach Verdächtigen bzw. Verdächtigem hängen geblieben. Logisch.

  3. Johannes Antworten

    Empfehle den Roman „Blackout“ – dort wird recht realistisch beschrieben wie „gesellschaftsverändernd“ ein längerer Blackout ist (+ 2 Wochen).

    Binnen kürzester Zeit bahnt sich die Anarchie die Bahn.

    Ursache für den BO in dem Roman war ein Cyberangrif auf die Smartmeter Stromzähler, die allenorten so fleißig verbaut werden.

    Ohne Ironie: allen denjenigen, die heute bereits im Stande sind „hochwertige“ Cyberangriffe durchzuführen, öffnet Europa Tür und Tor für solche Schreckensszenarien.

    • H.K. Antworten

      Europa ist nicht nur in diesem Bereich zu p-lond.

      Da brauchte es kürzlich allen Ernstes „Wissenschaftler“, die tatsächlich herausgefunden haben, daß im Falle eines Krieges die Versorgung mit Treibstoff für Panzer & Co. sehr schnell an ihre Grenzen käme, wenn Deutschland und Europa mehr oder weniger komplett auf E-Mobilität setzen.

      Man hätte vielleicht auch ohne Wissenschaftler darauf kommen können, daß es vermutlich bei immer weniger mit Benzin bzw. Diesel betriebenen Fahrzeugen auch immer weniger herkömmliche Tankstellen geben wird.

      Und die E-Panzer sowie ausreichend Ladestationen hat bisher wohl nur das stets vorbildliche und umweltfreundliche Russland.

  4. Gerd_ Rau Antworten

    Fällt doch auch auf wieviele Länder die bis jetzt das bargeldlose Zahlen extrem gefördert haben, die Rolle rückwärts mache, siehe Schweden oder Norwegen. Bargeldlos ohne Strom zahlen, auch extrem schwierig.

  5. S v B Antworten

    @H.K.
    @gerd

    Sie wissen doch… die EU sowie ihr ebenso fantasiereicher wie entschlossener Ideen-Geber Nr.1, Deutschland, gehen oft und gerne getreulich der Maxime „Erst handeln, dann denken!“ zu Werke. Gerade betreffs der diversen zukünftigen Digitalisierungs-Klimmzüge – aber auch in anderen Zusammenhängen – dürfte von den Bürgern also auch zukünftig noch so mancher Flop zu erwarten sein.

    • H.K. Antworten

      Es ist ja absolut in Ordnung, weiter als bis zur Nasenspitze zu denken und auch, einfach mal zu „phantasieren“.

      Ohne „Visionen“ würde es heute wahrscheinlich noch nicht einmal das Telefon geben und das Rad würde irgendwo immer noch darauf warten, erfunden zu werden.

      Aber irgendwie scheint es mit dem NACH-Denken doch schwerer als erwartet zu sein.

      Wenn man ( frau auch ) zumindest gelegentlich einmal einen Gedanken daran verschwenden würde, was die Folge davon wäre, täte man dieses oder jenes, und was wiederum DAVON die Folge sein KÖNNTE, wäre schon viel gewonnen.

      „Konservativ“ heißt nicht, die Asche zu bewahren, sondern das Feuer weiterzugeben.

      Aber mit Sinn und Verstand.

      Gutes bewahren und weiterentwickeln, gleichzeitig Neues entdecken.

      Aber nachdem ich kürzlich aus dem Mund einer ( demnächst ) führenden CDU-ler*/-/:/_/•/In gehört habe „die CDU ist keine konservative Partei“, bin ich bzgl. des „das Gute bewahren“ komplett desillusioniert.

      • Achim Koester Antworten

        „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“
        (Helmut Schmidt)

  6. Achim Koester Antworten

    Die sture Abkehr von der Kernenergie, mit Ausnahme der evtl. in 50 Jahren serienreifen Kernfusion, zeigt deutlich, dass nicht nur Physiker*.;*innen Ideologie über Mathematik/Physik stellen, sondern diese auch noch zum Staatsziel erklären. Leicht abgewandeltes Zitat: Erneuerbar immer, Kernkraft nimmer.
    Hat ja bestens funktioniert. Und wenn die CDU alles streicht, was „mit der SPD nicht machbar“ ist, gebe ich Merz weniger als 2 Jahre, dann hat seinen persönlichen Blackout.

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