China und Indien zunehmend genervt von Putins Feldzug

Der Krieg Putins gegen das Nachbarland Ukraine war von Anfang an eine schlechte Idee. Die völlige Fehleinschätzung der Kampfkraft der ukrainischen Streitkräfte – jahrelang ausgebildet und vorbereitet auf den Ernstfall von amerikanischen und britischen Beratern – und dem Willen der Ukrainer, ihr Land, ihr Leben und die nationale Souveränität zu verteidigen, ließ bereits nach wenigen Wochen ahnen, dass dieser Krieg für Russland zu einem Desaster werden könnte.

In den vergangenen zwei Wochen hat die Ukraine Tausende Quadratkilometer der zwischenzeitlich von Russland besetzten Gebiete im Osten des Landes befreit.

Die EU bereitet gerade nach der russischen Teilmobilisierung ein fünftes umfassendes Paket weiterer harter  Sanktionen vor.

Wenn das Ölembargo der EU im kommenden Jahr vollständig in Kraft tritt, werden China und Indien die einzigen Notanker für Russlands massiv angeschlagene Wirtschaft sein. Für den Westen wird Russland nämlich auf viele Jahre als Handelspartner komplett ausfallen.

Und genau da eröffnet sich gerade eine weitere Front für Putin.

Insbesondere aus China kommen immer kritischere Töne über Russlands Feldzug. Peking ist erkennbar genervt über die Beratungsresistenz in Moskau, wie man jüngst beim Treffen der Staatschefs der sogenannten „Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit“ – eine Art gegen-G7 – in Usbekistan beobachten konnte. Nun forderte gestern ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums einen schnellen Waffenstillstand in der Ukraine und eine Lösung, die den „legitimen Sicherheitsbedenken aller Parteien“ Rechnung trägt. Und genau das will Putin gerade nicht. Er will Landnahme, „russische Erde einsammeln“.

Auch der indische Ministerpräsident hat Putin inzwischen öffentlich wissen lassen, dass er den Krieg gegen die Ukraine für einen Fehler hält.

Die Hoffnung der Unterstützer Putins, man werde mit China und Indien schon adäquat die Sanktionen des Westens auffangen, dürfte sich als Luftblase erweisen. Derweil kann die Ukraine auf die starke und feste Unterstützung Amerikas und Europas weiter bauen.

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Dieser Artikel wurde 20 mal kommentiert

  1. Martin Ludwig Antworten

    Ich teile die Auffassung, komme jedoch zu dem Schluss, dass es nichts gefährlicheres geben kann als einen in die Enge getriebenen Bären, der seine schärfsten Waffen bisher nicht eingesetzt hat.
    Wenn der Westen (und offensichtlich auch der Osten) Putin keinen gesichtswahrenden Ausweg bietet, halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass der Krieg die nächste Stufe der Eskalation erreicht. Diese kann entweder darin bestehen, dass weitere Länder mit in den Krieg gezogen werden oder im Abwurf eines nuklearen Sprengkörpers…. oder beides. Je näher Putin mit dem Rücken zur Wand kommt, desto gefährlicher wird sein Verhalten für den Rest der Welt. Wer nun aus falschem Stolz heraus agiert wird dadurch das Wohlergehen der gesamten Welt gefährden und eine unbeschreibliche Welle der Vernichtung riskieren. Bärbock, Melnyk und Hofreiter sind hier mit ihrer Rhetorik auf einem ganz schmalen und gefährlichen Grat unterwegs. Wenn nicht bald besonnene Dipolomaten die Verhandlungen führen fürchte ich, dass Russland nicht das einzige Land der Erde bleibt, dass Mobil macht.

    • H.K. Antworten

      „Der blufft nur“.

      Ein mehr als risikobehafteter Ausspruch.

      Ich kenne „infranken.de“ nicht.

      Aber ein Artikel dort ( leider hinter einer dusseligen Werbeblockseite zu lesen ) gibt einem schon zu denken:

      „Atombombe auf Berlin: Das wären die Folgen eines Atomkriegs in Deutschland“.

    • Gerd Rau Antworten

      Welche besonnen Diplomaten sollen denn welche Verhandlungen führen?
      Das Wohlergehen der Welt gefährdet Putin und nicht die, die nicht vor ihm einknicken. Einem Kriegstreiber sollte man keinen Ausweg bieten, denn dann kommt der nächste Krieg.
      Ich finde, gerade von Melnyk zu verlangen er soll seine Rhetorik mässigen ist unverschämt. Der liebt sein Land ganz offensichtlich und dann soll er ruhig sein wenn es zerstört wird?

      • Martin Ludwig Antworten

        Melnyk liebt sein Land, das ist unstrittig. Er liebt übrigens auch sein Idol Stepan Bandera. Banderas Nationalisten hatten einst den Einmarsch der Wehrmacht in Lwiw begrüßt, kurz davor die Vernichtung von Juden gefordert und sich an Massakern an der polnischen und jüdischen Bevölkerung beteiligt. Ein lupenreiner Diplomat, dieser Herr Melnyk.
        Auch seine Aussagen über unseren Bundespräsidenten und Bundeskanzler zeugen davon, wie nahe er und die Ukraine uns sind und wie verbunden wir uns fühlen.

        Sie haben allerdings mit einer Aussage den Nagel auf den Kopf getroffen: Wenn jemand mein Land ganz offensichtlich zerstören möchte, dann habe ich das Recht meinen Mund aufzumachen.
        Nachdem für mich Melnyk, Bärbock, Habeck, Hofreiter, Kühnert, Lang & Co. versuchen dieses Land zu zerstören, welches ich im übrigen liebe, fühle auch ich mich im Recht wenn ich hier schreibe was ich denke! Interessant ist dabei, dass mich alle genannten als Na*i bezeichnen wenn ich meine Vaterlandsliebe äußere. Herr Melnyk hingegen ist ein Patriot.

        • Gerd Rau Antworten

          Ich denke die Remmtsmaausstellung sagt Ihnen etwas. Ich habe Sie mir in Chemnitz angesehen. Dabei fielen mir Briefe auf in denen deutsche Offiziere nach Berlin geschrieben haben und sich beschwerten warum Sie die Gefangenen so schlecht behandeln sollten, Sie würden doch mit offenen Armen empfangen. Anders formuliert, auch damals wurden die Russen in der Ukraine als Besatzer empfunden.
          Ihre Reihe mit denen die Deutschland zerstören wollen, finde ich korrekt, nur Melnyk gehört da nicht hin, der versucht einfach nur alles für die Ukraine herauszuholen, was er kriegen kann.

          • S v B

            „, der versucht(e!) einfach nur alles für die Ukraine herauszuholen, was er kriegen kann (konnte!).“

            Tut mir leid, aber es wäre dennoch ratsam gewesen, Melnyk irgendein (anderes) Amt, vorzugsweise auf dem Staatsgebiet der Ukraine, angedeihen zu lassen als ausgerechnet das eines Diplomaten (in Deutschland). In dieser Rolle hat er jedenfalls auf der ganzen Linie enttäuscht, ja sogar kläglich versagt. Von einem Diplomaten kann, nein, muss erwartet werden, dass sich dieser unter allen(!) nur möglichen(!) Umständen am Riemen reißt und in jeder(!) Situation Contenance bewahrt und der Höflichkeit im Umgang verpflichtet bleibt. Trotz etlicher geradezu unverschämter Schimpftiraden und Beleidigungen gegen das unvergleichlich großzügige Deutschland und seine Repräsentanten wird Melnyk den westlichen Lifestyle sowie das rege Gesellschaftsleben in Berlin und die damit zusammenhängenden Annehmlichkeiten vermutlich sehr genossen haben. Darum darf man annehmen, dass er all dies schon bald schmerzlich vermissen wird. Selber schuld.

      • H.K. Antworten

        Die Besonnenheit ist offensichtlich schon zu Grabe getragen worden – genau wie die Wahrheit.

        Wenn Rußland die Ukraine „von der Landkarte tilgen“ will, der ukrainische Präsident davon redet „SO zwingen wir Putin in die Knie“, so ist es mit der Besonnenheit eher nicht weit her.

        Daß der ukrainische Botschafter sein Land liebt ( während z.B. der deutsche Vizekanzler mit „Deutschland“ nichts anfangen kann und „Vaterlandsliebe“ offenbar „zum K…..“ findet ), mag verständlicherweise zutreffen, insbesondere im Angesicht eines brutalen Angriffskrieges.
        Aber seine Wortwahl und der Ton, der bekanntlich „die Musik macht“, lassen eher auf eine wenig diplomatische Grundausbildung schließen.
        Vielleicht sollte er z.B. bei Rüdiger von Fritsch ein paar Nachhilfestunden nehmen.
        In anderen Ländern wäre ein Botschafter mit einem solchen Auftreten und Tonfall längst offiziell „einbestellt“ worden – mindestens.

        Würde der ungarische Botschafter sich Derartiges erlauben, wäre er bereits zur Persona non grata erklärt worden.

        Ich sagte es schon einmal: Wenn die Ukraine EU-Mitglied wird, geht es mit Forderungen und Ansprüchen erst richtig los.

        Aber all das rechtfertigt m.E. mit nichts, aber auch gar nichts, den Krieg in der Ukraine – der sich im dümmsten Fall zu einem Flächenbrand entwickeln könnte.

        Ach, was fehlt mir doch ein leicht korpulenter Brillenträger mit gelbem Pullover …

    • S v B Antworten

      Aber nicht doch, lieber Martin Ludwig – hat nicht die NY Times gerade erst Frau Baerbock zum „aufstrebenden Star“ deklariert? Sowas macht ein solch renommiertes Blatt ganz gewiss nicht mit jedermann, sorry, jederfrau. Die Amerikaner finden Baerbock jedenfalls prima, wie’s scheint. Auf unsere Meinung kommt’s da nicht weiter an. Alles klar? Ach, wenn alles doch nicht gar so durchsichtig wäre…

      • S v B Antworten

        Korrektur: es war wohl nicht die NY Times, sondern das Time Magazine; ist ja auch ein Schwergewicht in der Meinungslandschaft.

    • renz Antworten

      Das stimmt – das 3. Reich ist da ein gutes Beispiel. Aber ich denke, dass das russische Volk und vor allem die k. Partei Putin nicht bis zum Ende unterstützen werden. Das russische Volk steht nicht wie eine Wand hinter Putin. Das ist der Unterschied. Ab 1944 hatte das dt. Volk keine Alternative mehr. Es befand sich im totalen Krieg. Es ging um die Existenz des Reiches. Davon ist Russland noch weit entfernt. Da fehlen noch etliche Eskalationsstufen. Also durchaus noch Zeit zum Protest auf der Straße und vor allem zur Entstehung einer internen Opposition. Jeden Tag fliehen Männer im 5stelligen Bereich. Das ist ein echter wirtschaftlicher Exodus. Deutsche hatten es damals wesentlich schwieriger mit den Füßen abzustimmen. Deshalb bin ich überzeugt, dass Russland Putin ablegt und eine Regierung etablieren wird, die für das Ausland akzeptabel ist. Selbst der Einsatz einer taktischen A-Bombe ist sinnlos. Denn das würde China, Indien und die meisten anderen neutralen Staaten antirussische Positionen einnehmen lassen.

  2. Alexander Droste Antworten

    „Der Krieg Putins gegen das Nachbarland Ukraine war von Anfang an eine schlechte Idee.“ Dem stimme ich ausnahmsweise uneingeschränkt zu. Eine schlechte Idee war es auch, die Russen mit der Vereinnahmung der Ukraine herauszufordern. Putin hätte es ja gleich auf die Art des Westens machen können, indem er z.B. den Gashahn einfach zudrehen lässt. Im Februar wäre das sicherlich wirksam gewesen. Dann hätte er eine Verhandlungsbasis gehabt.

    Weiß hierzulande eigentlich irgendwer, dass seine „Sonderoperation“ einem Angriff auf den Donbas zuvor kam?

    „Die völlige Fehleinschätzung der Kampfkraft der ukrainischen Streitkräfte – jahrelang ausgebildet und vorbereitet auf den Ernstfall von amerikanischen und britischen Beratern – und dem Willen der Ukrainer, ihr Land, ihr Leben und die nationale Souveränität zu verteidigen, ließ bereits nach wenigen Wochen ahnen, dass dieser Krieg für Russland zu einem Desaster werden könnte.“ In den Details der Komplexität steckt wiederum der Teufel. Ganz so einfach ist es nämlich nicht.

    Allerdings stehen China und Indien nicht mehr so bereitwillig hinter Putins Agenda, weil es sich zu lange hinzieht und die wirtschaftlichen Folgen ihnen wohl auch nicht recht sind. Das Hemd ist halt näher als der Rock.
    Putin bekommt auch aus dem Kreml und der Duma allmählich mehr Gegenwind und die Rekruten versuchen rechtzeitig das Land zu verlassen. Diese Situation ist für uns ein Problem. Denn wir sind erstens nun aktive Kriegspartei und zweitens wird Putin nicht kapitulieren. Das bedeutet konkret zunehmende Eskalation mit unschönem Ausgang.

    „Er will Landnahme, „russische Erde einsammeln“.“ was ich für eine Unterstellung halte. Es geht darum die NATO fern zu halten, strategische Orte zu sichern und, so Moskau offiziell, die russische Bevölkerung in der Ukraine vor den Angriffen bestimmter Ukrainer zu schützen. Nichts davon wurde jemals im Wertewesten überhaupt nachgeprüft oder gar eingeräumt. Ethnische Säuberung kann ja auch nicht im Sinne unseres moralisch so ungeheuer aufpolierten Heiligenscheins sein.

  3. S v B Antworten

    Wenn ich ehrlich bin, mache ich mir zur Zeit weitaus mehr Gedanken um unser Land und seine Bewohner als um die Bewertung der Vorgänge seitens China oder Indien. Die Sanktionen beginnen allmählich, gewaltig gegen uns zurück zu schlagen. Und dies zu allem Überfluss noch angesichts einer hohen Inflation, die ohnehin schon länger auf uns lauerte. Die ökonomischen – und durchaus auch anderen, z. B. psycho-sozialen – Schäden, welche sich durch die Maßnahmen in der Corona-Zeit ergeben haben, dürften vermutlich ein Klacks sein gegen diejenigen, welche durch die strenge und anhaltende Sanktionspolitik des Westens schlussendlich angerichtet haben werden. Darauf wette ich. Die Volkswissenschaft wird dereinst sicher imstande sein, entsprechende Vergleichszahlen zu präsentieren. Es ist an der Zeit, dass wir unsere größte Besorgnis endlich einmal auf Wohl und Wehe unseres Landes und seiner Menschen richten. Was das angeht, dürften wir dem Rest der Welt ohnehin ziemlich gleichgültig sein.

  4. MartinP Antworten

    Mit Verlaub Herr Kelle, ich teile Ihre (in dem Artikel) geäußerte Meinung nicht!

    Konsumieren Sie vllt. zu viel Mainstream-Medien?

  5. Alexander Droste Antworten

    Vielleicht kann ja Peter Weber, der uns allen wohl bekannt ist, bei der objektiveren Meinung helfen. Er zitiert ausführlich den amerikanischen Plitologen Mersheimer, der die Sachlage fundiert erklärt. Den ehemaligen Senator Richard Black habe ich an anderer Stelle schon genannt. Diese herausragenden Personen geben den Russen Recht.
    Für die Erklärung von Peter Weber gehe man über grün (mein Name anklicken).
    Das Kriegsgeheule und die Waffenlieferungen müssen unverzüglich enden, denn es geht auch um uns!

    • S v B Antworten

      Senator Richard Black ist mir (noch) unbekannt. Dass jedoch der bekannte US-amerikanische Politik-Professor Mearsheimer „den Russen Recht geben“ würde ich so nicht uneingeschränkt sehen. Vielmehr bemüht sich zumindest dieser darum, die Vorgänge und Hintergründe aus verschiedenen Blickwinkeln, auch aus ihrer Historie heraus, zu betrachten und zu bewerten. Mearsheimers Argumente sind schlüssig, nachvollziehbar und deshalb – für mich ebenso wie wohl auch für Sie – glaubwürdig. Sie folgen einer gewissen Logik und machen auch deshalb Sinn. Wie Sie schon an anderer Stelle kommentiert haben, lieber Herr Droste, war schlichtes Schwarz-Weiß-Denken noch nie zu etwas gut, hat noch nie einer Sache genützt. Das wird in besagtem Falle also aller Voraussicht nach auch nicht anders sein. – Dabei kommt mir ganz spontan in den Sinn, dass mir die strikte Einteilung in „hier die Guten, dort die Bösen“ irgendwie aus meiner Kindheit in Erinnerung geblieben ist. Deshalb wäre es für mich denkbar, dass diese doch arg grobe, ja rigide Unterscheidung in Gut und Böse daher rühren mag, dass Kindern u. a. die Gabe zur Differenzierung – insbesondere zu einer feineren – noch nicht gegeben sein könnte. Dass sich allerdings nicht wenige dieses schwarz-weiße Denkmuster bis ins Erwachsenenalter hinein erhalten oder aber wieder zueigen gemacht haben könnten, finde ich bestenfalls schade, wenn nicht bedenklich oder nachgerade gefährlich.

  6. gerd Antworten

    „Alle ukrainischen und baltischen Staaten haben sich 20 Jahre lang gegen den Bau von Nordstream ausgesprochen. Jetzt liegen Schrott im Wert von 20 Milliarden Dollar auf dem Meeresgrund, ein weiterer Preis für Russland durch seine kriminelle Entscheidung, in die Ukraine einzumarschieren. Thank you, USA“

    Der ehemalige polnische Verteidigungs- und Außenminister, Radosław Tomasz Sikorski.

    Ergo: Der Ami war es mal wieder. Mal eben Gasleitungen zu Schrott sprengen, die u.a. auch von unseren Steuergeldern finanziert wurden. Während sich die baltischen Staaten gegen einen Bau aussprechen, belässt der große Bruder im Westen es nicht beim Reden, sondern bombt sich durch die Geschichte, die sich ein weiteres Mal wiederholt.

    • S v B Antworten

      Guten Sonntag, lieber gerd.
      Radoslaw oder auch Radek Sikorsky, heißt besagter Herr. Ich bitte, meine Schulmeisterlichkeit zu entschuldigen. Auch ich habe Sikorskis Aussage sehr wohl zur Kenntnis genommen; ebenso wie Bidens von Anfang Februar diesen Jahres. Irgendwie scheint Ersterer schon länger ein gespaltenes Verhältnis zu den USA zu haben. Aber – haben dies inzwischen nicht viele?

      Leider fürchte ich, dass die Ursachenforschung irgendwann mal wieder im Sande verlaufen könnte; diesmal im Sande des Ostsee-Bodens. Im übrigen halte ich es – hinsichtlich der Ungeheuerlichkeit des Sabotageaktes – ganz und gar nicht für ausgeschlossen, dass „dem Westen“ der Beweis einer Urheberschaft dann – und nur dann – opportun erschiene, wenn der Culprit in Moskau säße. Frau von der Leyen und Gefolgschaft wäre es schlichtweg nicht zuzumuten, die von ihr umgehend angekündigten, harten Strafmaßnahmen (wohl hauptsächlich wieder wirtschaftspolitischer Art) gegen irgendjemand anderen als Russland in die Wege zu leiten. Alleine schon deshalb DARF es, um Himmels willen, doch niemand anderes gewesen sein, oder? Ich denke, Moskau liegt mit seiner Forderung, Teil des Investigations-Teams vor Ort zu sein, sicher nicht falsch. Es darf und sollte, ebenso wie alle anderen Staaten, die eines solchen Sabotage-Aktes fähig wären, auf einer Beteiligung an der Ursachenforschung bestehen. Schließlich sollte, nein muss, doch gerade auch der wartebasierte Westen größtes Interesse an einer fairen, unzweideutigen Aufklärung haben.

  7. Nordlicht Antworten

    Warum niemand Fotos von den Schäden zeigt undPläne zur Schadensbegrenzung macht, ist schon merkwürdig. Zumindest die Münchner Rück müsste doch interessiert sein, die 7.4 oder mehr Milliarden nicht auszahlen zu müssen, sondern nur die Reparaturkosten.

    Wer die Detonationen ausgelöst hat, wird wohl unklar bleiben, aber er trifft in jedem Fall auf etliche sich klammheimlich Freuende.

    Da wird sehr sehr schnell von einer deutschen Behörde behauptet, dass die Pipelines nicht zu reparieren seien – Korrosion und so. Das ist natürlich Unsinn, denn a. hat die Ostsee unter 1% Salz, b, sind die Rohre innen durch Ansprühen beschichtet (- das kann man in den Filmen zur Produktion gut sehen). Korrosion kann man stoppen und die Leitung in den betroffenen Bereichen zur Not mit PVC auskleiden.

    Es gäbe eine Reihe weiterer Punkte. Wenn es die Russen wären, hätten sie die neue polnische Pipeline aus Norwegen in einem Aufwasch anditschen können, denn Polen ist ein deutlich ärgerer Feind als Deutschland. (Polen wird ja im Moment von den USA als nach Osten verlegte Ramstein-Erweiterung benutzt, das würde ein Gasmangel schon sehr behindern.)

    Oder war das ein Versicherungsbetrug von Gazprom? Besser als jahrelang nicht nutzbare Rohre etwas Bargeld? Aber, ach: Sie hätten das Geld ja ohnehin nicht ausgezahlt bekommen, das hätte die USA in ihren Pro-Ukraine-Topf gesteckt.
    Vielleicht kommt das ja noch, und die Aktion erweist sich als Geldbeschaffung für US-Waffen für den Kampf gegen die Achse der Bösen.

  8. H.K. Antworten

    „ Zug von Atom-Spezialeinheit in Richtung Ukraine unterwegs

    19.46 Uhr: Videoaufnahmen eines langen Güterzuges mit militärischer Spezialausrüstung lassen die Sorgen vor einem atomaren Angriffs Russlands größer werden. Wie die „Daily Mail“ und die „Times“ berichten, ist der Zug in Richtung Ukraine unterwegs. Laut „Times“ hat Präsident Putin den Einsatz befohlen. Der Zug steht den Berichten zufolge in Verbindung mit einer Abteilung des russischen Verteidigungsministeriums, die über Atomwaffen verfügt. Demnach gehören die Ausrüstung und die Fahrzeuge auf dem Zug zum 12. Hauptdirektorat des russischen Verteidigungsministeriums.

    Diese Spezialabteilung ist für die Lagerung, Wartung und Bereitstellung von Waffen für die Strategischen Raketentruppen zuständig; sie ist eine Militärabteilung, die Atomraketen kontrolliert und ein Schlüsselelement von Putins Atomprogramm darstellt.“

    Wenn zutrifft, was focus online da soeben berichtet, dürfte mancher ene schlaflose Nacht vor sich haben …

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