Der Kampf um die neue Weltordnung ist im vollen Gange
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat zumindest in weiten Teilen des satten und trägen Westens für ein lange überfälliges Aufwachen gesorgt. Und das nicht nur in Bezug auf die Ukraine und die eigene Verteidigungsfähigkeit. Kluge Analysten warnen seit Jahren vor dem sich rasant ausbreitendem Einfluss Chinas auf dem afrikanischen Kontinent.
Die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung (FNF) hat zusammen mit Partnern 1600 Entscheidungsträger in Afrika befragt. Die Ergebnisse dieser vom kenianischen Think Tank IREN (Inter Region Economic Network) vorgestellten Studie „The Clash of Systems – African Perception of the European Union and China Engagement“ nennt darin vier Gründe für den chinesischen Erfolg auf dem Kontinent: China ist schneller bei Entscheidungen und in der Realisierung von Projekten, es mischt sich wenig ein in die inneren Angelegenheiten der afrikanischen Partnerländer, und es hat weniger Skrupel in Bezug auf Korruption.
Aber es gibt auch Hoffnung für die Europäer
Die Qualität europäischer Produkte und Leistungen wird höher bewertet als die der chinesischen. Auch bei Transparenz, Schaffung von Arbeitsplätzen für Afrikaner und Arbeitsbedingungen liegt die EU vorn.
Dennoch gewinnt China mehr und mehr an Boden
Den Grund dafür erläutert James Shikwati, Gründer und CEO von IREN so: „China setzt auf große, materielle Projekte, während sich Europa in Afrika auf kleinteilige und oft abstraktere Vorhaben konzentriert.“
China ist vorn bei der Realisierung großer Bauvorhaben. Die chinesischen Staatsunternehmen haben die Infrastruktur Afrikas komplett verändert – mit neuen Schienen, Straßen, Brücken, Häfen, Staudämmen und Wolkenkratzern. Die Aussage „China unterstützt die Entwicklung der Infrastruktur in Afrika“ wird von 85,5 Prozent der Teilnehmer der Umfrage bestätigt.
Inzwischen hat auch Russland Afrika entdeckt
In mindestens zwei Ländern wurden zuletzt demokratisch gewählte pro-westliche Staatschefs gestürzt. Ende Juli vergangenen Jahres putschte das Militär im Sahel-Staat Niger. Unmittelbar nach der Machtübernahme der Junta sandte die Emissäre ins benachbarte Mali, um sich dort mit Vertretern der russischen Wagner-Söldnerorganisation zu treffen. Amerikanische und europäische Soldaten mussten die Länder verlassen, nun sind Hunderte Wagner-„Berater“ dort.
In bis zu zwölf Ländern Afrikas ist die Gruppe Wagner inzwischen aktiv. Oft mit militärischen Ausbildern. Größere Kontingente mit mehreren Hundert Soldaten sind vor allem in der Zentralafrikanischen Republik, Mosambik, Mali und Libyen – und künftig wohl auch in Niger.
Und in der Zentralafrikanischen Republik haben die Wagner-Leute unter Billigung seines Präsidenten Faustin-Archange Touadéra den gescheiterten Staat inzwischen völlig unter Kontrolle bekommen. Wagner-Firmen kontrollieren die größte Goldmine des Landes, roden den Regenwald und brauen Bier, nachdem sie zuvor eine französische Brauerei niedergebrannt haben.
Und der Westen schläft weiter
Obwohl die Entwicklung in Afrika seit Jahren bekannt und die weitere Entwicklung absehbar war. Hinzu kommt das strategische Bündnis Chinas, Russlands und Irans mit dem erklärten Ziel, der Vormacht der USA und des Westens ein Ende zu bereiten.
Natürlich ist China auf der anderen Seite der große Gegenspieler. Russland hat nichts zu bieten außer Bodenschätzen und der Bereitschaft, rücksichtslos Gewalt einzusetzen, um die eigenen Ziele zu verwirklichen. China ist der wahre Herausforderer, der mitmischt beim Brics-Staatenbund, in Afrika und jetzt auch in Südamerika. In Mexiko und Brasilien sind chinesische Autos überall auf den Straßen. Jedes dritte Auto in Mexiko wird von chinesischen Herstellern produziert. Und 20 chinesische Hersteller bauen direkt dort ihre Autos: Foton, JAC Motors und Shacman.
In São Paulo hat GWM (Great Wall Motors) ein früheres Mercedes-Werk übernommen. Statt der C-Klasse werden nun chinesische Hybridautos hergestellt, 20.000 pro Jahr. Im Nordosten des Landes hat Chinas größter E-Autobauer BYD (Build your Dreams) die verlassene Ford-Fabrik gekauft und will ab kommendem Jahr jährlich 150.000 E-Autos bauen.
Die Liste ließe sich viel, viel weiter führen
China prescht vor, ist beweglich, aktiv und innovativ. Flankiert von Schurkenstaaten wie Russland und dem Iran verfolgen sie einen beunruhigenden Plan, nicht nur für Amerika und seine Verbündeten, sondern – man sieht es in der Ukraine – sogar für die ganze Welt. Wenn das Völkerrecht, wenn Menschenrechte bedeutungslos werden, wenn nur noch die Macht des ruchlosen Starken zählt, während in Deutschland eine Außenministerin von den Grünen durch die Welt fliegt und von feministischer Außenpolitik schwafelt, das haben wir allen Grund, uns Sorgen zu machen.
Da wird es doch allerhöchste Zeit, dass unsere glorreiche Außenfeministerin nach China fliegt und diesem modernen Kolonialismus ein Ende bereitet, vorausgesetzt das Treffen wird von China nicht abgesagt.
Der glorreiche Westen hat Afrika selten oder nie verstanden. Und so kommt nun eben alles anders als erträumt. Dass es sich dabei – zumindest in Teilen – auch um eine Kolonisierung 2.0 handelt, ist der tragische Aspekt des Ganzen. Vor allem die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt des Kontinents dürfte unter bisweilen rücksichtslosen Entwicklungen leiden, wenn letztlich nicht gar dem Untergang geweiht sein. Ein herber Verlust unwiederbringlicher Schätze, auch für die Menschen. Auf der anderen Seite geschieht dem Westen recht, wenn ihm die Afrikaner ihre Rechnung für seine bis in jüngste Zeit anhaltende Schulmeisterei präsentieren. Dass der Westen sich nun „plötzlich“ ausgebootet fühlt (wobei das Gefühl sich längst schon sukzessive der Realität angenähert haben dürfte) geschieht ihm insofern nicht einmal unrecht. – Aber auch ich mache mir natürlich Sorgen, große sogar,, um „mein geliebtes Afrika“. Gott schütze diesen Wunder-vollen Kontinent.
Die Afrikanischen Länder freuen sich darauf die Schurkenstaaten GB und USA gegen die Schurkenstaaten RUS und CH zu tauschen.
Die EU? Abgeschrieben! Den Kolonialismus endlich abschütteln und in die Arme eines Neuen rennen.
Der Einsatz der westlichen Welt für Afrika war nie absichtslos. Es ging auch hier um Bodenschätze, Märkte, Macht und Einfluß.
Ein wichtiger Faktor in den vielen kriegerischen Auseinandersetzungen der afrikanischen Staaten ist die Islamisierung, die mit härtesten Waffen ausgetragen wird. In vielen Ländern stehen christliche Kirchen unter Druck.
Statt gefährliche Impfstoffe unter die Bevölkerung zu bringen und Geburtenregelung zu predigen wie die Kirchen, sollten die UN-Behörden die Afrikaner zu einem friedlichen Zusammenleben durch Hilfe zur Selbsthilfe ermächtigen.
Wenn China es schaffen sollte, in Afrika die 1-Kind-Politik durchzusetzen , ist dem Weltklima, und nicht nur dem, weit mehr gedient als durch tausende Aktivisten in Europa.
Sorry, lieber Achim Koester, aber jede 1-Kind-Politik (u. a. auch in Afrika, wenn sie denn in naher Zukunft greifen sollte), würde sich unter den zur Zeit (noch) weit verbreiteten, gegebenen Umständen als besonders desaströs erweisen. . Schon wir hier haben mit der „knappen 1,5“-Kind-Politik doch massive Probleme. Wenn alle Frauen Afrikas sich für jeweils nur je ein Kind entschieden, würden sie mit ihrem Leben Roulette spielen. Abermillionen Menschen würden in bitterste Not fallen, viele davon zwangsläufig verhungern. Und noch vieles andere mehr. Nicht nur einmal habe ich Afrikanerinnen nahe gelegt, es doch bei einem Kind zu belassen. Deren verständnislose Blicke hätten Sie sehen sollen! Kinder werden dort – im Grunde genau wie bei uns und sonst wo in der Welt – dort meist jedoch auf direkterem Wege – als soziale Absicherung, insbesondere fürs Alter, benötigt. Hierzulande leiten wir diesen Spar- und Verteilungs-Prozess unter Einhaltung des „Generationenvertrages“ über entsprechende „Kassen“ oder Versicherungen um, die so gut wie alle sogar gesetzlich verankert sind (Rente, Gesundheit, etc). Dass die entsprechenden Versicherer jüngst immer klammer werden, ist Ihnen ebenso bekannt wie mir. Der einzahlende Nachwuchs geht ihnen aus, die Zahlungsempfänger hingegen nicht. – Aus Ihrem sicher gut gemeinten Vorschlag wird einmal mehr deutlich, wie kurzsichtig und schlicht unwissend die meisten Westler sind, gerade wenn es um Afrika, seine Gesellschaften und Lebensverhältnisse geht. Bisweilen hatte ich gar schon den Eindruck, dass diese Unwissenheit bis in höchste Regierungsstellen (Außenamt, Entwicklungshilfe, Verteidigung usw.) hineinreichen könnte. Und wenn ich ehrlich bin, hat mich von diesem Eindruck bis heute noch keiner befreien können. Afrika ist Afrika, was wir Europäer am besten vielleicht mit mehr Zurückhaltung und Demut zur Kenntnis nehmen sollten – „irgendwie vergleichbar unvergleichlich“, könnte man es vielleicht nennen. Gut so.
Liebe S v B,
Zum Ersten war mein Kommentar ironisch gemeint, zum Zweiten bin ich nicht der Ansicht, dass eine explodierende Bevölkerung (in manchen Ländern durchschnittlich 6 Kinder pro Frau) zu mehr Wohlstand beiträgt, denn allein die Ernährung kann ohne permanente Hilfe von außen so nicht gesichert werden.
Es gab einmal eine Kampagne der UN, zwar in Indien, aber das ist durchaus vergleichbar, die auf zwei Bildern je eine Familie zeigte, eine mit 8 Kindern, vor einer armseligen Hütte und die andere mit 2 Kindern die einen bescheidenen Wohlstand repräsentierte.
Was war die Reaktion? – „Die armen Leute, nur 2 Kinder“.
Drittens: halten Sie es wirklich für erstrebenswert, wenn Afrika sich um jährlich ca. 1 Milliarde Menschen vermehrt? Das ist weder für die Natur noch für diese Menschen von Vorteil.
Na, jetzt übertreiben Sie mal nicht, lieber Achim Koester. Was lässt Sie annehmen, dass die afrikanische Bevölkerung sich um jährlich 1 Milliarde vermehren wird. Es müsste doch auch Ihnen klar sein, dass diese Annahme gewaltig überzogen, ja nachgerade surreal ist. Nach heutiger Schätzung könnten es bis 2025 etwa 2,4 Milliarden Bewohner werden; beim gegenwärtigen Stand von ca. 1,4 Milliarden. Nach Ihrer tollkühnen Annahme wären es bis 2050 sage und schreibe an die 27 Milliarden! Um diese Zahl auch nur annähernd zu erreichen, müssten sich auch sämtliche übrigen Erdbewohner nach Afrika aufmachen. Herr Koester! Ich erinnere mich übrigens noch sehr gut daran, dass man in Afrika erfreut und ziemlich stolz war, als in den Medien verkündet wurde, dass der Kontinent seinen – fiktiven – einmilliardsten Bewohner begrüßen konnte.
Natürlich findet dieser Kampf statt. China ist dabei der große Herausforderer. Und die Gretchenfrage ist: Wer wird in Zukunft die Nummer 1 sein, die USA oder China?
Auch andere Staaten wie die Türkei, Indien, Brasilien, … drängen nach oben, wollen einen Platz an der Sonne.
Ich glaube nicht, dass die USA jemals wieder die Welt kontrollieren können. Es wird auf Deals hinauslaufen. China bekommt Taiwan. Russland bekommt die östlichen Teile der Ukraine. So lief die Politik innerhalb Europas zwischen den Großmächten jahrhundertelang ab. So läuft Realpolitik ab.
Europa ist für die Moralpredigten zuständig.
Seh‘ ich im Grunde genauso. Die Frage, ob dies alles den USA, ja dem gesamten Westen ebenfalls zupass kommen könnte, dürfte dabei als sekundär zu betrachten sein. Panta rhei – alles fließt. Will heißen, dass nichts je Anspruch auf längeren, gar „ewigen“ Bestand gehabt hätte. Kluge Leute, die Alten Griechen…
Es gilt immer noch, was Thukydides über den Peloponnesischen Krieg schrieb: Eine neue aufstrebende Macht (Athen) bedrohte die bisherige Macht (Sparta). Deshalb kam es zum Krieg. Wobei die aufstrebende Macht hier verlor. Aber später auch die alte. Ähnlich könnte man die Kriege zwischen dem Deutschen Reich und GB deuten. Erst verlor Deutschland. Später dann auch GB.
„Wenn das Völkerrecht, wenn Menschenrechte bedeutungslos werden „:
Völkerrecht ist immer genau das, was DIE dominante Macht dazu erklärt. War bei den Römern so. Auch beim Chinesischen Reich. Den islamischen Kalifen. Den Mongolen Dschingis Khans. Dem Osmanischen Reich. Dem britischen Empire. Der Sowjetunion. Und auch bei den USA.
Wobei es zwischen den Mächten Unterschiede geben kann. Aus der Bibel erfahren wir, dass die Juden das Persische Reich netter fanden als das Neubabylonische.
Die weltweite Vormachtstellung wird zwischen den USA und China entschieden. Sehe ich auch so.
Wobei Indien aufgrund seiner Bevölkerungszahl und Entwicklung auch eine nicht unwichtige Rolle spielen wird und schon spielt. Rußland wird m.E. weiter zurückfallen. Kriegswirtschaft und jede Menge Wodka helfen auf Dauer eher weniger.
Die Ein-Kind-Politik hat in China dazu geführt, daß es vielerorts extrem viele junge Männer, aber wohl kaum entsprechend ausreichend junge Frauen gibt.
Es wurde seinerzeit solange abgetrieben, bis endlich ein Sohn geboren wurde.
Inzwischen sieht wohl auch die chinesische Führung in dieser Hinsicht so Manches komplett anders.
Und genügend Argumente haben sie ja – sie müssen nur mit dem ausgestreckten Finger auf Europa zeigen.
Was Afrika betrifft, so fällt mir bei allen möglichen Berichten und Filmen immer wieder auf, wie fröhlich und: ja, glücklich die Kinder dort trotz aller Armut lachen, winken und sich vielfach ihrer ( finanziellen und materiellen ) Situation überhaupt nicht bewußt sind.
Speziell wir Deutschen glauben immer, „die armen Kinder, die arbeiten müssen“ ! In vielen Teilen der Erde sind Kinder, und zwar möglichst viele, DIE Altervorsorge, DIE Arbeitskraft in den Familien. Ohne sie sähe es oftmals düster aus.
Wir meinen immer, anderen, viel größeren und „älteren Ländern“ schlaue, jedoch meist unerbetene Ratschläge erteilen zu müssen und merken gar nicht, wie „beliebt“ wir uns damit in der Welt machen. Hierzulande bekommen wir obendrein nahezu nichts wirklich ( mehr ) auf die Kette.
Was die Lehren aus damaligen Kriegen angeht, bin ich wenig optimistisch.
Würde Deutschland oder Europa heute angegriffen, würden vermutlich extrem viele „wehrfähige Männer“ ( Frauen sowieso ) Hals über Kopf das Land verlassen.
Wer sollte sie auch wie daran hindern ?
Wie sagte „Mutti“ schon: „Wir können unsere Grenzen nicht schützen.“.
Und wie WOLLEN es ja auch gar nicht. Weder vor denen, die HINEIN wollen noch vor denen, die im Falle eines Angriffs HINAUS wollen.
Und ob die männliche Bevölkerung dieses Landes zur Verteidigung überhaupt willens wäre, wage ich mehr als deutlich zu bezweifeln.
Wir bejubeln zwar die Entschlossenheit und den Kampfeswillen der Ukrainer, sind aber selbst meilenweit davon entfernt.
Und die „Wehrpflicht light“, die der „beliebteste Politiker Deutschlands“ derzeit plant mit Fragebogen incl. medizinischer Fragen – wer da ankreuzt, er „habe Rücken“ oder „Knie“ oder „Kopf“ – der wird wohl,kaum in Uniform herumlaufen.
Selbst die, die WOLLEN würden, WO sollten die denn untergebracht und ausgebildet werden und VON WEM ? Es ist von dem fränkischen Baron seinerzeit ALLES abgeschafft worden. Kasernen wurden abgerissen oder zu Sozialwohnungen umgebaut, Kreiswehrersatzämter aufgelöst und geschlossen, das Personal entlassen.
Und Waffen und Munition ? Wo sollen DIE denn in ausreichender Menge herkommen ?
Ich würde dieses Land gern mit optimistischen Augen sehen …
Der Ivan wird uns bestimmt genauso gut beschützen wie der Sam, nur anders. Daher brauchen wir kein Militär, gell? 😉