Philipp Amthor von der CDU ist ein echter intellektueller wie rhetorischer Farbtupfer in seiner Bundestagsfraktion, ja eigentlich im Hohen Haus insgesamt, das nun wirklich nicht reich an Farbtupfern ist, wenn man die Bekleidung der Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth einmal beiseite lässt.
Am Wochenende hat sich Amthor bei einem Pferdefestival in Mecklenburg-Vorpommern mit zwei Männern fotografieren lassen, die anscheinend Neonazis waren. Einer trug ein T-Shirt, mit dem er sich mit der immer mal wieder inhaftierten Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck solidarisiert. Das Foto von den drei Herren tauchte später auf Instagram auf und wurde von Linksextremisten aus Bochum auf Twitter veröffentlicht. So weit so schlecht, wenn sich die radikalen Idioten von Links und Rechts gegenseitig hochschaukeln. Hatten wir ja schon mal – allerdings ohne Insta und Twitter vor 90 Jahren.
Allein der Gedanke, dass sich Philipp Amthor in irgendeiner Weise bewusst mit Neonazis fotografieren lassen würde, weil die quasi seine Kumpels sind und abends gern mal auf ein Bier und Grillfleisch in seinem Garten vorbeischauen, ist so grotesk, dass man sich fragt, ob die großen Mainstream-Redaktionen noch alle Latten auf dem Zaun haben, darüber groß zu berichten. Eine Zehn-Zeilen-Meldung,…ok, kann man machen. Aber dann ist auch gut. Amthor hat sich inzwischen öffentlich entschuldigt, warum auch immer.
Politiker haben ständig Kontakt mit ihren Wählern, das gehört zum Job. Vergangene Woche war ich beim Jahresempfang der CDU in Thüringen. Gastredner war Friedrich Merz, zweifellos ein Politpromi der Ersten Liga. Am Stehtisch beim anschließenden Empfang unter freiem Himmel kamen alle zwei Minuten Parteifreunde, auch junge Mädchen von der JU, und baten um ein gemeinsames Foto. Merz erfüllte alle diese Wünsche, lächelte geduldig zwischen ihm völlig fremden Menschen. Ob die fröhlichen jungen Mädchen vielleicht nachts Schwarze Messen feiern und Katzen quälen, das kann Merz nun wirklich nicht wissen… Und Amthor auch nicht, wenn da ein Fremder neben ihm steht.
Was anderes ist übrigens, wenn ein Politiker Kanzler werden will und zeitgleich – während neben ihm der Bundespräsident mit ernstem Gesicht über Todesopfer und zerstörte Existenzen spricht – mit anderen Parteufreunden herumjuxt und fröhlich lacht. Auch das kann passieren, das Netz heute ist voll von Menschen, die erzählen, wie sie mal bei einer Beerdigung gelacht haben. Die wollten allerdings alle nicht später Bundeskanzler werden…
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Okay. Aber, Herr Amthors Werdegang entspricht so völlig dem Klischee des modernen Politikers: Von der Schule zum von der Parteistiftung finanzierten Studium und dann zum Bundestagsmandat mit 25 Jahren. Lebenserfahrung? Berufserfahrung? Nix. Wollen wir solche Volksvertreter? Egal mit wem sie sich fotografieren lassen.
Ach, ich vergaß: Zwischen dem Studium und dem Mandat war er noch Lobbyist.
… wer weiß: vielleicht waren die beiden Kerle von links „bestellt“ ? ;.-)
Um einen Flashmob zu inszenieren…
Meine Begeisterung für Herrn Amthor hat einen mächtigen Dämpfer bekommen, als er sich im Bundestag geifernd an der AfD abarbeitete. Für mich ist er weg vom Fenster. Kein Niveau wie auch der übrige Stall.
Sehr geehrte Frau Dr. Königs-
Albrecht dem kann ich nur
voll zustimmen.
Eine niveauvolle, fundierte
und Fehler aufzeigende Antwort
wäre richtig gewesen.
Aber dazu braucht man
Wissen, Lebenserfahrung
und Argumente.
Daran mangelt es bei Ihm sehr.
2005/2006 machte ich den Linken deutlich, dass diese nicht in Mecklenburg-Vorpommern in den selben Supermarkt gehen sollten, wo auch NPD-Mitglieder oder NPD-Wähler einkaufen und an der Kasse anstehen – es kann sein, dass man gefilmt, fotografiert, erkannt wird und dies gegen einen verwendet werden könnte.
Er beherrscht halt die Kohl’sche Meile: vorwärts und rückwärts ins Fettnäpfchen! Kann Annalena auch. Muss ein Generationenproblem sein. Doro Bär, Katha Schulze, Ska Keller, Kevin Künert samt Rest der parlamentarischen Resterampe und der Selbstversorger. Die können verbal sicherlich alle ihren Namen tanzen. Halt mit dem Klammerbeutel gepudert!