Die AfD und der Platz im Bundestagspräsidium

In einem Interview mit dem Nachrichtensender NTV hat der frühere Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) einige nachdenkenswerte Dinge zur AfD gesagt. Zum Beispiel, als er auf das Thema angesprochen wurde, ob die AfD als zweitstärkste Fraktion nicht endlich einen Bundestagsvizepräsidenten bekommen müsste.

Lammert dazu: „Auch die Grünen haben ab 1983 mehr als zehn Jahre warten müssen, bis sie zum ersten Mal im Präsidium des Deutschen Bundestages vertreten waren. Damals gab es noch Zweifel an ihrer parlamentarischen Gesinnung.“

Und die gibt es angesichts von Personalien wie Krah, Helferich & Co. leider auch heute noch.

Oder: „Die AfD hat ihrerseits seit 2017 keinen Bundestagspräsidenten mitgewählt, der von der größten Fraktion nominiert worden war. Dazu hat sie jedes Recht. Sie erwartet aber von den anderen Fraktionen, ihren Vizekandidaten zu wählen. Folgerichtig ist das nicht.“

Nö, ist es nicht.

Und dann der hier noch:

„Mit bemerkenswerter Virtuosität spreizt sich die AfD als Alternative zum System und will gleichzeitig von der Mehrheit anderer Fraktionen als Repräsentant des obersten Verfassungsorgans gewählt werden. Dabei fällt auf, dass der Stimmenanteil der AfD-Kandidaten von Wahl zu Wahl immer geringer geworden ist.“

Ja, das ist wirklich interessant. Gab es früher immer Abgeordnete anderer Fraktionen, die ihre Stimme für AfD-Kandidaten abgegeben haben, so sinkt dieser Anteil deutlich. Woran das wohl liegt?

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Dieser Artikel wurde 19 mal kommentiert

  1. H.K. Antworten

    Ich verstehe die ganze Aufregung nicht.

    „Draußen vor der Tür“.

    Da wird eine Partei – wieder, also: nicht NICHT, sprich: gar nicht, wie die FDP – in den 21. Deutschen Bundestag gewählt, diesmal in DOPPELTER Stärke ( andere Parteien haben nun deutlich weniger Abgeordnete ) und da begehrt die nun größte Oppositionspartei doch tatsächlich nicht nur einen deutlich größeren Fraktionssaal, nämlich den der wie Phoenix in die Asche klar abgewatschten deutschen „Arbeiterpartei“ und dazu tatsächlich noch einen Bundestagsvizepräsidenten !

    Ja, sind denn „die“ größenwahnsinnig geworden ?!

    Wo kämen wir denn hin, wenn die Verteilung der Räume und Büros nach Anzahl der Sitze im Parlament ginge ?!

    Wo kämen wir denn hin, wenn JEDE Fraktion, nur weil sie „nun mal da ist“, tatsächlich eine/n Bundestagsvizepräsident*/-/:/_/•/In bekäme ?!

    „Die da“ sollten froh sein, wenn zukünftig jedem der Ihren von den „demokratischen Parteien“ ein ordentlicher Stuhl im Plenum gewährt wird – nicht wie bei der „Sondersitzung“, wo wohl einige auf Klappstühlchen ( oder Klapp-Hockern ? ) hocke(r)n mußten.

    Sie sollten froh und dankbar sein, wenn sie überhaupt Büros und Räume zugeteilt bekommen ! Und die werden generös sogar im Winter beheizt – auf STAATSKOSTEN !

    Auch, daß ihnen das ehrwürdige Präsidium des Hohen Hauses großzügig gelegentlich das Wort erteilt und sie das Redendenpult benutzen dürfen, sollten sie zu schätzen wissen ! Es wird sogar das Mikrofon eingeschaltet !

    „Draußen vor der Tür“.

    Daß „die da“ tatsächlich ( Klöckners ! ) Fahrbereitschaft nutzen dürfen und die Limousinen Lenkenden sich großzügig bereit erklären, „die da“ überhaupt in IHREN Dienstwagen zu befördern, sollte durch eine gewisse Dankbarkeit gewürdigt werden !

    „Draußen vor der Tür“.

    Ebenfalls mehr als dankbar sollten „die da“ sein, daß die ( quasi steuerfinanzierten ) Öffentlich Rechtlichen großzügig die blauen Balken und die dazugehörigen Abstimmungsergebnisse bei Wahlen und Umfragen überhaupt anzeigen !

    Den einzelnen Modera-tor*/-/:/_/•/Innen sollte nicht nur freigestellt werden, ob sie stilgerecht tschändern, sondern auch, ob sie den Namen von „denen da“ überhaupt auszusprechen bereit sind und das Risiko eingehen, Sprechkarzinome zu entwickeln.

    „Draußen vor der Tür“.

    „Die da“ sollten froh und dankbar, auf den nackten Knien rutschend, froh und dankbar sein, wenn ihr Parteiname nicht auf immer und ewig getilgt und dessen Nennung nicht als Volksverhetzung mit Freiheitsstrafen nicht unter 20 Jahren oder – durch Begnadigung Friedrich des Großen – ersatzweise 25 Jahre Arbeitslager bestraft wird !

    „Draußen vor der Tür“.

    „Die da“ sollten zu schätzen wissen, daß sie nicht von den „Demokraten“ für vogelfrei erklärt werden und jederzeit von Jedem/ Jeder/ Jedem „entsorgt“ werden dürfen.

    „Draußen vor der Tür“. Wolfgang Borchert sei Dank.

    • Tina Hansen Antworten

      Es ist ein gewaltiger Machtkampf im Gange, auch oder gerade mental. Das ist es, was wir alle wahrnehmen.

    • S v B Antworten

      @H.K.

      Wolfgang Borcherts Draußen vor der Tür war, jedenfalls zu meiner Schulzeit, Pflichtlektüre. Schade, wenn dieser kleine, aber feine Band von den deutschen Gymnasien inzwischen ausgemustert worden wäre. Seien Sie bedankt dafür, dass Sie sich die so inspirierende wie lohnende Mühe gemacht haben, Beckmanns niederschmetternde Erfahrungen und Gedanken zumindest symbolhaft in einen hochaktuellen Kontext zu stellen. Jeder, der die Lektüre kennt, weiß sehr genau, was Sie mit Ihren sich wiederholenden Verweisen auf diese zum Ausdruck bringen wollen.

      Von mir gibt’s dafür ein 👍 hoch 10!

  2. Ingeborg Antworten

    Die tatsächliche Bedeutung von Herr Lammert war schon immer reziprok zu seiner Eitelkeit. Danke für die wahrscheinlich ungewollte neuerliche Bestätigung.

  3. gerd Antworten

    „Damals gab es noch Zweifel an ihrer parlamentarischen Gesinnung.
    Und die gibt es angesichts von Personalien wie Krah, Helferich & Co. leider auch heute noch.“

    Unser tägliches AfD Bashing gib uns heute. Kaum zu glauben, dass dieser Satz aus der gleichen Feder stammt wie folgender: „Eine konsequente Politikwende wäre ab Montag möglich. Mit der AfD. Und nur mit der AfD.“ Dazwischen liegt mal gerade eine Woche.
    Was im Artikel geflissentlich übersehen wird ist, dass die CDU Wähler im Februar uns die parlamentarische Gesinnung gewählt hat, die mal eben einen Journalisten für eine Satire 7 Monate in den Knast schickt. Oder für 90 Millionen Euro Steuergelder illegal Afghanen in die BRD einfliegen. Oder nun den Bürgern das Lügen verbieten will. Aber hey, wir befinden uns eh im freien Fall jetzt hilft nur noch ein AfD Verbot und immer feste druff auf Krah, Helferich und Co.

    Norbert Lammert lammentierte noch im Februar 2022 über die Begriffstutzigkeit der katholischen Kirche, was die theologische Überhöhung der Privilegierung von Klerikern angeht. “ Der Reformstau in der Kirche, die hinter ihre Einsichten des Zweiten Vatikanischen Konzils zurückfalle, so Lammert, sei dabei „keine Glaubenskrise, sondern die erschreckende Erosion einer bedeutenden Institution, die sich selbst wichtiger nimmt als ihren Auftrag“. (Quelle: Kath.de)

    Tja Herr Lammert, wie wäre es denn wenn Sie sich selber nicht so wichtig nähmen?

    „Woran das wohl liegt?“

    Warum die AfD in den Umfragen steigt…..?

  4. gerd Antworten

    Jens Spahn fordert einen anderen Umgang mit der AfD. Er will, dass die CDU mit der AfD als Oppositionspartei in den Verfahren und Abläufen so umgeht, wie mit jeder anderen Oppositionspartei auch.
    Kennt Herr Spahn denn Krah, Helferich und Co. nicht?

    Die Roten und Grünen platzen gerade…..und Merz wollte sich doch gar nicht mehr streiten.

    • Achim Koesterk Antworten

      @gerd
      „Merz wollte sich doch gar nicht mehr streiten.“
      Hat er ja auch nicht, er hat doch alle Punkte der SPD kritiklos übernommen.

  5. H.K. Antworten

    „Eine Woche nach dem AfD-Schock

    Union schafft die Umfrage-Wende“

    meldet die „Zeitung mit den vier Buchstaben“ heute an frühen Abend.

    Na bitte, geht doch !

    Und, wie sieht die Wende aus ?

    CDU/ CSU 35 % ! AfD 14 !

    Ach nee …

    UNION 25, AfD 24 ..

    Na, wenn DAS keine deutliche, mutmachende Trendumkehr ist !!

    👍👍👍

  6. Dr. Hildegard Königs-Albrecht Antworten

    Es ist frustrierend, immer wieder dieselben Argumente auszutauschen und immer wieder die Willkür von selbsternannten Demokraten zu erleben, die den öffentlichen Diskurs mit immer mehr Einschränkungen und Drohungen zum Erliegen bringen wollen.

    Mir reicht’s. Ich habe keine Lust mehr auf eine Auseinandersetzung mit diesen Figuren, die uns seit Jahren belügen und Deutschland in den Ruin treiben.

    Bei Lanz gab es vorgestern eine Sendung, die der Corona-Aufarbeitung dienen sollte. Nur wenige Minuten Lanz, Lauterbach und Alena Buyx und man wußte, daß es sinnlos ist, auch nur ein Fünkchen Vertrauen in diesen Staat zu setzen.
    Game over.

    • Querdenker Antworten

      Ja Game Over beschreibt es gut. Ich bin auch die durchschaubaren machtpolitischen Spielchen und die ständig wiedergekäuten dummen Phrasen mehr als nur überdrüssig. Zu glauben, dass ich das nicht erkenne, beleidigt meine Intelligenz. Daß man zehn Millionen Wähler und 152 demokratisch gewählte Abgeordnete systematisch ausgrenzt und in ihrer Mitwirkung einschränkt, zerstört zusätzlich mein Gerechtigkeitsgefühl.

  7. Querdenker Antworten

    Was ist denn das für eine seltsame Logik. Man unterstellt allen Abgeordneten der AfD eine mangelnde parlamentarische Gesinnung, weil man bei einigen Personen Zweifel hat. Ok, als ich heute mit unserem Hund am Rheinufer die Abendrunde gegangen bin, habe ich beobachtet wie eine islamisch-migrantische Gruppe ihren Picknickplatz verlassen hat und der ganze Müll lag auf der Rheinwiese. Mit dieser Logik darf ich jetzt allen islamisch-migrantischen Menschen kollektiv unterstellen, dass sie überall ihren Müll liegen lassen. Und wenn ich demnächst wieder eine Wohnung zu vermieten habe, landen alle Anfragen mit arabischem Namen ungesehen in der runden Ablage. Oder habe ich das Prinzip falsch verstanden?

    • GJ Antworten

      Falsch verstanden, eindeutig. Die selbsternannten Guten dürfen straffrei lügen und beleidigen. Die hinter der Mauer werden für Wahrheiten und Satire bestraft. Eine Rakete in ein Wohnungsfenster zu schießen unter Inkaufnahme von Toten ist längst nicht so schlimm wie ein Witz auf Kosten der selbsternannten Guten.

  8. H.K. Antworten

    „Mehrere tödliche Attacken in wenigen Stunden

    Verdammte Messer !

    Trittau: Mann in Disco erstochen

    Berlin: Mann in U-Bahnhof erstochen, weiterer Täter sticht an Parkbank auf Opfer ein

    Hamburg: Frau und Mann an Bushaltestelle niedergestochen“

    Quelle: Bild online, 13.04.2025, 15:06

    Und, worüber diskutiert Deutschland ? Ob die AfD nach ihrer Verdoppelung einen größeren Fraktionssaal und – endlich – einen Bundestagsvize bekommt …

    Und, wofür oder wogegen demonstriert Deutschland ? Für „Vielfalt“ und gegen die die weniger Messergewalt wollen …

    Muß das einer verstehen ??

    • H.K. Antworten

      Ergänzung aus dem o.a. Artikel:

      „ Am späten Samstagnachmittag attackierte ein Unbekannter an einer Bushaltestelle in Hamburg-Billstedt wartende Menschen mit einem Messer. Dabei verletzte er zwei Personen – unter anderem eine Frau, die im Rollstuhl sitzt!“

      Mal schauen, ob die Habeck-Anbeterin Miosga heute abend Friedrich Merz auch nur EINE Frage zu diesem Thema stellt …

      • Nobby Antworten

        Lieber H.K.,

        ist das wirklich wichtig, was Frau Miosga fragt? Und was Friedrich Pinocchio Merz darauf antwortet… ist doch eh gelogen.
        Falls Sie das tatsächlich schaffen, sich dieses Possenspiel von Anfang bis Ende anzuschauen, dann haben Sie meinen vollen Respekt… ich kriege da Brechreiz!

        • H.K. Antworten

          Ich HABE nun also ( jetzt erst ?? ) Ihren Respekt !

          „Nun, liebe Kinder, gebt fein acht,
          der Friedrich hat euch etwas mitgebracht !“

          „Onkel Friedrichs „Gute Nacht“-Geschichten“ …

          Ich fürchte nur, so wirklich gut schläft dann keiner mehr …

          „Miosga“ – ist das wichtig – oder KANN DAS WEG ?!

          Eine Runde Monoply o.ä. wäre weniger vergeudete Zeit gewesen.

  9. .TS. Antworten

    Immer dieses Klein-Klein.
    Sprechen wir doch kurz & bündig aus was wirklich Sache ist:
    Die Demokratiesuggestion zerlegt sich immer offensichtlicher selbst als die Farce zu der sie längst verkommen ist.

  10. gerd Antworten

    Merz bei Mioska: „Wir machen keine Versprechen, die wir nicht erfüllen können.“

    Man sollte sich eher Gedanken machen über die parlamentarische Gesinnung der Reste-CDU, als über Krah, Helferich und Co. zu schwadronieren, die nachweislich noch kein einziges Versprechen gebrochen haben.

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