Die Ukraine hat gewonnen – wenn auch erstmal nur beim Singen

Was viele Menschen nicht wissen: Auch Journalisten haben Gefühle. Am ersten Weihnachtstag 1979 marschierte die Armee der gern von ihr selbst und nur von ihr selbst „friedliebend“ genannten Sowjetunion in Afghanistan ein. In den folgenden Monaten gab es ein Eishockeyspiel zwischen der favorisierten Sowjetunion und der USA. Ich weiß nicht mehr, was der Anlass dieses sportlichen Kräftemessen war. Aber ich kann mich noch an die Fernhsehbilder erinnern, als hätte ich sie gestern Abend gesehen und nicht vor 36 Jahren. Eishockey ist ein Sport, bei dem es ordentlich zur Sache geht. Körperkontakt ist erwünscht und die Schutzanzüge sind aus gutem Grund dick gepolstert. Das Spiel war mitreißend, von deutlicher Aggressivität geprägt, und überraschenderweise gewannen die noch vergleichsweise unerfahrenen Amis das Spiel. Das Bemerkenswerte dabei war, mit welcher Leidenschaft beide Mannschaften zur Sache gingen, Spieler wurden über die Bande geschmissen, man hatte nicht das Gefühl, dass es hier um einen sportlichen Wettbewerb ging. Es ging um Politik.

So wie gestern Abend beim europäischen Gesangswettbewerb ESC. Gewinnerin wurde die Sängerin Jamala, die eigentlich Susana Dschamaladinowa heißt. Sie kam 1983 in Kirgisien zur Welt, und ihr Siegerlied „1944“ handelt von der Vertreibung ihrer Urgroßmutter, die zur tatarischen Bevölkerungsgruppe gehörte, nach Zentralasien. Auf Befehl Stalins. Vertreibung von der Krim. Nichts gegen das Lied an sich, aber man muss ziemlich naiv sein, zu glauben, das Ergebnis der Entscheidung des europäischen Publikums gestern Abend sei das eines Komponistenwettbewerbs gewesen. Zu unübersehbar sind die Bezüge zur aktuellen Situation der geschundenen Ukraine, zur von Russland wieder einverleibten Krim, von rund 7.000 toten Ukrainern, getötet von russischen Söldnern mit russischen Waffen in ihrem eigenen Land. Ich habe keinen Zweifel, dass sich besonders viele Osteuropäer gestern vor den Fernsehgeräten ähnlich gefühlt haben wie ich. Die Ukraine hat gewonnen. Mit Gesang, nicht mit Gewehren und Panzern. Mit Gewalt könnten sie es nicht schaffen gegen den osteuropäischen Hegemon, der das Völkerrecht nach Belieben mit Füßen tritt. Aber mit etwas Belanglosem, wie einem internationalen Schlagerwettbewerb, bei dem das immer gern zitierte „Volk“ gezeigt hat, wie es denkt und fühlt. War ein schöner Abend gestern. Journalisten haben eben auch Gefühle.

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Dieser Artikel wurde 26 mal kommentiert

  1. Daniel Mair Antworten

    Für mich hat die Sache einen doch etwas faden Beigeschmack. Man hatte ja schon die letzten Jahre das Gefühl, dass sich die osteuropäischen Staaten gerne die Stimmen gegenseitig zuspielen, was ich ja noch halbwegs verstehen kann. Würde ich mitwählen, ginge meine Stimme auch in die Länder, deren Sprache ich verstehe oder zumindest noch in der Nähe sind, nur wenn es sich wie jetzt offensichtlich um politische Themen handelt und der 2.WK herangezogen wird und das auch noch vor lauter Bands, die durch extrem schlechte Musik und noch schlimmere Klamotten auffallen, wird das in keinster Weise den Opfern gerecht, im Gegenteil.
    Politik sollte generell in solchen Veranstaltungen nichts zu suchen haben und wenn, dann höchstens in so allgemeingültigen Aussagen wie „Ein bisschen Frieden“, was zwar auch grottenschlecht war, aber den Zeitgeist getroffen hat. Was da 1944 den Krim-Tartaren passiert ist, ficht heute doch höchstens die Tartaren selbst an, wohingegen kaum ein Deutscher Ahnung hat, was passiert ist und wenn, dann stellt er doch zu dem was heute auf der Krim abgeht, keine Verbindung her.

  2. Hans Wolfgang Schumacher Antworten

    Nein, Herr Kelle. Diesmal bin ich anderer Ansicht als Sie: Es war kein schöner Abend, denn der Eurovision – Tralala – Contest wurde hier missbraucht und gegen Russland instrumentalisiert.
    Ich hatte schon vor der Sendung befürchtet, dass der Beitrag der Ukraine gewinnen würde. Und zwar weniger durch Stimmen des Publikums, als vielmehr durch die Stimmen der Juroren.
    Wobei ich in einem Internetkommentar gelesen hatte, dass obendrein die Juroren dann konsequent Russland jeweils 0 Punkte gaben , während das Publikum den russischen Beitrag viel höher bewertete.
    Solche Beiträge wie „1944“ von der Ukraine dürften m.E. gar nicht erst zu dem Wettbewerb zugelassen werden. Was soll das gesungene Herumstochern in alten geschichtlichen Wunden ? Das hetzt doch letztendlich nur die Völker gegeneinander auf!
    Soll 2017 dann Israel mit einem Holocaust – Song antreten ? Deutschland mit einem Song über Vertreibungen und Bombenterror ? Oder über die US – Todeslager auf den Rheinauen bei Sinzig? Die Niederlande mit einer Anne Frank – Ballade ? Tschechien trällert dann von Lidice, Frankreich von Oradour, andere über Srebenica und so weiter. Womöglich tritt Griechenland dann noch mit einem Song über seine Reparationswünsche an Deutschland an.
    Nein. Bitte nicht. Keine politische Geschichtsaufbereitung im ESC !

    • Klaus Kelle Antworten

      Lieber Herr Schumacher, wir können ja auch mal unterschiedlicher Meinung sein.

      Sie schreiben: „Wobei ich in einem Internetkommentar gelesen hatte, dass obendrein die Juroren dann konsequent Russland jeweils 0 Punkte gaben , während das Publikum den russischen Beitrag viel höher bewertete.“

      Da würde ich vorsichtig sein. Im Internet lese ich jeden Tag hanebüchene Kommentare von Verschwörungstheoretikern aller Art. Wie bewerten Sie, dass das russische Publikum 10 Punkte für die Ukraine vergeben hat?

      Beste Grüße, KK

      • Hans Wolfgang Schumacher Antworten

        Hallo, Herr Kelle !

        Den erwähnten Internetkommentar nehme ich natürlich auch noch nicht als letzte wissenschaftliche Erkenntnis. Er wirkte aber in seiner Form glaubwürdig. Ich will da gelegentlich noch mal im Internet herumstochern.

        Dass das russische Publikum die Ukraine mit 10 Punkten bewertet hatte, fand ich prima. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube auch umgekehrt war die Bewertung des russischen Beitrags durch das ukrainische Publikum sehr positiv. Es sollte eben die musikalische, „künstlerische“ Leistung bewertet werden. Nicht Politik und Geschichte.

    • Uwe_aus_DO Antworten

      Sehr geehrter Herr Schumacher,

      ohne die Stimmen des Publikums wird man den ESC nicht gewinnen können. Und in den meisten Jurys sitzt kein Menschenrechtsanwalt, sondern Leute aus der Musikbranche. Insoweit kann ich Ihnen also nicht folgen.

      Mein nächster Gedanke: Kunst (oder hier wohl eher Show) wird sehr oft politisiert, und dann meistens „gegen rechts“, das geht im Zweifelsfalle immer und wird auch nicht hinterfragt. Wenn das akzeptiert ist, dann auch mal gegen Russland, wobei ich noch anmerken muss, dass der politische Kurs Russlands für mich viel mehr „rechts“ als „links“ ist.

      Ich habe mich über das ESC-Ergebnis sehr gefreut. Da zeigt Russland atemberaubende Effekte, und die Ukraine macht einen musikalisch unbedeutenden Polit-Song. Der beschäftigt sich mit dem Jahr 1944 und ist erst einmal gar nicht in erster Linie gegen Nazideutschland gerichtet – und wird dann gewählt! Über viele Ländergrenzen hinweg scheinen die Zuschauer Herr Putin besser durchschaut zu haben als Frau Merkel und vor allem die AfD, die skrupellos schmutziges Gold / Geld aus Moskau annimmt.

      • Hans Wolfgang Schumacher Antworten

        Lieber Uwe aus Do!

        Klar sitzen in den Jurys keine Menschenrechts – Anwälte. Aber möglicherweise eben doch Leute, die meinen, den ESC politisch nutzen zu wollen.

        Putin ist für mich auch nicht der Messias. Aber auch nicht die Inkarnation des Bösen. Putin ist ein ebenso „lupenreiner Demokrat“ wie Erdogan und ein ähnlich zweifelhafter Typ wie andere „Freunde“ des Westens, z.B. die Saudis.

        Ihre Aussage über die Finanzierung der AfD durch Gold / Geld aus Moskau finde ich interessant. Aus welchen Quellen haben Sie dieses Wissen?

  3. Daniel Mair Antworten

    Ich muss Herrn Schuhmacher zustimmen. Mir kam der Gedanke, ein Deutscher mit schlesischem Hintergrund, womöglich kein Nazi, wurde 45 vertrieben…. seine Enkelin heute schriebe einen Song darüber, völlig unreflektiert, sie kennt nur die Erzählungen , hat sich womöglich nie aus anderen Quellen bedient. Ist immer ne schlechte Idee, 2016 noch 1944 ranzuziehen, ohne wenigstens ein paar mehr Hintergrundinformationen zu haben.

  4. Daniel Mair Antworten

    @Uwe_aus_DO

    GENAU diese Diskussion wollte ich nicht haben. Der ESC war doch bisher nur ne Ansammlung von ein paar Leuten, die künstlerisch nicht wirklich viel zu bieten hatten. So ne Art RTL auf Europa-Ebene. Es war doch nur ne Frage der Zeit, bis da jemand ankommt und Politik machen will, eben auch auf RTL-Niveau. Frau Merkel, Putin, AfD…… selbst wenn ich heute Brigitte-Online anklickte, hätte ich Angst, mir würde genau dieser Dreier begegnen 🙂

  5. Walter Lerche Antworten

    Aus Wikipedia: „Nachdem Nikita Chruschtschow sowjetischer Parteichef geworden war, wurde die Krim 1954 an die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik angegliedert….“ – und weiter „..Nach der Schlacht um die Krim wurden am 18. Mai 1944 auf Stalins Befehl hin 181.000 Krimtataren wegen ihrer umfangreichen Kollaboration mit den Deutschen (zahlreiche Krimtataren waren aber auch Soldaten der Roten Armee) nach Zentralasien deportiert. Bei dem Transport in Viehwaggons kam etwa die Hälfte der Krimtataren um.
    Ihnen folgten 14.500 Griechen, 12.000 Bulgaren, 11.300 Armenier und rund 2.000 Italiener.[6] An die Massendeportation der Volksdeutschen, Tataren, Griechen, Bulgaren und Armenier erinnert das Denkmal „gegen Grausamkeit und Gewalt“ am Bahnhof von Kertsch. Vergessen wurden dabei die Italiener, die seit 1820 in Kertsch lebten…“ – Da könne viele Völker ein Lied von singen.
    Bevor man sich über die Rücknahme der Krim durch Putin aufregt, sollte man bedenken, mit welchem Recht Chruschtschow die Krim der Ukraine zugeschlagen hatte!
    Lieber Herr Kelle, Ihre Anti-Russischen Vorbehalte und Polarisierung Russlands gegen den den Westen fallen mir erneut auf. Mein Vater war bis 1948 4 Jahre in russischer Kriegsgefangenschaft. Trotz wirklich schwerster Zeit hat er NIE, niemals Böses über die Russen gesagt. Ich kenne viele Details davon, ich erlernte in der Schule die russische Sprache und ich war einige Male privat und geschäftlich in Russland unterwegs. Die Journalisten mit Emotionen sollten sich dort genau wie ich, genau so wahrhaftig umschauen und ehrlich darüber berichten, statt Nährboden für Anti-Stimmung und Polarisierung gegen Russland zu fördern. Ich finde das weniger emotional als mehr unverantwortlich uns allen gegenüber. Ich würde mir wünschen, dass die USA mit der Nato sich an ihr Versprechen von 1990 halten, und nicht militärisch immer weiter auf Russland vorrücken. Die Nato-Osterweiterung war nur der Anfang vom Wortbruch. Derzeit leitet der „Westen“ die nächste Runde im atomaren Wettrüsten ein: Beispiel Raketenschild in Rumänien und die darauf folgenden Gegenmaßnahmen durch Russland. Auch für mich ist Putin kein Engel. Jedoch ist ist er nach meinem Verstehen und meinen Emotionen wahrhaftiger und nachvollziehbarer als die US-Amerikaner mit der Nato, d. h. mit uns im Gefolge. Der Westen sollte Russland mit Putin einbeziehen statt ausgrenzen! In Frieden leben können wir nur MIT Russland, nicht ohne! Und wir könnten es, ohne das wir Russland immer nächer militärisch auf den Pelz rücken.
    Übrigens: Die Bedeutung des russischen Stützpunktes auf der Krim und das strategische Ziel der USA, diesen mithilfe der Ukraine wegzubekommen, die eigentlichen Interessen, die hinter allem stehen und wir nur die Bauernofpfer sind, wird von den meisten Journalisten noch immer nicht verstanden.

  6. Walter Lerche Antworten

    Wieviele Tausend unschuldige Zivilisten in aller Welt wurden in den letzten 20 Jahren von US-Soldaten fernab der USA getötet? Wieviele Iraker mussten dran glauben. Ganz abgesehen vom Chaos und den Spätfolgen, die unsere großen Freunde allerorts hinterließen. Davon können viele Länder und Kulturen ein Lied von singen.

  7. Henning Müller Antworten

    Sehr geehrter Herr Kelle

    Sie schreiben: [i] Zu unübersehbar sind die Bezüge zur aktuellen Situation der geschundenen Ukraine, zur von Russland wieder einverleibten Krim, von rund 7.000 toten Ukrainern, getötet von russischen Söldnern mit russischen Waffen in ihrem eigenen Land. .. Mit Gewalt könnten sie es nicht schaffen gegen den osteuropäischen Hegemon, der das Völkerrecht nach Belieben mit Füßen tritt. [/i]

    Mit Verlaub, aber das geht eigentlich überhaupt nicht.
    Die Blumen- und Farbenrevolutionen sind ein Werk westlicher Nachrichtendienste zur zwangsweisen Durchsetzung geostrategischer Interessen. In diesem Sinn unterscheiden sich der Irak, Libyen, Syrien, das ehemalige Jugoslawien und die Ukraine als „fallende Staaten“ kaum voneinander.
    Das Herausbrechen der Ukraine aus der russischen Einflusssphäre wurde von US-Präsidentenberater Zbigniew Brzezinski 1997 in seinem Buch „Die einzige Weltmacht“ ausdrücklich empfohlen und danach Schritt für Schritt umgesetzt. Allerdings mißlang der 1.Versuch 2004 durch ein Konglomerat aus Vetternwirtschaft und Unstimmigkeiten, der dann Anfang 2014 mit den Euromaidan-Protesten zum gewaltsamen Sturz einer gewählten Regierung führte. Die tödlichen Schüsse auf Demonstranten und Polizei sind bis heute nicht geklärt und es spricht eine Menge dafür, daß Sniper (ggf. Gladio-Einheiten der NATO) das Faß endgültig zum Überlaufen brachten.

    Wenn irgendjemand das Völkerrecht mit Füßen tritt, dann sind es die seit mehreren Jahrzehnten andauernde zwangsweisen Demokratisierungen der Amis und ihrer Marionetten, die es schafften in den letzten 40 Jahren ca. 20 Millionen Menschen umzubringen und eine Spur der Verwüstung zu hinterlassen.
    Aus diesen Hintergründen erklärt sich auch das Aufkeimen eines militanten Islam, dessen „Segnungen“ wir heute in Form von Massenmorden und Vertreibungen „bewundern“ dürfen. Aufgebaut und finanziert werden solche Brutstätten der Gewalt auch vom „tiefen Staat“ der westlichen Wertegemeinschaften.

    Wenn Sie wissen möchten, wie Politik wirklich gemacht wird, dann schauen Sie sich die Zusammenfassung der Ansichten von Stratfor-Chef George Friedmann aus dem Februar 2015 an, dessen Analyse darin gipfelt zu behaupten: US-Hauptziel seit einem Jahrhundert ist es, ein deutsch-russisches Bündnis zu verhindern.

    Seit einem Jahrhundert, Herr Kelle!
    Denken Sie in einer freien Minute mal darüber nach, was im 20.Jahrhundert alles so passierte und ggf. völlig neue Denkmöglichkeiten eröffnet.
    Also schenken Sie einer zum Politkasperle-Theater verkommenen Veranstaltung, wie dem ESC, nicht mehr Aufmerksamkeit als unbedingt nötig.
    Dort wird seit Jahren eine politische Agenda durchgezogen, die bislang in einer absurden Gestalt wie Chonchita Wurst ihren traurigen Höhepunkt hatte.

    mfG
    von einem Leser, der mit großer Freude die Beiträge Ihrer Frau zum Gender-Wahnsinn liest – übrigens auch einer politisch motivierten Agenda

    • Klaus Kelle Antworten

      Sehr geehrter Herr Müller,

      die Geschichte des vergangenen Jahrhunderts kenne ich gut und insbesondere die widerwärtige Rolle, die Russland bzw. die Sowjetunion dabei gespielt hat. Ja, Russland hat im Zweiten Weltkrieg einen hohen Blutzoll zahlen müssen, das vergesse ich keineswegs. Aber ich habe auch noch in Erinnerung, dass Millionen Amis Care-Pakete geschickt haben, während russische Panzer den Volksaufstand in der DDR niederwalzten. Eine DDR hätte es ohne Russland nicht gegeben. Während russische Soldaten Berlin von der Versorgung abschneiden wollte, waren es Amis und Briten, die die Millionenstadt 18 Monate lang überleben lies. Und während unter Führung der Westalliierten die Bundesrepublik wieder zu einem prosperierenden Land wurde, plünderte Russland den östlichen Teil unseres Landes bis auf den letzten Nagel aus. Und die Ukraine? Die Konrad-Adenauer-Stiftung hatt Seminare für Klitschkos Partei finanziert. Und? Russische Söldner bringen bis heute ukrainische Staatsbürger um und man schießt man auch mal aus Versehen mit einer russischen Rakete ein Passagierflugzeug ab. Über die Ukraine sollte übrigens die Ukraine entscheiden und nicht der Pate aus dem Kreml. Wir haben im Westen nämlich so etwas Altmodisches wie das Konzept vom Selbstbestimmungsrecht der Völker, was eine gute Sache ist, auch wenn es nicht immer funktioniert und auch, wenn die Amis ganz sicher keine Engel sind. Was Herr Putin mit täglichen militärischen Provokationen gegen die souveränen Länder Osteuropas abzieht, die die erste Chance ergriffen haben, sich von Russland zu lösen und so schnell wie möglich weit nach Westen zu kommen, ist widerwärtig und eine Gefahr auch für uns Deutsche. Denken Sie mal eine Minute darüber nach, wieso jeder, der mal „verbündet“ mit Russland war, nicht schnell genug von diesem Regime wegkommen will.

      Übrigens: Ich lese die Beiträge meiner Frau auch gern, und wahrscheinlich sind wir in vielen Themen des alltäglichen politischen Wahnsinns sogar einer Meinung. Aber bei Putin sicher nicht.

      Beste Grüße, Klaus Kelle

    • Walter Lerche Antworten

      Herr Henning Müller, ich lese Ihren Kommentar mit großem Respekt Ihrer tiefgründigen, scharfen und m. E. zutreffenden Gedanken. Sie bestätigen auf qualifizierte Art meine Erkenntnisse zu den geostrategischen Hintergründen der Großmächte als Ursache von Ungemach für uns kleine, normale Leute, mit denen sie wie mit Schachfiguren spielen. – Ich unterschreibe jeden Satz in Ihrem Kommentar.

  8. Andreas Schneider Antworten

    Wie schon seit gut 30 Jahren, so ist auch am vergangenen Samstag das Ergeignis „Grand Prix“ bzw. „ESC“ an mir vorüber gegangen. Künstlerisch bietet mir diese Veranstaltung schon lange nichts mehr.

    Insoweit bin ich bei meiner Beurteilung auf die Berichterstattung angewiesen, der ich mich bei allem sonstigen Desinteresse kaum entziehen kann. Und wenn ich die Stimmvergabe richtig verstanden habe, so stimmen auf der einen Seite das Publikum eines Landes, auf der anderen nationale Jurys ab. Richtig?

    Die Gegenüberstellung des Stimmverhaltens zeigt m. E. auf, dass die Jurys tatsächlich in einigen Fällen „politische“ Urteile gefällt zu haben scheinen und dass gerade im Fall Russland/Ukraine das Publikum beider Seiten die Beiträge des jeweils Anderen nicht „abgestraft“ hat. Von einer wie auch immer gearteten „Feindschaft“ scheint man weit enfernt zu sein, sofern man es auf dieses Stimmverhalten bezieht. Stimmt allerdings die mir vorliegende Aufstellung, so hat der russische Beitrag insgesamt 164 Publikumspunkte gegenüber 3 Jurypunkten erhalten – dies unter allen Vorbehalten.

    Da will mir doch scheinen, dass – bei aller berechtigten Kritik an Putin & Co. – ein Popanz aufgeblasen wird, den die Bürger zumeist nicht mittragen; und das über die betroffenen Länder hinaus. So gesehen, ist sogar die russische Kritik nicht gänzlich unberechtigt.

    Was das alles aber noch mit einem künstlerischen Ereignis zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht. Und nur darum würde ich mir den „ESC“ antun. Da ich nun der Berichterstattung nicht ausweichen konnte, kenne ich jetzt auch den deutschen Beitrag wie auch die Interpretin. Da bleibt mir nur Zustimmung zu einem Leserkommentar im „Focus“, der die junge Dame als „Kreuzung aus Blumemampel und Pippi Langstrumpf“ beschrieb.

    Das zu verfolgen, ist mir auch 2017 mein freier Abend zu schade. „ESC“ wird für mich auch weiterhin „escape“ bedeuten. Der frühere Absicht, zur Völkerverständigung beizutragen, ist ohnehin überholt; vielmehr wird dieses Großereignis für die neuen Grabenkämpfe unserer Tage missbraucht. So nicht, bitte!

  9. Gertrud Küppers Antworten

    Kurz und knapp: Politische Themen und Vergangenheiten haben bei einer solchen Veranstaltung nichts zu suchen. Alte Wunden würden nie verheilen , man sollte alles tun, um die Völkerverständigung zu fördern und nicht immer neue Hassgefühle zu erzeugen. Es wäre wunderbar, wenn alle dies beherzigen würden mit ein „Bißchen Frieden“, den wir alle und überall doch so sehr brauchen.

    • Walter Lerche Antworten

      Vielleicht gibt es Interessen in der Welt, die nicht möchten, dass Wunden verheilen. Mir kommt es so vor, als ob uns eine Renaissance für aufbrechende Wunden und der Möglichkeit, die Ergebnisse der Geschichte zu korrigieren, angetan wird. Wir werden hier auf etwas eingestimmt, wovor ich Angst habe.

  10. Henning Müller Antworten

    Sehr geehrter Herr Kelle

    Sie schreiben: ##die Geschichte des vergangenen Jahrhunderts kenne ich gut und insbesondere die widerwärtige Rolle, die Russland bzw. die Sowjetunion dabei gespielt hat. ##

    Als ehemaliger Ossi weiß ich recht gut über den Ostblock Bescheid.
    Ich hielt in den Siebzigern während des schlecht zu empfangenden Beat-Clubs mit Uschi Nerke und Manfred Sexauer noch den 1,50 m langen Dipol in die Höhe, um die störenden Russen zu vertreiben, was meist nur leidlich gelang.
    Es ging in ihrer Analyse aber nicht um den Bolschewismus nach WK I, die Stalinisten von WK II oder die alles beherrschende KPdSU des Ostblocks sondern es geht um das Rußland von heute, welches offenbar als rote Gefahr nicht aus den Hirnen zu bekommen ist. Den vielen NGOs und Denkfabriken sei Dank.

    ##Russische Söldner bringen bis heute ukrainische Staatsbürger um und man schießt man auch mal aus Versehen mit einer russischen Rakete ein Passagierflugzeug ab.##

    Der Abschuss des Flugzeuges ist bis heute nicht ermittelt und die Ermittler haben der Ukraine das Recht eingeräumt, die Befunde nicht zu veröffentlichen, wenn diese z.B. zu Lasten der Ukraine gehen. Was sind das denn für faire Ermittlungen?
    Und die Beilingcat-Analyse, die angeblich Beweise für den russischen Abschuß liefern wollte, hat sich als PR-Desaster erwiesen.
    Und welche russischen Söldner schießen bitte auf Ukrainer?
    Den Krieg gegen die abtrünnigen Ostprovinzen hat schließlich Kiew provoziert und man schießt noch heute wahllos in die großen Städte. Manchmal muß dann eben auch zurückgeschossen werden, möglicherweise auch mit der Unterstützung ehemaliger Landsleute. Aber wenn sich ehemalige Nachbarn unterstützen, erscheint mir das irgendwie einleuchtender als wenn aus 8.000 km Entfernung Anweisungen zum Regierungswechsel kommen.
    Sie nennen das ggf. Selbstbestimmungsrecht, ich nenne das Machtpolitik zu Lasten von Millionen von Menschen, die am Nasenring durch die Manege geführt werden.

    ##Über die Ukraine sollte übrigens die Ukraine entscheiden und nicht der Pate aus dem Kreml.##

    Das sagen sie mal den Amis, wie ich es in meiner Antwort zuvor erläutert hatte.
    Der „Pate“ aus dem Kreml hat wenigstens dafür gesorgt, daß die Russen einigermaßen anständig leben können und nicht für immer auf Dritte Welt Niveau fielen, als sich noch die US-Berater in Moskau zu Zeiten der wandelnden Wodka-Flasche die Klinke in die Hand gaben.

    ##Wir haben im Westen nämlich so etwas Altmodisches wie das Konzept vom Selbstbestimmungsrecht der Völker, was eine gute Sache ist, auch wenn es nicht immer funktioniert und auch, wenn die Amis ganz sicher keine Engel sind. ##

    Die Ukrainer hatten einen Präsidenten gewählt.
    Das Ergebnis hat aber dem Westen nicht gepasst weil er sich bei den EU-Vorgaben etwas zierte, deswegen wurde der Maidan inszeniert, so wie alle Putsche der Farbrevolutionen wo für etwas Handgeld die verfügbare Masse zu bewegen ist.
    In Kiew schwatzte Senator McCain und Victoria Nuland verteilte Brötchen.
    Was würden sie denn sagen, wenn Lawrow in Berlin zur Demo gegen die Regierung aufrufen würde?
    Und wegen der Selbstbestimmung.
    Alle Staaten die angeblich selbstbestimmt ihre Regierungen entmachteten sind mittlerweile zu „failed states“ geworden, wo überwiegend Mord und Totschlag herrscht. Halten Sie das für Zufall oder könnte dahinter eine Strategie stecken?

    ##Was Herr Putin mit täglichen militärischen Provokationen gegen die souveränen Länder Osteuropas abzieht, die die erste Chance ergriffen haben, sich von Russland zu lösen und so schnell wie möglich weit nach Westen zu kommen, ist widerwärtig und eine Gefahr auch für uns Deutsche.##

    Putin sucht seit 15 Jahren den Kontakt zu Deutschland und hatte, ganz im Gegensatz zu anderen Kriegsgegnern, das Kriegsbeil begraben. Er wollte sich auf die Zukunft und nicht auf die Vergangenheit konzentrieren. Haben Sie denn seine Bundestagsrede nicht mitbekommen?
    Außerdem provoziert nicht Putin, sondern der Westen, der ursprünglich seine NATO-Gebiete nicht erweitern wollte. Wer stänkert denn seit 15 Jahren gegen Rußland, wer provoziert Konflikte mit ständigen Intrigen, wer unterwandert NGOs, erlässt Boykotte oder schmeißt die Russen aus der G8?
    Wenn diese Maßstäbe an die USA angelegt würden, wären alle Bankkonten von US-Regierungsmitgliedern weltweit gesperrt und die Amis würden keiner einzigen globalen Institution mehr angehören.
    Aber auch das internationale Recht ist nun einmal das Recht des Stärkeren.

    ##Denken Sie mal eine Minute darüber nach, wieso jeder, der mal „verbündet“ mit Russland war, nicht schnell genug von diesem Regime wegkommen will.##

    Habe ich – keine Sorge.
    Und ich bin entsetzt über die Einäugigkeit der neuen westlichen Vasallen.
    Aber, so ganz geschlossen steht die Front in Osteuropa nicht, denn Ungarn und die Slowakei sehen das durchaus ein wenig anders.
    Ist Ihnen eigentlich schon mal aufgefallen, daß die neue BRD der alten DDR viel ähnlicher geworden ist und das Rußland mittlerweile für konservative Werte einsteht?
    Und noch etwas, die Russen haben ihre einstige Kriegsbeute freiwillig preisgegeben. Denken Sie doch mal darüber nach – kann auch länger als eine Minute sein.

    ##Übrigens: Ich lese die Beiträge meiner Frau auch gern, und wahrscheinlich sind wir in vielen Themen des alltäglichen politischen Wahnsinns sogar einer Meinung. Aber bei Putin sicher nicht.##

    Das ist gut möglich.
    Aber ein Mann der mit 100 Journalisten ohne Teleprompter Tacheles reden kann und bei fast jedem Thema mit Sachverstand brilliert ist eben von anderen Format als unsere aufgeschwemmten Pappnasen, die außer dümmlichen Worthülsen nichts Vernünftiges mehr auf die Reihe bekommen und ihre hündische Unterwürfigkeit vor einem permanent kriegsgeilen Aggressor hinter verlogener Doppelmoral verbergen.

    Nichtsdestoweniger alles Gute für Ihren Blog und für Ihre tapfere Frau. 😉

    • Klaus Kelle Antworten

      Die Belingcat-Analyse ist absolut überzeugend.

      In der Ostukraine sind seit dem Einmarsch russischer Söldner, die „Grünen“, sie wissen schon, 7.000 Menschen getötet worden. Wahrscheinlich wegen Altersschwäche.

      Mir ist egal, was Putin im Bundestag redet. Für mich zählt, was seine Killerbanden in der Ostukraine und Georgien machen. Für mich zählen die täglichen Grenzverletzungen russischer Kampfflugzeuge in den baltischen Staaten. Für mich zählen Putin-kritische Journalisten, die mit Kopfschuss an der Kreml-Mauer abgelegt werden. Da kann Herr Putin reden, wie er will, er ist ein Verbrecher. Die Russen haben keineswegs irgendwas „freiwillig abgegeben“. Die Sowjetunion war 1989 völlig pleite und bei Kohl gab’s Milliarden harter Währung für die Einheit. Es war ein Geschäft, nichts anderes.

      • Walter Lerche Antworten

        Man kann Russland und andere Länder und Kulturen nicht nach unseren Maßstäben bewerten, so wie ich dass von Ihnen wiederholt lese. So wie ich aktuell aus den ÖR Medien sah und hörte, wird das Minsker Abkommen von beiden Seiten nicht wie vereinbart umgesetzt. Was sagen denn Merkel und Hollandaise dazu?
        Putin stoppte den damals fortschreitenden Zerfall Russlands und die Raffgier der Oligarchen, so dass wieder Geld in die Staatskasse kam für die Aufgaben eines Staates. Mit Wattebällchen und korrumpierten Mehrheiten hätte er das nicht geschafft, auch nicht mit Ideologie oder mit absoluter Korrektheit.
        Dafür sind die Russen ihm dankbar, auch die Deutschrussen hierzulande.
        Und wenn WIR mit den Russen und deren Administration friedlich, vorteilhaft und nachhaltig leben wollen, dann müssen (nicht nur sollten) wir im ersten Schritt deren Situation, deren Seele und vor allem deren Interessen verstehen und begreifen. Dazu braucht es mehr als einen Fingerschnipp. Vor allem muss man das wollen, können und respektieren. Im 2. Schritt muss man dieses Wissen bei allem berücksichtigen, wo eigenes Handeln und eigene Interessen dieses berührt oder tangiert. Wenn ich mit einem gefühlt fremden Nachbarn zusammentreffe, dann frage ich ihn zuerst, was er möchte, statt nur meine Vorstellungen vorzutragen. Und wenn ich seine Motive nicht verstehe, dann verurteile ich ihn nicht nach meiner Lesart. Ich verhalte mich zielorientiert und bleibe sachlich. Meine Emotionen trage ich nicht vor ihm aus, sondern im Haus. Und manches braucht halt seine Zeit.
        Dann würden Sie auch verstehen, aufgrund wessen oder warum Putin seine Flugzeuge wieder provozieren lässt, so wie das während des Kalten Krieges Normalität war. Dann würden sie die Reaktionen Russlands nicht als Ursache argumentieren, sondern die Ursache dafür recherieren und in den Blick nehmen. Das geht nur mit Übersicht, Vernunft uns Ausgewogenheit vielfältiger Hintergründe. Wir haben nach dem Kalten Krieg und auch in der Geschichte erlebt, wie gut und vorteilhaft wir mit Russland in Nachbarschaft leben können. Übrigens blühte der Wohlstand in Europa und natürlich bei uns immer in dann auf, wenn wir mit Russland konnten. Und immer, wenn wir nicht mit Russland konnten, ging es den Leuten schlechter und es gab Kriege. Ich sehe es nun als vordringliche Aufgabe deutscher Ausßenpolitik an, unser Verhältnis zu Russland inkl. Putin schnellst möglich wieder in Ordnung zu bringen. Ich bin überzeugt davon, wenn dies auch unsere „Freunde“ anstreben würden, wäre das Drama in der Ukraine sofort beendet.

      • Walter Lerche Antworten

        Ist dir Kopfschuss auf Präsident Kennedy aufgeklärt?
        Und wodurch starb Martin Luther King?
        Wie viele gute Menschen starben durch den CIA?
        Wieviele als Unfall getarnte politische Morde mag es geben?
        Ich würde mit solchen Untaten nicht für oder gegen eine Seite argumtieten.

    • S v B Antworten

      Soweit ich mich erinnere, hat sich auch ein Herr Steinmeier nicht entblödet, just zu dem Zeitpunkt, als die Lage in der Ukraine zu eskalieren drohte (was sie dann leider auch tat), Georgien ein Assoziierungsabkommen mit der NATO in Aussicht zu stellen(!!!). Wie undiplomatisch (sprich: dumm) war das denn? Damit hat er zusätzlich Öl ins Feuer gegossen. Der Westen, unter Führung der USA, steht beim Zündeln gewiss niemandem nach. Das kann nach allem, was im Laufe der Zeit so alles ans Licht gekommen ist, beim besten Willen nicht mehr verleugnet werden.

      Die Kommentare von Henning Müller und Walter Lerche sind erfreulich unaufgeregt und ziemlich schlüssig, wie ich finde. Tumbs up!

  11. Hans Wolfgang Schumacher Antworten

    Kleiner Nachtrag zu meinem Kommentar bezüglich der Abstimmung der Juroren über den Song des russischen Sängers Sergey Lazarev:
    „…Tatsächlich bekam Lazarevs Auftritt, den die meisten Zuschauer für den besten hielten, von Juroren in 20 von 41 Ländern nur null Punkte.“
    So Benjamin Bidder in Spiegel online 15.5.16.
    Das ist doch schon sehr merkwürdig, oder?

  12. Felix Becker Antworten

    M.E. geht es bei diesem „Schlagerwettbewerb“ um Schlager – nicht um Weltpolitik.
    Das heißt für mich aber nicht, dass Schlager nicht auch Schicksale von Menschen seien sie nun aus Liebe, Fernweh (ich war noch niemals in New York) oder Heimatliebe entstanden, beschreiben dürfen.
    Ein Abstand zur Urgroßmutter ist doch weit genug, um weniger die aktuelle Politik als vielmehrt menschliche Schicksale beschreiben (beschlagern) zu können.
    Das Schicksal der ukrainischen Tartaren und vor allem der ukrainischen Bauern
    ist es „wert“ deutlich -wo und womit auch immer- beschrieben, besungen und bekannter gemacht zu werden. Insofern sollte man der ukrainischen Sängerin dankbar sein, ob sie nun den 1., 2. oder sonstigen Platz belegte.
    Ich bin dabei strikt gegen eine direkte Linienziehung von Stalin zu Putin. Letzterem kann man in diesem aktuellen Zusammenhang nur vorwerfen, dass er
    gegen die wachsende Verherrlichung Stalins, der keinen Deut besser war als Hitler, nicht mit einer offenen Geschichtsverarbeitung entgegentritt. Man muss wissen und verarbeiten, dass Stalin nicht hunderttausende Tartaren in den Tod trieb, sondern auch über 3 Millionen Ukrainer. Wenn man wie ich aus glaubhafter Quelle direkt und aus der Literatur indirekt erfahren hat, dass Stalin sein Morden in der Ukraine so weit trieb, dass verhungernde Ukrainer ihre eigenen Verstorbenen aus purer Not gegessen haben, stellt man diese Schicksale ins Zentrum und nicht die Weltpolitik. Und dann versteht man auch die ukrainische Sängerin.

  13. Friedrich Albrecht Antworten

    Beim Lesen einiger der hier veröffentlichten Beiträge kann ich mich des Verdachts nicht erwehren, daß an den Berichten über Putins „Trolle“ in den hiesigen Internetforen offenbar etwas Wahres dran ist. Leider.

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