Von der Diskriminierung eines kleinen Kindes

„Ziel des Gesetzes ist, Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen.“

…aus dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz des Bundes (AGG)…

Toleranz ist etwas wirklich Schönes. Die Meinung eines anderen Menschen oder einer anderen Partei aushalten, ohne sie akzeptieren oder übernehmen zu müssen. Diese bunte Gesellschaft der Vielfalt ist so stolz darauf, super tolerant zu sein und so unfähig, das auch tatsächlich zu leben.

An einer Waldorfschule in Berlin haben Lehrer- und Elternproteste dazu geführt, dass ein Kind nicht aufgenommen wird, das bereits in der angegliederten Kita war. Der Grund: der Vater ist Abgeordneter der AfD. Und deshalb darf das Kind jetzt nicht mit seinen Freunden aus der Kita in die Schule wechseln. In eine Waldorfschule wohlgemerkt.

Was wird das Kind aus diesem Vorgang lernen, wenn es alt genug ist, das zu begreifen? Was sind das für Lehrer, die ein Kind diskriminieren, weil ihnen die politischen Überzeugungen des Vaters nicht gefallen? Würde die Schule ein Kind aus einem linksradikalen Elternhaus ablehnen?

In unserer Gesellschaft gerät etwas gefährlich ins Wanken. Es wird gefährlich, wenn man zu „den Falschen“ gehört. Es kann Berufswege zerstören. Es werden Autoscheiben zerschlagen und Infostände angegriffen. Und Kleinkinder werden jetzt in Sippenhaft für die Überzeugungen ihrer Eltern genommen. Weil alle ja so tolerant sind…

Sandra Scheeres, Berliner SPD-Senatorin für Bildung, Jugend und Familie hat sich nun eingemischt: „Es ist äußerst problematisch, dass ein Kind für das politische Engagement der Eltern verantwortlich gemacht wird.“ Das finden wir auch – und wie jetzt weiter?

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Dieser Artikel wurde 19 mal kommentiert

  1. colorado 07 Antworten

    Herr Kelle, es ist noch viel schlimmer: es ist Menschenverachtung. Und alles unter der Ägide der selbsternannten Menschheitsfreunde, die alle lieb haben außer den, der anders denkt.

  2. gerd Antworten

    Wenn es etwas „Gutes“ an dieser Horrormeldung gibt dann die: Sie treiben die Bürger scharenweise in die AFD. Jeder, der über einen einigermaßen gesunden Menschenverstand verfügt, kommt der Begriff Sippenhaft in Erinnerung. Wie dumm muss man sein, ein Kind auszuschließen weil die Eltern eine eigene Meinung haben? Ehrlich: Ich hätte das nicht für möglich gehalten. Schon wieder was dazu gelernt.

  3. Lesebrille Antworten

    Gut für den Buben!

    In einer Schule, in der solch linkes Gesinnungsdiktat geübt wird, stünde es um das Seelenheil des Jungen sehr schlecht.
    Man würde ihn dort indoktrinieren, mit linken Denkmustern gehirnwaschen und ihn gegen seinen Vater aufhetzen. Der mentale Druck der Mitschüler, genannt peer-pressure, könnte das Kind in schwere, seelische Not stürzen!
    Als Vater wäre ich dankbar für die klare Stellungnahme der Schulleitung und suchte für mein Kind etwas passenderes.

  4. gabriele bondzio Antworten

    Weil alle ja so tolerant sind… was ja in erster Linie schon einmal ein pädagogisches Armutszeugnis ist. Da würde ich als Elternteil froh sein, dass dies frühzeitig feststellbar war. In zweiter Linie erinnert mich das sehr an den Fakt, politische Druck und die Schamlosigkeit, mit der die SED bestimmte, wer und wer nicht Zugang zu höherer Bildung erlangen durfte.
    Man kann sich fast sicher sein, dass nur noch Privatschulen zukünftig in der Lage dazu sein dürften. Sieht man sich jetzt schon die Probleme staatlicher Schulen an.

  5. Nick von Stra Antworten

    Was kommt als nächstes?
    „Deutsche kauft nicht bei AfD-Anhängern!“?

    Leider weiß man noch rel. wenig aus Originalquellen, es wäre aber an der Zeit, dass sich die Schule erklärt.

  6. Clavan Antworten

    Ein politisches System, in dem ein einziger Mensch das Sagen hat, gehörten schon immer solche Ausgrenzungen dazu. Oder, wer denkt noch, das wir eine Demokratie haben? Herr Kelle?

    • Klaus Kelle Antworten

      Ich denke, dass wir eine Dmokratie haben, lieber Clavan!

      Oder haben Sie eine andere Erklärung dafür, dass die AfD stärkste Oppositionspartei im Deutschen Bundestag ist?

      • Clavan Antworten

        Und ich denke, lieber Herr Kelle, das egal ob es eine Oposition gibt oder nicht, dieses Land in ein unvergleichliches Chaos gestürzt wurde. Und zwar durch eine einzige Person, die weder durch eine Oposition oder durch noch so viele Petitionen oder Hochkarätige Experten gestoppt werden konnte.
        Eine Regierungsform, die von einer einzelnen Person gesteuert wird nennt man Diktatur. Ich komme zu keinem anderen Ergebnis.

        • Klaus Kelle Antworten

          In einer Diktatur ist der Wille des Volkes egal. Wir erleben in Deutschland etwas Schlimmeres – die Mehrheit der Bevölkerung will offenbar von Frau Merkel regiert werden. Aber nun ist ein baldiges Ende ja absehbar – es kann nur besser werden…

          • HB

            Bei 30% kann ich eine Mehrheit nicht erkennen! Die Umfragen kann ich nicht glauben! Und von einem Ende kann ich nach AKK nichts sehen!

          • Clavan

            Herr Kelle, die Mehrheit der Bevölkerung kennt nicht einmal den Unterschied zwischen dem Bundesrat und dem Bundestag. Von daher gesehen, wäre es gut, dem Vorschlag eines Professors zu folgen, der das Wählen an einen Wissenstest knüpfen wollte. Vom „mündigen“ Bürger kann nicht die Rede sein, denn, sie wissen nicht was sie tun.

        • Lesebrille Antworten

          @Clavan

          Wissenstest für Wähler?
          Diesen Gedanken kann ich nur begrüßen!

          Ja, ich meine auch, daß man so etwas wie eine Wählerprüfung einführen sollte, denn Demokratie ist schließlich so gut oder so schlecht, wie das Volk gescheit oder blöde ist.
          In einer Scheindemokratie kann es jedoch für die Hintergrund-Mächte wünschenswert sein ihre Marionetten bzw. Hampelmänner von möglichst vielen Idioten bestätigen zu lassen.
          Eine Kennzeichnungspflicht für letztere ist wohl nicht zu erwarten. Das verstieße vermutlich gegen das Diskriminierungs-Verbot.
          Die Millionen „Pfeifen“ im Lande fühlten sich dann nicht mehr als Homo Sapiens Sapiens, den es gar nicht gibt, weil Weisheit sich nicht mit Weisheit schmückt; sie ist selbst ein Schmuck.

  7. Stefan Schmidt Antworten

    Was häufig verschwiegen wird ist, dass das Kind Zöpfe trug und diszipliniert war.
    (Ironie aus)

    Es hat schon vor langer Zeit angefangen, langsam wird es immer deutlicher.
    Kinder sollen immer früher in die Obhut des Staates gegeben werden, in Schulen wird die politische Neutralität verletzt, Universitäten sind ideologisch Zersetzt, es gibt Dinge die aus politischen Grüden nicht gesagt werden dürfen (PC), nicht genehme Personen und ihre Familien werden sanktioniert…..
    Und das alles nimmt immer mehr Form an….

    Das kommt mir so bekannt vor. Ich weiß nur grade nicht woher ich das kenne….

    Achja…..ich weiß es wieder.

  8. Alexander Droste Antworten

    Es wundert mich schon sehr. Bislang gab es nur ein Kriterium für eine Annahme oder Ablehnung von Kindern an Waldorfschulen: Die Eltern sollten sich mit dem Menschenbild der Anthroposophie beschäftigen und ihre Kinder gemeinsam mit den Pädagogen erziehen. Die Kinder sollen durch die Waldorfpädagogik zu demokratisch geprägten und umfassend kompetenten Menschen erzogen werden, die fähig sind zu unabhängigem und kreativem Denken im Sinne von Gemeinwohl. Es ist mir nicht bekannt, dass ausgerechnet die AfD das behindern würde. Bei anderen Parteien liegt der Verdacht eher nahe, dass sie dieses tun. In den letzten Jahren ging es allerdings auch immer mehr um Quoten, da jeder Schüler auch Geldquelle ist. Dennoch steht ein Humanismus an erster Stelle, der wertkonservativ und fortschrittsliberal gleichermaßen ist.

    Ich glaube, hier ist wieder die Angst der Meister. Die Waldorfschulen kämpfen ja seit je her gegen Anfeindung durch Außenstehende in Unkenntnis und vor allem durch sozialistische Ideologen. Denn in der Anthroposophie ist der Mensch als Individuum anzusehen und durch Denken zu Freiheit befähigt. Das steht im Widerspruch zur sozialistischen Gleichmacherei. Da das politische Klima derzeit äußerst aufgeladen ist mit sozialistischer Ideologie, hat der Mainstream, dem die Waldorfschulen nie angehörten, diesmal gewonnen. Das ist sehr betrüblich, denn Waldorf stand bisher ziemlich selbstbewusst dem Mainstream entgegen.

  9. aha Antworten

    Mich würde interessieren, wie Waldorfschulen bei den internationalen Schüler-Leistungsvergleichen abschneiden.
    Diese Pädagogik war eventuell um 1900 ein ethischer Fortschritt, aber die anderen Schulen sind seitdem nicht stehengeblieben. Meine Tochter hat am staatlichen Gymnasium (Bayern) bessere Noten geschrieben als an der Grundschule. Und die einen glücklichen Eindruck gemacht.

  10. HB Antworten

    Na, vielleicht will da jemand in die Politik? Abgeordnetensesself…… ist schon bequemer, als sich mit Eltern von lauter Hochbegabten herumzuschlagen?

  11. S v B Antworten

    Die Entscheidung der Berliner Waldorfschule gegen die Aufnahme des Kindes findet letztlich ihre Entsprechung in den Leitlinien des Kahaneschen Spionage-Pamphlets Eene Meene Muh, für welches sogar die bundesdeutsche Familienministerin Giffey per freundlichem Grußwort eine ausdrückliche Empfehlung ausgesprochen hat. Selbstverständlich müssen auch in einem (wie auch immer funktionierenden) Bildungssystem alle Rädchen sauber ineinander greifen. – Man darf gespannt sein, ob sich faule Praktiken – so leicht und kaum widersprochen – eine immer breitere Akzeptanz verschaffen können, oder ob sich die Verstandesmenschen im Land endlich doch einmal dazu aufraffen werden, sich den widerwärtigen gesinnungs-diktatorischen Bestrebungen mit gehörigem Nachdruck zu widersetzen. Die Beispiele dafür, dass wir düsteren Zeiten entgegen schlittern könnten, häufen sich auffällig. Wollen wir wirklich riskieren, dass uns, vielmehr noch unsere Nachkommen, dereinst das Leben wieder einmal bestraft?

  12. Renate Rodriguez Antworten

    In der Zeitschrift „Tichys Einblick“ war über diesen Fall auch geschrieben worden. Aus diesem Artikel geht hervor: Rudolf Steiner selbst war Rassist. Mitte der 1990er Jahre wurde dies aufgedeckt und an seinem Denkmal „gekratzt“. Steiner katalogiserte nämlich die Rassen in Schwarze mit „Hinterhirn“ und „Triebleben“, in Gelbe mit „Mittelhirn“ und „Gefühlsleben“ und ‚Weiße mit „Vorderhirn“ und „Denkleben“…
    Die TAZ war 1996 schon der Meinung, daß Schluß sein müsse mit Steiners Rassenlehre. Es sind viele Jahre vergangen, getan hat sich nichts!
    Interessant war auch, zu lesen, daß der Vater sich einem „Verhör“ vor 20 Lehrern stellen mußte. Das läßt Böses ahnen!

    Trotz allem, ein besinnliches Weihnachtsfest und ein hoffentlich friedliches neues Jahr

    • Lesebrille Antworten

      Denken ist keine Handlung. Also ist es auch keine Straftat.
      Deshalb ist es mir eigentlich egal, welche Anschauung jemand vertritt, ob Rassismus, Zionismus, Atheismus, Sexismus oder Merkelismus.

      Die eigene Meinung frei äußern zu dürfen ist kein Exklusivrecht „linksdrehender Gehirne“. Auch wenn ich die Ansichten vieler nicht teile oder sogar verabscheue, respektiere ich jedoch die Personen dahinter.
      Laut Einstein ist alles relativ. Es kommt nur auf den Standpunkt an. Für eine Ölsardine sieht die Welt nun mal anders aus als für einen Lebkuchen.

      Die weitverbreitete Meinung „alle Menschen sind gleich“ hält einer Prüfung jedoch nicht Stand. In Wirklichkeit sind die Menschen grundverschieden. Durch Anpassung an die gegebenen Lebensbedingungen hat die Natur selbst die diversen Rassen (von ital. razza: Stamm, Abstammung) hervorgebracht. Dieser Prozess dauert an und der Mensch hat eingegriffen, indem er die Lebensbedingungen verändert. Ist schon mal jemandem aufgefallen, daß es heterogene Völker natürlicherweise nicht gibt? Gleich und gleich gesellt sich gern.

      Die Vergewaltigung des Denkens durch eine aufgezwungene Gleichmacherei von Ungleichen hat die großen gesellschaftlichen Probleme von heute bewirkt. Diese können nicht mit derselben Denkweise gelöst werden, die sie geschaffen hat.

      Lebt ein Fisch auf Bäumen? – Nein, er lebt im Meer. Am Tag, da jeder heimkehrt, kommt Ordnung wieder her.

      Frohes Wochenende! 🙂

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