Ein Hut, damit der Kopf darunter nicht nutzlos ist

Farblose Hinterbänkler im Parlament müssen sich etwas einfallen lassen, um Beachtung von Medien und damit Bevölkerung zu erheischen. Dem linksextremen Marcel Bauer (33) ist es heute gelungen. Einfach weil er im Plenarsaal des Deutschen Bundestages eine schwarze Baskenmütze trug. Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) erinnerte Bauer an die parlamentarischen Gepflogenheiten, die Kopfbedeckungen nicht zulassen, außer sie würden aus religiösen Gründen getragen. Er möge entweder die Mütze absetzen oder den Plenarsaal vrlassen.

Bauer stand auf und ging, um zwei Sunden später erneut mit seinem Mützchen den Plenarsaal zu betreten.

Dieses Mal fackelte Parlamentsvizepräsidentin Andrea Lindholz nicht lange und schloss den Linken von der heutigen Bundestagssitzung aus – unter starkem Beifall von CDU/CSU und AfD.

Bauer stammt aus Baden-Württemberg. Sein vollständiger Lebenslauf auf der Bundestagsseite:

„Geboren am 30. April 1992 in Mainburg; konfessionslos; verheiratet; ein Kind.“

Das ist alles. Da kann so eine Baskenmütze als Aufreger schon hilfreich sein, um bekannt zu werden. Der Mann wird in der Linke große Karriere machen.

 

image_pdfimage_print

Dieser Artikel wurde 11 mal kommentiert

  1. S v B Antworten

    BT-Präsidentin und -vizepräsidentin haben auf den Vorfall völlig korrekt reagiert. Dass starker, also dem Vorfall angemessener, Beifall lediglich aus den Reihen von CDU/CSU und AfD zu vernehmen war, lässt für die parlamentarische Zukunft nicht unbedingt Gutes erwarten. Ebenso wie der Versuch eines weithin unbekannten Hinterbänklers, mittels einer kindischen Kappen-Show Aufmerksamkeit auf seine Person zu lenken. Wer meint, sich über die Sitten und Traditionen des Hohen Hauses infantil-trotzig hinwegsetzen zu dürfen, irrt. Heute ein Käppchen, morgen ein Sauna-Outfit oder die Titulierung der Parlamentspräsidentschaft mit Schimpfwörtern wie „Arschloch“ (wurde der gleichlautende, unverschämte Verbalangriff Joschka Fischers auf den BT-Präsidenten einerzeit in irgendeiner Form geahndet?). Unverschämtheiten sind von der Sitzungspräsidentschaft quasi im Keim zu ersticken. Auch hier gilt schließlich das Wehret den Anfängen. Denn ist der Ruf erst ruiniert, tagt man auch völlig ungeniert. Will heißen, dass die Gefahr einer allmählichen parlamentarischen Verwahrlosung wächst. Eine Entwicklung, die nicht leicht rückgängig zu machen sein dürfte. – Warum tobt sich der vom Steuerzahler fürstlich diätierte Abgeordnete nicht einfach bei TikTok aus? Nicht vor nur ein paar Hunderten, sondern vor vielen Tausenden!

  2. H.K. Antworten

    Ich hatte es an anderer Stelle hier schon wiederholt geschrieben:

    Es ist schon erstaunlich, wie so manche/r Abegeordnet*/-/:/_/•/In im Deutschen Bundestag herumläuft.

    Nicht nur, daß so Manche/r aussieht, als käme man gerade von irgendeiner Studenten- ääh: Studierenden-Party, inzwischen sieht man auch MdB*/-/:/_/•/Innen, die den Eindruck erwecken, sie wären nCh dem häuslichen Garteneinsatz rein zufällig ins „Hohe Haus“ gestolpert.

    Ich hatte wiederholt, die Erwartung geäußert, endlich auch einmal eine/n Redenden in Bermuda-Shorts und Muscle-Shirt sowie Flip-Flops zu sehen.

    Zumindest manche „Neue“ der Mauerschützenpartei bringen endlich mal mit ihrem Gejohle, Geschrei und nun auch mit originellen Kopfbedeckungen oder wie kürzlich mit Palästinenser-Feudel Stimmung in die Bude.

    So manch bayrische Trans-Abgeordnet*/-/:/_/•/In mit blau eingefärbter Haarpracht war ein laues Lüftchen dagegen, auch wenn mitunter der Eindruck entstand, er/ sie/ es sei einer Travestieshow entsprungen.

    Deutschland, das beste, das wir jemals hatten, setzt auch hier eindeutig „Maßstäbe“ !

  3. GJ Antworten

    Zu dem Baskenmützenfreund ist zu sagen, daß er Forstwirt ist. Im Wald ist das Tragen einer Kopfbedeckung durchaus sinnvoll. Das Durchgreifen des Präsidiums im Hohen Haus ist ebenfalls sinnvoll. Ich hoffe, daß dies bezüglich aller Abgeordneten gilt, egal welcher Partei.

  4. Günther M. Antworten

    „Armes Deutschland, was hast du kleine Füchse“:
    Während sich K.Kelle & Friends über die Petitesse „Bauersches Baskenmützchen in einem Berliner Hohen Haus“ kaprizieren und sich an dessen Saalverweise durch die Damen Klöckner und Lindholz ergötzen, ist von einem unabhängigen Medium zu erfahren:
    Die Bundestagspräsidentin Julia Klöckner will die Regenbogenflagge am Wochenende am Reichstag hissen lassen – und argumentiert mit Deutschlands Vergangenheit.
    Und:
    Die Bundestagsvizepräsidentin Andrea Lindholz rügte den AfD-Abgeordneten Marc Bernhard für die Verwendung des Begriffes „Remigration“.

    Übrigens:
    Der SPD-Vorsitzende Kurt Schumacher ist am 25. November 1949 für seinen Zwischenruf an Konrad Adenauer gerichtet, er sei „der Bundeskanzler der Alliierten“ für 20 Sitzungstage aus dem Parlament verbannt worden.

    • GJ Antworten

      Nach meinem Empfinden hat weder die Regenbogenflagge noch die Tibetflagge noch sonst was an öffentlichen Gebäuden zu suchen, sondern ausschließlich die Nationalflagge, die EU-Flagge, bei Landesverwaltungen zusätzlich die Landesflagge und bei Kommunen zusätzlich die Flagge mit dem Stadtwappen.

  5. Achim Koester Antworten

    Amgefangen hat die Respektlosigkeit vor dem Parlament schon viel früher, mit einem grünen Minister. der bei seiner Vereidigung Turnschuhe trug. Dem hat man es durchgehen lassen. In Italien hat vor vielen Jahren die Abgeornete Cicciolina, ein Pornostar, im Parlament ihre Brüste entblößt, auch sie wurde rausgeworfen, wahrscheinlich aber nicht von Berlusconi.

    • H.K. Antworten

      Landauf, landab wird in Schulen diskutiert, das Handy im Unterricht zu verbieten.

      Unser Bundestag, insbesondere auch die Regierungsbank, geben ein gutes Vorbild ab.

      Geradezu beispielhaft !

      Von „Kleiderordnung“ rede ich lieber erst gar nicht …

      • GJ Antworten

        Man stelle sich vor, im Bundestag würden Handys verboten und es müßte frei geredet werden. Da wären mindestens 2/3 der Parlamentierenden total aufgeschmissen.

        • H.K. Antworten

          Wenn wenigstens alle Abgeordnet*/-/:/_/•/Innen die selbst verfasste Rede vorlesen würden – oder könnten …

          Abgesehen davon: wenn im Unterricht auch nur manche Schüler*/-/:/_/•/Innen ( oder zu Schulende ? ) Schwätzchen hier, Schwätzchen da, herumlaufen und nicht zuhören würden, was vorn gesagt wird, …

          „Ackermann: schreiben Sie ens Klassenbooch: Der Schöler ssstört den Onterrecht !“ gibt es ja nicht mehr.

          Und wie heute zu lesen ist, fordert der „Schülerrat“ in Niedersachsen die Abschaffung der Handschrift. Tasten drücken reicht.

          Und bei der Onterschreft machen machen wir dann ein großes „XX“.

          • Achim Koester

            @H.K.
            Zuerst wollte ich ja vorschlagen, als Unterschrift einen Fingerabdruck zu nehmen, aber das geht nicht aus Täter- äääh Datenschutzgründen.

          • H.K.

            ICH fordere, ab 01.07.2025 einkaufen zu können, ohne zu bezahlen.

            Fände bestimmt viele Zustimmend*/-/:/_/•/Innen …

            Benötigt auch weder ein smart phone, eine ec-Karte oder einen Unterschriftend*/-/:/_/•/In …

            Geht auch viel schneller an der Kasse …

Schreiben Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert