Ein Telefonat auf höchster Ebene – glauben Sie bloß nicht alles, was jetzt erzählt wird

Sas Schlimmste bei all dem, was jetzt über das Telefonat zwischen den beiden Präsidenten durchgestochen wird, ist, dass man nicht weiß, ob das nicht alles gelogen ist. Denn wenn sich die Präsidenten Trump und Putin unterhalten, dann „sickert“ nichts durch einfach so. Gar nichts. Alles, was wir jetzt hören und lesen, ist bestens abgestimmt und wahrscheinlich schon formuliert worden, bevor das Telefonat überhaupt begonnen hatte.

Glauben Sie doch nicht, da treffen sich zwei gutwillige Rentner, um ergebnisoffen über Frieden für die Ukraine zu sprechen. Und dann teilen sie uns allen mit, was genau sie besprochen haben.

Wer glaubt, dass große Politik so funktioniert, der glaubt auch, dass in der „Adler-Wäscherei“ Adler gewaschen werden.

Was wohl tatsächlich beschlossen wurde ist, dass die russischen und ukrainischen Streitkräfte für die Dauer von 30 Tagen auf Angriffe auf die Energieinfrastruktur des jeweils anderen verzichten werden. Eine darüber hinaus reichende allgemeine Waffenruhe soll jetzt zeitnah imNahen Osten von Arbeitsgruppen der Beteiligten verhandelt werden.

Der Kreml verkündete nach dem Gespräch, Putin habe für eine allgemeine Waffenruhe Bedingungen gestellt.

So sollten alle Waffenlieferungen an die Ukraine eingestellt werden, ebenso die Weitergabe von Geheimdienstinformationen. Das wäre das Todesurteil für die Ukraine, und es ist beängstigend, beim neuen US-Präsidenten nicht zu wissen, wie er auf Putins Forderungen reagiert hat.

Aber natürlich sei Putin bereit, über einen „auf Dauer angelegten Frieden“ zu verhandeln. Und, was auch sehr gut ist, bereits morgen werden Russland und die Ukraine jeweils 175 Kriegsgefangene austauschen. Darunter sollen sich mehrere lebensgefährlich verletzte Ukrainer befinden.

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Dieser Artikel wurde 24 mal kommentiert

  1. Chris Antworten

    Das bringt der Ukraine nichts. Die Russen greifen eh zu 99% zivile Ziele an aber haben panische angst von den hochwirksamen angriffen auf ihre Raffinerien.

    Dh. die Russen werden weiter Ukrainische Städte angreifen. Die Ukraine sollte dann ihre Drohnen auf russische Wohnhäuser in Moskau fallen lassen solange die * Waffenruhe * gehen sollte. Da kann sicher Putin nix dagegen sagen.

    • Günther M. Antworten

      Ach du heil’ge (hier folgt Deutschlands meistbenutztes Wort)!
      Wenn Sie das noch mittels dramatischer Musik unterlegen, steht „Schnorrerfürst“ Volodomirs Endsieg nichts mehr im Wege.
      Oder sollte ich Dummerchen die gut getarnte Ironie nicht erkannt haben?

    • Günther M. Antworten

      Vielleicht vom BILD Lagezentrum:
      Denn hier wird Sofahelden die ukrainische Kriegskunst mit „verbundenen Waffen“ vermittelt und nach einiger Zeit gehts denen wie den Adipösen in den Fankurven bestimmter Sportstätten, denen gibt’s der Herr auch im Schlaf.
      Hier wird nicht gekleckert:
      „Vor diesem Telefonat zittert ganz Europa – Länder treffen Vorbereitungen für Trump-Putin-Pakt“
      („Pakt“ hatten wir schon mal, da sollte es klingeln)

  2. Angelika Antworten

    Naja. Man sieht jedenfalls, dass die Regierung der Ukraine absolut von den USA abhängen. Wie früher mal die Regierung von Südvietnam. Oder wie vor ein paar Jahren die Regierung von Afghanistan.
    Die USA können eine Entscheidung fällen und die Ukraine hat es zu machen. Sonst fällt die Unterstützung der USA weg und Russland schafft doch noch den Durchmarsch.
    Das war aber auch früher schon so in Europa. Beim Aufstand in Ungarn 1956 oder in der CSSR 1968 hielten sich die USA zurück und die Europäer konnten nichts machen. Und beim Aufteilen Europas nach 1945 hatten die Europäer (auch Churchill) nichts zu melden.
    Deshalb benutzt man auch den Begriff der „Freundschaft“ und der „westlichen Werte“ so gerne, um die eigene Ohnmacht zu verdrängen.
    In Europa hängt alles von den USA ab. Das gilt seit 1945. Ob und wie die USA ihre Prioritäten verschieben, wird man sehen. Die Europäer sind aber nicht in der Lage sich alleine zu verteidigen.

    • Gerd_ Rau Antworten

      Ich finde, „die Europäer haben nichts gemacht“ wäre die treffendere Beschreibung. Wenn man die Amis ständig als Ausrede für alles benutzt brauch man sich nicht zu wundern, das man als Europa immer schwächer geworden ist. Ich habe mal irgendwo gelesen das ein amerikanischer Politiker über Deutschland sagte, sinngemäß“ Die Weltmeister im Quatschen und die Weltmeister im nichts machen“, leider hat er Recht und man kann das auch auf ganz Europa so sehen.

      • Angelika Antworten

        Es gibt „die Europäer“ nicht. Seit der Reichseinigung 1871 gibt es das „deutsche Problem“: Ein starker Staat in der Mitte Europas, der automatisch die Macht der anderen europäischen Staaten wie Frankreich, Polen, etc einschränkt. Was denen nicht passt.
        Sollte sich die BRD Atomwaffen zulegen (was nie passieren wird), würde Polen morgen bei uns einmarschieren.
        Meine Meinung: Deutschland sollte sich um gute Beziehungen zu allen Staaten bemühen. USA, Russland, China, … . Aber man sollte niemals der eigenen Propaganda von „Völkerfreundschaft“ und „Wertegemeinschaft“ glauben.

    • S v B Antworten

      @Angelika

      So ist das wohl, und selbst die Merzschen Milliarden dürften daran nicht viel ändern. Schon gar nicht in der erhofften Bälde.

      • Angelika Antworten

        Ich kann mir nicht vorstellen, dass es die BRD schafft, eine funktionierende Armee, die real Krieg führen kann, zu schaffen. Diese Mentalität ist den BRD-Eliten und der BRD-Bevölkerung dermaßen fremd. Aber auch die Armee der alten BRD musste niemals Krieg führen. Soweit ich weiß, war sie (auf dem Papier) auch nur dazu gedacht, die Armeen aus dem Osten ein paar Tage aufzuhalten, damit die USA vielleicht noch Frankreich retten können. Die BRD war als Kanonenfutter und verbrannte Erde geplant.
        Eine Söldnerarmee auf Afghanen, Tschetschenen, etc wäre vermutlich eine richtige Armee. Aber der traue ich auch zu, dass sie die Macht in der BRD an sich reißt.

  3. Dr. Hildegard Königs-Albrecht Antworten

    Kein Problem:
    Dieser Rat, nicht alles zu glauben, was jetzt über den Kontakt zwischen Trump und Putin erzählt wird, ist mir seit der Corona-Fake-Information in Fleisch und Blut übergegangen.

    So habe ich begriffen, daß auch die Informationen über den Ukraine-Krieg einem Narrativ unterliegen.

    Auch die 180-Grad-Wende, die der Kanzlerkandidat Friedrich Merz nach der Bundestagswahl hingelegt hat, hat mich nicht überraschen können.
    Seit Corona traue ich von links-außen bis CDU nicht mehr über den Weg. Denn b

    is auf die verfemte Partei sind alle Parteien im Bundestag dem Regierungsnarrativ der gefährlichen Pandemie gefolgt. Nur wer sich in den Sozialen Medien informierte, konnte erkennen, daß Corona eine Agenda mit unsauberen Zielen war.

    Da gilt immer noch der alte Spruch „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht!“

    • S v B Antworten

      @Frau Dr. Königs-Albrecht

      Am (für meine Begriffe) realistischsten erscheinen mir nach wie vor die Berichte und Einschätzungen des Historikers und „Russland-Spezialisten“ Christian Osthold. Vielleicht wäre es auch für Sie interessant, dessen jüngsten Artikel (vom 17.03) auf der Achse zu lesen. Titel: Unkraine-Verhandlungen: Bewegt sich Putin?

  4. H.K. Antworten

    Na, wenn die Wählscheibe schon „verkehrterum“ läuft, kann da nichts Vernünftiges rauskommen …

    „OBEN kören, UNTEN sprechen ! „

    „Ach so …“

  5. Martin Ludwig Antworten

    Vergleichen wir doch mal die Ukraine mit einem Patienten im Krankenhaus: Der Patient droht einen Arm und ein Bein zu verlieren, könnte jedoch ohne diese beiden Gliedmaßen weiterleben. Der Patient hat kein Geld um seine Behandlung selbst zu bezahlen und lebt überhaupt nur deswegen noch, weil Ärzte sich freiwillig dazu bereit erklärt haben, ihn zu versorgen.
    Der Patient ist schwierig im Umgang. Manche Ärzte behandelt er mit der Dankbarkeit, die ihnen gebührt – anderen spuckt er ins Gesicht und benimmt sich unmöglich.
    Jeden Behandlungsansatz lehnt der Patient kategorisch ab, stellt jedoch Forderungen über Forderungen um sein Wohlergehen trotz unbrauchbarer Gliedmaßen zu sichern.

    Der Chefarzt verliert die Gedult mit dem ihm gegenüber undankbaren Patienten und stellt ihn vor eine einfache Wahl: Amputation der Gliedmaßen und damit ein gesichertes Leben – oder Einstellung aller Behandlungsmaßnahmen mit ungewissem Ergebnis und erheblicher Chance nicht zu überleben.

    Der Patient schlägt um sich wie ein kleines Kind und schürt Zwietracht im Ärzteteam. Er fühlt sich ungerecht behandelt und ist überzeugt, dass die Ärzte ihm helfen müssen weil er schließlich DER Patient ist.
    Der Chefarzt nimmt sich eine Auszeit und zu überlegen, ob dieser Patient die Mühe wert ist oder nicht während unser Sorgenkind weiterhin fordert.

    Ein kleiner, unbedeutender Arzt hat sich ganz dem Wohlergehen und dem Erhalt der Gliedmaßen verschrieben. Er Ackert Überstunden und vernachlässigt seine Familie und Verpflichtungen um 24/7 für den Patienten da zu sein, der bis heute nicht das Wort „Danke“ über die Lippen gebracht hat und von diesem Arzt alleine keine Rettung erwarten kann.

    Die Patienten in den Nachbarzimmern verstehen das alles nicht. Kein Ärzteteam kommt um ihnen zu helfen. Sind sie Patienten 2. und 3. Klasse?

    Der Chefarzt hat eine Entscheidung zu treffen. Niemand beneidet ihn darum und es gibt keine Lösung, die für das Ärzteteam und den Patienten zufriedenstellend ist. Die Realität kann grausam sein und das Leben ist nicht fair… aber das Wohlergehen Aller geht letztlich immer über das Wohl des Einzelnen. Ein kurzer Eingriff und Arm und Bein sind ab.
    Die Nachversorgung wird gesichert, eine Reha als Untestützung ist bewilligt. Der Patient erkennt vll. erst Monate oder Jahre später, dass der Chefarzt wusste, was das Beste für alle Beteiligten war.

    (Währenddessen hat unser kleiner, unbedeutender Arzt seine Familie verloren und lebt auf der Straße. Er kränkelt selbst, kann sich jedoch keine Behandlung leisten. Der ehemals angesehende Arzt ist nun ein unbedeutender, kleiner Wicht, dem niemand zur Hilfe eilt. Das Leben besteht aus harten Entscheidungen – und der Arzt hat für sich die Falsche getroffen)

    • S v B Antworten

      @Martin Ludwig

      Welch brillantes Gleichnis. Mit diesem haben Sie dem Leser die Situation der Ukraine gekonnt veranschaulicht. Selten oder nie war es von Nutzen, sich auf den Boden zu werfen, zu jammern und vor Enttäuschung und Wut mit den Beinen in der Luft herum zu strampeln. Diese Lektion lernten wohl die meisten von uns bereits in frühen Jahren. Irgendwann im Leben dürfte sich dennoch bei jedem die Erkenntnis einstellen bezüglich dessen was machbar ist und was eben nicht. Meist zwangsläufig. Wer schon frühzeitig, als Kind oder Jugendlicher, gelernt hat, ja lernen durfte, dass es im Leben nicht immer nach dem eigenen Kopf, den eigenen Vorstellungen oder Wünschen geht, verfügt über einen nicht zu unterschätzenden Erkenntnisvorteil gegenüber dem, der diesbezüglich noch unerfahren ist. Stur und endlos auf seine Vorstellungen zu pochen, wird die Gegenseite letztlich kaum noch beeindrucken. Auch Wolodymyr Selenskyj wird – am besten wohl bald – den sprichwörtlichen Sprung über den eigenen Schatten wagen müssen. Damit aus dem schon über mehr als drei Jahre anhaltenden Kriegsgeschehen, dem schrecklichen Töten und getötet Werden, dem furchtbaren Zerstören und Zerstörtwerden keine „unendliche Geschichte“ wird. – Ich selbst betrachte Krieg im herkömmlichen Sinne ohnehin als archaisch, als in seiner gegenwärtigen Form im Grunde überholt. Es gäbe durchaus auch andere Wege zur Konfliktlösung. Warum schaffen moderne Gesellschaften es noch immer nicht, aufkeimende Konflikte z. B. mit Worten, also auf eine für alle Beteiligten annehmbare Form zu lösen? Warum sollten, warum müssen unüberbrückbar scheinende Divergenzen, als unlösbar geltende Probleme zwischen Staaten zwangsläufig in Zerstörung und Töten ausarten? Ich weiß es nicht. Das heißt, all dies könnte vielleicht doch auf uralten – eben archaischen – menschlichen Denkmustern und Verhaltensweisen gründen. Wenn dem tatsächlich so wäre, eher ist, müssen wir uns wohl für alle Zeit mit hier und da immer wieder aufflammenden, blutigen und ruinösen Auseinandersetzungen zwischen Völkern abfinden. Wahrlich kein positiver Outlook…

  6. Achim Koester Antworten

    @Martin Ludwig
    Sehr gut, Ihr Vergleich mit den Ärzten. Dass der unbedeutende kleine Arzt seine Behandlung völlig unentgeltlich durchgeführt hat und nicht einmal einen Dank, geschweige denn irgendeine Gegenleistung bekommen hat, ist typisch für seine Gesinnung, es geschieht im Recht, jetzt mittellos dazustehen und er darauf hoffen muss, dass man ihm Milliarden leiht.

  7. Luzi Ferase Antworten

    Hoffen wir, dass diese Minimalverständigung eingehalten wird und zu weiterführenden Gesprächen mit dem Ziel das Morden zu beenden führt. Es ist sicher dass beide Kriegsparteien etwas verlieren bzw. in irgend einer Form zahlen werden.
    Bisher hat die Ukraine (und die abgewählte US-Regierung wie auch die EU-Führung) auf den Endsieg gesetzt. Das könnte Geschichte sein, wenn es nicht zu zielgerichteten Provokationen kommt. Was ich nicht ausschließe, sondern für sicher erwartbar halte.
    Aber, jeder Krieg endet einmal. Nur das Ergebnis ist noch offen.

    • Luzi Ferase Antworten

      Russlands und USA hatten eine 30-tägige Pause für Angriffe auf die Energie-Infrastruktur beschlossen und angewiesen. Selensky erklärte nun, dass die Ukraine sich daran erst einmal nicht halten will, da RU weiterhin Angriffe auf die UKR-Truppen fliegt. Sie wartet die möglichen Gespräche in SA erst einmal ab.
      Das ist ein bewundernswerter Endsiegwille.

      • Klaus Kelle Antworten

        Russland und die USA haben das beschlossen, und Russland hat in der Nacht danach massiv gegen die Vereinbarung verstoßen und zivile Infrastruktur und Energieinfrastrukut angegriffen. Das jetzt Präsident Selenskyj anzuhängen, ist wenig überzeugend.

        • Luzi Ferase Antworten

          Bitte die Primär-Quelle für der RUS-Angriff vor dem Engelsangriff auf die zivile Infrastruktur und Energieinfrastrukur in der UKR. Ich habe nicht gefunden, was verifikationsfähig wäre.
          Frage: Was könnte die logische Folge eines Angriffes auf einen strategischen Atomwaffenstandort, der das Atomare Gleichgewicht empfindlich stören und die Zweitschlagsfähigkeit sogar einschränken könnte, sein. Versetzen Sie sich bitte in die Lage jeglicher Staatsführung mit allen irrationalen Nuancen.
          Wladimir Silenskij ist auf einen globalen Horrortrip.
          Und schauen Sie bitte mal was vom VP Vence dazu heute ausgeführt wurde.

  8. Günther M. Antworten

    In einem Interview mit dem Youtube-Kanal Triggernometry räumt der ehemalige britische Premierminister Boris Johnson die Existenz nationalistischer Gruppen in der Ukraine ein:
    „Selenskyjs Hauptproblem war, dass ukrainische Nationalisten keinen Kompromiss mit Russland eingehen wollten.“
    Johnson behauptet, Wolodymyr Selenskyj habe bereits 2019 versucht, sich mit Moskau zu einigen, sei aber unter Druck nationalistischer Gruppen geraten?

    Sollte das „Eingeständnis“ von Johnson stimmen, wäre es nicht unnötig, von dem albernen Seim merkwürdiger, von Phobien heimgesuchter Tastaturkrieger und Sofahelden mal in der nächsten Zeit verschont zu bleiben, falls sich die Herren D. Trump und W. Putin auf was auch immer verständigen sollten.

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