Es ist schon irre, dass ausgerechnet ein KGB-Mann und ein Immobilienhai dafür sorgen, dass Europa in die Gänge kommt

Das neue 33-seitige Strategiepapier der US-Regierung, das die „Nationale Sicherheitsstrategie“ festschreibt, passt zum Präsidenten Donald Trump wie die Faust aufs Auge. Es ist erratisch, es ist disruptiv, zerstörerisch und zugleich klug.

Hoffentlich werde ich so alt, im Nachhinein einmal zu sehen, wie Historiker die Präsidentschaft dieses ungewöhnlichen Präsidenten beurteilen werden. Als genial oder völlig irre…

Das Papier, das für so große Aufregung in den Hauptstädten der EU sorgt, beschwört die „zivilisatorische Auslöschung“ des europäischen Kontinents und lässt keinen Zweifel daran, dass die Regierung in Washington „ein völlig anderes Europa sehen möchte“.

Und die Analyse ist leider richtig

Europa, die Europäer, haben sich über Jahrzehnte nicht auf eigene Stärken besonnen, sondern sich – insbesondere bei der Verteidigung, blind auf die Amerikaner verlassen.

Das begann schon in den 80er Jahren, wenn man es genau betrachtet.
Als ich 1980/81 meinen demals 18-monatigen Wehrdienst leistete, war ein Spruch beim Bier in der Kantine abends, wir – die Bundeswehr, seien die Trachtengruppe, die im Ernstfall den Feind so lange unterhalten muss, bis die Amis kommen und uns raushauen.

Diese Zeit ist Gott sei Dank endlich vorbei

Und zu verdanken haben wir das ausgerechnet einem KGBler mit nationalen Minderwertigkeitskomplexen, der uns und der ganzen Welt vor Augen geführt hat, in was für einer trügerischen Sicherheit wir uns all die Jahre bräsig wenig bewegt haben.

Ja, die Staaten Europas sind aufgewacht inzwischen, ich bin froh, dass Deutschland auch dazu gehört. Aber das Umsteuern eines Dickschiffs wie dem deutschen ist eben auch nicht in ein paar Monaten zu machen. Vor allem, wenn es nicht nur um neue Waffen und die Mobilisierung von Soldaten geht, sondern, wenn der Feind mit im eigenen Bett liegt.

Es gibt immer eine Vorgeschichte

So hört man häufig im Zusammenhang mit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs. Und das ist wahr. Hätte man Putin 2001 nach seiner Rede im Bundestag anständig und fair behandelt, das alles danach wäre vielleicht nie passiert.

Aber alle, die jetzt schimpfen, dass die oppositionelle AfD inzwischen eine beeindruckende Neben-Außenpolitik auf die Beine gestellt hat, vergessen eben auch, dass sie selbst die AfD mit dem Ausschluss von politischer Teilhabe praktisch dazu gezwungen haben, ihr eigenes Ding zu machen. Und sie machen es gut.

Aber sie machen es nicht im deutschen Interesse. Patrioten sollten immer für ihr Land einstehen, und erst weit danach für politische und persönliche Interessen. Wenn die AfD Zeit ihres Bestehens für die Wiedereinführung der Wehrpflicht eintritt, ein Bundesparteitag das sogar mit 70 Prozent Zustimmung beschlossen hat fürs Wahlprogramm, und dann kommt Putin ins Spiel, und plötzlich ist alles anders, dann nenne ich das Heuchelei.

Ja, Friedrich Merz hat zentrale Wahlversprechen gebrochen, manche nennen das Lügen. Aber die AfD ist die letzte Partei, die sich darüber künstlich erregen sollte, wenn man selbst Grundsätze sofort über Bord schmeißt, wenn es politisch opportun ist.

So wie gerade der Thüringer Rechtsausleger Björn Höcke, der allen Ernstes davon schwurbelt, Deutschland, wo „Dragqueens“ in Kindergärten aufträten, sei es nicht Wert, verteidigt zu werden.

So, als ob eine Idioten-Aktion in Berlin der Alltag in Deutschland wäre. Und Hunderttausende Kinder überall in Deutschland deshalb nun nicht mehr beschützt werden müssten.

Zu den deprimierendsten Erfahrungen dieser Zeit gehört, wie viele Deutsche, die sich Patrioten nennen und wahrscheinlich auch selbst so verstehen, bereit sind, das eigene Land und Millionen Mitbürger zu verraten und zu opfern. Die gleichen Leute, die einst gruselig auf Michel Houellebecqs internationalen Bestseller „Unterwerfung“ verwiesen, fordern nun Unterwerfung der Ukraine und Unterwerfung bei uns, frei nach dem Wirrkopf Dugin, mit seinem Fiebertraum vom russisch dominierten „Eurasien“ vom Ural bis Portugal

Man könnte lachen über solchen Schwachsinn, aber Schwachsinn ist in Mode

Und viele Bürger besonders, aber nicht nur, in Ostdeutschland geben sich solchen Gedenken im Stil des Stockholm-Syndroms gern hin. Jetzt zeigen wir es den scheiß Wessis aber mal so richtig und den Amis.

Im Trump-Papier wird von der „zivilisatorischen Auslöschung Europas“ gesprochen, und wer sieht, wie rasant sich unser Land seit der unverantwortlichen Grenzöffnung 2015 und der folgenden millionenfachen Massenmigration aus dem islamischen Kulturkreis verändert hat, der weiß, dass die Amis recht haben.

Feinde im eigenen Bett, da sind sie wieder. Islamistische Kämpfer, IS-Messerstecher, hochkriminelle Araber-Clans. Und wir haben es zugelassen, unsere politische Elite hat es zugelassen.

Die USA wollen „das stärkste, reichste, mächtigste und erfolgreichste Land der Welt für die kommenden Jahrzehnte bleiben“, formulieren die Strategen in DC, und das ist ihr gutes Recht. Es ist auch gut für die Welt, wenn die USA der entscheidende weil mächtigste Ordnungsfaktor auf der Welt ist. Wenn Russland oder der Iran das mal werden, dann Gnade uns Gott…

Die USA wollen kein Weltpolizist mehr sein

Sie lehnen eine „dauerhafte amerikanische Dominanz über die gesamte Welt“ ab und fordern, dass ihre Verbündeten nicht länger „Kosten ihrer Verteidigung auf das amerikanische Volk abwälzen“. Natürlich, seltsam, dass das vor Trump nicht schon mal jemand gesagt hat.

Und die USA wollen nicht mehr in Konflikte verwickelt werden, die sie nichts angehen. Lasst die Leute sich doch irgendwo am anderen Ende der Welt gegenseitig umbringen, wenn sie unfähig sind, das allein zu verhindern! Was geht es die USA an?

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Die Analysten in Politik und ThinkTanks sind sich weitgehend einig: Die Amerikaner wollen Europa schwächen. Wenn sich die Länder auf dem alten Kontinent selbst zerstören, wollen sie nicht mehr hineingezogen werden.
Und wer sich in Europa selbst aufgibt, der ist halt auch kein Verbündeter der USA mehr. Punkt.

Es fühlt sich nicht gut an, schmerzlich erfahren zu müssen, dass der reiche Onkel jenseits des großen Teichs vielleicht schon bald gar nicht mehr unser Onkel sein will. Und da hilft auch nicht die Hoffnung mancher, dass der Trump-Spuk in zwei Jahren vorbei sein könnte und dann alles wieder gemütlich weitergeht. Das halte ich für ausgeschlossen.

Wir erleben eine Zeitenwende, die weit über das hinausreicht, was Ex-Bundeskanzler Olaf Scholz sich auch nur vorstellen konnte, als er 2022 das Wort mal gebrauchte.

Benedikt Franke (44), CEO der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC), sagte gerade gegenüber der BILD: „Die Ablehnung der Europäischen Union ist deutlicher als je zuvor.“

Er fühle sich an die Anti-EU-Rede von US-Vizepräsident JD Vance (41) bei der MSC im Februar erinnert. „Egal, wie man das Dokument liest, muss klar sein, dass wir als Deutschland und als EU noch viel härter arbeiten müssen, um unsere strukturellen Schwächen endlich richtig anzugehen und unsere Vorteile auszunutzen und auszubauen.“

Genau so!

Den Kopf in des Sand stecken, das darf keine Option sein. Es ist schon irre, dass ein russischer KGB-Agent und ein amerikanischer Immobilientycoon uns die Augen öffnen müssen, damit wir begreifen, welche Kraft und Energie wir mobilisieren müssen und – davon bin ich überzeugt – auch werden, um ein selbstbewusster Machtfaktor in der Welt zu werden – bei Wirtschaft und Verteidigung. Und das ist möglich, auch für ein Bündnis souveräner europäischer Staaten mit Deutschland in der Mitte.

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Dieser Artikel wurde 30 mal kommentiert

  1. gerd Antworten

    „Es geht nicht um einen Schaden, den man reparieren kann – sondern um die Gefahr, dass wir alle von einem ruinösen Zusammenbruch erfasst werden, der nur noch Schutt zurücklässt. Das System als Ganzes ist vom Kollaps bedroht. Die demografische Krise ist mittlerweile chronisch und unheilbar.“

    Erzbischof von Mario Delpini, Mailand in seiner traditionellen „Rede an die Stadt“ zum Auftakt des Festes von Mailands Stadtpatron Ambrosius in der vergangene Woche.

  2. Johannes Antworten

    Wie klänge der Satz:

    „Deutschland will „das stärkste, reichste, mächtigste und erfolgreichste Land Europas für die kommenden Jahrzehnte bleiben“.

    Und wie würde dieser Satz in Europa und dem Rest der Welt wirken?

    Und ja, auch in der NZZ war schon zu lesen, dass Deutschland in Europa eine Führungsrolle einnehmen muss.

    Was wir auch könnten, würden wir uns nicht mit der Weltklimarettung wirtschaftlich selbst exekutieren und stattdessen eine stabile wetterunabhängige Energieversorgung aufweisen, keine explodierenden Sozialkosten (auch) infolge ungeregelter Migration haben und selbstbewusst zu unserem Land stehen. Und Wirtschaft geht bankrott titelt heute die NZZ.

    UND würde die Union ENDLICH ihrer historischen Aufgabe gerecht, sich um die Interessen unseres Landes zu kümmern!

    Ein Björn Höcke ist da m. E. – inzwischen – eine nicht mehr erwähnenswerte Petitesse, aber da sie Ihn so gern anführen, dann bitte aber auch den Streit mit Luckassen, der klar pro Wehrpflicht ist, wie sie auch im Grundsatzprogramm drinsteht.

    Mich überrascht das Papier aus den USA kein bisschen. Nur die inzwischen links/woke EU- Politschickeria ist überrascht. Aber wie soll es auch anders sein, wenn man sich selbst zum Nabel der Welt erhoben hat?

  3. Martin Ludwig Antworten

    So viele richtige Analysen und Zusammenfassungen der Geschehnisse in einem zusammenhängenden Beitrag zu lesen ist eine Wohltat, lieber Klaus. Faszinierend ist es für mich, dass unsere Ausgangslage bzw. die Faktoren die wir in unsere Rückschlüsse einfließen lassen zu fast 100 % identischt sind, wir jedoch im Ergebnis zu nahezu 100 % auseinander liegen.

    Du schreibst, dass die USA zu Recht keine Lust mehr verspürt für uns Europäer den Kopf hinhalten zu müssen – und gleichzeitig schreibst du sehr oft darüber, dass wir Deutschen der Ukraine gegenüber genau zu diesem Gefallen verpflichtet wären.

    Du schreibst außerdem, dass Patrioten immer zuerst für ihr eigenes Land einstehen, verlangst jedoch, dass wir die Ukraine bis zur Selbstaufgabe unterstützen, weil Putin sonst „bis Berlin durchmarschiert“.

    Du schreibst davon, dass die USA selbst das mächtigste Land bleiben wollen und gefallen daran finden, ein geschwächtes Europa zu sehen. Du sagst sogar, dass die von den Amerikanern als „zivilisatorischen Auslöschung Europas“ bezeichneten Zustände der Wahrheit entsprechen.
    Gleichzeitig willst du aber nicht verstehen, warum Björn Höcke sagt, dass er seine Kinder für dieses derzeitige Deutschland und Europa nicht in den Krieg schicken möchte.

    Ich sehe mich in diesem Beitrag in all dem bestätigt, was ich in der Vergangenheit quasi gebetsmühlenartig bei jeder passenden- und unpassenden Gelegenheit geschildert habe:

    Deutschland ist für die USA nur von strategischem Interesse. Wir sind der Schauplatz für einen möglichen 3. Welktrieg und ein guter Ausgangspunkt für eine (atomare) Gegenoffensive. Daneben dienen wir lediglich als Ablenkung um wertvolle Zeit zu gewinnen und unsere Auslöschung ist nichts weiter als ein notwendiger Kollateralschaden.
    Wir sind wirtschaftlich in der Vergangenheit zu schnell zu stark geworden, weshalb die USA einen Weg finden mussten, wie möglichst viel Know-How und Vermögen vom Standort Deutschland zum Standort USA verlagert werden kann. Die Sprengung von NordStream war hier nur ein weiteres Puzzleteilt in einer langen Kette an Maßnahmen zur Schwächung des Industriestandorts Deutschland.

    Der Krieg in der Ukraine fügt sich in dieses Bild insgesamt nahtlos ein und hat dazu geführt, dass die über Jahrzehnte vorbereitete Kampagne zur völligen Abspaltung Europas gegenüber Russland und Gesamt-Asien endlich Früchte getragen hat. Die Amerikaner haben dort einen zweiten Tonkin-Zwischenfall kreirt und hiefür sogar einen Schauspieler als Präsidenten eingstellt.

    Die Mission Deutschland zu benutzen und in der Abhängigkeit zu halten begann mit dem Marshallplan und wird nun zum krönenden Abschluss gebracht.
    Was bleibt ist die Gewissheit, dass wir in den USA niemals einen verlässlichen Partner hatten und diesen auch nie bekommen werden. Abgesehen von Geld und strategischen Überlegungen hat Amerika kein Interesse an Europa.

    Europa hat auf das falsche Pferd gesetzt. Es war nie die Abhängigkeit von Russland, die eine Gefahr für uns dargestellt hat – es war stets der Einfluss des Westens, der Europa in ein sehr gefährliches Fahrwasser getrieben hat.
    Die aktuelle Kriegsrhetorik ist vielsagend und ich kenne viele, die es kaum erwarten können wieder aus voller Lunge „JAAAA“ zu rufen, wenn die Frage nach dem „totalen Krieg“ gestellt wird.
    Ich für mich kann mit abschließender Sicherheit sagen: Höcke hat recht! Für dieses Deutschland und dieses Europa werde ich nicht ein Kind opfern. Ich werde nichtmal einen Schuss abgeben.
    Wir haben alles falsch gemacht, was wir überhaupt falsch machen konnten. Es wird Zeit, dass wir die „Früchte dieser Fehlentscheidungen“ ernten und ich blicke mit hämischer Freude einer Zeit entgegen, in der Russland und die USA sich Europa entgültig zur Beute machen.
    Warum bin ich so zynisch? Weil der Wähler genau diese Politik mit einer überwältigenden Mehrheit von 2/3 gewollt hat. Sollen diese 75 % ihre Kinder und ihr Leben opfern, während ich mich in der Gewissheit wiege, Recht behalten zu haben. Als guter Demokrat akzeptiere ich alles, was auf uns zukommen wird – aber beteiligen werde ich mich nicht daran.

    • Klaus Kelle Antworten

      Es wird Putin gleichgültig sein, ob Du Deine Kinder kämpfen lässt für ihre Freiheit, wenn er seine Raketen auf Deutschland abfeuert und die letzten verbliebenen Orks in den Tod schickt. Weil Putin interessiert sich nicht für Menschenleben.

      Im Übrigen haben wir in Westdeutschland 30 Jahre lang wohlhabend und frei gelebt, während es unsere ostdeutschen Landsleute nicht so gut getroffen haben. Und weißt Du, was der Grund ist? Amerika. Und nur Amerika.

      • Johannes Antworten

        Gerade in der Welt gelesen:

        „ Die Ukraine soll nach Recherchen der „New York Times“ die Korruptionsbekämpfung in staatlichen Schlüsselunternehmen systematisch sabotiert haben. Demnach schwächte die Regierung in Kiew gezielt die Aufsicht über Konzerne wie den Atomstromerzeuger Energoatom, den Netzbetreiber Ukrenergo und die staatliche Rüstungsbeschaffungsagentur: Aufsichtsräte seien mit loyalen Vertretern besetzt, Sitze absichtlich freigelassen, Satzungen umgeschrieben und Kompetenzen beschnitten worden, sodass unabhängige Experten Misswirtschaft und Bestechung kaum noch verhindern konnten. So seien Hunderte Millionen Dollar ohne wirksame externe Kontrolle geflossen.

        Besonders im Fokus steht laut Bericht ein mutmaßliches Korruptionssystem bei Energoatom, in das Vertraute Selenskyjs verwickelt sein sollen; allein dort gehe es um rund 100 Millionen Dollar. Politische Eingriffe in Aufsichtsgremien habe es den Recherchen zufolge auch bei Ukrenergo gegeben, während westliche Geldgeber trotz interner Warnungen vor „anhaltender politischer Einflussnahme“ Milliardenhilfen weiter auszahlten.

        Ein exemplarisches Bild der Vorgänge zeichnet der britische Manager Tim Stone, der als unabhängiger Experte in den Aufsichtsrat von Energoatom einziehen sollte. Er berichtet, er habe eine Prüfung eines umstrittenen Reaktorprojekts veranlassen wollen, bei dem alte russische Anlagen für Hunderte Millionen Dollar angekauft werden sollten, sei aber ausgebremst worden. „Ich wollte eine Überprüfung dieser ,Franken-Reaktoren‘ veranlassen. Das Ganze war ein einziges Rattennest“, sagte Stone der „New York Times“.„

        Ein „Rattennest“ wird von staatlicher Seite geschützt.

        Sorry: Selenskyj interessant sich nur für Kohle. Menschenleben sind ihm egal.

        Die haben alle gewaltigen Dreck am Stecken.

          • Johannes

            Ich dachte, da wäre ich hier im Blog bereits richtig 😉

        • Gerd_ Rau Antworten

          Früher hat Korruption nicht gereicht um einen Krieg zu beginnen. Und ich dachte immer Menschenleben sind dem egal der Kriege beginnt. Was sie äußern ist Täter Opfer umkehr in Reinkultur.

      • Steve Acker Antworten

        „… wir in Westdeutschland 30 Jahre lang wohlhabend und frei gelebt, während es unsere ostdeutschen Landsleute nicht so gut getroffen haben. Und weißt Du, was der Grund ist? Amerika. Und nur Amerika.“

        Das war ein anderes Amerika

      • Martin Ludwig Antworten

        Ich stelle mal eine ganz steile These auf, lieber Klaus. Wäre Amerika nicht über den Atlantik gekommen um zusammen mit Frankreich das Großdeutsche Reich Völkerrechtswidrig (Waffenstillstand von Compiègne 1940) zu überfallen, wäre Deutschland nicht geteilt worden und der Osten nicht in Sowjetische Hände gefallen.
        Die Teilung hätte nie stattgefunden und die Welt sähe heute sehr, sehr anders aus.

        Es war übrigens die gleiche USA, die den 2. Weltkrieg überhaupt erst ermöglich hat. Großindustrielle wie Henry Ford, Banken wie J.P. Morgan und viele weitere finanzkräftige Akteure haben den Aufstieg der NSDAP seiner Zeit durch Spenden massiv gefördert.
        Daneben haben Unternehmen wie die Standard Oil Company Deutschland bis 1944 (!) beliefert und hierbei Milliarden erwirtschaftet.
        Es ging den Amerikanern wie immer nur um Geld.
        Die USA kamen nicht als “ Befreier“ nach Deutschland, sondern als Besatzungsmacht. Der Marshallplan wird in diesem Zusammenhang auch gerne falsch dargestellt. Wir haben nämlich kein Geld für den Wideraufbau Deutschlands von unseren „Freunden in Übersee“ erhalten. Die Warheit war, dass Amerika seinen Landwirten die Überproduktion an Erzeugnissen für horrende Summen abgekauft hat und damit zu allererst die eigene Bevölkerung unterstütz hat.
        Diese Erzeugnisse wurden letztlich nach Deutschland verschifft und hier für D-Mark GEKAUFT! Das Geld ging jedoch nicht zurück an den amerikanischen Staat, sondern an die KfW-Bank. Diese hat wiederum Kredite für Wideraufbau-Projekte vergeben, deren Zinssatz nicht gerade als Geschenk bezeichnet werden konnte. Auswertungen dieser Kreditvergaben haben ergeben, dass der Nutzen des Marshallplans für den Wiederaufbau fast nicht messbar war.

        Wenn man sich nun die Frage stellt, wie Deutschland dann wieder auf die Beine gekommen ist, dann sieht die Wahrheit sehr düster aus. Unser Wohlstand basiert maßgeblich auf Waffenexporten und Rüstungsindustrie. Der Koreakrieg in den 50er Jahren hat unmengen an militärischem Material erfordert, welches die USA zu dieser Zeit weder hatten noch herstellen konnten.
        Das besetzte Deutschland hingegen war im Stande dazu, in kürzester Zeit große Mengen an Waffen und Munition zu liefern – weil man dies in den Jahren zuvor bis zum Exzess betrieben hat.
        Daneben waren mehrere Zehntausend Besatzungssoldaten im Land, welche die „Notsituation“ nach dem Krieg zu ihrem Vorteil ausgenutzt haben und hier für sehr wenige Dollar die wenigen verbleibenden Vermögenswerte gekauft und in die USA verschifft – aber natürlich auch Deutsche Erzeugnisse konsumiert haben.

        • Klaus Kelle Antworten

          Deutschland hat während des Koreakrieges (1950–1953) keine Rüstungsgüter geliefert.

          1950 war die Bundesrepublik Deutschland (West) gerade erst gegründet worden und stand noch unter Alliierter Hoheit (USA, Großbritannien, Frankreich). Das Land hatte zu diesem Zeitpunkt keine eigene Armee (die Bundeswehr wurde erst 1955 aufgestellt) und produzierte keine Waffen für den Export.

          Die DDR (Ost) befand sich unter sowjetischem Einfluss und war ebenfalls nicht in der Lage, Rüstungsgüter zu liefern.

          Westdeutschland unterstützte die UN-Truppen im Koreakrieg stattdessen auf humanitärer und medizinischer Ebene. Die Bundesregierung entsandte 1953 das Deutsche Rote Kreuz und stellte ein Hospitalschiff bereit, um Verwundete beider Seiten zu versorgen.

          Das ist die Realität, alles andere ist Prosa, Martin.

          Wo hast Du bloß diese Gruselgeschichten immer her, Martin? Klingt alles ein bisschen nach KOPP Verlag….

          • Achim Koester

            @KK
            „stand noch unter Alliierter Hoheit“ ist wirklich ein schöner (beschönigender?) Ausdruck für Besatzung.

          • Martin Ludwig

            Klaus, meine Informationen zum Export von Rüstungsgütern im Rahmen des Koreakriegs von Deutschland in die USA habe ich aus einer Dokumentation auf ARD mit dem Namen „Mythos oder Masterplan? Die wahre Geschichte des Marshall-Plans“.
            Dort wurde von einem „Koreaboom“ gesprochen, der als maßgeblicher Katalysator für die Deutsche Wirtschaft im Anschluss an den 2. Weltkrieg gilt. Insbesondere die Stahlindustrie hat in dieser Zeit in kürzester Zeit einen noch nie dagewesenen Aufschwung erlebt und Gewerkschaften konnten erstmals ihre Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen und höheren Löhnen durchsetzen.
            Die Stahlindustrie hat nachweislich nahezu alle Erzeugnisse in die USA exportiert, weil dort deutscher Stahl für die Herstellung von Kriegsgerät dringend benötigt wurde.
            Du hast also recht mit deiner Aussage, dass wir keine einsatzfähigen Waffen produziert haben – wir waren lediglich der „Rohstofflieferant“. Der Zusammenbau erfolgte dann zum Umgehen der geltenden Rüstungsbeschränkungen in den USA.
            Ob das meine Aussage, dass unser Wirtschaftswunder in erster Linie auf dem Korea-Krieg basiert nun inhaltlich maßgeblich verändert, sei mal dahingestellt.

          • Klaus Kelle

            Hab es gegooglet und KI gefragt – niemand weiß etwas davon…. möglich ist aber alles, wie wir ja wissen

        • Klaus Kelle Antworten

          „Daneben haben Unternehmen wie die Standard Oil Company Deutschland bis 1944 (!) beliefert und hierbei Milliarden erwirtschaftet.

          Es ging den Amerikanern wie immer nur um Geld.“

          Und wenn das so wäre, warum haben sie dann 1944 aufgehört und ihre Söhne nach Europa geschickt, um Hitler zu erledigen?

    • gerd Antworten

      „Höcke hat recht!“

      @Martin Ludwig

      Sehe ich genauso. Dragqueens in Kindergärten mögen eine Berliner Spezialität sein, im ganzen Land kann man allerdings einmal jährlich sein Geschlecht wechseln. Ist genauso hohl wie Transen in Kitas. Was die Wehrpflicht angeht: Dazu braucht es patriotischen Nachwuchs, den wir nun mal nicht haben. Entweder vor der Geburt entsorgt oder nach der Geburt hirngewaschen.

      • Steve Acker Antworten

        Ich stell mir so vor. Es zieht einer in den Krieg um die Heimat zu verteidigen.
        Nach einer Weile kehrt er heim. Es wird ihm gesagt.
        – Dein Haus ist nicht klimagerecht. Wir haben es enteignet.
        – Nach unseren intensiven Infomaßnahmen haben Deine Kinder festgestellt, dass sie im falschen Körper sind. Sie befinden sich schon mitten in der Transition.
        – nachdem wir die Co2 Steuer nochmals drastisch erhöht haben, hat dein Arbeitgeber seine Werke ins Ausland verlegt.

        Liste lässt sich beliebig fortsetzen

  4. Steve Acker Antworten

    Niemand fordert Unterwerfung unter Russland.
    Einfach normale Beziehungen , wie es die 30 jahre vor dem Ukraine-Krieg auch ganz geklappt hat.

  5. Steve Acker Antworten

    Die EU schwächt sich selbst, arbeitet an der eigenen Zerstörung. Da braucht es kein äußeres zutun.

    Man hat das Gefühl die Komission überlegt sich dauernd wie sie die europäische Wirtshaft noch mehr schwächen kann.
    Dazu viel Ideologie, Klimawahn , Lgbtq, ungebremste Migration..
    etc.
    Dazu der Staat und die Eu bekämpfen ihre eigenen Bürger.

    Die Amis haben absolut recht.
    Es ist so absurd. normalerweise versuchen Diktaturen ihre eigene Position zu stärken, zb. durch eine starke Wirtschaft.

    Die Eu, die immer mehr zur Diktatur wird, versucht sich selbst zu schwächen.

  6. Angelika Antworten

    „wie Historiker die Präsidentschaft dieses ungewöhnlichen Präsidenten beurteilen werden. Als genial oder völlig irre…“:
    Zwischen dem amerikanischen Bürgerkrieg und dem 1. Weltkrieg zeigte sich, dass die USA eine andere Dimension als die europäischen Großmächte ihrer Zeit sind. Egal wer gerade Präsident war. Ab dem Zeitpunkt bis vor ein paar Jahren waren die USA in Wirklichkeit die einzige Supermacht. Die Sowjetunion musste immer alle Kräfte aufbieten, um militärisch einigermaßen mitzuhalten. Auch da war es egal, wer Präsident war. Natürlich war es für die anderen Staaten auf dem Planeten nicht egal. Was der Riese macht, beeinflusst das Leben der Zwerge, aber nicht so sehr das Leben des Riesen selbst.
    In großen Teilen der Welt gilt derzeit noch die amerikanische Ordnung. Und viele Staaten der Welt hängen von den USA ab. Z.B. Europa, der Nahe Osten und Ostasien.
    Seit ein paar Jahren steigt die neue Supermacht China auf, die die USA als 1. Supermacht vermutlich ablösen. Auch dabei gilt: Es ist egal, wer Präsident ist.
    Die USA sind ein Kontinent zwischen 2 Ozeanen. Die sind absolut sicher. Die Zwerge in Europa, dem Nahen Osten und Ostasien sind es nicht.

  7. Steve Acker Antworten

    „Es ist schon irre, dass ausgerechnet ein KGB-Mann und ein Immobilienhai dafür sorgen, dass Europa in die Gänge kommt“

    zur Überschrift.
    ich befürchte die Machthaber in Europa werden nicht in die Gänge kommen, sondern sich noch mehr in ihrer Wagenburg verbarrikadieren.

  8. Günther M. Antworten

    08.12.2025 – eine blitzgescheite Journalistin ist der Ansicht:
    Der Besuch vom US-Sondergesandten Steve Witkoff und Jared Kushner bei Wladimir Putin zeigt, dass die USA längst direkt verhandeln,

    UNTER AUSSCHLUSS EUROPAS UND DER UKRAINE.

    In Miami diskutierten ukrainische und US-amerikanische Vertreter sogar offen über territoriale Zugeständnisse, ohne dass SELENSKIJ dies der eigenen Bevölkerung erklärt hätte.
    Die USA verzichten inzwischen auf Forderungen nach einem sofortigen Waffenstillstand oder festen Fristen.
    Sie suchen eine Exit-Strategie, die einen RESTSTAAT UKRAINE erhält, aber deren Bedingungen in Moskau und Washington definiert werden.

    EUROPA SPIELT IN DIESEM PROZESS KAUM NOCH EINE ROLLE, AUSSER ALS ZAHLENDER STATIST. 

    Die Ukraine steht militärisch, demografisch und ökonomisch am Rand der Erschöpfung.
    Abermillionen haben das Land verlassen, nach Europa,

    DIE MEISTEN FLÜCHTETEN NACH RUSSLAND, WAS DIE WESTLICHEN MEDIEN BEHARRLICH VERSCHWEIGEN.

    Die Mobilisierung stockt, die Front bricht in mehreren Abschnitten und die Gesellschaft, vor allem Ukrainer im Ausland, wünscht laut Umfragen mehrheitlich Verhandlungen.

    • gerd Antworten

      „Die Ukraine steht militärisch, demografisch und ökonomisch am Rand der Erschöpfung.“

      Willkommen im Club!

  9. Günther M. Antworten

    Ich erlaube mir mal, die Gedankengänge eines 23-Jährigen, der 2025 die 2.200-Kilometer-Strecke Berlin/Moskau in drei Wochen per Fahrrad zurückgelegt hat, zu zitieren:

    „Ich weigere mich, das diplomatische Versagen einer arroganten politischen Klasse mit meinem Leben zu bezahlen und mich an die Front karren zu lassen, um dort auf Russen zu schießen.“
    „Angesichts der historischen Verbrechen, die Deutschland an Russland begangen hat, verachte ich diesen hysterischen Umgang mit Moskau.
    Aus Respekt und in Aufrichtigkeit gegenüber meinen Großeltern und Urgroßeltern lehne ich diese Kriegshetze in Deutschland strengstens ab.
    Auf den Rücken meiner Vorfahren wurden diese Verbrechen bereits zweimal begangen.
    Als ihr Nachfahre lasse ich mich nicht vom Dogma der Alternativlosigkeit dieser Kriegstüchtigkeit beeindrucken.
    Tief in meinen Wurzeln ist verankert, dass wir Deutschen uns nie wieder in einen Krieg hineinreden lassen dürfen!“ …..

    Übrigens:
    Bei den Altersgruppen zwischen 18–29, 30–39, 40–49 und 50–59 Jahren nimmt die AfD beim INSA-Meinungstrend Platz 1 ein.

  10. Günther M. Antworten

    Zitat KK: (Kopie)
    „Als ich 1980/81 meinen demals 18-monatigen Wehrdienst leistete,“ …

    Richtigstellung:
    Von Januar 1973 bis September 1990 betrug die Dauer der Wehrpflicht 15 Monate!

    Ehre wem Ehre gebührt:
    Forist H.K. hat bereits vor einiger Zeit auf diese Unstimmigkeit der von Herrn Kelle angegebenen Wehrdienstzeit aufmerksam gemacht!

    Nachdem die Erstausführung gelöscht wurde, wie war das denn nun wirklich?

      • Günther M. Antworten

        Halten wir noch mal fest, 1980/81 betrug der Grundwehrdienst 15 Monate, also kann es sich bei Ihnen, der von 18 Monaten Wehrdienst spricht, nur um einen vorzeitig entlassenen Zeitsoldaten handeln.

    • H.K. Antworten

      In den Jahren 1980/ 81 betrug die Dauer des Wehrdienstes 18 ( ! ) Monate ! ( Das allerdings in der „DDR“ ).

      Wer finden will, der findet …

      „ Im Jahr 1980 betrug die Dauer des Grundwehrdienstes in der Bundesrepublik Deutschland 15 Monate, da diese Regelung vom 1. Januar 1973 bis zum 30. September 1990 galt, bevor sie auf 12 Monate verkürzt wurde. Für die Deutsche Demokratische Republik (DDR) mussten alle wehrpflichtigen Männer in der NVA ebenfalls 18 Monate Grundwehrdienst leisten.
      Bundesrepublik Deutschland (BRD): 15 Monate (Januar 1973 – September 1990).
      Deutsche Demokratische Republik (DDR): 18 Monate (nach Einführung der Wehrpflicht 1962).“

      Die Daten und Fakten sind u.a. bei „Statista“ nachzulesen.

  11. Peter Zinga Antworten

    Herr Kelle,
    woher kommt dieser chauvinistische Hass auf Russland in Ihnen?!
    Sie sind doch nicht so naiv, das zu glauben, was Sie schreiben, und was den russischen Minderwertigkeitskomplex angeht, so gilt dieser ganz sicher nicht gegenüber Deutschland!
    Und deutsche Kinder können ruhig schlafen – es sei denn, Leute wie Sie begehen einen fatalen Fehler.
    Und noch was: die „Ukrainer“ sind auch Russen -genauso, wie Friesen Deutsche sind. Oder Sachsen und Bayer.

    • Klaus Kelle Antworten

      Herr Zinga,

      was Ukrainer sind oder sein wollen, dazu geben die ukrainischen Streitkräfte Tag für Tag seit vier Jahren die einzig richtige Antwort. Russen ganz offensichtlich nicht, und – unter uns – Sie ja auch nicht. Ich nehme an, Sie sitzen schön bequem irgendwo, wo das Gehalt in stabilem Euro statt in Rubel ausgzahlt wird, und geben vom Spielfeldrand aus gute Ratschläge an die Menschen, die jede Nacht im russischen Drohnenhagel um ihr Leben fürchten müssen.

      Ist aber kein neues Phänomem, hat es auch zu Zeiten des ersten Führers gegeben. Oder bei Serienmördern, die sich im Knast vor amourösen Angeboten nicht retten konnten. Manche stehen halt auf Killer. Ich allerdings nicht…

      Schönen Abend!

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