Fahne erlaubt

Ein Gericht hat heute entschieden, dass am 8. und 9. Mail ukrainische Fahnen in Berlin aufgezogen werden DÜRFEN. Ist es nicht schön, zu wie viel Demokratie Deutschland noch fähig ist? jetzt darf man sogar fahnen aufhängen, wie man möchte. Toll! Schade, dass das erst ein Gericht entscheiden muss, und es nicht selbstverständlich ist.

image_pdfimage_print

Dieser Artikel wurde 27 mal kommentiert

  1. GJ Antworten

    Solange die deutsche Fahne nicht hängt, ist ja alles gut. Hängen dann auch sämtliche Fahnen der Teilrepubliken der ehemaligen Sowjetunion zum Kriegsende 8. und 9.5.?

    • S v B Antworten

      Liebe GJ, wo denken Sie nur wieder hin?! Einzig das Verbot ukrainischer Flaggen wurde wieder aufgehoben. Sonst, soweit mir bekannt, keines.

      • GJ Antworten

        Ja, ich weiß, ich denke zu viel. Wie sagte Heinz Rühmann in der Feuerzangenbowle? „Ich will es mir wieder abgewöhnen!“

  2. H.K. Antworten

    Solange palästinensische Fahnen immer wieder erlaubt sind und Rufe „Tod Israel!“ akzeptiert werden, ist ja alles gut …

    • S v B Antworten

      Als die mit Abstand unverdächtigste aller Fahnen dürfte derzeit die Alkoholfahne gelten. Deshalb sollte man sich nicht scheuen, sie zu allen nur denkbaren Anlässen zu hissen. – Ich denke, dass sowohl Sie, liebe GJ, also auch Sie, lieber H.K., mir hierin bereitwillig, wenn nicht gar freudig, zustimmen werden.

      • GJ Antworten

        Aber nicht am Steuer! Zum Wohle. Chardonnay und Chianti stehen bereit. Natürlich auch Rebensäfte aus Eltville und von der Mosel, je nach Anlaß.

  3. Alexander Droste Antworten

    “ jetzt darf man sogar fahnen aufhängen, wie man möchte. Toll!“

    Bandera-Fahnen auch? Und die russische? Hakenkreuze (sind in der Ukraine gerade in)? Ist braun nicht bunt genug? Na, wir wollen nicht gleich übertreiben. Die Deutsche bleibt unten und ganz besonders das Logo der verfemten Partei. Regenbogen natürlich gleich neben der IKEA-Fahne der FDP, die irgendwas mit Ukraine zu tun haben soll. Und so eine weiße mit blauem Stern vielleicht. Nicht dagegen natürlich die Syrische, Iranische oder die Libysche.

    Ist doch großartig, wie demokratisch und solidarisch wir mit einer Räuberbande sind. Daher dürfen wir uns nun an Deindustrialisierung, Enteignung und einem neuen Oligarchen-Clan „Abu-Graichen“ erfreuen.

    • S v B Antworten

      Lieber Alexander Droste,
      ich habe langsam den Eindruck, dass man sich aufseiten der „Netzbetreiber“ von der mehr als berechtigten, großteils massiven Kritik an ihren Clan-ähnlichen Strukturen im Dunstkreis Robert Habecks nicht mal die Bohne beeindrucken lässt, dass man sie nicht einmal wirklich ernst zu nehmen scheint. Meint man gar, wieder zur Tagesordnung zurückkehren zu können ohne auch nur den Anschein zu vermitteln, dass man ernsthaft bereit sei, den anrüchigen Praktiken, ja dem Skandal, endlich Konsequenzen folgen zu lassen? Die Herrschaften dürfen sich wohl dermaßen fest und sicher im Sattel ihrer jeweiligen Ämter fühlen, dass sie sich in ihren Reihen sogar die Überzeugung leisten können, mehr als ein kurzzeitiges, vorübergehendes Verstecken des einen oder anderen Kopfes im Sande sei nicht nur nicht notwendig, sondern nachgerade maßlos übertrieben. Wenn man den Beteiligten ihre Gefälligkeits-Mauscheleien jetzt folgenlos durchgehen lässt, werden sich schon bald Nachahmer einstellen, die sich ebenfalls am faulen Spiel versuchen, um es vielleicht bis zur Perfektion weiter zu entwickeln. Die Entscheidung, ob solches akzeptabel, gar gewünscht ist oder besser doch nicht, sollte baldmöglichst getroffen werden. Zunehmend breitet sich Prinzipienuntreue aus, wenn nicht sogar Prinzipienlosigkeit. Dies könnte, in letzter Konsequenz, einen vielleicht einmal rapide einsetzenden, allumfassenden Auflösungsprozess des Staatsgefüges samt seiner Gesellschaft befördern. Und wenn es denn ganz schlimm kommen sollte, könnten der Souverän, also das Wahlvolk, wie auch seine Regierung, eines Tages von der Erklärung ihres Landes zum Failed State überrascht werden. Ein Mehr an Bergab wäre in Friedenszeiten nicht zu haben. Allen Bürgern des Landes sei deshalb dringend angeraten, insbesondere die bundespolitischen Vorgänge und Entscheidungen nicht nur aufmerksam zu verfolgen, sondern sie auch immer wieder kritisch zu hinterfragen.

  4. Hermann Martin Antworten

    Soviel ich mitbekommen habe, ist die vollständige Nachricht: Zu den Feiern der Gedenktage 8./9. Mai sollten speziell ukrainische und russische Flaggen nicht gezeigt werden dürfen, damit wollte man verhindern, dass dies zum Konfliktpotenzial werden könnte.
    Da kann man, glaube ich, verschiedener Meinung darüber sein, ob das vielleicht gar gerechtfertigt sein könnte.
    Aber jetzt einseitig die ukrainische Fahne zu erlauben, und die russische nicht, kommt mir bei diesem Anlass merkwürdig und unangebracht vor.
    Das Naheliegendste, was mir dazu einfällt: Anstelle der Flaggen inzwischen neu existierender Staaten, warum nimmt man nicht die – ohnehin damals gültige – Fahne der Sowjetunion? Damit wäre doch dem Anlass Genüge getan, historisch korrekt und ohne die damals noch nicht aktuellen Konflikte…

    • S v B Antworten

      Genau so würde ich es auch sehen, werter Hermann Martin. Aber das wird in einem Land, in dem manche Orte ganze Blumenbeete mit Ukraine-farbenen Stiefmütterchen bepflanzt haben, wohl anders beurteilt. Man hat den Eindruck, dass Symbolpolitik gegenüber Realpolitik gewaltig auf dem Vormarsch ist. Erstere feiert neuerdings so manchen Triumph. Bevor man die eigenen Söhne und Töchter bereitwillig der Verteidigung westlicher Werte opfert, pflanzt man doch lieber Stiefmüterchen, farbgetreu in Bleu und Zartgelb. Es scheint, als habe die Symbolpolitik unter Links-Grün nochmals einen kräftigen Booster verabreicht bekommen. So gelingt es ihr nun noch besser, die Realpolitik zu verdrängen. Das jedoch könnte sich irgendwann einmal bitter rächen.

      • GJ Antworten

        Feministische Außenpolitik in deutschen Blumenbeeten. Ach herrje, das bedarf der Berücksichtigung bei der persönlichen Gartengestaltung. Nicht daß ich jahrzehntelange Rosenstöcke rausreißen muß, weil sie nach heutiger innen- oder außenpolitischer Bedeutung eine verdächtige Farbe haben. Ich hoffe, meine pinkfarbenen Rosen und die weiß-gelben Rasenblümchen sind o.k. Der Himbeerstrauch auch. Die Eberesche geht, aber oh je, was ist mit der Haselnuss? Kann man das mit roten Tomaten ausgleichen? So ablassmäßig? Zum Glück steht im Vorgarten ein japanischer Zierahornstrauch, der grün und im Herbst leuchtendtrot ist und die Zwerghyazinthe ist mehr lila als blau, oder? Ich bin mir nicht sicher, und die vermehrt sich deutlich von Jahr zu Jahr. Die war irgendwann da, die habe ich gar nicht selbst gesetzt, ich schwöre…

        • GJ Antworten

          Habe nachgeschaut. Unsere Zwerghyazinthen sind eindeutig blau, aber jetzt fast alle abgeblüht. Jetzt sieht man fast nur die silbrigen Blütenkapseln. Aber der Ehrenpreis blüht bald, auch leuchtend blau. Er gehört zur niederliegenden Gattung, vorsorglich erwähnt. Blau war schon immer meine Lieblingsfarbe. Auch das Auto ist blau. Muß ich mir Sorgen machen?

      • Tina Hansen Antworten

        Also, bei uns in Hannover klebt auf fast jeder Stadtbahn ein gelb-blaues Ukraine-Herz. So! Da haben wir es den Russen aber gegeben!!

        • S v B Antworten

          @Tina Hansen

          „Da haben wir es den Russen aber gegeben!!“

          Jau! Wie so oft handelt es sich aber auch bei der besagten Stadtbahn-Aktion um wenig mehr als…

          Gratismut zum Aufkleben. – Wie wild entschlossen muss man sein, um sich dem hohen Risiko auszusetzen, welches mit dem Aufkleben gelb-blauer Herzen einhergeht?

          Übrigens schaut es hierzulande ganz danach aus, als kultiviere man regelrecht die Lust am Kleben. Ob es dabei um das eher bescheidene Auf- oder Ankleben von Plakaten, Stickern etc., oder aber um den dramatischen Akt des (Sich-)Festklebens geht, spielt, wenn überhaupt, nur eine untergeordnete Rolle. Als gesichert gilt: „DEUTSCHLAND (K)LEBT!“

          Na, wenn dieser Slogan mal nicht vermarktungsreif ist…

          • Tina Hansen

            „DEUTSCHLAND (K)LEBT!“

            Liebe SvB, der Slogan ist super!! Ich bescheinige hiermit, dass Sie ihn erfunden haben. Dies kann der Beginn einer großen Erfolgsgeschichte sein.
            Erinnern Sie sich noch daran, wie wir beiden vor Jahr und Tag den Begriff des „Coronaleugners“ hier im Blog entwickelten? Ich weiß bis heute nicht, wer ihn hier auflas und an die Mainstream-Medien weitergab. Dieses Mal sollten wir bzw. Sie von Anfang an wachsam sein; Stichwort: geistiges Eigentum!

            „DEUTSCHLAND (K)LEBT!“

          • S v B

            Nun, liebe Tina, das Deutsche Patentamt wäre in München, für den Fall, dass ich mich tatsächlich dazu entschließen sollte, mein Urheberrecht an dem Slogan schützen zu lassen. Allerdings wäre auch diesmal Eile geboten; Sie wissen schon (siehe unten). 😉

            Was den urheberrechtlichen Schutz für unser gemeinsames „Baby“ angeht, muss ich Sie enttäuschen. Dieser Zug ist längst schon aus der Halle.. Boah, nicht auszudenken, wieviel Kohle wir mit unserer genialen Wort-Neuschöpfung hätten machen und kameradschaftlich teilen können. So’n Mist aber auch! 😉

    • GJ Antworten

      Das ist ein äußerst sinnvoller Vorschlag, dem ich gerne beitrete. Es gibt um ein Gedenken an die damaligen geschichtsträchtigen Ereignisse. Wenn ich einen Ausländer anschreibe, der 1985 in Pristina geboren wurde, dann schreibe ich auch nicht, er sei im Staate Kosovo geboren, weil das geopolitisch und staatsrechtlich nicht korrekt ist. Und wenn ich mir nicht sicher bin, lasse ich die damalige Staatsbezeichnung weg. Hier also: die damalige sowjetische Fahne oder gar keine Fahne. Aber heutzutage ist man geschichts – und traditionsinkontinent. Wenn ich an die Zensurtat im Münsterer Friedenssaal denke… Mein Opa verreckte in einem Arbeitslager in der UdSSR. Auf dem heutigen Territorium der Ukraine. Da sage ich auch nicht, er ist in der Ukraine gestorben.

      • S v B Antworten

        Liebe GJ, dickes Kompliment für drei tolle Kommentare. Geistreich, tiefgründig, humorig – je nach Sujet. Beneidenswert. In allen drei Kommentaren wird wieder einmal deutlich, dass Sie unstrittig zu denen gehören, die voll im Bilde sind; die verstanden haben… nicht nur worum’s geht, sondern auch wo’s lang geht. In diesem Land, auf dieser Welt. – Herrje, hätte H.K. mir digital unfassbar Minderbemittelter damals doch nur mit Erfolg verständlich machen können, wie man auf dem Bildschirm Däumchen malt, würde ich Ihnen jetzt ganz viele davon schenken. Tut’s vielleicht auch ein lieber Gruß…?

  5. Achim Koester Antworten

    Szene aus einem Deutschkurs für Ukrainer:
    Ukrainischer Teilnehmer (UT):
    „Deutsch ist eine schwere Sprache, auch weil es so viele Begriffe gibt, die dieselbe Bedeutung haben, z.B. die Worte senden und schicken.“
    Lehrer: „Nicht ganz richtig, denken Sie mal an Ihren Botschafter Melnyk, der ist zwar Gesandter, aber kein geschickter.“

      • Achim Koester Antworten

        @S v B, @H.K.
        Danke ihnen beiden, ja, man könnte die Situation auch so beschreiben: Humor ist, wenn man trotzdem lacht. 😉

    • S v B Antworten

      @Achim Koester

      „Typischer Koester“. Köstlich! Könnte mir vorstellen, dass viele Millionen im Land der findigen DaF-Lehrkraft vorbehaltlos zustimmen würden. Ohnehin handelt es sich um eine ausnehmend höfliche, zurückhaltende Formulierung, finden Sie nicht auch?

      PS: Bitte um frdl. Beachtung der rein zufälligen Alliteration Koe, Kö, Kö…

      • H.K. Antworten

        Ist doch wirklich nicht soooo schwer:

        „Köstlich“ kommt von „Koester“ …

        😉

  6. S v B Antworten

    Off topic, aber lustig: Baerbock und Gang…!

    Nachdem heute in den GMX- und WEB-Maildiensten die Überschriften zu Artikeln über den Besuch des chinesischen Außenministers in Berlin für eine ganze Weile mit einem verblüffenden „Baerbock und Gang…“ begannen, sind die Artikel inzwischen leider nicht mehr aufrufbar. Legten sie doch allzu beredtes Zeugnis ab über die allgemein hohe Qualität des deutschen Journalismus. Wenn nunmehr die Rede vom fernöstlichen Ministerkollegen Baerbocks ist, wird „der Gang“, sorry, dem Gang, zuverlässig sein Vorname vorangestellt. Damit auch der Letzte einsieht, dass Frau Baerbock eben keiner kriminellen Vereinigung vorsteht, also nicht als der Kopf einer Gang gelten kann. Hat ’ne Weile gedauert, bis die Kunde von der Panne in die Redaktionen durchgedrungen war, aber dann erwies man sich als erfreulich und löschte flugs die erschreckend missverständlichen Artikel. Ich jedenfalls habe mich köstlich amüsiert und war hoch erfreut darüber, dass in den Nachrichten endlich einmal wieder etwas stand, über das man herzhaft lachen konnte.

    • S v B Antworten

      Korr.:
      “ …, aber dann erwies man sich als erfreulich LERNFÄHIG und löschte. flugs…“

Schreiben Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert