Frau Merkel und Israel: Nicht an Worten, an ihren Taten erkennt man sie

Mit großen Worten ist Angela Merkel stets gern zur Stelle, besonders, wenn es um das Existenzrecht Israels geht, das „nicht verhandelbar“ sei. Natürlich ist es das nicht, und einer deutschen Staatsraison folgend lässt die Bundeskanzlerin keinen Gedenktag aus, um persönlich das Existenzrecht Israels und die schreckliche Vergangenheit mit Judenverfolgung und Vernichtungslagern zu betonen.

Wenn es aber um praktische Unterstützung Israels geht, zeigt sich die andere Seite dieser Regierungschefin, die in den vergangenen Monaten – zu recht – einen massiven Vertrauensverlust in der eigenen Bevölkerung erlebt. Die Jerusalem Post berichtet gestern exklusiv, dass Frau Merkel jüngst persönlich zum Hörer griff, um den rumänischen Präsidenten Klaus Iohannis zu drängen, die angekündigte Verlegung der Botschaft des osteuropäischen Landes nach Jerusalem zu stoppen. Nach Informationen des Blattes soll Merkel auch weitere Regierungen in Europa diesbezüglich angesprochen haben.

Erst im Mai hatte US-Präsident Donald Trump die Botschaft der Vereinigten Staaten nach Jerusalem verlegt – nach Jahren in denen Amtsvorgänger wie der Friedensnobelpreisträger Barack Obama das immer wieder angekündigt aber nie vollzogen hatten. Der frisch gewählte Präsident Brasiliens, Jair Bolsonaro, hat gerade mitgeteilt, auch sein Land werde nach Jerusalem gehen – so wie zuvor gerade Guatemala.

Und ausgerechnet Deutschland verweigert sich, ja wirkt aktiv dabei mit, den israelischen Wunsch zu untergraben? Warum? Als Merkel vor einigen Wochen Israel besuchte, lehnte sie zudem den Wunsch von Staatspräsident Reuven Rivlin ab, bei Sanktionen gegen den Terrorunterstützer-Staat Iran mitzumachen.

Ich bin sicher, wenn bald wieder eine Festrede über deutsche Verantwortung gegenüber Israel zu halten ist, wird Frau Merkel mit getragener Stimme und ernstem Blick eine würdige Rede halten.

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Dieser Artikel wurde 34 mal kommentiert

  1. Alexander Droste Antworten

    Warum eigentlich ist Israel für die Bundesrepublik Staatsräson?
    Ich habe da mal einen Vortrag gehört und gelesen von einem Amerikanischen Juden, Benjamin H. Freedman, den er 1961 bezüglich WK I und II hielt mit der Bedrohung eines eventuell WK III, in den Amerika entgegen eigener Interessen hineingezogen wurde und werden könnte, wobei er ganz heftig die eigenen Leute, also Juden, die Hauptschuld an allem gab und gerade Deutschland sehr entlastete.
    Nach dieser Rede habe ich ein ganz neues Verhältnis zu Isreal.

    Im Übrigen halte ich es schon von je her als geboten, Jerusalem niemals als Hauptstadt Israels zu erklären. Sie ist die Hauptstadt von drei Weltreligionen, rein spirituell. Daran ist nicht zu rütteln. Außerdem steht Jerusalem unter besonderem Status durch die UNO.

    • Alexander Droste Antworten

      Freedman bezichtigt mit der Sorge um einen dritten Weltkrieg, in den Amerika erneut hereingezogen werden könnte, seine Glaubensbrüder, von denen er behauptet, dass sie nicht einmal echte Juden, sondern zu einem Großteil im Mittelalter zum Judentum konvertierte Kasaren (ein Kriegervolk aus Asien) seien, die die Kriege gegen Deutschland als Deal um Palestina manipuliert zu haben. Sie führten die Niederlage Deutschlands im WK I herbei, nachdem die britischen, russischen und französischen Truppen gegen die deutschen zunächst unterlegen waren, indem sie Großbritannien versprachen, Amerika mit hinein ziehen zu können, würde man ihnen versprechen, Palestina zu bekommen. Die Deutschen hätten den Briten 1916 ein Friedensangebot unterbreitet. Zuvor habe man die Deutschen schon zu Unrecht bekämpft mittels Embargos und Boykotts, weil sie zu gute Waren für zu günstige Preise feilboten und somit das Britische Imperium gefährdet hätten. Naja, es gab vieles, was die Briten wurmte. Amerika war bis dato deutschlandfreundlich. Jedoch wie mit einem Schalter hätte man eine Kampanie gegen Deutschland losgetreten, die Ihresgleichen suchte. Weiteres ist ja bekannt. Nur nicht, dass die Niederlage Deutschlands mit einem Palestinadeal erkauft wurde. Das soll die Deutschen dann in diesen Racherausch versetzt haben. Vorher hätten die Deutschen die aus Russland geflohenen Juden mit offenen Armen empfangen, haben ihnen geholfen, sie toleriert und waren gegenüber den Juden sehr freundlich.

      Freedman gehörte zur höchsten Riege amerikanischer Kaufleute mit direkten Kontakten in die US-Regierung. Er ist später zum Christentum konvertiert. Was alles davon wahr ist, ist für uns extrem schwierig zu beurteilen und nach zu recherchieren. Da er aber ein amerikanischer Jude wahr von sehr hohem Rang, halte ich den Wahrheitsgehalt für ziemlich echt.

      Wenn es tatsächlich so sei, wie Freedman es schilderte, so gibt es gar keinen Grund für Deutschland, heute noch an eine Staatsräson für Israel zu glauben. Um aber freundschaftlich die Hand auszustrecken, mit gegenseitigem Verzeihen historischer Verfehlungen, so sollten wir Deutschen unbedingt darauf hinwirken, dass die Palestinenser zu ihrem Recht gelangen. Und im Gegenzug sollten wir Israel als Tatsache anerkennen und gegen fortwährende Aggression schützen helfen. Wir sollten Israel dazu zwingen, seine Macht, die es mithilfe der USA hat, nutzbringend für ALLE Menschen in Palestina einzusetzen. In Israel gibt es staatlich gedeckte Pogrome gegen Araber! Das muss aufhören.
      Das wäre für mich als Deutscher eine Staatsräson. Und Jerusalem wird Welthauptstadt der Spiritualität, autonom, verwaltungstechnisch unabhängig und von der UNO geführt.

      • Binyamin Jones Antworten

        Komisch, dass es immer wieder Leute gibt die ihren Antisemitismus in ein Anti-israelisches Kleid stecken möchten. Die Geschichte beweist, dass der Antisemitismus in Deutschland viel ältere Wurzeln hat als den, angeblichen, Palästina-Pakt. Man solle sich vielleicht mal die Schriften Martin Luthers genauer ansehen. Davon abgesehen, wer hat eigentlich behauptet, dass das Land das Sie Palästina nennen den Arabern gehört/gehörte. Meines Wissens waren dort, bis zur Vertreibung durch die Römer, hauptsächlich Juden angesiedelt.

        • Alexander Droste Antworten

          Zu Luther: Er war zunächst nicht Antisemit. Warum wurde er einer?

          Was ist eigentlich daran Antisemitismus, wenn man das Wort Jude oder Israel formuliert? Warum dürfe Juden etwas, was andere nicht dürfen? Warum dürfen andere nicht, was Juden dürfen? Warum darf man Juden nicht solche Fragen stellen?

  2. Hildegard Königs-Albrecht, Dr. Antworten

    Ich halte die Verlegung der Botschaften nach Jerusalem für sehr problematisch. Es gibt dafür völkerrechtlich keine Grundlage. Wer sich näher mit den Beziehungen zwischen Israelis und Palästinensern beschäftigt, erfährt von zahlreichen Übergriffen und Schikanen der israelischen Regierung. Israel schränkt als Besatzungsmacht die Rechte der palästinensischen Bevölkerung massiv ein. Vor kurzem wurde das Arabisch als zweite Amtssprache abgeschafft. Palästinenser sind im israelischen Staat Menschen zweiter Klasse. Der Siedlungsbau geht trotz aller Proteste auf besetztem Gebiet weiter. Wie in diesem Land jemals ein wirklicher Friede möglich sein soll, steht in den Sternen. Zwar wird immer noch von einer Zwei-Staaten Theorie gesprochen, aber niemand kann noch daran glauben.
    Frau Merkels Engagement gegen Botschaftsverlegungen kann ich deshalb nur begrüßen. Ich würde mir wünschen, sie würde sich mehr für die Belange der Christen in Israel einsetzen, denn auch deren Arbeit im Heiligen Land wird nicht nur nicht genügend geschätzt sondern oft eingeschränkt.

  3. F.Giroud Antworten

    Ich würde ich mal dafür interessieren, ob auch Herr Soros gegen eine Verlegung der Botschaften nach Jerusalem ist? Vielleicht erklärt sich dann einiges.

  4. Uwe Emm Antworten

    Ja Herr Kelle.

    Das Trauma Merkel, das weiss inzwischen jeder, erledigt sich Anf.
    2019 ganz von selbst.

    Der Anfang wurde doch schon vollzogen, in Luebeck gestern.

  5. M. Schmitz Antworten

    Herr Droste, Hut ab für Ihren Kommentar, besser hätte man es nicht auf den Punkt bringen können.

    • Alexander Droste Antworten

      Lieber M. Schmitz,
      Ich habe mir diesen Vortrag mehrmals zu Gemüte geführt und wurde schwermütig und sehr traurig, insbesondere wegen der aktuellen antideutschen Politik, die eine weitere fortlaufende Ungerechtigkeit ist. Ich hege keine Feindseligkeiten gegen irgendwen, doch wünschte ich mir eine Lösung, wie wir als Volk wieder frei werden. Wir sind nicht schlechter als andere Völker. Wenn man sich die schillernde Geschichte betrachtet, so läuft alles immer wieder auf eine Bekämpfung Deutschlands hinaus. Weil Erfolg der Einen den Neid der Anderen erzeugt. Nun bekämpft sich Deutschland nach 70 Jahren Gehirnwäsche selbst und das Ausland staunt verstört.

      Auch wünschte ich mir, dass das Judentum den Opferkult ablegen möge, den es für selbstsüchtige Ziele missbraucht. Das Judentum ist großartig, eine große Mutter in geistlicher Spiritualität und zeitloser Kultur. Es ist kein Opfer, sondern mächtiger global Player! Israel ist die Wiederentstehung seit der Verteibung durch die Römer. Dieses Glück setzt es durch seine hochmütige Hegemonie auf’s Spiel und macht für jeden Zorn, den es provoziert, die anderen verantwortlich, jede Kritik wird mit der Antisemitismuskeule niedergeknüppelt. So kann man nicht ernst genommen sondern nur als arrogant verachtet werden. Ich weiß, dass es sehr viele Israeli gibt, die genauso denken wie ich und habe sogar welche in meiner Verwandschaft.

      Ich habe auch den Koran gelesen, der voller Kritik an den Juden seiner Zeit ist. Es geht dort in erster Linie um die Treue zu Gott und den alten Gesetzen aber auch um Heuchelei, Verrat und Hinterhalt. Diese Kritik ist heute wieder Aktuell. Der Hochmut ein auserwähltes Volk zu sein, zieht weiteren Zorn auf sich. Salomonische Weisheit wünsche ich mir für Israel. Und dass sich Isaak und Ismael als Brüder wieder umarmen.

  6. B. Minzenmay Antworten

    Wenn ich hier so manche Kommentare lese, dann könnte ich nachts glatt (aber dann in Farbe!) anfangen, davon zu träumen, dass die Franzosen Elsass-Lothringen und die Polen Pommern und Schlesien pp. wieder an Deutschland zurückgeben könnten.
    B. Minzenmay
    Massarosa (It.)

      • B. Minzenmay Antworten

        Ja W. Lerche! Und alle haben sich nur noch lieb. Und selbst der Löwe wird friedlich zusammen mit den Schafen weiden! Farbe aus.

  7. Werner Meier Antworten

    Ich habe den Eindruck, dass die Palästinenser nicht mal dann auf einen grünen Zweig kommen würden/wollten, wenn sie meinetwegen Holland statt Israel als Nachbarn hätten. Ich begreife nicht, dass dieses korrupte Terrorregime von der internationalen Staatengemeinschaft und insbesondere von Deutschland wie ein rohes Ei behandelt und mit Milliarden Steuergeldern bei Laune gehalten wird. Ich ärgere mich, wie wir von diesen Vögeln und unseren linken Politikern und Medien, die sich mit ihnen auch noch „solidarisieren“, hinter die Fichte geführt werden. https://vimeo.com/221951374

  8. colorado 07 Antworten

    Es kann doch nicht sein, dass Frau Merkel in Israel herumtönt, der Staat Israel habe die „Pflicht seine Bürger und seine Grenzen zu schützen“……und bei uns das genaue Gegenteil praktiziert.

  9. Lesebrille Antworten

    Deutsche Verantwortung gegenüber Israel? –
    Seit Gründung des Staates Israel sind die Israeliten für sich selbst verantwortlich wie jedes andere Volk auf der Erde für sich selbst verantwortlich ist. Wenn die Israeliten gespalten sind in Samarianer und Judaisten, so ist das nicht unser Bier.
    Wer ein „mündliche“, sechstes Buch Mose erfindet, es als Grundlage (Mischna) für eine Lehre (Talmud) hernimmt, die alle Nicht-Juden als Vieh betrachtet, welches zu bewuchern und auszubeuten ist, braucht sich nicht wundern, wenn dies bei anderen Völkern Ablehnung und Abscheu erzeugt.
    Schon Jesus Christus hatte sich klar über die Juden geäußert, nachzulesen im Kapitel 8 des Johannes-Evangeliums.

    An dieser Stelle möchte ich bemerken, daß Jesus zwar Israelit war aber kein Jude.
    Die wenigsten bekennenden Juden heutzutage sind übrigens Israeliten sondern Konvertiten aus anderen Völkern.

    Frohes Wochenende!

  10. Dieter Schrader Antworten

    Vielen Dank Herr Kelle für Ihren Beitrag! Da haben Sie aber ein „Fass“ aufgemacht.
    Ich wundere mich über manche Beiträge doch sehr. Natürlich darf man in Sachen Israel verschiedener Meinung sein. Auch darüber ob Jerusalem die Hauptstadt Israels ist oder nicht. Selbst Israelis denken da unterschiedlich, je nachdem woher sie politisch oder religiös kommen, aber wenn – wie in einem Beitrag behauptet Jesus kein Jude sondern ein Israelit sei- dann sollte hier doch eine Klarstellung erfolgen, und zwar biblisch. Das Heil kommt von den Juden heißt es dort. Und Jesus wurde von einer Jüdin geboren.Er ist demnach – menschlich betrachtet ein Jude.
    Vielleicht erklärt mir mal jemand den Unterschied zwischen Israelit, Israeli und Jude. Es gibt keinen, nur den daß auch Araber Israelis sein können. Israel hat als souveräner Staat das Recht seine Hauptstadt zu bestimmen, ob uns das passt oder nicht. Und wir sollten niemand daran hindern , das anzuerkennen. Wie wäre es wenn die „Weltgemeinschaft“ mal anfinge auch den Palästinensern ins Gewissen zu reden z,B. In Sachen Gaza. Aber das ist schon ein neues „Faß“.

    • Lesebrille Antworten

      @ jeden, den es interessiert:

      Jude ist, wer sich zum Judaismus bekennt.
      Israeli ist, wer einen Pass des Staates Israel besitzt.
      Israelit ist, wer seiner Abstammung nach zu den Nachkommen des Jakob zählt, der sich Israel nannte.

      Nach dem Tode Salomos zerfiel das Reich der Israeliten in das Nordreich Israel mit der Hauptstadt Samaria und das Südreich Juda mit der Hauptstadt Jerusalem. Die Samarianer bzw. Samariter befolgen bis zum heutigen Tag die fünf Bücher des Moses in der ursprünglichen, unveränderten Form und nennen sie Wahrheit. Die Juden dagegen kamen mit einer neuen Wahrheit auf, die sie erst mündlich tradierten, später niederschrieben und seither mehrmals umschrieben. Diese Lehre wurde von den Samaritern stets als korrumpiert abgelehnt. Die Juden waren darüber so erbost, daß sie den Tempel der Samarianer auf dem Berg Gerizim zerstörten.

      Jesus wurde im Nordreich Israel geboren und wuchs dort auf als Israelit. Seine Kritik an den Juden ist mehrfach in den Evangelien zu finden. Wohl jeder kennt die Stelle, an der eine Frau aus Samaria einem Schwerverletzten half, an dem Juden achtlos vurübergegangen waren.

      Übrigens hatte Moses die 10 Gebote aus ägyptischer Lehre entlehnt, die er am Hofe des Pharao gelernt hatte: Die 42 Regeln der Ma’at, der ägyptischen Göttin der Gerechtigkeit in etwa vergleichbar mit der bei uns bekannteren Justitia.
      Moses hatte die 42 Regeln auf 10 reduziert, Jesus die 10 auf eine einzige: Liebe Deinen Nächsten, wie Du Dich selbst liebst!

      • Martin Lederer Antworten

        Meines Wissens nach gilt:
        – Jude ist, wer entweder bei einem orthodoxen Juden zum Judentum konvertiert ist oder wer von einer jüdischen Mutter geboren ist. Man kann also auch Jude sein, ohne an Jahwe zu glauben.
        – Samaria wurde von den Assyrern erobert. Die haben – um die Völker besser zu beherrschen – große Umsiedlungsaktionen mit diesen Völkern gemacht (weshalb sie auch extrem verhasst waren). D.h. aus jüdischer Sicht bestand die spätere Bevölkerung von Samaria nur noch zum Teil aus Juden.

        • Lesebrille Antworten

          @Martin Lederer
          Richtig, wer eine jüdische Mutter hat, gilt als Jude.
          Das wirft die Frage auf, ob Maria eine Nachkommin des Juda war. Juda war der Überlieferung nach einer der 12 Söhne Israels.
          Offen gestanden ist es mir ziemlich wurscht, wie Experten das einordnen. Ich erkenne die Menschen an ihren Werken, wie man die Bäume an ihren Früchten erkennt.
          Solche, die Christum verachten, verspotten und verhöhnen und sich entsprechende Texte in ihre Statuten schreiben sind aus meiner Sicht ein Fall für’s Fegefeuer.
          Anerkennung verdient, so meine ich, die Standhaftigkeit der Samariter zu ihrer Überzeugung, ihre Bodenständigkeit in territorialer Hinsicht und ihre Treue zum Gesetz, welches sie seit etwa 3600 Jahren einhalten. Das finde ich vorbildlich und gereicht ihnen zur Ehre.

  11. Felix Becker Antworten

    Sehr geehrter Herr Kelle, ja, man wird -wen auch immer- an Taten erkennen. In diesem Fall stimme ich Frau Merkels „Tat“ vor einer Verlegung von Botschaften nach Jerusalem abzuhalten voll zu. Denn solche Verlagerung verstößt nicht nur gegen UN-Beschlüsse und damit gegen Völkerrecht, sondern sie erzeugt Hass und Kriegsgefahren! Ich habe gestern auf „Phönix“ „Die Geschichte der Juden“ gesehen. Es war nach meinem Eindruck eine „neutrale auf Faktenbasis“ erstellte Sendung. Was da an Rassismus, Hass und Bereitschaft gegen Recht zu verstoßen auf zunächst Seiten der orthodoxen jüdischen Siedler und in Folge auch auf Seiten der brutal unterdrückten Palästinenser offenkundig wurde, hat meine Vorstellungen weit übertroffen. Wenn ich bewerte, welche eine hasserfüllte, kriegstreibende Person z.B. mit dem zurückgetreten Minister Liebermann in der Regierung sitzt, wird mir klar, dass es in Palästina niemals Frieden geben kann. Eine Verlagerung von Botschaften nach Jerusalem -wie sie der Spalter und Hasser Trump auf Druck der US-Evangelikalen vornimmt- schürt nur mehr Hass. Frau Merkel warnt da völlig zu Recht! Hoffentlich bleibt Deutschland dabei und nimmt dadurch Verantwortung für Israel wahr!

  12. Martin Lederer Antworten

    Merkel will beim grün-linken „Mainstream“ ankommen.
    Und in diesem Umfeld existieren eben folgende „Haltungen“ parallel zueinander:
    – „Ich bin wegen Ausschwitz in die Politik gegangen.“
    – Ein Boykott der jüdischen Unternehmen in den „besetzten Gebieten“ (man könnte hier sogar wahrheitsgemäß sagen „Kauft nicht bei Juden“).
    – „Erinnerungskultur“.
    – „Die Moslems sind die neuen Juden.“
    Ich glaube, es hat schon jemand gesagt (Broder?): „Man“ trauert um tote Juden. Lebende Juden, speziell in Israel, sind eher „verhasst“, auch wenn man es „wegen der Vergangenheit“ nicht wagen würde, das so direkt zu sagen.

  13. gabriele bondzio Antworten

    Schwarz-Friesel, Leiterin des Fachgebiets Allgemeine Linguistik an der TU Berlin, sah in Auswertung einer Studie höchste Zeit, gerade den Judenhass der gebildeten linken Schichten ins Visier zu nehmen. „Der linke Antisemitismus versteckt sich gern hinter der Kritik an der israelischen Politik.“ Sie beobachte eine Doppelmoral in der öffentlichen Diskussion. Auch Merkel tanzt auf diesem aufpolierten Parkett. „Die neuen Akteure haben keine Glatzen, sondern Vollbärte, Palästinenserschals und Kopftücher. Antisemitismus ist ein wandlungsfähiges Monster. Polizei und Politik scheinen noch unschlüssig, wie sie auf diese neue Erscheinungsform reagieren sollen.“ (nzz.ch)
    Deutschland ist ja inzwischen ein Eldorado sich feindlich gesinnter „Flüchtlings“ -Gruppen. Die unzweifelhaft ihre Ideologien hier weiter verfolgen.
    Alle sind willkommen.
    Und in DE bekommen Ideologien deutliche Risse, weil es sich zwischen zwei Stühlen recht unbequem sitzt.

  14. HB Antworten

    Kann mich bitte jemand aufklären, wenn ich etwas nicht verstanden habe. Jahrhundertelang haben unsere Kirchen die hiesigen Juden verfolgt, grausig vernichtet und ihr Vermögen „weiterverwendet“. Dann hat das für einige Jahre das dritte Reich übernommen und jetzt werden wir mit Judenfeinden „beschenkt“. Im dritten Reich hat der Vatikan, vorsichtig ausgedrückt, stillgehalten und jetzt kreischen unsere Führungschristen „Hurra“? Und ich bin Nazi!

    • gabriele bondzio Antworten

      Mit Giordano Bruno gesagt:
      „Wohl mit größerer Furcht fällt ihr das Urteil gegen mich, als ich es vernehme.“

    • Alexander Droste Antworten

      Irgendwie unlogisch, gell?
      Wenn es Absicht ist, dann müsste man hinterfotzige Boshaftigkeit unterstellen: „Die Drecksarbeit überlassen wir anderen.“

      Karl Lagerfeld hat für Ihre Feststellung einen rotgrünen Shitstorm geerntet. Bei Tichys Welt kann man etwas über linken Antisemitismus lesen.

  15. Lesebrille Antworten

    Antisemitismus ist aus meiner Sicht ein irreführendes Wort. Sem war ein Sohn Noahs. Von Sem stammen die Kanaaniter, Araber, Israeliten und andere ab. Wenn ein Araber etwas gegen das Judentum hat, ist er nach gängiger Vorstellung ein Antisemit.
    Blödsinn! Richtig wäre Antijudaist. Ich bin gegen den Judaismus aber nicht gegen Semiten und weder Antisemit noch sonst ein Semit.
    Der Gebrauch falscher Wörter führt zu falschen Gedankenbildern und damit in die Irre. Im englischen Sprachraum nennt man so etwas treffend ‚mindfuck‘.
    In Deutschland gibt es viele falsche Wörter im täglichen Sprachgebrauch, deshalb sind so viele Deutsche völlig ‚mindfucked‘.
    Wer etwas anderes meint, als er sagt, sagt nicht, was er meint und meint nicht, was er sagt. Mit solchen Leuten ist eine vernünftige Kommunikation nicht möglich.
    Man denke einmal an die Bedeutung von Titeln!
    Ist etwa ein Grundgesetz eine Verfassung, ein 2+4Vertrag ein Friedensvertrag, ein Migrant ein Flüchtling? Falls ja, dann ist eine Fahrkarte ein Führerschein und ein Telefon ein Toaster.

    Armes Deutschland! Deine „Bewohner“ sind ziemlich verwirrt. Viele haben ein Wörterbuch aber noch nie hineingeschaut. Die Lüge ist überall obenauf und wird von der Majorität als wahr betrachtet. Wo wird das noch hinführen?

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