Helferich aus der AfD geworfen – aber es ist noch lange nicht vorbei

Die AfD bemüht sich schon seit langer Zeit intensiv, ihren Dortmunder Bundestagsabgeordneten Matthias Heleferich aus der Partei zu werfen. Der Rechtsausleger aus Dortmund, dem man vorwirft, er habe sich selbst in Chatgruppen als „das freundliche Gesicht des ns“ bezeichnet oder auch mal als „demokratischen Freisler“, ist keine Zierde seiner Partei.

Als er 2021 in den Bundestag gewählt wurde, lehnte es die AfD-Bundestagsfraktion ab, den Mann überhaupt in ihre Reihen aufzunehmen – mehrfach, wie zu hören ist.

Wenn der Verfassungsschutz zu begründen versucht, warum die AfD eine rechtsextremistische Bestrebung und die Partei mit nachrichtendienstlichen Mitteln zu überwachen sei, dann fällt der Name Helferich regelmäßig. Im aktuellen Parteiausschlussverfahren hat der Landesvorstand der nordrhein-westfälischen AfD neue „Schätzchen“ vorgelegt, etwa, dass Helferich „die Außerlandesbringung von deutschen Staatsbürgern mit Migrationshintergrund und weiteren Personenkategorien unter Anwendung staatlicher Zwangsmittel als politische Zielsetzung artikuliert“ und dabei diese Menschen als „Viecher“ bezeichnet habe. Ich bin sicher, er wird behaupten, das habe er nicht geschrieben.

Die NRW-AfD behauptet auch, Helferich habe „jeglichen Konsens über Grundbegriffe menschlicher Gemeinwesen“ aufgekündigt und breche „bewusst mit dem Bereich der Zivilisation“.

Ich weiß nicht, was noch alles passieren muss. Aber dass die AfD-Bundestagsfraktion nach der Wahl im Februar Helferich einfach in ihre Reihen aufgenommen hat, finde ich sportlich. Wir diskutieren hier ja gelegentlich darüber, warum eigentlich niemand im politischen Berlin mit der AfD auch nur sprechen geschweige denn zusammenarbeiten will.

Kurzum: Das AfD-Landesschiedsgericht hat Herrn Helferich gestern rausgeschmissen. Er kündigte danach an, er werde nurn vors Bundesschiedsgericht ziehen und sollte er da scheitern vor Zivilgerichte.

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Dieser Artikel wurde 12 mal kommentiert

  1. gerd Antworten

    „Helferich habe „jeglichen Konsens über Grundbegriffe menschlicher Gemeinwesen“ aufgekündigt und breche „bewusst mit dem Bereich der Zivilisation“.“

    Wir leben in einem Staat wo jeder einmal im Jahr sein Geschlecht wechseln kann. Die CDU wird nun eine Verfassungsrichterin akzeptieren müssen, die das menschliche Leben vor der Geburt als Krankheit bezeichnet. Wenn schon einen Bruch mit der Zivilisation, dann doch bitte in Fakten meisseln wie durch die Kartellparteien und nicht nur verbal alla Helferich.

  2. Johannes Antworten

    Mich stimmt der Rauswurf optimistisch. Mit diesen Auffassungen sucht er sich besser eine andere Partei.

  3. GJ Antworten

    Der Parteiausschluss kommt zeitgleich mit einem neuen Verhaltenskodex, den sich die Partei geben will. Die Vokabeln Leitkultur und Remigration sind gestrichen. Die Linken Parteien müssen nach anderen Triggerpunkten Ausschau halten. Mal gespannt.

      • Günther M. Antworten

        Auf Tatsachen – da ist er halt empfindlch, da drückt dann das Bläschen.

        Bitt’schön hier ist der Stein des Anstosses:

        „Wäre doch gelacht, wenn bei den „Schwefelbuben“ nicht was aus dem Hut zu zaubern wäre als Rückversicherung gegen morgendliche Hausbesuche, Reisebeschränkungen und eingefrorene Vermögenswerte, wie sie bei Kollegen erfolgen.
        Selbst schuld – was beschäftigen die sich auch mit den brisanten Themen.
        Bei KELLE HOME darf mitgerätselt werden:
        „Was ist mit Mike passiert, und wo ist Lars heute?“
        Denn hier versorgen die ‚Vers 1 Medien‘ den geneigten Leser mit? – Tusch:
        „Insider-Wissen und kernigen politischen Analysen“ (s. o.).
        * Mal seh’n, wie lange das stehen bleibt?“

        • H.K. Antworten

          Es erschließt sich mir nicht, welchen Sinn ( wenn überhaupt ) Ihre ständigen provokanten Sticheleien haben.

          Man ( frau auch ) könnte – langsam aber sehr sicher – den Eindruck gewinnen, da wäre ein – „mutmaßlich“ – deutlich erwachsener Mensch des zivilisierten, geordneten und gesellschaftsfähigen Diskurses nicht fähig.

          Das ist umso schadererer, weil manche Beiträge – auch, wenn sie selten sind – durchaus zur allgemeinen Erkenntnis geeignet sein könnten.

  4. Tina Hansen Antworten

    Lieber Klaus Kelle,
    dee Fall Inka Köntges fasziniert und bewegt mich bis heute, zumal er soch praktisch vor meiner Haustür ereignete. Ist auch hervorragend über youtube zu recherchieren. Eine hübsche junge Frau, frisch verheiratet, Doktorandin im Fach Biologie, verschwindet morgens auf dem Weg zur Arbeit spurlos. Die Leiche wird nie gefunden, so dass einige glauben, dass sie immer noch lebt und nur untergetaucht ist. Darauf gibt es freilich auch keine Hinweise. Sie hat sich einfach in Luft aufgelöst – mitten in Hannovrr, an einem sonnigen Werktag vor 25 Jahren.

    PS: Bitte sehen Sie mir nach, dass ich den Blog zweckentfremdet habe.
    @Alle: Ich beziehe mich auf den aktuellen Frühen Vogel von Kelle aktuell.

  5. H.K. Antworten

    Also, „neue Schätzchen“ dürften es kaum sein, wenn im Juli 2025 jemand aus einer Partei ausgeschlossen wird wegen Aussagen, die er am 19. Dezember 2023 ( !! ) gemacht hat.

    Wie dem auch sei:

    1. Menschen als „Viecher“ zu bezeichnen – wenn es denn stimmt – geht überhaupt nicht.

    2. Bis zum Beweis des Gegenteils gilt die Unschuldsvermutung in diesem Land, auch wenn es einem mitunter schwerfällt, das zu akzeptieren.
    Aber nur, weil irgend etwas behauptet wird, ein Urteil zu fällen, ohne klare Beweise, geht nun einmal ebenfalls überhaupt nicht.

    3. Roland Freisler – wer einmal einen Film über eine seiner Verhandlungen als Präsident des Volksgerichtshofes gesehen hat, kommt aus dem Schaudern nicht mehr heraus. Bei diesem Richter stand das Urteil bereits fest, bevor die Delinquenten auch nur den Saal betreten hatten. Da wurde nicht befragt oder verhört, da wurde niedergebrüllt und beschimpft, nach Strich und Faden.

    Sich mit diesem Herrn auch nur annähernd in Verbindung zu bringen, lässt nicht nur die Nackenhaare und Augenbrauen sich sträuben.

    Daß in diesem Land jede Menge schiefläuft und daß eine dringend notwendige Kursänderung nur und ausschließlich mit „denen da“ möglich ist ( weil die „demokratischen Parteien“ es entweder nicht KÖNNEN oder nicht WOLLEN ), dürfte jedem halbwegs geradeaus Denken bewußt sein.

    Aber nicht mit „Viechern“ und auch ganz sicher nicht mit einem „Freisler“.

    Warum allerdings „Remigration“ und „Leitkultur“ „bääh“ und böse sind und warum diese Begriffe „denen da“ angelastet werden, erschließt sich mir nicht.

    Wer sich einmal auf die Homepage der „christlich“ „demokratischen“ Union begibt, findet dort an prominenter Stelle

    „CDU – Zusammenhalt und Leitkultur leben – Wahlprogramm 2025“.

    Es bleibt außerdem die Frage, was Olaf Scholz gemeint hat, als er sagte „wir müssen endlich in großem Stil abschieben“.

    WAS ist das in einem Wort zusammengefasst ?

    Und WAS bedeutet es, wenn Friedrich Merz VOR Der Bundestagswahl, am 23. Januar DIESES JAHRES zitiert wird

    „ CDU/CSU-Fraktionschef Friedrich Merz hat sich über den tödlichen Messerangriff von Aschaffenburg zutiefst erschüttert gezeigt und drastische Konsequenzen angekündigt. „Das Maß ist endgültig voll“, sagte Merz. Deutschland stehe vor dem Scherbenhaufen einer fehlgeleiteten Asyl- und Einwanderungspolitik. Er sei nicht bereit, diese Zustände länger zu akzeptieren. „Die Menschen in Deutschland müssen sich wieder sicher fühlen“, betonte er. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Andrea Lindholz sprach von Systemversagen und unterstrich: „Wir müssen endlich handeln.“

    Der Unionsfraktionsvorsitzende, der sich vor Journalisten im Reichstag äußerte, sprach den Familien der beiden Todesopfer und den Angehörigen der Verletzten sein tief empfundenes Beileid aus. In dem Überfall auf eine Kindergartengruppe sah Merz eine „neue Qualität einer völlig enthemmten Brutalität“. Kaum zu ertragen sei auch der Gedanke, dass ein Mann, der den Kindern zur Hilfe eilte, von dem 28-jährigen, psychisch kranken und vorbestraften Asylbewerber aus Afghanistan, getötet wurde.

    Grenzen kontrollieren und illegale Einreisen stoppen
    Angesichts der Häufung von Gewalttaten, die von ausländischen Straftätern verübt werden, sagte Merz, er weigere sich anzuerkennen, „dass dies die neue Normalität in Deutschland sein soll“. Daher kündigte er eine Reihe von Schlussfolgerungen an, die eine nächste Bundesregierung zu ergreifen habe. Dazu gehöre die dauerhafte Kontrolle der deutschen Grenzen und ein faktisches Einreiseverbot für alle, die nicht über gültige Einreisedokumente verfügten oder als EU-Bürger die europäische Freizügigkeit in Anspruch nehmen dürften. Merz begründete seine Forderungen damit, dass die EU-Regeln zur Begrenzung der irregulären Migration nicht funktionierten: „Deutschland muss daher von seinem Recht auf Vorrang des nationalen Rechts Gebrauch machen.“

    Ausreisepflichtige müssen in Gewahrsam
    Außerdem soll die Bundespolizei laut Merz das Recht erhalten, Haftbefehle auszusprechen, wenn sie ausreisepflichtige Personen aufgreift – etwa an Bahnhöfen oder auf Flughäfen. Einen entsprechenden Antrag werde die Fraktion in der kommenden Woche in den Bundestag einbringen, kündigte der Fraktionschef an. Ausreisepflichtige Personen müssten ausnahmslos in Ausreisegewahrsam oder Ausreisehaft genommen und so schnell wie möglich abgeschoben werden. Dafür müssten auch die Haftkapazitäten ausgeweitet werden. Es könne nicht sein, dass bei 42.000 vollziehbar Ausreisepflichtigen und weiteren 180.000 ausreisepflichtigen Personen mit Duldung nur 750 Plätze zur Verfügung stünden. Der Ausreisearrest selbst solle so lange dauern, bis entweder der Ausreisepflichtige von selbst das Land verlasse oder die Abschiebung gelinge.

    Zahl der Abschiebungen deutlich erhöhen
    Schließlich forderte Merz, dass der Bund den Ländern bei der Abschiebung unter die Arme greifen müsse. Abschiebungen und Rückführungen müssten angesichts der Anzahl der Ausreisepflichtigen täglich stattfinden. Die Zahl der Abschiebungen müsse endlich größer werden als die Zahl der noch immer täglichen illegalen Einreisen, betonte er. In dem Zusammenhang erinnerte der Fraktionschef daran, dass der letzte Abschiebeflug nach Afghanistan im August stattgefunden habe.

    „Wir werden der Lage nicht mehr Herr““

    Dieser Text findet sich unter „Thema des Tages“ am 23. Januar 2025 – ebenfalls auf der Seite der CDU.

    • H.K. Antworten

      „ … Daß in diesem Land jede Menge schiefläuft und daß eine dringend notwendige Kursänderung nur und ausschließlich mit „denen da“ möglich ist ( weil die „demokratischen Parteien“ es entweder nicht KÖNNEN oder nicht WOLLEN ), dürfte jedem halbwegs geradeaus DenkenDEN bewußt sein.“

      muß es – selbstdenkend – heißen.

      Wie immer gilt:

      Wer Tippfehler findet, darf sie behalten !

      😉

    • gerd Antworten

      „Aber nicht mit „Viechern“ und auch ganz sicher nicht mit einem „Freisler“.“

      Ach ja…..kommt doch nur darauf an wer es sagt. Jeder der noch bis drei zählen kann, müsste wissen, dass für das Tontaubenschießen gegen die AfD nicht Begrifflichkeiten ausschlaggebend sind. Es hat doch niemanden gejuckt als Merz die Wähler der AfD als „Gesindel“ oder „braune Suppe“ bezeichnet hat. Der gute Mann hat es bis zum Kanzler gebracht, wenn auch nur zweite Wahl, aber immerhin. Kramp Knarrenbauer bemühte den Begriff der „Schmeissfliegen“ in Bezug auf die blaue Wählerschaft. Die Frau wurde aus keinem Amt entfernt, sondern verdient nun, neben ihrem Job bei Rheinmetall, in der EU die ganz dicke Kohle.
      Migranten die mit Messern bewaffnet deutschen Mädchen in Gruppen vergewaltigen, sind Viecher. Was auch sonst?

      • H.K. Antworten

        Ich bin ja bei vielen Dingen und oft bei Ihnen.

        Aber manchmal picken Sie sich genau die Rosinen raus, die Ihnen schmecken.

        Sie beziehen sich 1. auf „Viecher“ und 2. auf Freisler.

        Und zu Letzterem dann kein einziges Wort.

        Wenn ich sage, ohne „die da“ wird es keine Politikwende in diesem Land geben, kommt auch dazu kein Ton.

        Jede Medaille, ausnahmslos, hat IMMER ZWEI Seiten.

        Und für einen vernünftigen Diskurs halte zumindest ich es für sinnvoll, nicht immer nur EINE zu betrachten.

        Was die „Viecher“ angeht, so bleibe ich bei meiner Ansicht. Vergewaltiger, Messerstecher & Co. sind VERBRECHER, TERRORISTEN, die in diesem Land NICHTS zu suchen haben – aber „Viecher“ sind bei mir etwas anderes.

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