Ich habe meinen Frieden mit Schröders neuer Karriere gemacht

Als Gerhard Schröder nur kurz nach seiner Abwahl als Bundeskanzler 2005 Aufsichtsratsvorsitzender des Pipeline-Konsortiums NEGP, einer Tochter des russischen Staatskonzerns Gazprom, wurde, fand ich das empörend. Ein deutscher Bundeskanzler, der wenige Monate nach Ausscheiden aus dem Amt mittelbar für einen anderen Staat – den manche nicht für unseren Freund halten – anheuerte, das geht gar nicht.

Dann wurde bekannt, dass die Regierung Schröder nach der Wahlniederlage aber noch vor Ende der Amtszeit eine staatliche Bürgschaft in Milliardenhöhe für Gazprom übernehmen wollte, ein sogenannter „ungebundener Kredit“ zur Wahrung nationaler Interessen – sprich: deutsche Energieversorgung. Und dann anschließend gleich ein 250.000-Euro-Job. Das hat ein G’schmäckle.

Bei einem Wahlkampfauftritt gestern in Niedersachsen sprach Schröder offen über seine beruflichen Pläne. Und er hatte gute Argumente. Ein großer Teil der Energieversorgung in Deutschland komme aus Russland – sei es da nicht folgerichtig, dass ein Deutscher mit am Tisch sitze, wenn entschieden werde? Und ist Gazprom ein Werkzeug einer antiwestlichen Strategie des Kreml? Oder ist Gazprom einfach ein Großkonzern, der Geld für das ansonsten wenig innovative Russland heranschaffen muss? Sind da nicht auch auch British Petroleum (BP), Katar und Glencore beteiligt? Und ist nicht viel Zeit vergangen, seit Schröder 2005 abgewählt wurde? Darf ein Spitzenpolitiker zwölf Jahre nach Ausscheiden aus dem Staatsamt nicht für einen internationalen Konzern arbeiten?

Und – auch ein echter Schröder: Was wäre eigentlich, wenn er für den US-Ölkonzern Exxon in den Aufsichtsrat gehe, fragte er gestern Abend rhetorisch. Um dann selbst zu antworten: «Alle wären begeistert, keiner würde über die Beweggründe nachdenken.» Wohl wahr.

Ich habe heute kein Problem mehr damit, dass der Altkanzler nochmal viel Geld verdient, und ich hoffe, dass er sich dafür nicht zum Sprachrohr seines Freunde Putin macht wie er das im Fall der völkerrechtlichen Annexion der Krim durch Russland schamlos getan hat. Vielleicht bewirkt er ja tatsächlich auch mal Positives für deutsche Interessen im neuen Job. Wer weiß?

Übrigens: Gerhard Schröder ist Berater des Schweizer Ringier-Verlages, der Libyan Investment Authority und war Berater bei der Rothschild Bank. Ach ja, und er ist Mitglied und Aufsichtsratsvorsitzender beim Bundesligisten Hannover 96.

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Dieser Artikel wurde 32 mal kommentiert

  1. Ruth Antworten

    Sehr geehrter Herr Kelle,

    Exxon ist gut und Gazprom böse ? Alles was der Ami macht ist super und alles was der Russe macht ist fürchterlich? – ich bin sicher kein Fan von Herrn Schröder, nur damit hat er den Nagel auf den Kopf getroffen.

    Nur eines ist sicher, einen solchen wichtigen und lukrativen Job wird man Herrn Schulz sicher nie anbieten. Frau Merkel aber auch nicht.

    In diesem Sinne

    • Klaus Kelle Antworten

      Sehr geehrte Ruth,

      manchmal bin ich wirklich fassungslos. Haben Sie meinen Text überhaupt gelesen? Oder lassen Sie sich nur von Vorurteilen treiben, was der Herr Kelle wohl wieder gemeint haben könnte? Und wo lesen Sie, dass „der Ami alles super macht“ und das alles, was „der Russe“ macht, fürchterlich ist?
      Ich habe genau DAS geschrieben, was Sie offenbar auch meinen. Ich habe Herrn Schröder unterstützt. Ich habe argumentiert, dass er natürlich genau so zu Gazprom gehen kann wie zu Exxon. Also bitte: wenn Sie mich beschimpfen möchten, ist das ja in Ordnung – aber wäre es nicht besser, das dann zu tun, wenn wir unterschiedliche Meinungen haben?

      Beste Grüße, Klaus Kelle

      • Tina Hansen Antworten

        Lieber Herr Kelle, ich habe Sie richtig verstanden und bin doch anderer Meinung – ohne Sie allerdings beschimpfen zu wollen. Ich empfinde für Herrn Schröder und seine geldgeile Anbiederung an die Futtertroege in Putins Reich nur noch Verachtung. Der Mann ist doch angeblich Sozialdemokrat und sollte damit ein Anwalt der kleinen Leute sein! Das Geld, dass er im Moment scheffelt, kann er nie wieder ausgeben. Seine Familie samt der aus Russland organisierten Adoptivkinder ist zerbrochen; seine Noch-Ehefrau betreibt als Integrationsbeauftragte hier in Niedersachsen genau die Politik, die man sich vorstellen kann. Schröder sollte sich in den Ruhestand zurückziehen.
        PS: In einem Beitrag an anderer Stelle hier im Blog war jüngst die Rede von den „Hau ab!“-Schreichoeren gegen die Kanzlerin. Die sind natürlich organisiert. Schröder habe ich hier am Bahnhof einmal zufällig gesehen, als er, umgeben von einem Tross Leibwächter, in Richtung Parkplatz rannte. Die in der Bahnhofshalle unter Passanten aufkommende Empörung war unvorbereitet, also spontan und sehr authentisch.

        • S v B Antworten

          Alle so genannten Sozialisten, die ich in meinem Leben kennengelernt habe, hatten keine Probleme damit, ordentlich zuzulangen, wenn sich ihnen die Gelegenheit dazu bot. Auch unter den Roten tummeln sich Horden von Raffzähnen. Bekanntlich gehört auch ein Herr Schulz in diese Kategorie, nur dass er aus ersichtlichen Gründen in einer völlig anderen Liga spielen muss als sein Parteigenosse Schröder. Es steht zu vermuten, dass Ersterer auch nach seinem Ausscheiden aus der Politik in keine höhere Liga aufsteigen wird. Was Schröder angeht, kann ich nicht mal nachvollziehen, warum er überhaupt jemals in die SPD eingetreten ist. Er wird irgendwann schon seine Gründe dafür gehabt haben. Später und bis zum heutigen Tage darf man konstatieren: ein Genosse der Bosse war er, ist er und er wird es wohl auch immer bleiben. Seien sie ihm gegönnt, die Millionen. Mitnehmen können wir schließlich alle nix.

      • Ruth Antworten

        Sehr geehrter Herr Kelle,

        was ist denn los? Ich habe Sie mit keinem Wort beschimpft! Wie kommen Sie nur darauf?

        Auch habe ich Sie hier weder kritisiert, noch habe ich Ihren Artikel falsch verstanden.
        Das genaue Gegenteil war der Fall.

        Ich bin sogar entsetzt, wie leicht Sie meine Worte so in den falschen Hals kommen konnten.
        Das tut mir leid.

        Ich habe nur wiedergeben, was uns von den Medien so eingetrichtert wird:
        Alles was der Russe macht ist böse und alles was der Ami macht ist super (o.k. das galt bis Obama, jetzt auch nicht mehr so). In Bezug auf die Aussage von Herrn Schröder, dass keiner sich darum kümmern würde, wenn er den gleichen Job bei Exxon annehmen würde.

        Und ich bin auch in Bezug von den Tätigkeiten, die der Privatmann Schröder macht, genau Ihrer Meinung!
        —————-
        Weshalb ich mich heute morgen nochmals in diesen Blog geklickt habe, war Ihr Artikel zu diesem Thema im Focus, in dem Sie ja einen regelrechten Shitstorm von Kommentaren über sich ergehen lassen mussten, von Menschen, die vor lauter Neid auf das Einkommen von Herrn Schröder anscheindend jeden gesunden Menschenverstand verloren haben.

        Was mir auffiel, der Focus tituliert Sie Herr Kelle als Online „Experte“ – dieses Wort hat leider inzwischen einen derartig negativen Beigeschmack, lassen Sie sich nicht auf diese Stufe stellen. Jeder wird dem Leser inzwischen als sogenannter „Experte“ präsentiert, dass man es schon leid ist, besonders wenn man sich die Mühe macht und liest, was diese „Experten“ so von sich geben.
        Damit Sie nicht in die gleiche negativ belastete Schublade gesteckt werden, würde ich an Ihrer Stelle darauf bestehen, eben nicht als „Experte“ bezeichnet zu werden sondern vielmehr – as unique as you – einen Publizisten mit gesundem Menschenverstand?-!

        In diesem Sinne
        Ruth

        • Tina Hansen Antworten

          Tja, so ein Blog birgt mitunter die Gefahr von Missverständnissen! Ich hatte Sie auch falsch verstanden, liebe Ruth. Aber insgesamt finde ich, dass wir hier alle sehr gut und höflich und im besten Sinne buergerlich miteinander umgehen. So moege es bleiben!

          • Ruth

            Liebe Frau Hansen,

            ich habe meinen Kommentar jetzt x.-mal durchgelesen und ich bin immer noch sprachlos, wo in meinem Post etwas „beschimpfendes“ oder selbst Kritik gegenüber Herrn Kelle gestanden haben soll?

            Mir liegt es fern Herrn Kelle zu beschimpfen oder ihm irgendwas zu unterstellen.

            Diese Reaktion bestürtzt mich sehr !

            Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!
            Ruth

        • Walter Lerche Antworten

          Liebe Ruth, ich verstehe Ihren Kommentar nicht als Widerspruch oder Opposition zu Herrn Kelles Beitrag. Ich Ihn als Ergänzung verstanden und als Kritik öffentlicher Medien (=Meinungsmache).
          Übrigens, wenn Sie es anders gemeint hätten, so wie es bei Herrn Kelle angekommen ist, würde das so gar nicht zu Ihren vielen treffenden Kommentaren hier passen.
          Ich finde es mitunter faszinierend, wie Gehirne mit gleichen Wertvorstellungen und Bewertungen so unterschiedlich ticken.

      • S v B Antworten

        Ruth und Sie haben offenbar ein wenig aneinander vorbei geschrieben, aber dass Ruth Sie in ihrem Kommentar explizit „beschimpft“ haben soll, kann ich nun wirklich nicht erkennen. Also beiderseits bitte abregen; ist der Gesundheit eh zuträglicher… 😉
        Lb Gr

        • Tina Hansen Antworten

          Liebe Ruth, ich hatte Ihren Beitrag als etwas sarkastische Kritik an Herrn Kelles Kurs bzgl Russland und Amerika empfunden und damit offenbar missverstanden. Beschimpfungen kann ich auch nicht entdecken. Ich wollte zum Ausdruck bringen, dass solche Missverständnisse entstehen können; ich bin vor längerer Zeit hier im Blog auch mal missverstanden worden, als es um Multi Kulti ging und war auch sehr getroffen. Ist doch aber auch ein Zeichen, wie uns dieser Blog ans Herz gewachsen ist. Haben Sie ein schönes Wochenende!

  2. Uwe_aus_DO Antworten

    Unter den US-Präsidenten meiner Lebzeit war Jimmy Carter derjenige, der -für mein Empfinden- am meisten bewegt hat. Nicht umsonst war er einer von nur zweien in der jüngeren Zeit, der nicht in eine zweite Amtszeit gewählt wurde.

    Was kam nach seinem Ausscheiden aus dem Amt? Er war immer wieder einmal in heiklen diplomatischen Fragen auf der Welt unterwegs, auch für republikanische Präsidenten. Und er hatte Erfolg damit, mehr als manche ihm zugetraut hatten. Brauchte er dafür einen hochbezahlten Job? Nein.

    Schröder ist zum billigen Lobbyisten geworden. Er soll sich schämen.

    • Uwe_aus_DO Antworten

      Sorry, der frühe morgen. Natürlich meinte ich in Zeile 2, „…am wenigsten bewegt hat.“

    • Tina Hansen Antworten

      Schämen sollte sich Schröder eigentlich schon seit seinem Total-Ausfall in der so genannten Elefantenrunde nach der Bundestagswahl 2005. Ich frage mich bis heute,was der Mann an diesem Abend genommen hatte. Aber zur Scham gehört ein Mindestmaß Feingefühl. Das lässt dieser Mensch nach meinem Eindruck komplett vermissen.

      • S v B Antworten

        Ja, liebe Tina Hansen, diese Runde war wirklich einzigartig; Kult, würde man heute sagen. Ich hatte damals den Eindruck, dass der Gute – ? – mehr als nur ein wenig zu tief ins Glas geschaut hatte. Er wirkte angetrunken, to say the least. Die Sendung hatte wahrlich Unterhaltungswert, was der seriösen Sache allerdings ganz und gar nicht angemessen war.

        Davon abgesehen, kursiert das Gerücht(?), dass es in gewissen Kreisen Polit-Berlins nicht nur Junkies, sondern auch etliche Alkis gibt. Auch der eine oder andere EU-Politiker in Brüssel soll schon mal über den Durst trinken. Als positiv bewerte ich, dass wir es wenigstens in dieser Hinsicht jeweils mit einem repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung zu tun haben. So sollte es ja auch sein.

        Schönes Wochenende!

        • Walter Lerche Antworten

          Ja, wenn dieser repräsentative Querschnitt dieser Polit-Clowns wenigstens für den Querschnitt, der ihn wählte, arbeiten würde.

  3. treu Antworten

    Wenn man Lobbyismus mit „beruflichen“ Ambitionen verwechselt oder kaschiert hat das immer ein Geschmäckle, egal wer es ist und wo er sich andient und verdingt.

  4. IW Antworten

    Die Aktivitäten Schröders kann ich schwer beurteilen. Einwände dagegen habe ich nicht. Gute Beziehungen zu Russland sind für uns Deutsche überlebensnotwendig. Die aktuell in Verantwortung stehenden Politiker betreiben leider genau das Gegenteil davon.

    In die Diskussion möchte ich mich dennoch einklinken, denn Ihre, Herr Kelle, sehr einseitige Betrachtung der Ukraine und Russlands, bereitet mir ordentlich Bauchgrimmen.
    Dazu eine Geschichte aus meiner gestrigen Sprechstunde. Eine Patientin, an Namen und Sprachfärbung unschwer den ehemaligen Sowjetrepubliken zuzuordnen, entpuppte sich als Urkainerin. Sie hatte ordentlich Druck auf dem Kessel und den hat sie bei mir abgelassen. Ursache für ihre Seelenqual war das EU-Ukraine-Abkommen, das in Kraft getreten ist.

    Wie wir Deutschen zulassen können „dass ein Schurke, wie JC Juncker (wo sie Recht hat, hat sie Recht)….mit einem Schurken wie Poroschenko (sie weiß es vermutlich besser … Bonbon-Milliardär…) solche Verträge abschließen darf“.

    Ob ich nicht gesehen hätte, auf welche Art und Weise man die russische Journalisten vor wenigen Tagen ausgewiesen hätte und die spanischen Kriegsberichterstatter.

    Wie furchtbar die Ausweisung russischer Diplomaten in San Francisco sei.
    .
    .
    Weshalb der Westen Putin so hassen würde? – unter Jelzin hätten die Menschen gehungert, jetzt ginge es den Menschen gut und 85% der Wähler hätten Putin schließlich gewählt und Punkt. Weshalb wir das nicht respektieren würden.
    Weshalb der Westen Putin so hassen würde???

    In diesem Moment fiel mir eine hochnotpeinliche Dokumentation des ZDF über Putin ein (GEZ-zwangsfinanziert), die ihn als undisziplinierten selbstgefälligen Lebemann abqualifizieren wollte.
    Mit Verlaub, wir DDR-Bürger wissen, welchem Drill sogar einfache Sowjetsoldaten ausgesetzt waren; den Drill beim KGB mag ich mir nicht vorstellen.
    Wenn Putin alles ist, aber keineswegs dumm und undiszipliniert.

    Ich kann den Zorn dieser Dame nachvollziehen.
    Sie hat mir drei Lektionen erteilt:

    1. Wie man die eigene kulturelle Identität so inbrünstig lieben kann (was uns Deutschen so leider nicht erlaubt ist) ohne sich über andere zu erhöhen.
    2. Diese große russisch-ukrainische Seele, die uns unsere Verbrechen verziehen hat. Die westliche Geschichtsklitterung will uns vergessen machen, daß wir im 2. Weltkrieg 20-25 Millionen Tote der ehemaligen Sowjetrepubliken auf dem Gewissen haben. Als Dank stimmt Deutschland schon wieder ein in das Lied vom „bösen Russen“.
    3. Hält mir ausgerechnet eine Putinsympatisantin den Spiegel vor und ich muss erkennen, wie unfähig unser Land geworden ist, solche Themen (wie auch alle anderen brennenden) in einem vernünftigen Diskurs öffentlich zu debattieren.

    Jetzt frage ich Sie, sehr geehrter Kelle, weshalb können Sie nicht davon ablassen, anderen Ländern (in diesem Fall Russland) unsere Vorstellungen einer Demokratie in paternalistischer Weise aufoktroyieren zu wollen. Wenn die Russen einen Zaren wollen, dann dürfen sie einen Zaren haben und den haben sie gewählt.

    Unsere Demokratie scheitert doch gerade vor unseren eigenen Augen. Wir haben eine Sonnenkanzlerin, die nach Gusto regiert; wir haben eines Bundestag, der sie gewähren lässt, und dessen Abgeordnete sich hinter dem Fraktionszwang verstecken, als nach dem eigenen Gewissen zu handeln; wir haben auf allen Ebenen (CDU-) Politiker, die in der Tasche zwar die Faust ballen, dann aber mitspielen, weil ihnen der eigene lukrative Posten dann doch wichtiger ist als das Land; wir haben Medien, die eher Hofberichterstattung betreiben, als die 4. Macht im Lande zu sein…..Wir haben Bürger, die in ihrer Hilflosigkeit erstarrt sind und die nicht wissen, wie sie sich der Veränderungen erwehren sollen, nach denen sie nicht befragt worden sind, deren Spesen sie aber wohl zahlen müssen. Unsere Gesellschaft ist gespalten wie nie.
    Nein, zu einem Exportschlager taugt unsere Demokratie garantiert nicht.

    Sehr geehrter Herr Kelle, wie oft waren Sie eigentlich in Russland und haben den einfachen Mann zu seiner Meinung befragt; wie oft waren Sie auf der Krim und haben den einfachen Mann befragt, ob er sich wirklich annektiert fühlt oder womöglich beschützt vor einem Despoten, der als eine seiner ersten Amtshandlungen die Russische Sprache als Amtssprache verbieten wollte???

    • Dorothea Hohner Antworten

      Absolut d’accord, IW….vielen Dank.
      Ich schätze Herrn Kelle und seine Frau sehr, aber in Bezug auf Rusland, Krim und vor allem Herrn Putin scheint er mir einseitig belastet.
      Die Frage ist, warum? Herr Putin tat Recht, als er die Krim wieder zu Rußland holte, denn sie war bis 1952 russisch seit 17??! Zudem ist sie sein Schwarzmeerhafen, und daß er den nicht aufgibt als wohlüberlegter Stratege, das hätte man vorher wissen können.
      Und last but not least, ich möchte mir wirklich nicht vorstellen, wie Amerika im umgekehrten Fall gehandelt hätte…..

      • Klaus Kelle Antworten

        Bis 1945 waren die Ostgebiete auch deutsch – dann können wir die Bundeswehr ja losschicken, um sie heim ins Reich zu holen, Frau Hohner.

        Der russische Marinestützpunkt am Schwarzen Meer wurde von niemandem in Frage gestellt.

        • Walter Lerche Antworten

          Offiziell und in dieser Phase der US-Politik, die Ukraine für den westlichen Einflussbereich zu gewinnen („erobern“), wurde der Stützpunkt nicht in Frage gestellt, nicht dass ich wüsste. ABER, wenn dieser Prozess weiter fortgeschritten wäre, wenn Schritt für Schritt und Stein für Stein die Ukraine irgendwann unbestritten der Nato und der EU (und dem Schengen-Raum) angehören würde, wie wollte sich Russland (Putin) dann dagegen erwehren, wenn sein Stützpunkt auf der Krim gekündigt würde?
          Putin hat vorausschauend diese Situation verhindert.
          Ich wünschte mir, auch unsere politischen Führungskräfte würden vorausschauend agieren.

          • Alexander Droste

            Der Vergleich mit Ostpreußen und Schlesien hinkt. Die Krim war ein „Geschenk“ Kruschtschows an die Ukraine. Die vormals deutschen Ostgebiete sind Blutzoll nach einem gewaltigen Krieg. Kaliningrad hat eine deutsche Geschichte, die von der russischen Bevölkerung gepflegt wird. Die Russen verehren die Deutschen und die Deutschen spucken auf die Russen. Herr Kelle ganz besonders gerne, wie mir scheint.

            Ich jedenfalls schließe mich Freundschaftsgesuchen von Rainer Rothfuß, Willy Wimmer und Christoph Hörstel sowie Gerhard Schröder an.

    • Uwe Monheimius Antworten

      Was Sie im vorletzten Teil geschrieben haben, einfach sehr scharfsinnig und Klasse!

      Es passt dazu meine aktuelle Frage:

      Was sind unsere nationalen Aufgaben? Was sind sie?

      Im bisherigen Wahl(Kampf)
      hoere ich nichts….

      Also J.W. Klasse!

      • IW Antworten

        Unsere nationale Aufgabe? – schwer zu beantworten. Fangen wir mit dem einfachen an.
        Uns auf uns selbst zu besinnen.
        Darauf, daß wir zuallererst Verantwortung tragen für unsere eigenen Kinder, Enkel, Eltern und Großeltern. Darüber hinaus gern Hilfe zur Selbsthilfe leisten sollten, ohne uns dabei zu überfordern.
        Darauf, daß wir einen eigenen Kopf zum Denken haben und ihn nutzen sollten. Medien, die uns manipulieren und indoktrinieren konsequent ignorieren oder zumindest protestieren und Leserbriefe schreiben, um damit die email- Briefkästen der Redaktionsleiter zum Bersten zu bringen. Stattdessen ausgewogene Medien konsumieren und unterstützen.
        Tun wir nichts, werden wir einen echten Meinungspluralismus vermutlich nie zurück bekommen.
        Und vielleicht sollten wir alle ein wenig mutiger sein. In anderen Ländern protestiert man doch auch. In Südkorea gegen Präsidentin Park, in Portugal, Spanien, Südamerika…
        „Es gehört nicht zur Kultur der Deutschen, aufmüpfig zu sein“…
        – wir sollten an uns arbeiten 😉

    • S v B Antworten

      Ein sehr reflektierter, unaufgeregter Kommentar, der es wirklich verdient, dass man über seinen Gehalt einmal gründlich nachdenkt. Danke, IW.

    • Friedrich Albrecht Antworten

      Herr Putin wird sich über ihren Artikel sicher freuen. Was mich nur wundert, ist die Tatsache, daß die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung in den Nachbarstaaten Rußlands trotz der angeblich so tollen Verhältnisse in Putins Reich nicht dorthin wollen, sondern lieber zum Westen. Sind die alle so realitätsfremd?

  5. Uwe Monheimius Antworten

    Was soll die ganze Aufregung um
    Schroeder?
    Wieviel Gruene respektive CDU-ler
    nahmen nach der „Auszeit“ gut dotierte Posten in der Wirtschaft an?

    Nochmal: Schroeder ist privat!

    Aber eben wieder mal ein typisch deutsches Problem: Neid der Volksklasse!

  6. Norbert Gleißner Antworten

    Lieber Klaus,
    ich sehe es genauso. Ich bin kein Freund Schröders und ein Freund der SPD bin ich schon gar nicht. Aber es kann uns egal sein, wie viel er Jahre nach seinem Kanzleramt verdient. Und wenn ihm die Russen monatlich eine Million zahlen, dann kann es uns auch wurscht sein.
    Und ein Problem darin, warum er für die Russen arbeitet, das sehe ich auch nicht.

    • Walter Lerche Antworten

      Ob er da wirklich „arbeitet“? Und sollte er das tun, ob das wohl gut für den Konzern ist oder ihm eher schadet?
      Jedenfalls finde ich gut, dass dem Schulz dieses Thema stört.
      Schulz, der m. W. Sitzungs-Millionär geworden ist, weitgehend steuerfreu von unserem Steuergeld. Auch Reisekosten- und Spesen-Millionär könnte er sein.
      WAS hat er für dieses Geld, für das aus öffentlichen Mitteln erlangte Vermögen, Gutes für uns Normalos geleistet?

  7. Konrad Kugler Antworten

    Das ist kein Kommentar zu ihrem Kommentar!
    Ist Focus ist generöser als Sie?
    Wenn dem Zensor bei Focus mein Kommentar nicht paßt, dann schickt er ihn zurück. Und das freut mich, weil ich dann mein Eigentum wieder habe. Gehe ich mit meinem Wahn zu weit, wenn ich dieses so sehe?
    Ist es zuviel erwartet, daß Sie einen kurzen Kommentar schreiben, wenn Sie ihn für unmöglich halten.

    • Konrad Kugler Antworten

      Verzeihung, ich war zu voreilig und deshalb unterstellend.

      Das Verfahren bei Focus find ich trotzdem gut.

  8. im-chaos-daheim.de Antworten

    Schröder kriegt einen Ehrensold – und hat noch weitere Einnahmen zusätzlich.

    Dabei kriegt er doch den Ehrensold, damit er nicht mehr arbeiten muss(!). Wenn die Einnahmen also mit dem Ehrensold verrechnet würden und die Staatskasse so entlasetet würde (bei Hartz IV gehts ja auch), wäre ich schon zufrieden(er).

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