
„…jetzt isst er Fisch“ – Söders geniale Kampagne
Markus Söder isst überall – ja, das ist jedenfalls der Eindruck, den man bekommen kann, wenn man in den asozialen Netzwerken unterwegs ist. Gestern bin ich in Berlin darauf angsprochen worden, was der CSU-Chef da mit seinen Fress-Videos mache und dass das der Würde des Amtes eines Ministerpräsidenten widerspreche. Noch dazu des bayerischen Ministerpräsidenten, was ja zweifellos eine Steigerung gegenüber den anderen ist.
Und eben bekomme ich eine WhatsApp-Nachricht aus meiner alten Heimat Bad Salzuflen, blöder gehe es ja wohl nicht mehr, „jetzt isst er Fisch“…
Ich musste richtig lachen, ich finde es großartig, weil Söder ganz offenbar verstanden hat, wie das populistische Geschäft in diesen Zeiten funktioniert. Während andere Abgeordnete Fotos von einem Infostand mit CDU-Sonnenschirm und zwei gut gelaunten Rentern postet, die dann dreimal geliked werden, ist Söder in aller Munde und erreicht Tausende jeden Tag. Besonders bei denen, die Politiker allgemein, und Politiker der Union besonders unsexy finden: den jungen Menschen.
Weil Söder isst das und dort, wo die auch sind: bei McDonalds oder am Döner-Imbiss, manchmal klar – natürlich im bayerischen Wirtshaus.
Ich weiß nicht, ob er es wirklich selbst macht, oder seine Leute ihn so platzieren, aber es ist PR-mäßig top.
Überall wird über diese Kampagne gesprochen, auch wenn viele das naturgmäß alles doof finden. So ein bisschen erinnert mich das an die Saitenbacher-Werbung, die zum Beispiel mir auf den Geist geht wie keine andere. Aber ich kenne das Unternehmen und seine Produkte dadurch…
Wenn einem SchwaKoPro nichts besseres einfällt als ihn als „Wurstfresser“ zu titulieren, ist das doch die richtige Antwort.👏👏👏
Das Fischessen hängt mit seinem Helgolandbesuch zusammen. Da hat der Markus gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe erwischt.
Dem Daniel G. hat er eins ausgewischt, weil der nicht mitgenommen wurde.
Dem Robert H. hat er gleich zwei ausgewischt, weil er unbeschadet vom Schiff heruntergelassen wurde und weil er dort Fisch verdrückte statt Döner/Haxn/Burger.
Und dann hat er auch noch lauthals mit dem Shantychor gesungen. Jetzt würde mich nur noch interessieren, ob der Markus den berühmten blauen Hummer verspeist hat oder den für Helgoland ebenfalls typischen
Knieper. Ein Trump-Grönland-Moment war auch dabei. Gerne würde er an der langen Anna die weiß-blau Fahne hissen…. Gerne hätte ich Mäuschen gespielt, falls er mit dem Helgoländer Original, dem legendären alten Seehundjäger Rolf Blädel zusammengetroffen sein sollte.
Von Baerbock und Habeck werden bleiben: das „kokainische Brotgetreide“ und das „fetischhafte Wurstgefresse“.
Geht mit Gott, aber geht 👋
Ich gebe Herrn Kelle unumwunden recht, Söder kann Medienpräsenz. Habs gerade bei Reitschuster geschrieben, der seine konträre Meinung Kelle’s Meinung gegenüber stellte. Söder gibt sich „volksnah“, man mag von ihm halten, was man will. Und das kommt letztlich an.
@Inge Högerl,
Politiker am Dönerstand, im Fußballstadion oder beim Schützenfest suggerieren dem W#hler: Ich bin einer von euch. Und einen von uns wählt man halt auch…
kk
Haben Sie das Foto von Friedrich Merz in der „Zeitung mit den vier Buchstaben“ gesehen, als er in fein gebügelter Chinos neben dem Piloten, der in voller Montur auf den Herrn Kanzler wartet, aus dem Hubschrauber aussteigt ?
Besser konnte sich George W. Bush jr. seinerzeit kaum in Pose setzen, trotz Helm unter dem Arm, auf einem Flugzeugträger …
Super Aktion von Kelle und Reitschuster, beide Meinungen gegenüber zu stellen!
Um ein bisschen Wasser in die Wurstbrühe zu giessen: Söder isst, wie auf Facebook zu bewundern, durchaus auch mal Obst, Eiscreme oder Spiegelei auf Brot. Gemüse kommt freilich etwas zu kurz, aber das ist seine Sache.
Ein anderer Aspekt sollte nicht unerwähnt bleiben, der bürgerlichen Lesern, die sich überwiegend in bürgerlichen Milieus bewegen, vielleicht nicht sofort einfällt, und das ist der ideologische Gesinnungsterror, der in eher linken Milieus inzwischen herrscht. In einer mir aus jüngerer Vergangenheit noch gut bekannten Bildungseinrichtung kann man inzwischen in der Mensa an den meisten Tagen zwischen einem veganen und einem vegetarischen Gericht wählen. Einmal pro Woche wird zuverlässig Fisch angeboten. Fleischgerichte sind zur Ausnahme geworden. Aus meinem „alten“ Leben in diesen Kreisen kenne ich Eltern, fie ihre Teenager-Kinder vegan ernähren und mit Nahrungsergänzungsmitteln versorgen, wenn Mangelernährung auftritt. Ich habe Kollegen gehabt, die zutiefst verschämt reagierten, wenn man sie vor einer Schüssel Bratkartoffeln mit Speck antraf, Diskussionen über die 2 Tropfen Milch im Kaffee geführt… Unendlich nervig, übergriffig, penetrant.
Insofern freue ich mich an Söders ungenierter Fresserei, obwohl er mir seit der Corona-Zeit zutiefst unsympathisch ist.
Lieben Gruss an Boris Reitschuster an dieser Stelle! Für mich einer der wirklichen Helden dieser düsteren C-Zeit!
Für mich auch, @Tina. Wirklich ein guter Freund….
https://reitschuster.de/post/soeder-beim-doener-genial-oder-wuerdelos/
Hier zum Nachlesen für @alle
Danke !
Wäre – zumindest an mir – ansonsten vorbeigegangen …
( Ich warte noch immer auf den Aufschrei der „vierten Gewalt“ über den Ausschluß von Reitschuster aus der Bundespressekonferenz. Oder ist das unter der Führung von Friedrich Merz wieder rückgängig gemacht worden ? )
@Tina Hansen
Die Unsitte, in einer Mensa nur vegetarisch oder vegan anzubieten, ist eine Bevormundung von ca. 94% der Bevölkerung, denn es gibt ca. 4% Vegetarier und 1% Veganer. Woher nehmen die die Chuzpe, uns vorschreiben zu wollen, was wir essen dürfen?
Weil sie es KÖNNEN !
Es traut sich doch niemand, gegen solchen Unfug auch nur einmal aufzustehen, geschweige denn lauthals zu protestieren !
Man ( frau auch ) will ja schließlich „in“, „woke“, „fortschrittlich“, „gut“ sein.
Zudem erschließt sich mir nicht, warum Fleisch verboten ist, Fisch aber auf dem Speiseplan steht.
Ein ( damals befreundeter ) Vegetarier hat es mir seinerzeit so erklärt: „Gegessen wird NICHTS, was mal gelebt hat“.
Aber vielleicht wußte der es auch nicht so richtig …
@HK
Natürlich kann ich es sooo genau nicht beantworten, aber vermutlich wäre die Argumentation, dass Fisch aus ernährungswissenschaflicher Sicht regelmässig verzehrt werden sollte, während bei Fleisch alles (Klima, Tierwohl, menschliche Gesundheit) dagegen spreche und es deshalb als Luxusgut behandelt werden sollte, das man sich hin und wieder gönnt, aber nicht als Alltagsspeise betrachtet.
@Achim Koester
An den Unis dürften die Anteile von Veganern und Vegetariern deutlich höher liegen, eine Minderheit sind sie dennoch. Es ist ein Gruppendruck, der langfristig aufgebaut wurde.
Ich könnte ja verstehen, daß ein Vegetarier kein Fleisch isst, weil dafür ein Tier getötet werden muß.
Aber bei einem Fisch ist das anders, nur weil er nicht panisch blökt, wenn es ans Ende geht ?
Argumente für den Fleischkonsum lassen sich sicher auch finden. Ein Jäger oder Förster weiß das viel besser als ich.
Kann es sein, daß sich eine gewisse Fleisch-Aversität auch oder sogar wesentlich durch die Behandlung von den Schlachttieren begründet ?
Wer so manche Bilder oder gar Videos diesbezüglich gesehen hat, findet plötzlich nichts leckerer als Tomate mit Mozzarella …
Im Mai dieses Jahres hat der Bürgermeister von Viechtach im Bayerischen Wald ein Schweine-Wettgrillen veranstaltet, das ursprünglich auf 3 Mannschaften und Schweine geplat war. Nach Einsprich dreier Veganerinnen gelangte das Vorhaben in die überregionale Presse und am Ende waren es 16 Grills, 16 Schweine und über 10.000 Besucher, u.a. mit Bussen bis aus Norddeutschland.
Eine klare Antwort auf die veganen Moralisten.
@Achim Koester,
ich war schon mal in Oberviechtach – schön da. Aber so weeiiit….
kk
Klasse Idee, zwei Meinungen gegenüberzustellen, ohne Schaum vor dem Mund. Ich tendiere zu Ihrer Meinung Herr Kelle. Ich halte von den asozialen Netzwerken ebenfalls nichts, habe nirgendwo einen Account. Allerdings sind die für die Meinungsbildung vieler, leider, maßgebend. Aber wenn ich dort als Politiker einen „coolen“ Eindruck mache, erreiche ich ja leider mehr als mit guten Argumenten, siehe tik-tok Heidi. Wunschdenken hilft ja leider nichts, ich fände ja ordentliche Arbeit in der Politik auch viel besser.
@KK
„Aber so weeiiit….“
Von uns aus nicht 😀
Wir wollten eigentlich hinfahren, sind aber nachträglich froh, es nicht gemacht zu haben, denn
1. War es das blanke Chaos hinsichtich Parkplätzen,
2. Waren die Schweinsbraten nach kürzester Zeit ausverkauft
3. Hätte man in langen Schlangen anstehen müssen, was ich ums Verrecken nicht mag.
Dem Volk aufs, bzw. ins Maul schauen und dann Fast food in sich hineinstopfen. Für mich ist diese fragwürdige kulinarische Verbrüderungs-Kampagne Söders reine Show. Eine populistische Darbietung, mehr nicht. Warum vertilgt Söder die Döners, Big Macs und wie sie noch alle heißen mögen nicht zuhause am stillen Küchen- oder Esszimmer-Tisch? Ich tippe wieder einmal auf Populismus pur; ja so könnte man die öffentliche Aktion vielleicht „Sinn stiftend“ erklären. Wer anderer Meinung sein sollte, bitte gerne…
Ich halte alle Interpretationen, was Söder damit sagen und wem er eins auswischen will, wenn er ein Fischbrötchen ist, für reine Speck-ulation.
Es erinnert mich an meinen früheren Kunstunterricht, wenn bei nahezu jedem Bild die Frage kam „WAS will uns der Maler mit diesem Bild sagen ?“
Und ich erinnere mich an eine meiner damaligen Antworten „wahrscheinlich hatte der Maler schlicht Hunger und mußte etwas liefern, um sich und seine Familie zu ernähren“.
Ich vermute, daß Herr Söder bei seinen Fress-Videos in Naturalien bezahlt wird …
🤗