Seit Jahrzehnten stehen sich Nord- und Südkorea hochgerüstet gegenüber. Das eine Land: ein kommunistisches „Paradies“, manche nennen es einen gigantischen Gulag. In dem mehr als 100.000 Menschen in Lagern unter menschenverachtenden Bedingungen vor sich hinvegetieren, weil sie widersprochen haben oder verwandt mit jemandem sind, der widersprochen hat. Das andere Land: eine glitzernde Metropole nach westlichem Vorbild.

In keiner Region dieser Welt – außer dem Nahen Osten – war die Kriegsgefahr zuletzt so zum Greifen nahe wie auf der koreanischen Halbinsel.

Doch jetzt scheint sich der gordische Knoten zu lösen. Nicht durch ein Schwert, sondern durch Donald Trump. Wenn es irgendetwas gibt, was der US-Präsident absolut richtig gemacht hat, dann sein Taktieren in Sachen Korea. Wie haben wir alle den Kopf geschüttelt, als sich Donald und Kim per Twitter global anraunzten wie zwei Straßenrüpel. Doch wo andere regelmäßig versagten, bot Trump die richtige Mischung aus militärischer Stärke und der glaubhaften Versicherung, sie im Fall der Fälle auch einzusetzen, und der Bereitschaft, unkonventionelle Wege zu finden, etwa den Diktator aus Pjöngjang noch im Mai persönlich zu treffen. „Und wenn es keine Ergebnisse gibt, dann gehe ich halt“, sagte Trump gestern vor Anhängern.

Trump ist anders, er macht viele Dinge anders. „Do the expected in an unexpected way“, sagt man in Amerika. Mach‘ was erwartet wird, aber mach‘ es in einer unerwarteten Weise. Das tut Trump, und er hat Erfolg damit.

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Dieser Artikel wurde 7 mal kommentiert

  1. S v B Antworten

    Sag‘ ich doch! Herr Trump steht für unkonventionelle Politik. So etwas sind die eingerosteten Politeliten hierzulande und auch anderswo einfach nicht mehr gewöhnt. Obwohl auch ich ihn bisweilen immer noch mit Skepsis betrachte, finde ich es „ganz toll“, was er in relativ kurzer Zeit in Sachen Korea auf den Weg gebracht hat. Endlich ein Politiker, der bereit ist, die langweiligen, da ausgelatschten, Wege einmal zu verlassen. Es weht ein frischer Westwind, sozusagen.

    Besonders freuen würde mich natürlich, wenn durch die angestoßenen Initiativen endlich, endlich der ersehnte Friedensvertrag zwischen beiden Koreas zustande käme. Und irgendwann dann vielleicht das „Wunder von Seoul“ oder so, sprich eine Wiedervereinigung wie wir sie erleben durften. Ein Traum? Vielleicht, aber es wäre doch wunderbar, wenn nicht nur für uns ein solcher einst in Erfüllung ging, sondern auch für die Koreaner wahr werden könnte. Ich wünsche es ihnen so sehr.

    • labrador12 Antworten

      Liebe SvB

      Obwohl ich Ihre guten Wünsche von Herzen teile, scheint mir der Unterschied zwischen Nord und Süd viel größer zu sein als der Unterschied zwischen West und Ost je war. Verglichen mit Norkorea scheint mir die DDR RELATIV! harmlos gewesen zu sein.

      Auch die Frage, ob China eineGrenze mit Südkorea haben will scheint mir nicht beantwortet.

      • S v B Antworten

        Mit ihrer Einschätzung der sicher nicht wirklich vergleichbaren Gegebenheiten haben Sie ja recht, lieber labrador12; aber hoffen oder träumen dürfen wir doch wohl alle noch…

        Ansonsten: schönen und krawallfreien 1. Mai Ihnen – wie auch allerseits!

  2. colorado 07 Antworten

    Mal abwarten, ob Kims Entgegenkommen eine Finte ist. Wenn nicht, dann hat Trump das Richtige getan.

  3. Alexander Droste Antworten

    Waren es nicht die Chinesen, die Kim Jon Un unter Druck setzten?

  4. W. Lerche Antworten

    Wollen mal sehen, ob dann noch die US-Stützpunkte in Südkorea zu Lösung gehören werden. Wozu braucht man diese dann noch? Und nicht zu vergessen die Interessen Chinas und Russlands in der Region. Es würde mich nicht wundern, wenn die US-Amerikaner das Haar in der Suppe finden, damit es keine Einigung gibt.
    …Hmm, und gegen welchen Bösewicht bekommen die US-Rüstungs-Familien die Aufträge? Wie kann der Rubel rollen, wenn die Feinde ausgehen?
    Russland und China sind keine Feinde der USA. Alle 3 sollten sich nicht wie solche benehmen! Konkurrenz belebt das Geschäft. Die erneut weltweit gestiegenen Rüstungsausgaben deuten auf nichts Gutes.

    Für Korea freut mich diese Entwicklung sehr. Die Menschen dort sind fleißig und friedfertig wie wir.

    • Klaus Kelle Antworten

      Die Interessen Russlands in dieser Region? Und die Interessen Senegals dort? Sind auch wichtig… 🙂

      Die USA brauchen kein „Haar in der Suppe“ finden, weil sie es geschafft haben, eine Lösung herbeizuführen, die alle zufriedenstellt. Was Russland dazu meint…ist genau so wichtig, wie das, was der Senagal dazu meint. China und Amerika machen das schon alleine ganz gut miteinander…

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