„Korrekt“ – Xi gratuliert Trump zur Wahl

Der chinesische Staats- und Parteichef Xi Jinping hat Donald Trump angerufen und ihm zu seiner Wiederwahl gratuliert. Dabei äußerte er die Hoffnung auf „stabile, gesunde und nachhaltige Beziehungen“ zwischen den beiden größten Volkswirtschaften. Ein „korrekter Umgang“ zwischen den USA und China würden auch von der Völkergemeinschaft goutiert.

Schon in seiner ersten Amtszeit als Präsident hatte Donald Trump die Gefahr eines Handelskrieges mit China erkannt und Zölle deutlich erhöht. Im aktuellen Wahlkampf drohte er immer wieder mit neuen Zöllen auf chinesische waren.

Mit Trumps Amerika gut auszukommen wäre dabei leicht für Xi.

Aufkündigen der Achse mit Putin, Einstellen der Unterstützung Russlands in seinem Angriffskrieg auf die Ukraine, und ökonomische Deals mit den USA zum gegenseitigen Nutzen. Amerika hat viel zu bieten, Russland nur das, was zufällig im Boden steckt.

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Dieser Artikel wurde 6 mal kommentiert

  1. Martin Ludwig Antworten

    Herr Kelle, das Verhältnis zwischen China und den USA war bis zum Amtsantritt von Obama hervorragend. Nixon hat seiner Zeit China diplomatisch anerkannt und wirtschaftlich gefördert. Alleine dieser „Freundschaft“ haben viele große amerikanische Unternehmen wie z. B. Apple, Microsoft und Ford ihre großen Gewinne und Erfolge zu verdanken. Als China sich dann nach und nach zu einer eigenen Weltmacht entwickelte begannen die USA unter Obama mit einer medialen Schlammschlacht gegen China und verhängte harte Sanktionen gegen das Land. Abgesehen davon wurde die Militärpräsenz der Amerikaner um China herum massiv erhöht, was selbstverständlich eine gewisse „Drohkullisse“ darstellt und als Einschüchterungsversuch gewertet werden darf.
    Eine ganz ähnliche Taktik wendete die USA übrigens auch in Russland und Kuba an.

    Amerika ist immer nur um eines bemüht – nämlich sich selbst. Ich mache das keinem Land zum Vorwurf, weil jeder realistisch denkende Bürger genau das von seiner Regierung erwartet. Wenn jedes Land an sich denkt, ist an jedes Land gedacht.
    Sich auf einen Partner wie Amerika zu verlassen, wenn es um die wichtigsten Staatsangelegenheiten wie beispielsweise die äußere Sicherheit geht, ist jedoch gelinde ausgedrückt dumm und naiv. Deutschland begeht diesen Fehler seit dem zweiten Weltkrieg und hat offensichtlich auch nicht freiwillig vor, sich aus dem Würgegriff unseres „Partners“ zu befreien.
    Amerika hingegen hat einen Flächenbrand am Rande von Europa provoziert und uns mit dieser Taktik noch fester an sich geklammert. Deutschland hatte gute Beziehungen nach Russland und Amerika deswegen nichtmehr ausreichend vom Wohlstand seiner Versallen jenseits des Atlantiks profitiert. Einzig die amerikanisch getriebene Gier nach Geld, Rohstoffen und Abhängigkeiten hat die Lage in Europa dermaßen verschlechtert.
    Russland war mehrfach bereit, noch enger mit Deutschland zusammenzuarbeiten und Putin selbst hat dem Westen seiner Zeit die Hand gereicht. Die USA hatten Angst vor einem zu starken Bündis und ihre „isolierte Lage“ auf ihrem eigenen Kontinent hätte zum Verhängnis werden können. Die amerikanisch sinnvolle Lösung war es, Russland zum Schmuddelkind zu erklären und den Sandkasten nicht zu teilen. Frieden war nicht beabsichtigt, weil damit kein Geld verdient gewesen wäre.
    Xi hat die Amerikaner durchschaut und arbeitet deswegen mit verlässlicheren Partnern eng zusammen. Russland, Indien, China und weite Teile von Indonesien pfegen gute Beziehungen zueinander. Alle dies Länder sind Weltmächte und haben verstanden, dass ein Miteinander für alle Seiten sinnvoller ist, als Auseinandersetzungen.
    Gleichzeitig sichert sich China mehr und mehr Einfluss in Afrika hat erwirbt so die Abbaurechte für nahezu alle wichtigen Rohstoffe dieser Erde. Dass Amerika diese Entwicklung große Bauchschmerzen bereitet ist mehr als verständlich, gleichzeitig ist jedoch klar, dass der Drache zwischenzeitig zu mächtig geworden ist und die krallen des Adlers nicht länger zu fürchten hat. Trump hat diese Entwicklung erkannt und versucht nun an allen Hebeln zu ziehen um mit China auf Augenhöhe zu verhandeln. China hingegen fühlt sich vom Westen zu Recht verarscht und kennt und nutzt die Abhängigkeiten bei Rohstoffen, IT und Medizin. Die Karten wurden längst neu gemischt, und noch wissen nicht alle, wer welches Blatt auf der Hand hat – das wird sich aber ändern.

    • Der heißeste November aller Zeiten Antworten

      …und Mercedes entwickelt in China den 2 Liter Motor mit beeindruckenden Werten (Tichy berichtete…)

      Vermeintlich… denn in Wirklichkeit wird dieser eigenverantwortlich nur unter dem Label „Mercedes“ von einem chinesischen Unternehmen entwickelt. Und zu VW gehört Lamborghini… und die machen noch Gewinne, da sie sich dem Hype nicht angeschlossen haben und maximal Hybride entwickeln.

      …made in germany ist doch eigentlich mittlerweile nur noch Made by China.

      Das läuft so ähnlich ab wie in den 80’gern als die deutsche Elektroindustrie nach Asien verhökert wurde und wir in der Folge mit Produkten von Loewe-Opta&Co. aus Asien bombadiert wurden.

      Ich habe als Ingenieur in der Informatik einer großen Universität in nds. selbst gesehen wie 50% der Doktoranden aus Asiaten rekrutiert werden. Und was die für „schwachsinnige“ Doktorarbeiten schreiben…

      • S v B Antworten

        Man erinnere sich – die in aller Welt von Profis wie Hobbyfotografen gleichermaßen begehrten, da qualitativ unübertroffenen, Produkte der deutschen Fotoindustrie ereilte seinerzeit ein vergleichbar trauriges Schicksal. Ostasien, übernehmen Sie…

  2. .TS. Antworten

    Ich frag mich immer mehr in welcher Traumwelt Kelle lebt, aber in der realen Welt in der auch ein Xi Jinping lebt weiß man sehr genau daß Trump in spätestens 4 Jahren wieder Geschichte ist, Rußland samt Trabanten weiterhin Rohstoffe direkt vor der Haustür liefern wird, und das vermeintliche Land der unbegrenzten Unmöglichkeiten schon längst mehr als abhängig von der chinesischen Industrie ist – und umgekehrt China sich zwischenzeitlich weltweit so tief eingenistet hat daß auch ein Totalausfall von nicht mal 5% der Weltbevölkerung ohne Panik verkraften kann.

    Länder und Regime die in Jahrzehnten und Generationen denken können über die kurzsichtige Kleingeistigkeit des selbstherrlichen Westens nur noch lächeln – und wissen dessen Unfähigkeit auch zum eigenen Vorteil auszunutzen.

    • H.K. Antworten

      Manchmal fragt man sich, in welcher Welt die „Buuuh“-Rufer, wenn es um China geht, leben.

      Nahezu völlig gleichgültig, was man an elektronischen Geräten, Einrichtungskram wie simplen Teelichthaltern oder auch millionenfach täglich eingenommenen Medikamenten kauft: überall, zumindest auf der Verpackung, steht entweder „Made in China“ drauf.

      Wenn wir uns an Coronazeiten erinnern, wo wir nicht einmal ohne in China produzierte Masken ausgekommen sind oder uns an „Versorgungsengpässe“ erinnern, weil irgendwo auf einem Seeweg ein einziges Containerschiff quer lag, dann wird deutlich, daß wir ohne China nicht im Geringsten überlebensfähig wären.

      Und, was hat such seit Corona getan ? Sind wir – zumindest ein kleines, ein sehr kleines Stückchen „unabhängiger“ von China geworden ?

      Oder anders gefragt: Wäre Micheline Normalmutter bereit, für die Jeans ihrer lieben Kleinen € 100 + auf den Ladentisch zu legen ?

      Machen wir uns ehrlich: Es wird gekauft, was – halbwegs – „gut“ und vor allem billig ist.

      Alle reden in diesem Land von „fairen Löhnen“, „gerechter Bezahlung“ – und wenn es ans Portemonnaie geht, kommt das große Zucken.

      Wir KÖNNEN gar nicht ohne China – selbst, wenn wir wollten …

      Glauben wir ernsthaft, Genosse Xi wüßte das nicht ?

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