Liebesgrüße aus Moskau

Seit einigen Wochen finde ich an jedem Morgen Hunderte sinnfreie Mails in unserem Blog-Konto. „Kontaktformular“ wird das von wordpress genannt, drin steht…nichts oder Werbung zum Beispiel für die russische Amazon-Kopie „Wildberries“.

„Wildberries рада пригласить вас на захватывающую акцию, где вы можете выиграть денежные призы до 1.000.000 рублей, участвуя в угадывании коробки с призом по ссылке“,

steht dann da. Und klar, freue ich mich, wenn „Wildberries“ mir die Gelegenheit einräumt, eine Million Rubel zu gewinnen. Wenngleich ist 1000 Euro deutlich besser fände, mit denen ich u. a. diese Seite weiterentwickeln könnte.

Nach Viagra-Händlern und willigen Ukrainerinnen, die mich total lieben, hat endlich auch Russland mich und diesen Blog entdeckt. Das freut mich.

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Dieser Artikel wurde 13 mal kommentiert

  1. H.K. Antworten

    Nun geben Sie mal nicht so an !

    Sie sind nicht der Einzige, der da „entdeckt“ wurde …

    😉

  2. Martin Ludwig Antworten

    Herr Kelle, die meiste Werbung wird derzeit aufgrund von unseren „Lebensgewohnheiten“ geschaltet. Unser Handy/Computer analysiert unsere Suchvorgänge und Einkäufe, wertet diese aus und schaltet entsprechend personalisierte Werbung – erklärt sich hierdurch vll. die häufung der Anzeigen für Viagra-Händler und „williger Ukrainerinnen“
    (passt ja auch so beides irgendwie zusammen, glaube ich)

    Ist natürlich nur Satire ;-P

    Es gibt für kleines Geld Programme, die als Erweiterung zum Browser gebucht werden können und Mails nach ihrem Inhalt (Aus-)Sortieren. Sie können dann selbst schlagwörter wie „Wildberries“ definieren und hierfür automatisches Löschen der Nachrichten festlegen. Einige Mail-Provider wie z. B. Outlook können das sogar standardmäßig 😉

    • S v B Antworten

      Genau. Von nichts kommt nichts. Wenn man allerdings Spuren legt, braucht man sich über nette Post und freundliche Angebote nicht zu wundern. Auch ich erhalte täglich verlockende Angebote. Wobei es sich bei diesen allerdings ausschließlich um seriöse, moralisch völlig unbedenkliche Konsumartikel und Dienstleistungen handelt. Merke: für den, der den Pfad der Tugend nicht verlässt, gibt’s eben keinen Anlass zur Klage. 😋

      • .TS. Antworten

        Netzseiten mit Kontaktformular oder Mailadresse sind öffentlich auffindbar und damit bevorzugte Ziele für Reklamemüll und Schlimmeres.
        Klar gibt es technische Mittel dagegen, aber auch die Belästiger lernen dazu – und dann ist die Frage ob man legitime Nutzer durch übermäßige Erschwernis oder fehlende Funktionen vergrätzen will oder doch ein gewisses Maß an technisch nicht sicher filterbaren Müll in Kauf nimmt.

        Witzigerweise hab ich bis vor wenigen Jahren praktisch nur eine Sorte Müll im Postfach gefunden: Alle paar Wochen Billigangebote für kistenweise Citrusfrüchte aus Spanien…

  3. GJ Antworten

    Mit derlei habe ich bisher nix zu tun. Hier laufen mehr Anrufe „wolle Auto kaufe“ oder „Hallo Oma, ich hab eine neue Handynummer…“

    • S v B Antworten

      Na, und wenn man eines Tages, wie mir passiert, einen total verzweifelt klingenden, weinerlichen Anruf einer vermutlich jüngeren Frau erhält, die von einem von ihr verursachten, schweren Autounfall faselt, anlässlich dessen sie zur Zahlung einer „Sicherheit“ verpflichtet sei, lege ich unter Ausstoßung eines deftigen Fluches, z. B. „Schluss jetzt, verdammt nochmal“, auf. Jawohl, richtig gelesen – ich lege den Hörer auf die „Gabel“, wie anno dunnemals eben. Vor gar nicht langer Zeit hat eine gutgläubige, offenbar völlig überrumpelte Seniorin im hiesigen Raum tatsächlich mehr als 100.000 Euro an solch betrügerisches Lumpenpack ausgehändigt. Vielleicht hatte die alte Dame die beachtliche Summe ja explizit zur Deckung der Kosten für einen späteren Aufenthalt in einem Pflegeheim angespart? In jedem Falle war der Verlust für sie sehr, sehr bitter. Senioren sind, vor allem, wenn sie – wie heute allzu oft – alleine und auf sich gestellt leben, in mancher Hinsicht extrem verletzlich. – Aber bitte Vorsicht, keiner oder keine sollte jetzt im Brustton der Überzeugung einwenden, ja damit prahlen, dass „ihm“ oder „ihr“ Ähnliches nie und nimmer passieren könnte….

      • S v B Antworten

        Auf den miesen Trick mit der neuen Handy-Nummer fallen wohl auch bevorzuge ältere Herrschaften rein. Es bereitet ihnen zumindest Unbehagen, ja nicht selten geradezu Angst, vielleicht den Kontakt mit jüngeren Familienmitgliedern zu verlieren. Also „gehorchen“ sie dem betrügerischen Lock-Anfrufer. Handys gehören längst zu den unverzichtbaren „Werkzeugen“ von Verbrechern. Der Informationsfluss zwischen den Gangstern klappt so meist astrein, auf jeden Fall sehr viel unkomplizierter als noch zu Zeiten der altmodischen Festnetz–Telefone.

        • H.K. Antworten

          Nein.

          Ich denke, viele Menschen, nicht nur „Ältere“ ( wo fängt das eigentlich an ? ) sind schlicht ( zu ) „gutmütig“ und haben überhaupt nicht ansatzweise die kriminelle Energie ihres Gegenübers.

          Wenn es an der Tür klingelt, zwei „junge Damen“ stehen theatralisch im Flur ( „meiner Schwester geht es so schlecht, haben Sie vielleicht ein Glas Wasser ?“), wer schlägt denen schon die Tür vor der Nase zu ?

          Oder, wie Bekannten kürzlich passiert, es klingelt ein freundlicher Herr des „Strombetreibers“ und möchte „ganz dringend“ die letzten Abrechnungen überprüfen und zu schauen, ob man nicht vielleicht „zu viel bezahlt“ hätte. Die Omi bittet ihn, guterzogen, wie sie ist, herein, bietet noch einen Kaffee an ( für den sie 10 Minuten in der Küche verschwindet ) und sucht dann im Schlafzimmer ( „wo ist denn noch mal dieser Ordner ?!“ ) nach den gewünschten Unterlagen.

          Und da der nette Herr, der ganz sicher die Zeit am Tisch sitzend und artig wartend verbracht hat, so freundlich fragt, gibt man ihm auch noch die Kontonummer und zeigt ihm die ec-Karte, auf der hinten die PIN notiert ist.

          Die aufgrund der Schilderung anschließend von einem Nachbarn gerufene Polizei muß dann erklären, was da gerade passiert ist.

        • Achim Koester Antworten

          @S v B:
          Vor drei Tagen kam auch so eine Meldung auf dem Handy meiner Frau an. Sie begann mit den Worten „hallo Papa“. Solange die Verbrecher so dumm bleiben, besteht keine Gefahr, aber heutzutage sollte jeder wissen, wie man regieren sollte: Sein Kind auf der bekannten Nr. anrufen und fragen, evtl. bei der Polizei eine Anzeige, obwohl das erwiesenermaßen nichts bringt.

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