Zu den medial einflussreichsten Lobbygruppen in Deutschland gehören die Homosexuellen-Verbände, die unermüdlich gegen angebliche Diskriminierung streiten. In der aktuellen Ausgabe des „Spiegel“ fand ich den Leserbrief eines homosexuellen Mannes, dessen Lebensgefährte nach 35 gemeinsamen Jahren gestorben war. Er schreibt: „…ich kann mich nicht erinnern, dass ich aufgrund meiner Liebe und der offen, aber dezent gezeigten Zuneigung zu diesem Mann auch nur einmal diskriminiert worden bin. Mein Arbeitgeber hat meine Pflegesituation durch eine Home-Office-Möglichkeit unterstützt. Dann durfte ich meinen Mann auch noch auf dem katholischen Friedhof in Bayern begraben, auf dem ich selbst einmal liegen werde. Zum Begräbnis sind nicht nur meine Familie, sondern auch Dorfbewohner erschienen. Die Kirchenglocken wurden wie selbstverständlich geläutet.“ Diese Gesellschaft geht mit dem Thema Homosexualität inzwischen völlig unaufgeregt um. Eine Erfahrung, die ich übrigens auch im Bekanntenkreis immer wieder mache. Das Dauer-Lamento einer kleinen Gruppe selbsternannter Interessenvertreter über Diskriminierung hat mit der Wirklichkeit längst nichts mehr zu tun.

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Dieser Artikel wurde 6 mal kommentiert

  1. Fei Ingrid Antworten

    …in bayern wird mt solchen themen sowieso unaufgeregter umgegangen..es verkommt alles zu einer geldsache..

  2. Peter Zangerl Antworten

    Die Bayern, liebe Inrid Fei, sind weitaus liberaler, als das auf den ersten Blick scheinen mag. Auch im Umgang mit der Homosexuaität. Schon 1813 wurde dort unter Maximilian I. die Homosexualität aus dem Strafgesetzbuch genommen. Erst die Preußen sorgten später dafür, dass homosexuelle Handlungen wieder strafbar wurden. Und in meiner oberbayrischen Kleinstadt, wirkliche ländliche Provinz, eröffnete 1961 der Auer Hans ein Schwulenlokal – ganz offiziell und ohne Geheimniskrämerei – und betreibts noch heute. Damals aber wurde gelebte Homosexualität in Deutschland noch mit Gefängnis geahndet. Was nicht heißt, dass ihm nicht ein paar Sturschädel auch mal die Schaufensterscheibe mit einem Ziegel einwarfen. Nachdem aber die örtliche Polizei das – und nicht die Homosexuellen – rigoros verfolgte, war bald Ruhe. Und ich selbst bin, wie viele, viele andere Heteros im Städtchen, schon vor vierzig Jahren gelegentlich beim Hans auf ein Glasl eingekehrt. Leben und leben lassen. Möcht man den Bayern garnicht zutrauen 😉
    Teilerdings muss man auch sagen, dass die Schwulen hier ihre Mitmenschen nie überfordert haben. Gay-Paraden, die provokant und plärrend nahezu ausschließlich aufs F*cken abstellen, sind in Bayern weitgehend unbekannt. Weshalb die Menschen Homosexualität anders, ernsthafter wahrnehmen. Wie in Klaus‘ Artikel zu lesen.

  3. Helmut Schliebs Antworten

    „Angebliche Diskriminierung“ ist der richtige Ausdruck, bezogen auf die Umtriebe dieser Lobbygruppen!!
    Am besten ist es, nicht auf das Geschwätz dieser Gruppen einzugehen, vor allem nicht seitens der Medien. Leben und leben lassen! Jeder kann doch auf seine Art glücklich werden.

  4. Dieter Krüll Antworten

    Keiner (kleinen) gesellschaftlichen Gruppe fühlen sich Medien, Filmemacher usw. so verpflichtet, wie der homosexuellen Scene. Das war gut, solange die heutige Toleranz noch nicht Realität war. Jetzt aber sollte Normalität und Gleichbehandlung einkehren. Auch der Normalbürger braucht seinen Raum und darf sich nicht als vernachlässigte Minderheit vorkommen.

    Dieter Krüll, Neuss

  5. Fg68at Antworten

    Hier sind anscheinend nur zustimmende Kommentare erlaubt. Gegenbeweise, dass es Diskriminierung gibt sind anscheinend unerwünscht.

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