In der deutschen Hauptstadt sind derzeit 574 Personen an Masern erkrankt, mehr Fälle als vergangenes Jahr im ganzen Bundesgebiet registriert wurden. Größtenteils handelt es sich bei den Erkrankten um Kinder. Vergangene Woche starb ein 18 Monate junges Kind an den Folgen einer Masern-Erkrankung. Der Grund für den massiven Ausbruch in Berlin sind „Impf-Skeptiker“, so nennt man Eltern, die ihrem Nachwuchs den Schutz vor schweren Erkrankungen durch Impfung verweigern. Sie glauben, eine Impfung sei schlimmer als eine Krankheit. Sie glauben, geimpfte Körper seien nicht in der Lage, selbst Abwehrstoffe zu produzieren. Und sie ignorieren die eindringlichen Warnungen der Behörden. Das ist ein neuer Trend in diesem Land, offenbar in Berlin besonders ausgeprägt. Wir brauchen keine Wissenschaft und keine Schulmedizin mehr. Wenn jemand krank wird, tanzen wir um ihn herum und legen Heilkräuter auf den Kopf. Alles andere ist ja bloß „System“, „Geschäftemacherei“ und „Pharma-Mafia“. Ich sage, was diese Leute in Berlin – und auch andernorts – ihren Kindern antun, ist Körperverletzung.

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Dieser Artikel wurde 8 mal kommentiert

  1. Hans-Georg Streubel Antworten

    Es wird mutmaßlich wieder eine unsägliche von Interessengruppierungen aufgemachte Hysterie verbreitet. Grippe und andere Infektionskrankheiten hat es immer gegeben und sie wird es immer wieder geben. Beide Epidemien haben ihre Eigendynamik. Aber in Panik zu verfallen, dazu besteht kein Anlass. Sicher sind Schutzimpfungen notwendig, welcher logisch denkende Mensch würde das bestreiten. Was nützen aber Schutzimpfungen, wenn der aktuelle Impfstoff nicht gegen den aktuellen Virus wirkt? Es bleibt auch die zwingende Frage zu klären, ob alle Zuwanderer den entsprechenden Impfschutz haben. Falls nicht, könnte auch damit der sprunghafte Anstieg zu erklären sein. Es gibt bestimmt kluge Menschen, die das genau mit Zahlen unterlegt ermittelt haben.

    • Dr.med.Franz Xaver SCHMID Antworten

      Sie haben offenbar es übersehen, dass in dem Artikel von Masern die Rede ist!
      Ferner: Die Influenza ist keines falls eine harmlose Erkrankung. Sie hat immer „Nebenwirkungen“, z.B. Myokartitiden. Eine Myokarditis ist fast bei jeder Grippeerkrankungen dabei, erkennbar an den Atembeschwerden beim Treppengehen und der oft exttremen körperlichen Schwäche und Müdigkeit, glücklicherweie meistens in einer kurzen, geringen Ausprägung, und verläuft fast stets unbemerkt. Die Herzmuskelentzündungen verkürzen statistisch die Lebenserwartung beim ersten Durchgang um ca. 1/2 Jahr. Nun rechne man mal schön nach. (Doch wer denkt schon daran, wenn er/sie nur 70 Jahre alt wird, wobei seine/ihre Gene ursprünglich gute 80 garantiert hätten?)
      Übrigens: Bei der Grippe-Pandemie 1918/1919 kamen weltweit ca. 2 Millionen Menschen sofort ums Leben, von der langfristigen Mortalität der Folgeerkrankungen einmal abgesehen.
      Liebe Impffeinde: Sie sind einfach Nicht-Wisser und machen in unverantwortlicher Weise Ihre Klappe viel zu weit auf.

  2. Andreas Schneider Antworten

    Die Zeiten, in denen wir als Kinder noch zu „Parties“ zusammen geführt wurden, damit die Infektionskrankheiten möglichst nicht mehr zu Schulzeiten auftraten , sind vorbei – Dem Himmel sei Dank! Oder doch nicht?

    Ich habe drei Söhne groß gezogen. Und in Erinnerung an die unangenehmen Krankheitsphasen bei meinem jüngeren Bruder und mir dankbar zugegriffen, als man uns die Impfungen anbot. Welche Eltern können schon emotionslos kranke Kinder nur beobachten? Nur beim Jüngsten wollte es nicht so recht klappen – er neigte in jungen Jahren zu langwierigen Erkältungen, die die Impfungen mit unschöner Regelmäßigkeit verhinderten. Stattdessen holte er sich beim Arztbesuch dann Masern, Röteln und Windpocken ab.

    Heute, da er 20 Jahre alt ist, marschiert er durch Schwaden aller möglichen Erreger oder Pollenstaub wie ein Sturmtank durch feindliche Linien; lediglich im Mai sondert irgendein Gestrüpp einen Staub ab, der ihm eine knappe Woche lang eine Triefnase einbringt – das war’s. Die beiden Großen dagegen, sorfältig und hingebungsvoll geimpft und an den Unbilden der sog. „Kinderkrankheiten“ vorbei geschlittert, verzeichnen alljährlich von März bis etwa September eine permanente Aufeinanderfolge aller nur denkbaren Unpässlichlichen (vom Niesreiz bis hin zu geschwollenen Augen); der Große wagt sich kaum vor die Tür und wenn doch, so schreitet er sommers bleich wie ein Leichentuch zwischen sonnengebräunten Mitmenschen einher.

    Ich bin kein Mediziner, aber angesichts dessen scheint mir die Hypothese, dass das menschliche Immunsystem durch die Infektionskrankheiten im Positiven angeregt wird, nicht ganz von der Hand zu weisen. Zudem bringt es mein Beruf mit sich, dass ich mit einer Vielzahl höchst unterschiedlicher Menschen zusammen komme. Die Generation 35 Jahre und jünger erscheint mir da in einer Weise hypersenisibel, dass es eine Pracht ist: kaum jemand, der nicht eine Stauballergie, eine XXX-Intolzeranz oder eine massive Reaktion auf Katzenhaare, irgendein Metall, Farben oder sonst etwas beklagte. Eben die Generation, der meine Söhne angehören. Ältere Kundschaft, in meinem Alter oder älter, erscheint
    dagegen unverwüstlich.

    Nein, ich kann nicht belegen, dass ohne den Impfschutz die massive Zunahme an Allergien aller Art nicht zu verzeichnen wäre. Aber welche schlüssige Begründung sollte ich – zumal im Falle meiner Kinder – sonst heran ziehen können?

    Ich würde heute um Einiges legerer an die Sache heran gehen, die Impfungen wahrscheinlich sogar unterlassen. In der Rückschau muss ich feststellen, dass ich den beiden Älteren u. U. eine schönere Kindheit verschafft habe. Hingegen plagt mich das unangenehme Gefühl, dass sie dafür nun einen lebenslangen Preis entrichten müssen, der sich in einer eingeschränkten Lebensqualität äußert.

    Ob es richtig ist oder nicht, lasse ich dahin gestellt. Aber nach meinem Empfinden gehört es auch zur Freiheit, der Natur einfach auch einmal ihren Lauf zu lassen.

    • rh Antworten

      Ihre Ausführungen finde ich hervorragend!
      Vielleicht sollte man auch ein wenig unterscheiden, wo ein Kind aufwächst – mitten in der Großstadt mit dieser hohen Besiedlungsdichte – oder eben auf dem Land.
      Die Impf-Nebenwirkungen – die häufig auch keine Kinkerlitzchen sind – wurden sorgfältig verschwiegen. Ich erinnere mich, dass Norweger wegen ihrer Impfbereitschaft bei einer der letzten Epidemien ganz schlechte Erfahrungen mit den Nachwirkungen gemacht haben.
      Meine Neffen wurden alle nicht geimpft. Meine Schwester hat sorgfältig darauf geachtet, das Immunsystem zu stärken – und wie gesagt – sie leben auf dem Land.

    • Dr.med. Manfred Hanke Antworten

      Jeder, der nachdenken kann und weiß ,was eine Statistik ist kann auch wissen,
      dass 1 Fall noch keine Stastik macht ( ja, ja, den dummen Spruch von der Statistik , die man nicht selber gefälscht hat kenne ich auch).

  3. Alexander Droste Antworten

    Nicht impfen ist riskanter als impfen. Es sterben mehr Menschen an Seuchen als an Impfnebenwirkungen. Ich bin gegen alles Gängige geimpft und habe keine Allergien. Ich sehe darin auch keinen Zusammenhang. Impfstoffe sind im Prinzip unschädlich gemachte Krankheitserreger, die natürlich gewisse Reaktionen des Körpers hervorrufen können. Aber der wichtigste Effekt ist, dass der Körper den Erreger kennen lernt und künftig eine Antwort auf eine Infektion parat hat.
    Ich habe meine Kinder impfen lassen, sie haben alles gut vertragen.

  4. Jürgen Backhaus Antworten

    Sehe ich genau wie Sie, Herr Droste. Wird auch jeder gute Arzt so bestätigen. Nebenwirkungen der Impfungen sind auf jeden Fall ungefährlicher als ein eventuell lebensbedrohlicher Verlauf einer Infektion. Unsere Kinder haben alle Impfungen erhalten und ich würde jedem dazu raten.

  5. Wolfgang Faber Antworten

    Ich persönlich würde einer Impfpflicht zustimmen, so wie es in den 50ern mit den Pocken und meiner Erinnerung nach auch mit der Schluckimpfung gegen die Kinderlähmung praktiziert wurde. – Dann gäbe es die heutige Diskussion überhaupt nicht.

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