Nach Assads Sturz: Was bedeutet die Machtübernahme in Damaskus für Deutschland?
Es ist noch nicht offiziell bestätigt, aber vieles spricht dafür, dass Syriens Diktator Assad tot ist. Auf der Flucht sei sein Flugzeug – verschiedenen syrischen Quellen zufolge – plötzlich vom Radar verschwunden, meldet die renommierte internationale Nachrichtenagentur Reuters am Vormittag. Theoretisch könne der Pilot allerdings auch einfach nur den Transponder der Maschine ausgeschaltet haben, um zu verschleiern, wohin die Reise geht.
Das Ziel wäre nicht schwer zu erraten, sind doch Assads Frau – eine Investmentbankerin aus Großbritannien – und seine Kinder bereits vorgestern geflohen – wohin sonst? – nach Moskau.
Russland hatte Assad militärisch an der Macht gehalten und erst vor wenigen Tagen hat der Kreml nochmal versichert, man werde den syrischen Machthaber nicht aufgeben. Nun ist alles Schall und Rauch, und es zeigt sich, dass die Regionalmacht Russland selbst in Syrien nicht die Macht hatte, das Assad-Regime gegen islamistische Kämpfer zu halten, da seine Soldaten in der Ukraine gebunden sind. Zu glauben, Putin wäre in der Lage, NATO-Länder anzugreifen, ist einfach nur Desinformation und lächerlich.
Was bedeutet der Machtwechsel in Damaskus für uns Deutsche?
Im schlechtesten Fall kommen weitere Flüchtlingsströme aus dem Nahen Osten nach Europa und dann zwangsweise nach Deutschland. Man könnte das verhindern durch die Schutz unserer eigenen Grenzen – ähnlich wie die osteuropäischen Länder – aber CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz hat nicht den Mut und die Durchsetzungskraft, einen solchen – bereits intern vorliegenden – Antrag einfach in den Bundestag einzubringen. Warum nicht? Klar, weil der Import von internationalen Bürgerkriegen nach Deutschland natürlich schlimmer ist, als die saudämlichen Brandmauern fallenzulassen. Jedenfalls für die CDU.
Es kann aber auch ganz anders kommen
Die neuen Machthaber in Syrien – Konkret der Anführer der Rebellen, Abu Mohammed al-Dschulani – kündigte am Morgen an, die Islamisten würden die Macht in der Hauptstadt Damaskus „friedlich übernehmen“. Öffentliche Einrichtungen würden „bis zur offiziellen Übergabe unter Aufsicht des früheren Ministerpräsidenten bleiben.“ Schön wäre es! Allein, mir fehlt der Glaube. Wo haben radikale Muslime jemals friedlich etwas übernommen?
Immerhin gibt es Anzeichen dafür, dass sich zahlreiche Syrer in der Nacht aus dem Libanon aufgemacht haben, in ihre Heimat zurückkehren. Auf der libanesischen Seite des Grenzübergangs Masnaa drängten sich heute Morgen Menschenmengen und warteten auf Durchlass nach Syrien. Die libanesischen Sicherheitsbehörden hatten den Grenzübergang in der Nacht geschlossen, aber am Morgen wieder geöffnet und ermöglichten damit Syrern die freie Ausreise aus dem Libanon. Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AP berichtete, die syrische Seite der Grenze sei von den dortigen Beamten aufgegeben worden. Er habe gesehen, dass Menschen die Gelegenheit genutzt hätten, um ein Geschäft für zollfreien Einkauf im Niemandsland zwischen den beiden Grenzkontrollpunkten zu plündern.
Was werden die Hunderttausenden syrischen Männer in Deutschland nun tun?
Es sieht sehr nach einer islamistisch geprägten Regierung aus, wie aktuell zu lesen ist und die wohl ankündigte, als erstes die Sharia einzuführen. Bei Christen sollen Hausdurchsuchungen vorgesehen sein.
Käme dies so, ist eine weitere Flüchtlingswelle von vornehmlich Christen zu erwarten. Wohin es diese Menschen führen würde, dürfte jedem klar sein.
Bei mir stellt sich ein Dejà Vu ein, wenn ich an die Freudenkundgebungen zum Sturz Assads und über die dumme Bemerkung unseres Bundeskanzlers nachdenke.
Als der Schah von Persien gestürzt wurde, feierten die Exilperser und hofften auf eine demokratische Staatsform. Sie bekamen mit Chomeini eine islamische Republik.
Es gibt einen berührenden Film zu dieser Tragödie: „Morgen sind wir frei“.
Hoffentlich erlebt das geschundene Syrien nicht eine ähnliche Entwicklung!
An dieser Situation ist der Westen nicht unschuldig.
Wie weit der „Arabische Frühling“ vom Westen, sprich den USA ,unterstützt wurde, mag man spekulieren. Das Resultat war jedenfalls ein jahrelanger Bürgerkrieg mit vielen tausenden Toten und Flüchtlingen. Ein ehemals blühendes Land wurde zerstört und geteilt.
Die westlichen Sanktionen haben der Bevölkerung unendlich geschadet und die dschihadistischen Gruppen unterstützt. Alle Appelle der Kirchen wurden überhört. Die Menschen litten große Not, die Jungen verließen das Land und ließen die Alten, die Armen und Kranken zurück.
Sollten die „Rebellen“ jetzt eine fundamentalistische Regierung installieren, ist ein weiteres Land des Nahen Ostens an den Islamismus verloren gegangen. Was für ein Desaster!
Die Minderheiten, Drusen, Christen, Alawiten, haben unter Assads Regierung Schutz genossen und schweben jetzt in großer Gefahr. Werden die Christen in Syrien bleiben können oder wird das Land in Zukunft wie der Irak und Afghanistan unter der Scharia existieren?
„ … Was werden die Hunderttausenden syrischen Männer in Deutschland nun tun?“
Sie WERDEN nicht, sie TUN es bereits:
Schon seit dem heutigen Morgen werden wir hier von Hupkonzerten ohne Ende erfreut.
Ob all die, die vor Assad zu „Mama Merkel“ geflohen sind, tatsächlich „Lust“ haben, nach Syrien zurückzukehren und ihre Heimat wieder aufzubauen, statt hier von Bürgergeld und Vollalimentation zu leben ?
Und ob all die, die zu Assads Anhängern gehörten, nun „Lust“ haben, unter den ( möglicherweise ) „neuen“ Machthabern in ihrem Land zu bleiben oder vorziehen, nach Ger-money zu gehen ?
Es bleiben spannende Zeiten …
Gestern Abend habe ich einen dieser jungen Männer danach gefragt,,einen etwa 20jährigen, der bei mir um die Ecke im Kiosk jobbt. Er trug an einer Kette um den Hals die Farben seines Landes. Als ich ihn fragte, ob er jetzt dorthin zurück gehen wolle, zuckte er erst die Achseln und machte dann eine Abwehrbewegung. Für eine richtige Antwort reichte sein Deutsch nicht.
„Was werden die Hunderttausenden syrischen Männer in Deutschland nun tun?“
Sie werden wie in Syrien und anderen islamistischen Staaten alles bekämpfen, was nicht ihrer Doktrin entspricht.
Wir können stolz sein, die Djihaddisten mit Waffen ausgestattet zu haben.
Heute ist zu lesen, Israel und Amerika seien besorgt, die Dschihadisten könnten nun in den Besitz von Assads Chemiewaffen gelangen …
Ja, deshalb hat Israel diesbezüglich bereits bombardiert.
Na die 100.000 (oder mehr 1 Mio Syrer) wollen natürlich weiter hier an den Fleischtöpfen bleiben.
Viel spannender ist die Frage, was macht die alte und vor allem die neue Regierung. Wenn es jetzt nicht mit der Rückführung klappt, dann wird es in 4 Jahren Alternativen mit Mehrheit geben (hat ja schon Linnemann kürzlich vor gewarnt).
Ich bin sicher in den Parteizentrale herrscht Panik.
PS. vdL will schon Wiederaufbauhilfe spendieren — gerne und ausschließlich nur mit den dazugehörigen „Fachkräften“, die sich ja prima in Europa erholt haben.
Das sind deutlich mehr als 100000.
Syrien könnte zukünftig wohl noch erheblich instabiler und unruhiger werden als vordem. Welche Auswirkungen diese Wendung in der Region und weit darüber hinaus – sprich bis nach Europa/Germany, haben wird, dürfte sich vielleicht schon bald zeigen. Auch ich gehe nicht davon aus, dass eine größere Anzahl von Syrern je wieder in ihre Heimat zurückkehren werden. Sollte es am Ende gar zu „afghanischen Verhältnissen“ kommen, würde mich auch dies nicht nicht allzu sehr verwundern. Mit fremder Hilfe wurde wieder einmal ein verhasster Teufel erfolgreich gegen den Beelzebub eingetauscht. Nun heißt es abwarten, wie’s mit Syrien, einem altehrwürdigen Kulturland, weiter geht. Seine Zukunft ist in diesem Augenblick jedenfalls total offen. – Übrigens, mit Asma Al-Assad habe ich Mitleid. Schon vor einigen Jahren wurde bei der nun 49jährigen Brustkrebs diagnostiziert, und nicht lange danach erhielt sie die wohl ebenso niederschmetternde Diagnose Leukämie. Deshalb fände ich jedwede Gehässigkeit oder Rachegedanken – was Assads Ehefrau angeht – unangebracht.
08.12.2024 ~ 19:00 Uhr:
Der gestürzte syrische Präsident Baschar al-Assad ist am Sonntagabend in Moskau eingetroffen.
Er und seine Familienmitglieder haben in Russland Asyl erhalten.
„Was werden die Hunderttausenden syrischen Männer in Deutschland nun tun?“
Ein paar zehntausend Rebellen haben in knapp zwei Wochen Syrien erobert.
Die syrische Armee hat eine Stärke von knapp 170000 Soldaten.
Was könnte passieren wenn wir diesen Hunderttausenden Sympathisanten der Islamisten die Vollversorgung streichen?
Ich bin froh, daß ich das alles vom Krankenbett aus und nicht mehr „aktiv an der Front“ erleben muß.
Ich war dieser Tage 10 Stunden „Kundin“ eines arabischen Notfallarztes. Das verschiebt so manche Betrachtungsweise.
Uups …
Alles okay bei Ihnen ?
Ich drücke alle Daumen …
Danke der Nachfrage, lieber H.K. Es hat mich gesundheitlich ganz schön gebeutelt. Aber es gibt Schlimmeres als Knochenbrüche und 6 Wochen Krücken.
Das passt natürlich SUUUPER kurz vor Weihnachten …
( Hat aber auch einen Pluspunkt: Man ( frau auch ) kann sich wenigstens einmal ein bißchen „betüdeln“ lassen … )
😉
Gute Besserung !
Gute Besserung auch von mir, liebe GJ sowie die nötige Geduld. Ärgerlich, gerade über Weihnachten mit Krücken unterwegs sein zu müssen. Aber, wie Sie schon richtig bemerkt haben, es gibt (fast) immer noch Schlimmeres. – Leute wie „Ihr“ arabischer Notarzt waren und sind in unserem Land immer willkommen gewesen, und heute erst recht. Im April betreute mich eine junge iranische Notärztin. Sie war ausgesprochen nett und hat offenbar auch alles richtig gemacht. Um solche hochwillkommenen neuen Mitglieder unserer Gesellschaft ist es bei den endlosen Diskussionen um Zuwanderung ja auch nie gegangen. Und auch zukünftig wird, ja kann, wohl niemand etwas gegen die Zuwanderung gut ausgebildeter Leute (und zwar weitgehend unabhängig vom jeweiligen Berufsbild) einzuwenden haben. Das Einzige, was mir in diesem Zusammenhang Bauchweh bereiten könnte, wäre, dass die abgewanderten Fachleute in ihrem Herkunftsland mutmaßlich nie wieder zur Verfügung stünden; wodurch sich geradezu unverantwortliche Nachteile für die jeweiligen Gesellschaften ergeben könnten. Und DAS kann man doch auch nicht wirklich wollen, oder?
Vielen lieben Dank. Ich übe mich in Geduld und Demut und füge mich in die Reduktion der Möglichkeiten. Für meinen Mann auch mal eine andere Erfahrung, getauschte Rollen.
Liebe GJ, auch von mir die besten Genesungswünsche! Und auch ich habe mal zur Abwechslung etwas Positives von der Flüchtlingsfront beizutragen. In der Stadtbahn (wo sonst?) kam ich vor einigen Wochen ins Gespräch mit einer jungen Afghanin, unverschleiert, westlich gekleidet, die mich höflich und in gutem Deutsch nach ihrer Haltestelle befragte. Wie sich herausstellte, war sie auf dem Weg zu ihrer Umschulung und aufgeregt vor dem ersten Tag. In ihrer Heimat war sie Lehrerin gewesen, bis die Taliban ihr die Ausübung ihres Berufs verboten. Über Details wollte sie nicht reden, denn „Es war zu schlimm.“ Ich hoffe für die Menschen in Syrien, dass ihnen Vergleichbares erspart bleibt.
Lieb GJ,
auch von mir herzlich gute Besserung.
Zum Trost:
Sie sind nicht allein: ganz Deutschland geht derzeit an Krücken. 😓
Natürlich will niemand die Ausweisung von Syrern, die sich in Deutschland integriert haben, ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten und in Berufen arbeiten, bei denen deutsche Mitbürger fehlen.
Aber die gezielte Anwerbung von Fachkräften aus Ländern wie Syrien kommt mir wie Ausbeutung vor. Es erinnert mich an Kolonialismus. Wir beuten diese Länder nicht bei Bodenschätzen aber bei Menschen aus.
Das könnte allenfalls in den überbevölkerten Ländern Afrikas einen Sinn machen.
Assad war in Bezug auf Religion tolerant.
Dort konnten die Menschen in Frieden ihre Religion.
Damit wird es wohl nun vorbei sein.
Mir tun vor allem die Christen leid.
Ich befürchte schlimme Verfolgungen.
Der tolle „arabische Frühling“ hat nur viel leid und Elend gebracht.
Früher in den 60er Jahren war der Islam ziemlich liberal.
Damals herrschten in den arabischen Ländern weitgehend laizistische Dikatoren wie der Schah in Persien oder Nasser in Ägypten.
Das änderte sich mit Khomeiny.
wahrscheinlcih wird syrien jetzt im chaos versinken wie Lybien.
ganz toll.
Auch ich mache mir Sorgen um die dortigen Christen.
Am erschreckendsten sind bei solchen Ereignissen immer die Jubelarien der Deutschen. Natürlich war Assad kein „Führer zum Liebhaben“ Aber er hat dafür gesorgt, dass das Land friedlich war. In Syrien konnten bis zum arabischen Frühling sowohl Christen, wie auch Moslems, Kurden und Drusen friedlich nebeneinander herleben. Als junger und unerwartet an die Macht gekommener „Diktator“ war Assad ein ausgesprochen wohlwollender Regierungschef. Erst die jahrelange Bearbeitung durch seine Mutter – die heimliche Herrscherin Syriens – hat er sich zu einem harten Politiker entwickelt. Das aber dennoch zum Wohl der Bevölkerung. Ein arabisches Land kann man nicht mit Menschlichkeit regieren. Arabische Völker brauchen eine harte Führung und die hat Assad ihnen geliefert. Wer keine Probleme gemacht hat, konnte in Frieden leben. Erst durch den arabischen Frühling, der durch den unglaublich naiven und dummen Westen befeuert wurde, hat sich das Blatt gewendet. Assad musste immer härter durchgreifen, um seine Macht zu sichern. Hätte er sie damals schon verloren, hätten wir ein weiteres Land in einem katastrophalen Bürgerkrieg gehabt. Dieser Bürgerkrieg wird jetzt kommen. Und der Westen jubelt.
„ … Natürlich war Assad kein „Führer zum Liebhaben“ Aber er hat dafür gesorgt, dass das Land friedlich war. …“
Ihr ERNST ?!
Ein Präsident, der sein EIGENES VOLK mit Chemiewaffen bombardiert ?!
Wenn DAS „friedlich“ war, möchte ich nicht erleben, was DANN „Krieg“ bedeutet …
@H.K.
Die lage in Syrien war, ist und bleibt schwierig. Auf der einen Seite stand Assad und seine Anhänger, die tatsächlich für arabische Verhältnisse einen ehr liberalen Lebensstil geführt haben, auf der anderen Seite stehen radikale Islamisten, die einzig die Scharia als Rechtssystem dulden.
Assad selbst gehört der Minderheit der Alewiten an, die Mehrheit der Syrer hingegen sind sunnitische Muslime und einige wenige sind Christen. Diese drei Gruppen bekämpfen sich schon so lange, wie es die Religionen überhaupt gibt und dennoch war Syrien in Anbetracht der vorherrschenden Grundspannung ehr friedlich, was insbesondere der Politik von Assad geschuldet war, die natürlich nicht zimperlich mit ihren „Gegnern“ umgegangen ist. Für uns westlich sozialisierte Menschen mag das System brutal wirken, es ist aber leider so, dass gegen religiöse fundamentalisten kein Kraut gewachsen ist. Dieses Menschen sind so sehr überzeugt von ihrer Sache, dass ihnen jedes Mittel recht ist, um ihr System allen „falschgläubigen“ aufzuerlegen.
Bis Februar 2011 gelang es Assad mit einer starken Armee und Polizei die Ordnung im Land zu bewahren und alle Gruppen einigermaßen friedlich und in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander unter einen Hut zu bringen. Dies gelang zugegebener Maßen nur, weil den Fundamentalisten die Mittel (insbesondere Waffen) fehlten, um im großen Stil gegen die Regierung Assads vorzugehen.
Dies änderte sich schlagartig, als die Amerikaner (wie immer völlig uneigennützig) damit begannen, den Fundamentalisten die Mittel zur Verfügung zu stellen. Aus den Fundamentalisten wurden somit Terroristen und Assad musste seine Machtposition mit immer radikaleren militärischen Mitteln sichern.
Fakt ist und bleibt, dass der gesamte mittlere Osten immer und immer wieder von jenseits des Atlantiks destabilisiert wurde. Die Einmischung von Außen und die Meinung, dass jedes Land unsere Definition von „Freiheit“ leben muss ist es, was überhaupt erst zu den Unruhen in diesem Ausmaß geführt hat. Dem Westen ging es hierbei in Wahrheit auch nie um Demokratie oder Wohlstand für die Menschen in den betroffenen Gebieten. Es geht und ging schon immer darum, die Vormachtstellung der Amerikaner zu sichern und weiter auszubauen, Gebietsherrschaft und Stellungen weltweit zu gewinnen und den Zugriff auf die reichen Bodenschätze zu garantieren.
Der wahre Unruhepol dieser Erde war und ist Amerika und der moralbesoffene Rest des demokratischen Westens ist unfähig zu erkennen, dass wir ebenfalls nur benutzt werden und längst mit dem eigentlichen Feind im Bett liegen.
Bestens dokumentiert ist das Vorgehen der Amerikaner beispielsweise im Fall „Afghanistan“, dass bis 1989 von den USA unterstützt wurde und nach beendigung des kalten Kriegs sofort fallen gelassen wurde. Amerika hat anschließend sogar zugegeben, dass der Einsatz in Afghanistan nur dem Zweck dienen sollte, druck auf die Sowjetunion aufzubauen. Willi Steul hat das ganze mal treffend mit folgenden Worten beschrieben:
„Offensichtlich ging es nicht um die Freiheit und das Schicksal Afghanistans, sondern es war mit US-Dollars und afghanischen Leben eine blutende
Wunde der Sowjetunion offen gehalten worden. Danach aber waren die Afghanen den USA und dem Westen offensichtlich gleichgültig. Die vorrangig egoistischen nationalen Motive der USA wurden bestätigt durch das erst 1993/94 neu entstandene Interesse an Afghanistan auf Grund des Plans einer Pipeline zwischen den kaspischen Ölfeldern und dem Indischen Ozean, die
nur durch Afghanistan führen kann. Tatsächlich hat die US-Diplomatie diesen
Plan verfolgt und daher auch Pakistan mit seinem Taliban-Manöver gewähren lassen…“
Das vorgehen der USA folgt einer Blaupause, die weltweit zur Anwendung kam und bis heute funktioniert. Wenn Deutschland es nicht bald schafft, sich von seinen falschen Freunden aus Übersee loszusagen, eingene (geo-)politische Interessen zu verfolgen und seine Sozialsysteme vor den Folgen der Aktionen unserer „Freunde“ zu schützen, dann werden wir bis zum letzten Euro benutzt und am Ende vom Spielbrett gefegt werden!
Wir hatten die Chance, dem Vorbild der Schweiz zu folgen. Dort verdient man Geld mit der Verwaltung der Finanzen dieser Welt – und Deutschland hätte die Produktion aller Waren und Dienstleistungen übernehmen können. Der Export hätte uns in kürzester Zeit zu einem der reichsten Länder der Welt gemacht und die DM zu einer Währung, die Weltweit auf spitzenplätzen rangiert. Der Wohlstand in diesem Land wäre auf ein ungeahnten Niveau gestiegen und die Bevölkerung wäre ähnlich zufrieden wie Norweger oder Schweizer. Stattdessen haben wir uns ruinieren lassen und folgen bis heute der Agenda des Untergang.
Ich kann nur widerholen, was mein Großvater nach dem Krieg bereits wusste: „Ein Amerikaner mit Banane ist noch immer gefährlicher, als ein Affe mit Pistole.“
(Der Affe mit Pistole war, wie ich heute vermute, eine Anspielung auf die Sowjetunion und DDR, in denen es jedoch bekanntlich keine Bananen gegeben hat)
Lieber @Martin Ludwig,
vielen Dank für Ihre ausführliche Darlegung.
Ich muß zugeben, daß Syrien für mich ein „weißer Fleck“ auf der Landkarte ist, da ich selbst noch nie dort war und daher die Lage auch nur aus den Nachrichten beurteilen kann.
Es wundert mich nur, wenn ich lese, daß Assad sein Land „friedlich regiert“ und „zusammengehalten“ hat angesichts der hunderttausenden Syrer, die 2015 ff. hierher geflohen sind.
Und wenn ein Präsident ( ich sage bewußt nicht „Tyrann“, „Despot“ oder „Diktator“ ) sein eigenes Volk mit tödlichen Chemiewaffen bombardiert, seine eigenen Krankenhäuser, Schulen etc. zerstören lässt, so finde ich da wenig „Friedvolles“.
Aber ich muß zweifellos denen recht geben, die befürchten, daß auch hier das Gleiche wie in der jüngeren Vergangenheit in anderen ( arabischen ) Ländern geschehen, passieren könnte, nämlich daß alles noch viel schlimmer und desaströser wird als es vorher war.
Angesichts der weiter bestehenden offenen Grenzen unseres Landes und des unverkennbaren Magneten namens „Bürgergeld“ sehe ich nicht, daß sich Hunderttausende aus Deutschland auf den Weg in ihre syrische Heimat machen, sondern eher, daß die bisherigen Anhänger Assads zusätzlich hierher strömen.
Als Folge dessen befürchte ich massive Auseinandersetzungen der Assad-Anhänger, die nun vor den neuen Machthabern hierher fliehen, und den bisherigen Assad-Opfern, die sich hier eingerichtet und etwas aufgebaut haben und trotz allem hier bleiben, auf unseren Straßen, in unseren Städten.
Und ich sehe nicht, daß eine deutsche Regierung, ob nun vor oder nach der Bundestagswahl, in der Lage wäre, Grenzen zu schließen, zu kontrollieren und ein zweites 2015 verhindern könnte/ wollte.
Von Europas Kompetenz, das sich lieber um Rauchverbote im Freien kümmert, gar nicht zu reden.
Mein Mann und ich haben Syrien zweimal bereist: 1997 mit Leitung einer drusischen Prinzessin, Leila Atrasch (sie kennt Assad als eher ängstliches Kind), und 2010 mit Matthias Kopp, dem Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, der die Reise Papst Johannes Pauls nach Syrien vorbereitete.
Wir haben ein wunderbares Land gesehen, das sich gut entwickelt hatte, und wichtige Persönlichkeiten treffen dürfen (Bischöfe, Ordensleute und den Großmufti von Syrien und Damaskus).
2010 war jedoch schon eine gewisse Unruhe zu spüren und Pater Paolo Dall’Oglio, der Leiter der Begegnungsstätte im Kloster Mar Musa, schien beunruhigt.
Da begannen offensichtlich schon die Vorwehen des Arabischen Frühlings, die – wie inzwischen bekannt – von den USA massiv unterstützt wurden. Dabei ging es dem Westen nicht darum, den Syrern die Freiheit oder Demokratie zu bringen. Es ging, wie immer, um handfeste Interessen.
Diese Einmischung in die nationalen Belange Syriens führten zu einem schrecklichen Bürgerkrieg, dessen Auswirkungen wir seit 2015 durch illegale Einwanderung erleben.
Wir können arabische Gesellschaften und Staaten nicht mit unseren Maßstäben messen. Assad war ein Diktator, aber für dortige Verhältnisse moderat. Nicht nur die Mehrheit der Bevölkerung, auch die Minderheiten wie Christen, Drusen und Alawiten, denen er selbst angehört, konnten relativ friedlich und unbehelligt in Syrien leben.
Das änderte sich mit der zunehmenden Bedrohung durch radikale, islamistische Gruppen, die vom Westen unterstützt wurden. Auch die anhaltenden Restriktionen des Westens haben zum Ende des Regimes geführt und zur Verelendung der Bevölkerung geführt.
Berichte über Kriegsverbrechen sollte man mit Vorsicht zur Kenntnis nehmen. Zur Zeit des Bürgerkriegs wurden seltsamerweise nur Videos der Weißhelme im ÖRR gesendet. Laut Wikipedia kamen Mittel für diese NGO aus Großbritannien.
Ob der Sturz Assads ein Glück für Syrien ist oder ein weiteres Chaos rivalisierender Islamisten hinterlässt, ist noch nicht voraussehbar.
Man scheint sich hier im Westen nicht wirklich daran zu stören, dass ausgerechnet Islamisten die Oberhand über das bemitleidenswerte Syrien gewonnen haben. Eine mehr als nur befremdliches Verhalten in Anbetracht der Tatsache, dass für den Westen der Islamismus dem Bösen selbst gleichgesetzt wurde, weil der Hass auf den Westen und seine Lebensart als zentrales Element der Bewegung angesehen wird (wurde?). gilt. Bis dato jedenfalls. Verstehen kann ich die angebliche Erleichterung über den Sturz des Assad-Regimes – ausgerechnet – durch Islamisten also nicht wirklich. Wie oben bereits kommentiert – in Syrien hat man den verhassten „Teufel“ mit dem Beelzebub ausgetrieben. Mehr nicht. Dennoch hoffe ich natürlich auf das Beste, also auf einen nachhaltigen Frieden, für das geschundene Land und seine leidgeprüften Menschen. Vielleicht wird Syrien ja schon bald wieder eine der (in früheren Zeiten) von vielen Studienreisenden hoch geschätzten Destinationen im Orient. Eine sichere Kulturreise durch Syrien, Jordanien und den Irak/Mesopotamien(!) wäre wohl für viele ein Traum. Es sein denn… die zahlreichen ehrwürdigen Stätten aus ferner menschlicher Vergangenheit wären im Verlaufe von Kampfhandlungen – absichtlich? – dem Erdboden gleichgemacht worden. Auch dies wäre unverzeihlich.
Geschichte wiederholt sich. Ich kann mich noch gut erinnern, wie euphorisch die „westlichen“ Medien gejubelt haben, als der Schah gestürzt wurde.
Und heute??? Syrien wird einen ähnlichen Weg gehen.
Es hat sich im Iran , im Irak und auch in Syrien gezeigt, dass dort ein halbwegs funktionierendes Staatswesen nur mit einer „harten Hand“ (Saddam, Assad, Reza Pahlevi) aufrechterhalten werden kann. Nach deren Sturz herrschte jeweils das Chaos, und wehe, wenn die dann auch noch Atomwaffen haben.
Wir haben auch gejubelt, als Putin seine Rede im Bundestag hielt.
Nur, weil es eine zeitlang nicht gebrannt hat, haben wir die Feuerwehr abgeschafft.
Dümmer geht (n)immer …
Auch die westliche Euphorie über das Geschehen auf dem Tahrir-Platz in Kairo war für mich unverständlich. Dass auch der Arabische Frühling ein rasches Ende finden würde, war mir im Grunde von Anfang an klar. Leider. Gerade, wenn „Geschichte besonders stürmisch abläuft“ tut man gut daran, seine Euphorie im Zaum zu halten. Damit es nicht gar so schmerzt, wenn die eigene Traumblase urplötzlich platzten sollte. Ägypten hat sich im Verlauf des Arabischen-Frühlings–Geschehens quasi einmal um die eigene Achse gedreht. Was einem für die Ägypter zwar leid tun konnte, aber womit im Grunde zu rechnen war.
@H.K.
Ich hoffe, wir haben uns da richtig verstanden, ich glaube, die Medien haben in ihrer Blauäugigkeit (oder Auflagenheilheit) auf das falsche Pferd gesetzt, denn die Regimes in den genannten Ländern haben sich keineswegs zu Besseren gewendet, und das werden in Syrien mit dem IS auch nicht tun.
Durchaus ( wie eigentlich immer … ).
Und wenn ich die Jubel-Ansprache unseres Kanzlers zum Sturz von Assad höre, frage ich mich, ob er wirklich verstanden hat, was da gerade passiert und vor allem, WER dort nun an die Macht kommt.
Korrektur: und das werden sie…
Während Funk und Fernsehen in Dauerschleife den Jubel über den Assad-Regimesturz zelebriert und die Flüchtlingsrückkehrströme versendet, die Israelis Waffenstellungen und Chemiewaffenfabrikenfabriken bombardieren, Russland seine Stellungen nach Libyen verlegt, die Türkei zusieht, die dortigen Syrer loszuwerden und die USA die Bodenschätze Syriens sichert macht Deutschland was?
Brandmauer zur AFD sichern, abwarten und Ball flach halten.
Derweil sind bereits zig vollbesetzte Maschinen von Damaskus nach Libyen ausgeflogen (worden) mit Assadgetreuen, Folterknechten und
Militärs. Längst war zwischen Assad, Putin und Libyen organisiert, diese Leute in Sicherheit zu bringen. Ich würde darauf wetten, daß es Kanäle nach NRW und Berlin gibt, wo derlei „Flüchtlinge“ unter Falschidentität hierzulande auftauchen. Und dann wird es hier richtig gemütlich. Von Frau Baerbock und Frau Faeser habe ich bisher nicht vernommen, daß der Familiennachzug oder Einbürgerungen auf Eis gelegt würden. Allerdings werden laufende und künftige Asylverfahren von Antragstellern, die als Syrer firmieren, vom BAMF bis auf Weiteres ( 1 Jahr? Länger?) auf Eis gelegt. Einladung für alle Trittbrettfahrer, sich darauf auszuruhen. Derweil gibt es Vollversorgung. Und unsere Sicherheitsdienste werden mal wieder nicht befugt sein, derlei Klientel an der Einreise zu hindern, weil die CDU lieber zuschaut, als vorhandene Mehrheiten zum Wohl des Volkes mit den NICHT DEMOKRATISCH GEWÄHLTEN umzusetzen.
Es ist zum Verzweifeln.
Bei n-tv habe ich vorhin mit einem Auge die „Vertrauensquoten der Kanzlerkandidaten“ mitbekommen.
Auffallend:
Scholz: 33%.
Merz: 36%
Habeck: 40%.
Die Deutschinnen und Deutschen vertrauen also ausgerechnet Habeck deutlich mehr als Scholz und Merz ?
Entweder hat der Nachrichtensender n-tv noch nicht mitbekommen, daß auch „die da“ eine(n) Kanzlerkanditar*/-/:/_/•/In haben, oder sie verschweigen es und nennen auch keine „Vertrauensquote“.
Warum nur ??
Das erkläre ich hier seit 10 Jahren.
Ob „die da“ 15 oder 25 Prozent bekommen, ist völlig wurscht. Andere Mehrheiten gibt es erst ab 50,1 Prozent. Und wenn man die aus eigener Kraft nicht schafft, dann braucht man Partner. Die bekommt man aber nicht, so wie sie es bisher versuchen.
„Die da“ gab es auch in Italien, Holland, Schweden….und heute regieren sie. Aber in Deutschland sind sie halt weiter „die da“… bestimmt die Medien schuld….
Naja …
Ich denke schon, daß da „die Medien“ durchaus eine nicht unerhebliche Rolle spielen.
Solange die – kärglich entlohnten und gerade so am Leben erhaltenen – Moderator*/-/:/_/•/Innen der Öffentlich Rechtlichen z.B. der Ansicht sind, es sei „ihre“ Sendung, bei der sie da präsidieren, und SIE würden entscheiden, WER da eingeladen wird und wer nicht, und niemand es schafft, ihnen zu verklickern, daß sie VON UNSEREN ZWANGSGELDERN BEZAHLT werden, ist von „Ausgewogenheit“ ebensowenig die Rede wie von „Neutralität“ und „Unbefangenheit“.
Auch „Journalismus“ geht m.E. anders. Aber solange manchem der Unterschied zwischen „Information“ und „Indoktrination“ nicht wirklich klar ist, wird wohl weiter nach Abschaffung der Öffentlich Rechtlichen bzw. zumindest nach dem Ende der Zwangsgebühren gerufen.
Es kann nicht sein, daß es VIER Kanzlerkandiat*/-/:/_/•/Innen gibt und von einem Nachrichtensender nur DREI genannt werden.
Egal, ob öffentlich rechtlich oder privat.
Was wohl los wäre, würde der hoffnungsfrohe grüne Terminator einfach verschwiegen.
„Die da“ gab es auch in Italien, Holland, Schweden….und heute regieren sie.“
In Italien, Holland und Schweden wurden die entsprechenden Parteien auch nicht vom eigenen Geheimdienst beschattet. Dort hat man den Menschen nicht eingehämmert, Wilders und Melonie seien extreme Nazis. Was Geert Wilders in den Niederlanden angeht: Der hat im eigenen Land soviel zu sagen, wie ein Mauerblümchen im Rosengarten.
Na fein, dann läuft ja alles bestens für die AfD 🙂
Natürlich läuft es gut für die AfD. Solange Merz wie ein kopfloses Hühnchen durch die Gegend rennt, ist alles bestens.
😉
In Brandenburg heult die CDU: „Dietmar Woidke ist nach Thomas Kemmerich der zweite Ministerpräsident in Deutschland, der mit den Stimmen der AfD ins Amt kam“, jammert CDU-Fraktionschef Jan Redmann.
Was waren das noch Zeiten als Murksel solche Wahlen einfach rückgängig abwickelte. Merz übernehmen Sie…..
Der muss noch sein:
Peter Hahne: «Wenn Sie Merz wählen, kriegen Sie Krieg – und Habeck. Viel Vergnügen!»
Läuft……
Gestern in NIUS:
„Allahu Akbar“-Rufe, Schreckschüsse, Pyrotechnik: So sieht Advent am Essener Weihnachtsmarkt aus.“
11.000 Syrer zogen brüllend und schießend (Schreckschüsse) über den Essener Weihnachtsmarkt. Besser kann man seine Verachtung für die Menschen, die ihnen Schutz und Alimentation gewährt haben, nicht zeigen.
Von WEM wird diese Stadt noch gleich regiert ?
Von den gleichen Pappnasen, die den AfD Parteitag verhindern wollten.
Inzwischen sind selbst früher ( … ) deutlich grün Angehauchte dabei, „die da“ nicht nur zu verstehen, sondern sogar gut zu finden …
Und wenn Merz & Co weiterhin ihre „Brandmauer“ nach rääächts gefühlt weiter verstärken und gleichzeitig nach links deutlich wohlwollend nicht nur blinken, sondern dorthin abbiegen, muß sich niemand wundern, wenn auf Weihnachts- ääääh: „WINTERmärkten ( die dauern noch knapp VIERZEHN Tage ) nicht nur „Freudenschüsse“ und „Freudenrufe“ besonderer Art Alltag sind und sich die Zustimmung für „die da“ bis zur Bundestagswahl 2029 ( wenn die schwarz-grüne Regierung und dieses Land dann noch existieren ) bei „40 + x“ liegt.
Dann fragen sich die „demokratischen Parteien“: „NEIN, wie konnte DAS denn passieren ?!“