Patriotismus und Selbsthass passen nicht zusammen

Es ist also genauso gekommen, wie Spötter das erwartet und zunehmend auch öffentlich artikuliert haben. Fußball-WM in Katar, erstes Spiel der Vorrunde, Klatsche gegen Japan. Und wer sich am Abend das 7:0 unseres nächsten Gruppengegners Spanien gegen Costa Rica angeschaut hat – den beschleicht eine Ahnung, dass am Sonntagabend im deutschen Mannschaftsquartier schon die Reisetaschen gepackt werden könnten.

Uli Hoeneß, sozusagen der Vater aller deutschen Fußballmanager, hat es heute in einem RTL-Interview klar ausgesprochen:

„Die WM, wie sie sich derzeit darstellt, wird auf jeden Fall kein Erfolg sein, das ist jetzt schon klar, und sie wird dem Fußball insgesamt auf jeden Fall schaden.“ Amen!

Aber so einfach wollen wir es uns nicht machen. Der Bayern-Ehrenpräsident klagt nämlich nicht nur über das Ansehen der globalen Sportveranstaltung, über sinkende Zuschauerzahlen in den Stadien und vor dem TV-Bildschirmen. Er sagt auch:

„Jahrelang hatte man Zeit genug, die Dinge anzusprechen und die entsprechende Macht auszuüben. Ich glaube, die europäischen Verbände haben überhaupt noch nicht erkannt, welche Macht sie wirklich haben.“

Und das ist der Punkt. Jetzt sind alle gratismutig. Die Mannschaft, unsere Nationalmannschaft, macht sich mit der Beteiligung an der selten dämlichen Binden-Diskussion zum Gespött selbst gutwilliger Fußballfans. Rund um die Uhr wird über fehlende Vielfalt bei der WM und Homosexuellenrechte in Katar in den Medien palavert. Rundfunkmoderatorinnen, deren Namen ich noch nie vorher gehört habe, schaffen es auf Titelseiten, weil sie im Studie diese alberne Binde tragen, die den Sportlern von der FIFA verboten wurde. Und Bundesinnenministerin Nancy Faeser ist besonders mutig und trägt die Armbinde in der Ehrenloge neben dem peinlichen FIFA-Päsidenten. Wo seid Ihr alle die vergangenen zwölf Jahre gewesen?

Was soll das alles? Ein einziges Kasperletheater, und Deutschland ganz vorn dabei.

Wie Sie wissen, teile ich die Kritik an all dem und noch vielen anderen Dingen im Zusammenhang mit dieser Fußball-WM. Aber ich bin auch Fußballfan, und ich bin Deutscher.

Vorhin war es ein bisschen so wie früher – für 45 Minuten wenigstens und ohne Grill. Mit ein paar Freunden vor der Glotze, Deutschland gegen Japan, Auftaktspiel der deutschen Nationalmannschaft. Bier auf dem Tisch (König Ludwig Hefeweizen), Siegeszigarren griffbereit. Die erstes Halbzeit unserer Mannschaft war richtig gut, schnell, ballsicher, bestens eingestellt. Wer da etwas anderes gesehen hat, der hat vom Fußball nicht den Hauch einer Ahnung.

Was man den Männern im deutschen Trikot vorwerfen kann, ist einzig, dass sie nach dem 1:0 nicht nachlegen konnten. Meine kühne Behauptung, die wir nie belegen können werden: Wäre das zweite Tor kurz vor der Halbzeit nicht aus einer Abseitsposition gefallen, und die Jungs wären mit 2:0 zum Pausentee gegangen, dann hätte die deutsche Mannschaft das Ding gewonnen, vielleicht letztlich sogar noch 3:0. Und Deutschland läge im Siegestaumel. Aber hätte, hätte, Fahrradkette…

Es kam anders, wie Sie wissen.

Die Japaner kamen auf den Platz zurück, rannten und dribbelten und kämpften, als ginge es um ihr Leben. Sie wollten das Spiel gewinnen. Sie zeigten diesen unbändigen Willen, den man früher bei deutschen Mannschaften bewundert hat. Und sie siegten, völlig verdient mit 2:1 gegen unsere Helden, die dafür bei Armbinden und Haltungsgesten aber stilbildend sind.

Viel spricht dafür, dass am Sonntag gegen Spanien für die deutsche Mannschaft Schluss sein wird. Spanien und Japan kommen weiter, die Deutschen fliegen mit ihren ungetragenen Armbinden nach Hause.

Was mich aber bei all dem stört, ist die Häme eines nicht unerheblichen Teils des Publikums gegen die deutsche Mannschaft.

Das macht man nicht. Auch wenn ich das ganze Theater um Manuel Neuer und Oliver Bierhoff und die FIFA und den DFB und die Armbinde und die Hände vorm Mund für ätzend, ja lächerlich, halte, ist dies unsere deutsche Fußballrepräsentanz in aller Welt. „Unsere“ Nationalmannschaft. Und ich weiß nicht, wie man sich als Patrioten verstehen kann und dann unbedingt will, dass die eigene Mannschaft verliert. Da ist dann der Punkt, wo ich nicht mitgehe.

Wenn man „Deutschland zuerst!“ fordert, und aber gleichzeitig hofft, dass unsere Mannschaft in der Vorrunde ausscheidet, dass es im Winter in unseren Wohnungen kalt bleibt, oder – wie neulich ein Vollhonk auf Facebook schrieb – dass „die Russen gleich durchmarschieren bis zum Rhein“, dann ist man nichts eeniger als ein Patriot.

Und im Übrigen: Die deutsche Mannschaft hat noch immer alle Chancen, das Turnier erfolgreich zu bestreiten. Wir werden im Winter beheizte Wohnungen haben in Deutschland. Und die Russen kommen augenscheinlich nicht mal an Cherson vorbei. Also: den Superpatrioten spielen, aber gleichzeitig hoffen, dass alles zusammenbricht, das ist vollkommen unlogisch.

 

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Dieser Artikel wurde 30 mal kommentiert

  1. Freichrist343 Antworten

    Es ist gut, dass Meloni gegen die LGBT-Doktrin Front macht. Der konservative Aufbruch erreicht auch Deutschland. Denn die Parteien AfD, FW und Basis sind im Aufwind. Linke und FDP könnten aus dem Bundestag fliegen. Zudem könnte Wagenknecht eine Freie Linke gründen. Dann ist eine Querfront möglich.

  2. Lindenlaub Antworten

    Sehr geehrter Herr Kelle,
    ich schätze Ihre Haltung, Ihre Artikel zu Allem, Ihre Hoffnung, daß Argumente tragen und Vernunft gilt. Aber leider sind diese Zeiten vorbei. Kämpfen Sie weiter, es ist vergeblich. Fußball ist tot.Ein Sinnbild für das ganze Land. Das Beste an Ihrem Fußballabend war die Wahl des Bieres. Vllt wird es das auch nicht mehr lange geben.
    Mit freundlichen Grüßen
    Thomas Lindenlaub

  3. H.K. Antworten

    Wie kommt‘s, daß kaum jemand diese WM schaut ?

    Die Einschaltquoten lassen angeblich mehr als zu wünschen übrig, das „Public Viewing“, da, wo es stattfindet, muß nirgends „wegen Überfüllung“ schließen.

    Die „deutsche Nationalmannschaft“ besteht zumindest zur Hälfte aus „Schwarzafrika“.

    Das, was in jeder Nachrichtensendung, in jedem Zeitungsbericht, im Mittelpunkt steht, ist nicht der Fußball, sondern diese phantastische ( was eigentlich genau aussagende ? ) Binde, die EINER auf dem Platz nicht tragen darf.

    DARUM wird ein Wirbel veranstaltet, gefühlt größer und aufregender als der Ukraine-Krieg.

    Zudem geht es nur noch um Geld und Regenbogenfarben.

    Wundert es da wirklich jemanden, daß das Ganze kaum jemanden wirklich interessiert ?

    Abgesehen davon: mit Patriotismus hat das alles eh nichts mehr zu tun.
    Wenn die Hälfte der „deutschen Nationalmannschaft“ die deutsche Nationalhymne nicht kennt, nicht mitsingt oder gelangweilt Kaugummi kaut, und sich aus lauter „Moral“ und „deutscher Werte“ auf dem Mannschaftsfoto den Mund zuhält, fehlen mir schon die Worte.

    DAS ist doch nicht MEINE Nationalmannschaft !

    ( Aber der Mullah-Revolutionsgratulant aus dem Schloß Bellevue ist auch nicht MEIN Bundespräsident … ).

    Und, was sagte heute eine SPD-Bundestagsabgeordnete*/-/:/_/•/In, die mit „One-Love“-T-shirt ans „Redendenpult“ trat und anschließend für dieses T-Shirt vom Bundestagsvize Kubicki gelobt wurde ?

    „Sport IST politisch !“

    NEIN, ist er NICHT.

    Die Junx sollen FUSSBALL spielen und keine weltweite Moral- und Werteverbesserungspolitik betreiben.

    Just my 2 cents.

    • B. Minzenmay Antworten

      Ich glaub es nicht,
      der erwähnte „Mullah-Revolutionsgratulant“ hat gerade die Frauen-Quote für die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes eingeführt! Warum nicht gleich auch die Quote für Schwule, Dicke, Leute unter 1,5 m Körpergrösse, PoC‘ s, Bürgergeldler usw., wenn schon der Verdienst an sich nicht mehr alleinentscheidend sein muss?
      Heute Morgen musste ich prompt an diese (gestrige) Schlagzeile wieder denken, als ich gesehen habe, wie sehr sich mein kleiner Dackel über das in sein Näpfchen geworfene Leckerli gefreut hat.

      • H.K. Antworten

        Wird das Bundesverdienstkreuz, das in diesem Land einmal etwas bedeutete, nicht aus Kostengründen in China hergestellt ? ( Das teuerste daran ist wohl die Urkunde dazu, die muß wohl noch in Deutschland geschrieben werden … ).

        Was, wenn da ein Container mal nicht rechtzeitig ankommt ?

        ( Die deutsche Marine hat angeblich einmal Anker in China fertigen lassen, waren deutlich preiswerter.

        Dummerweise muß so ein Ding wohl beim ersten Einsatz zerbrochen sein …

        Also: hört man. Ob es stimmt … )

  4. Andreas aus E. Antworten

    Was das DFB-Gekicke mit Patriotismus zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht. Ich habe mich nicht über die Niederlage gegen Japans Auswahl gefreut. Es war mir schlicht egal, habe mir das Spiel auch nicht angesehen, was interessiert mich so eine Buntlandtruppe mit oder ohne Haltung? Das Mannschaftsphoto nahm ich natürlich zur Kenntnis, dachte da wahlweise an Lauterbachs Maulkorb oder die Drei Affen.

    Egal, kommen Sie mir aber bitte nicht mit Patriotismus in Zusammenhang mit der DFB-Schaft.

  5. gerd Antworten

    „Und ich weiß nicht, wie man sich als Patrioten verstehen kann und dann unbedingt will, dass die eigene Mannschaft verliert. Da ist dann der Punkt, wo ich nicht mitgehe.“

    Wenn jemand, der sich fotografieren lässt, die Hand vor den Mund hält, hat er entweder Mundgeruch oder nicht mehr alle Tassen im Schrank. Diese bekloppte Geste oder Zeichen oder was auch immer, war der Punkt wo ich nicht mitgehe oder mitschaue. Die können meinetwegen am Sonntag nach Hause fahren. Mich vertreten die mit Sicherheit nicht.

  6. Achim Koester Antworten

    Nicht nur die korrupte FIFA hat diese WM und damit den Fußball kaputtgemacht, ein gehöriger Teil Schuld gebührt auch den Medien, die kein anderes Thema zu haben schienen als diese armselige Armbinde. Sie wollten uns weismachen, dass mit dieser ein Einsatz für Menschenrechte verbunden sei, aber in Wirklichkeit ist sie nur der Auswuchs einer kranken Ideologie, denn sie steht nicht für die Rechte der Homosexuellen, das fände ich ja noch gut, sondern soll uns alle, die wir Zuschauer sind, zu überzeugten Anhängern der LGBTQ Sekte bekehren, inklusive hundert Geschlechtern und Gendergagasprache.

    • H.K. Antworten

      Man stelle sich einmal vor, die WM findet in Deutschland statt.

      Halb Arabien nimmt auch teil, will aber nur spielen, wenn in Deutschland alle Frauen zumindest Kopftuch tragen und komplett bekleidet herumlaufen und im Wesentlichen die Sharia gilt.

      In allen Nachrichtensendungen und Zeitungsartikeln geht es nur noch darum.

      Aber das wird sicher niemals passieren, weil „halb Arabien“ ist ja nicht der Nabel der Welt – so wie Deutschland …

      • Achim Koester Antworten

        Lieber H.K.
        Was macht Sie so sicher, dass das nicht passieren wird? Die Bevölkerung (nicht „das Volk“) in diesem Land entwickelt sich immer mehr in Richtung Islam/Sharia, in spätestens zwei Generationen rechne ich mit einem Kulturwechsel.

        • H.K. Antworten

          Ach, Herr Koester,

          hören Sie auf mit solchen Horrorszenarien !

          Das ist alles genauso unwahrscheinlich wie daß wir einen Krieg in Europa bekommen könnten – wo wir doch „von Freunden umzingelt sind“.

          Als nächstes kommen Sie noch mit fake news wie daß die Muslime in diesem Land jährlich mehr werden …

          Also bitte !

          ETWAS mehr Realitätssinn !

          • H.K.

            Aber wirklich, Herr Koester …

            Ihre Phanstastereien sind ja genauso abstrus, als wenn jemand behaupten würde, Klima-„Aktivist*/-/:/_/•/Innen“ würden am 24. November 2022 den gesamten Flugbetrieb an unserem höchst bewachten Hauptstadtflughafen lahmlegen …

            😂😂😂

  7. Oliver Schmitzke Antworten

    Zitat: „Wir werden im Winter beheizte Wohnungen haben in Deutschland.“

    Aber sicher, man muss im Nachhinein die Heizrechnung nur bezahlen können.

    Einen Vertreter aus der juristisch und moralisch ausnahmslos integeren Kaste des FC Bayern tatsächlich zum Ankläger in Sachen „Schaden am Fußball“ zu erheben, ist ähnlich surreal wie das unbeirrte Festhalten an dem Glaubenssatz „Unsere Fußballmannschaft = unser Patriotismus“.

    Uli Hoeness selbst hatte – mehr als jeder andere Protagonist im deutschen Fußball – weit mehr als zwanzig Jahre Zeit, dem völlig unpatriotischen Ausverkauf des deutschen Fußballs durch wild zusammengekaufte Söldnertruppen Einhalt zu gebieten.
    Wo war da die „Macht“, die er jetzt, auf mich nur noch tragisch-komisch wirkend, so wortgewaltig beschwört? Sind es nicht exakt die Vereine wie FCB und PSG, die direkt oder indirekt die jetzt ex post als superböse entlarvten Schurkenstaaten überhaupt erst hoffähig gemacht und damit auch der FIFA die Generalabsolution erteilt haben, aus traditionell schon immer schmutzigen Geschäften jetzt die ganz dreckigen Geschäfte zu machen?
    Ja, das ist „Haltet den Dieb!“. Oder auch Roths „Gottlob! rief er in eitlem Sinn, dass ich kein Pharisäer bin!“

    Sie, Herr Kelle, haben nicht verstanden, dass die Lust des Deutschen an „seinem“ Fußball nicht wegen seines anlasslos verlustig gegangenen Patriotismus, sondern vor allem wegen enthemmt und skrupellos agierender Figuren und Organisationen sowie oft lustloser, weil eben heute hier und morgen dort spielender Spieler abhanden gekommen ist, was für den noch halbwegs vigilanten Bürger eine ganz furchtbare Ähnlichkeit mit dem deutschen und europäischen Politik-Zirkus zeigt, sodass heute letztlich nur noch die vom Selbstbewusstsein und auch intellektuell unter- sowie äthyltoxisch überbewaffneten „Fans“ in Stadien und in Fußballkneipen anzutreffen sind und ihre Superhelden anfeuern.

    Wer sich dieser „Die Mannschaft“ also verweigert und wem es einfach wurscht geworden ist, ob die kunterbunten Haare-schön-Millionäre mit Fehlfokussierung auf Binden, Gesten und Haltung vorzeitig von einem tiefkorrupten, surrealen Turnier nach Hause fahren müssen, ist eben nicht schadenfroh, sondern er verhält sich im Gegenteil ziemlich konsistent.

    „Patriotismus“ zeichnet sich, lieber Herr Kelle, vor allem durch den emotionalen (!) Bezug des Individuums mit seiner Heimat oder dem sog. Vaterland aus. Warum sollte ich also, wenn mein emotionaler Bezug zu diesem Land, zu dieser Politik, ja, auch zu dieser Gesellschaft, im Alltag verloren gegangen ist, zu irgendwelchen, in erster Linie zu Propagandazwecken benutzten Politsportlern (die sich nur noch marginal von denen der damaligen DDR unterscheiden) eine emotionale Beziehung aufbauen?
    Und nur am Rande: Im Inland die uneingeschränkte Toleranz für jede Meinung, Haltung und Religion proklamieren und unter Strafe verfolgen, im Ausland dann aber die Einhaltung der eigenen Wertvorstellungen oder auch nur der gefühlt richtigen Werte einfordern – das hat schon Züge von Schizophrenie.

    Die „Haltet den Dieb!“-Haltung des Herrn Hoeness ist übrigens gar nicht so weit von der ebenso unbeirrbaren Überzeugung mancher Menschen entfernt, dass aus der Einheitsfront der bundesdeutschen Parteien zukünftig noch irgendetwas Vernünftiges kommen könnte. Wer heute noch immer nicht erkannt hat, dass es ganz vorrangig die CDU war, die den deutschen Untergang eingeleitet, begleitet, befördert und beklatscht hat, hat konsistentes Verhalten nie gelernt. Wer heute noch seine Mitgliedschaft in den Alt-Parteien („alt“ im Sinne von „verrottet“) pflegt, ist gleichfalls nicht patriotisch, sondern macht die Tür genau jenen Geistern immer weiter auf, die er so vehement anprangert.

    Deutschland hat fertig; und dem (Mehr-oder-weniger)-Fußballfan ist es natürlich erlaubt, dies auch dem Fußball zu zeigen. Fußball wird nur wieder zum Fußball, wenn keiner mehr zuschaut und niemand mehr mit Fußball werben kann.

    • gerd Antworten

      Was die Glaubwürdigkeit von Uli Hoeneß angeht zeigt seine Aussage über die Ungeimpften im Januar 2022: „Ich glaube, man muss diese Leute konsequent ausgrenzen, weil es ziemlich rücksichtslos ist, sich nicht impfen zu lassen“, sagte der Ehrenpräsident des FC Bayern München der Wochenzeitung „Die Zeit“.
      Und weiter: „Ich kann ziemlich militant werden, wenn jemand sich nicht impfen lässt“

      Diese faschistoiden Anmerkungen über Menschen die sich eigenverantwortlich und in Freiheit dem Impfnarrativ eines korrupten Staates nicht unterwerfen wollen (und im nachhinein recht behielten) zeigt deutlich wie U. Hoeneß tickt. Er will mit millitärischen Mitteln (millitant) gegen Ungeimpfte vorgehen. So eine Person als Chefankläger in Sachen WM in Katar anzuführen, ist schon ziemlich schräg und mehr als unpassend.

      • H.K. Antworten

        Verstehe Ihre Kritik nicht.

        Herr Hoeneß hat doch schließlich Medizin studiert und jahrzehntelange Erfahrung in Heilberufen …

        • gerd Antworten

          Mein Hausarzt hat auch Medizin studiert und drohte mir nicht mit millitanten Schritten als ich die „Impfung“ ablehnte….

      • Tina Hansen Antworten

        Ich wollte nicht schon wieder einen Beitrag hier im Blog für andere Themen missbrauchen; deshalb habe ich mir bisher die Frage an Sie, lieber Gerd, verkniffen, ob Lauterbachs gestriges Eingeständnis, dass die Ipfung nicht mehr (!) vor Ansteckung schützt und die Impfpflicht für das Gesundheitswesen deshalb aufgehoben werde, irgendwelche Auswirkungen auf die berufliche Zukunft Ihrer Frau hat. Jetzt stelle ich die Frage doch.

        Und vielleicht schaffe ich es sogar, eine Verbindung zum eigentlichen Thema des Beitrags von Klaus Kelle herzustellen.

        Auch mir fällt für die Impfagenda 2021/22 kein anderes Wort als „faschistoid“ ein. Und nun? Was wird jetzt? Wie wollen wir als Gesellschaft gemeinsam weitergehen?
        Wir sind gespalten in jene, die im vergangenen Winter auf dem Weihnachtsmarkt Glühwein tranken und jene, denen man nicht einmal einen solchen mitbringen durfte, damit sie ihn allein auf einer Parkbank verzehrten.
        Wir sind gespalten in jene, die in den Restaurants saßen, im Hellen, im Warmen, im Duft leckerer Gerichte, und in jene, denen Schilder an der Tür verkündeten, dass sie draußen bleiben müssen.
        „Haben die eigentlich alle nie „Damals war es Friedrich“ gelesen?“, fragte ein Mann in der Schlange vor „meinem“ Testzentrum vor einem Jahr beim Blick auf die gutgelauten Gäste beim Griechen gegenüber.

        Man hat uns gespalten.
        Wir haben es zugelassen.

        Es ist in meinen Augen völlig naiv zu glauben, dass die Ausgegrenzten und Diffamierten eines langen Winters diese Erlebnisse nun einfach vergessen werden und fröhlich wieder in die – in keinerlei Weise auch nur müde um Verzeihung bittende – Mehrheitsgesellschaft aufschließen.

        Ja, das ist immer noch mein Land. Ich liebe seine Sprache, seine Traditionen, seine Speisen und Regionen und Jahreszeiten.
        Aber für einen Typen wie Hoeneß habe ich nur noch Verachtung.

        Mein Verhältnis zu meinem Land ist in den letzten Jahren zum Zerreißen gespannt worden.
        Insofern ist mir das deutsche Abschneiden bei der WM völlig egal; ich empfinde allenfalls eine gewisse Fremdscham angesichts der Binden-Debatte und der Mund-Zuhalte-Dramatik.
        Damit ist auch ein Stück weit, wie man so schön sagt, eine Antwort auf Klaus Kelles immer wieder zwischen den Zeilen schwingende Frage gegeben, warum wir Deutschen denn jetzt im Angesicht aller Herausforderungen – von Krieg über Teuerung bis zum lieben Fußball – nicht besser zusammenhalten, warum gerade so viele ursprünglich konservativ-liberale Köpfe sich abgewandt haben und im Extremfall eben Deutschland eine sportliche Niederlage wünschen.

        Ohne eine gründliche Aufarbeitung der Vergangenheit wird das nix mehr in dieser Gesellschaft. Jedenfalls nicht auf absehbare Zeit. Wir brauchen diese Aufarbeitung in allen Facetten und wir brauchen sie JETZT.

        • gerd Antworten

          „Jetzt stelle ich die Frage doch.“

          Liebe Tina,

          danke für Ihr Interesse und das daraus erkennende Mitgefühl. Meine Frau arbeitet in einer Werkstatt für Behinderte und gilt als einzige unter den Mitarbeitern (mehr als 1000) als „ungeimpft“. Wir haben im vergangenen Jahr vorsorglich einen Fachanwalt für Arbeitsrecht beauftragt, die Interessen meiner Frau gegenüber ihrem Arbeitgeber wahrzunehmen. Diese Hilfe war unerlässlich um gelassen in die Zukunft blicken zu können. Es wäre der Werkstatt nicht gut bekommen, wenn sie meiner Frau aufgrund des Infektionsschutzgesetzes gekündigt hätte. Dagegen hätte unser Anwalt auf jeden Fall Klage eingereicht. Die aktuelle Situation gibt uns im Nachhinein recht. Wir brauchten Geduld und Gottvertrauen um diese Situation zu überstehen. Wenn es tatsächlich so ist, dass am Ende diesen Jahres die Impfpflicht fallen wird, haben wir alles richtig gemacht. Solange allerdings ein Lauterbach sein Unwesen treibt, sind wir auf das Schlimmste vorbereitet.

          • Tina Hansen

            Ich bin sicher, dass Sie alles richtig gemacht haben!
            In den letzten Jahren war ich oft so traurig über meine Mitmenschen, dass es Momente gegeben hat, in denen mir die Geduld ausgehen und das Gottvertrauen schwinden wollten. Aber das waren Momente, und sie gingen vorüber.
            Ihnen beiden weiterhin alles Gute! Wir können mit geradem Rücken gehen.

  8. U. J. Gottlieb Antworten

    Mit Siegeswillen und Einsatzfreude kommt man weiter, mit Haltung und Heuchelei nicht.

  9. Franz Reinartz Antworten

    Die Zeiten, wo „auffm Platz“ wichtig war, wenn es darum ging, den Ball (wahlweise auch Leder, Pille, Ei oder Kirsche) reinzumachen, sind doch schon seit Jahrzehnten vorbei. Die „Sponsoren“ bestimmen schon länger, was geht. Und bei einem Multimilliardengeschäft wurde der Sport als solcher samt der Fans zu einer lustig bunten (im Wortsinn), lustigen Staffage. Wie ich gestern beiläufig in der Nach-Spiel-Berichterstattung aus Katar sehen konnte, scheint wohl keine „Stimmung“ aufgekommen zu sein.
    „Helden“ oder gar „Fußballgötter“ wurden durch lebende Sprechpuppen und Litfaßsäulen ersetzt.
    Fußball als breitenwirksamste Massenveranstaltung ist zumindest in Deutschland erstes Opfer der Woke- und Genderista. Wenn ich die Berichterstattung richtig verfolgt habe, ist der DFB ohnehin schon dabei, den Leistungsgedanken aus dem – horribile dictu – Wettkampf zu eliminieren und durch den neudeutsch fun factor zu ersetzen.
    In gewisser Weise tut mir noch Joshua Kimmich leid, der vorgestern im Interview meinte, er wolle sich doch nur auf das Spiel als Erfüllung eines Lebenstraums freuen dürfen (sic!). Sein Traum ist geplatzt.

  10. H.K. Antworten

    Letztens schrieb hier an anderer Stelle jemand sinngemäß, Sport, in dem Fall Fußball, sei für ihn, wenn die Freiwillige Feuerwehr von Klein Kleckersdorf gegen die Lehrermannschaft aus Hinterkleinenwalde spielt.

    Sehr anschaulich dargestellt.

    Dann jubeln die Zuschauer aus Klein Kleckersdorf für ihre Junx und die Hinterkleinenwalder für ihre Mannschaft.

    Wenn die Freiwillige Feuerwehr aus Klein Kleckersdorf für ihre Spiele aber im ganzen Land die besten Spieler zusammensucht, letztlich keiner mehr aus Klein Kleckersdorf kommt und wenn dann noch Hinterkleinenwalde das genauso macht:

    WER soll denn dann für Kleinkeckersdorf und wer für Hinterkleinenwalde auf den Dorfplatz kommen und warum für wen jubeln ?

    Die Quoten bei der WM in Katar müssen – auch gestern wieder – unterirdisch gewesen sein.

    Die „deutsche Mannschaft“ gegen „Sushi-Land“ wollten wohl nur um die 9 Mio Zuschauer sehen.

    Die Spiele bei der letzten WM waren – lt. „Zeitung mit den vier Buchstaben“ – alle mindestens bei 25 Mio, wie heute zu lesen ist.

    Nein, wie kann DAS denn sein ?!

  11. Günther M. Antworten

    Fußball & Patrioten, ja – wo laufen die denn?

    Diesen Zusammenhang zu konstruieren – ist schon mehr als eine steile These,
    obwohl – reichlich Allehol (König Ludwig Hefeweizen!) zum Erkenntnisgewinn, dann klappt’s beim Fan?

    Dies mal am Rande zu Patrioten…
    1958 – leistete Elvis Presley (ein Weltstar) seinen Wehrdienst in Deutschland ab.

    1963 – Gründung der Bundesliga
    Viel putzmunt’re Ballartisten liefen damals hin und her,
    doch sollten sie das Land verteid’gen,
    da stellten die sich gerne quer.
    („queer“ war noch strafbewehrt)
    Da soll einer dieser Helden als untauglich gemustert worden sein, weil er vom Stahlhelm tragen Kniebeschwerden bekommen würde – so ein Gerücht?

    Fazit…
    Zu dem aktuellen Geschehen verpasst Frau B.Kelle in der Achse des Guten, dieser sogenannten Sportart – ebenso wie die Kommentatoren eine deftige Kost.
    Lesenswert!

    Dagegen ist das einfache Strickmuster, von Absatz zu Absatz immer wirrer werdend,(König Ludwig Hefeweizen???) des „Fußballfans K.Kelle“ eine Zumutung für Leser dieser gequirlten Grütze.

  12. Ursel Antworten

    Ich muss zugeben, lieber Herr Kelle, dass ich zu den Fußballfans gehöre, bei denen Sie Patriotismus vermissen und Selbsthass vermuten, denn auch ich hätte nichts dagegen, wenn die deutsche Nationalmannschaft in der Vorrunde ausschiede.

    Allerdings sehe ich die Sache anders als Sie:
    Gerade weil ich mein Vaterland liebe – also Patriotin bin – und immer mehr erleben muss, wie es sich sowohl durch seine links-ideologischen Politikschritte als auch Medienbotschaften selbst entfremdet und ruiniert, wäre mir ein schlechtes Abschneiden unserer Fußballer durchaus recht.

    Für mich handelt es sich in Katar nicht mehr nur um einen sportlichen Wettkampf, sondern ebenso um eine Veranstaltung, die nicht zuletzt von deutscher Seite aus zum Ja oder Nein über die Gender-Agenda hochstilisiert wurde.
    Und wenn sich der DFB im Vorfeld ebenso wie seine Spieler demonstrativ in den Dienst dieser Ideologie stellen, machen sie für mich jeden Erfolg oder Misserfolg auch zum positiven oder negativen Signal für diese Weltanschauung.
    Gerade als Patriotin wünsche ich mir keine deutschen Gender-Botschafter oder -aktivisten auf dem grünen Rasen, der dieser Tage im Fokus der ganzen Welt steht.

    P.S. Die mutige Demonstrantin der iranischen Spieler, die sich durchweg weigerten, ihre Nationalhymne mitzusingen, fand ich dagegen großartig und habe sie bewundert. Ich kann nur hoffen, dass die Spieler nach ihrer Heimkehr keinen Repressalien ausgesetzt sind.

    • Tina Hansen Antworten

      „Die mutige Demonstrantin der iranischen Spieler, die sich durchweg weigerten, ihre Nationalhymne mitzusingen, fand ich dagegen großartig und habe sie bewundert.“

      Das war das Highlight – das kann man feiern! Der Rest ist eben Schweigen.

  13. H.K. Antworten

    Dieses Land, in dem NICHTS, aber GAR NICHTS mehr klappt, ist dermaßen gaga, gagaer oder gagasie geht es nicht.

    Und wenn ich dieses Foto unserer Bundes-Nancy mit ihrer Binde am nackten Oberarm und FIFA-Boß Infantilo sehe, bekomme ich einen Lachkrampf.

    DAS weckt doch patriotische Gefühle !

    Da hole ich gleich mal meine Deutschlandfahne raus …
    ( Eine FAHNE, nicht so ein albernes Dings, was Frau Kanzlerin am Wahlabend Hermann Gröhe entriß und in die Ecke pfefferte … )

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