PiS-Kandidat Karol Nawrocki gewinnt die Wahl in Polen -was bedeutet das für uns?

Der Historiker Karol Nawrocki hat die Präsidentenwahl in Polen knapp gewonnen. Nach Auszählung aller Stimmen kommt der rechtskonservative Kandidat auf 50,89 Prozent. Er liegt damit knapp vor seinem Rivalen Rafal Trzaskowski, der von der Linken unterstützt wurde: Der Pro-Europäer erhielt 49,11 Prozent.

Wenn ein Wahlsieger von den Mainstreammedien als „rechtskonservativ“ bezeichnet wird, dann ist man erst einmal geneigt, die Entscheidung der Wähler als positiv zu werten. Und dass Nawrocki EU-skeptisch ist, spricht auch erstmal nicht gegen den neuen Mann an der Spitze. Die EU hat sich in den vergangenen 15 Jahren arg bemüht, eine wachsende Skepsis gegenüber Brüssel aufzubauen.

Aber das überaus knappe Wahlergebnis belegt die tiefe Spaltung in unseren wichtigen östlichen Nachbarland.

Mit seinen 38 Millionen Einwohnern und einer wachsenden militärischen Streitmacht ist Polen in Europa bisher einer der wichtigsten Unterstützer der Ukraine in der Verteidigung gegen den russischen Aggressor.

Ob sich an der Haltung Polens bei diesem Thema etwas ändert?

Es bleibt abzuwarten, Nuancen von Veränderungen waren aber im Wahlkampf zu erkennen, als sich Nawrocki gegen einen Ukraine-Beitritt zur NATO aussprach.

Aber niemand in Polen macht sich Illusionen über das heutige Russland von Präsident Wladimir Putin. Zu leidvoll waren die Erfahrungen mit dem großen Nachbarn in der wechselvollen Geschichte Polens.

Doch die sich andeutenden Veränderungen könnten auch das Verhältnis zwischen Warschau und Berlin beeinträchtigen. Nawrocki ist parteilos, kandidierte aber unterstützt von der mächtigen rechten PiS-Partei. Er stellte im Wahlkampf klar, dass er auf Donald Trump und die USA setzt, wärmte gleichzeitig die alte PiS-Forderung nach Reparationszahlungen Deutschlands an Polen zum Ausgleich der Nazi-Verbrechen während des Zweiten Weltkriegs auf. Und die EU? Polen werde sich von Brüssel nichts vorschreiben lassen, versicherte der Wahlsieger.

Im Wahlkampf erneuerte er die Forderung, die Bundesrepublik müsse Reparationen für die Schäden zahlen, die Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg in Polen verursacht habe.

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Dieser Artikel wurde 25 mal kommentiert

  1. GJ Antworten

    Das war denkbar knapp. Welche Auswirkungen dieser neue Präsident hat und welchen spürbaren Einfluß er auf die Politik Polens nehmen wird, bleibt abzuwarten. Das Treffen konservativer Kräfte am Wochenende in Budapest wurde von den MSM unter dem Nachrichtentisch gehalten. Man konnte nur über alternative Medienkanäle davon erfahren, wie Alice Weidel erstmals von Herrn Orban willkommen geheißen wurde. Die polnische Wahl hatte da schon mehr Nachrichtenwert im ÖR. Ich warte erst einmal ab, ob seitens der EU-Kommission nicht irgendwelche Manipulationsgeschichten kommen.

    • Dr. Hildegard Königs-Albrecht Antworten

      Die Informationslage ist in Deutschland derart einseitig, daß es schwer fällt, sich ein reelles Bild der beiden Kandidaten zu machen.

      Meine polnische Putzhilfe, eine attraktive, sehr fleißige Ehefrau und Mutter zweier erwachsener Kinder, äußerte sich heute sehr erleichtert über die Wahl von Nawrocki.
      Sie besitzt nur einen polnischen Pass, während ihre Kinder auch den deutschen Pass haben, weil sie hier geboren wurden.

      Ihre Bemerkung, Deutschland mische sich überall belehrend in fremde Angelegenheiten ein, hat mich nachdenklich gemacht.

    • Achim Koester Antworten

      @GJ
      Sie könnten Recht behalten. In der Tagesschau von heute war eine deutliche Unzufriedenheit mit dem Wahlausgang herauszuhören, da wird der rückgängig Befehl von der EU (Europas Unfähigste) nicht lange auf sich warten lassen.

  2. H.K. Antworten

    Gerade trudekn due ersten Meldungen ein, daß die Zurückweisungen von Asylsuchend*/-/:/_/•/Innen an den Grenzen von einem Berliner Gericht für „rechtswidrig“ erklärt wurden.

    Das dürfte dann auch die deutsch-polnische Grenze betreffen …

    „Friedrich Merz liefert !“

  3. GJ Antworten

    Und nochmal Polen: 3 Somalier wurden aufgrund des Dobrindt-Erlasses bei Frankfurt/Oder nach Polen zurückgewiesen, trotz Zauberwort. Das VG Berlin entschied heute im Eilverfahren, daß dies illegal gewesen sei. Es müsse ein Asylprüfungsverfahren in D nach Dublin-VO durchgeführt werden. Super! Danke an die steuerfinanzierte Pro-Asyl-Beratung zulasten hiesiger Sicherheit. Erfolgt hier eine Beschwerde durch den BMI? Ich hoffe doch.

    • H.K. Antworten

      Man will es nicht begreifen.

      Auch Bilder aus der Münchner Allianz-Arena und erst recht aus Paris beeindrucken offenbar kaum jemanden aus unserer Polit-Elite.

      Eine eindeutige „Machtdemonstration“. Sie checken, wie weit sie gehen dürfen. Und da sind dann zwei Tote und ein Polizist im Koma „Kollateralschäden“.

      Die Gelder fließen weiter an „NGO‘s“, die Justiz – insbesondere in Berlin – begreift es nicht, die zusammentügetretenen und -geprügelten Polizisten – so what ?! Das ist ihr „JOB“ ???

      Die Bilder aus Paris sind mehr als „bürgerkriegsähnlich“ – die Islamisierung Europas hat nicht begonnen, sie ist in vollem Gang !

      Aber wir sind zu „weltoffen“, „tolerant“ und „gut“, um zu kapieren, was hier abläuft.

      • GJ Antworten

        Ich bin ja kein Fußballfan, aber: Wer ist der Geldgeber von PSG? Katar, oder? Und wer ist der Hauptsponsor der Hamas? Katar, oder? Und wer macht gerade mit Trump Trillionen-Deals? Katar, oder? Wer will palästinensische Flüchtlinge in großem Stil aufnehmen? Katar NICHT, oder?
        Mr. Trump, da sollte doch was gehen am Rande ihres Big Business, oder? Nicht nur Flugzeuggeschenke, sondern Vermittlung bzgl. Geiselfreigabe, Hamasentwaffnung, Frieden – oder so.

          • GJ

            O.k., danke für die Info. Irgendein Hamaschef lebte aber zuletzt in Katar, bevor er im Iran vom Mossad getötet wurde.

    • GJ Antworten

      Das VG führt u.a. aus, daß man zwar ein Dublin-Verfahren in Deutschland durchführen müsse, dies aber in Grenznähe in einem Aufnahmelager stattfinden könne, ohne daß eine Einreise und Verteilung der Personen stattfinden müsse. Das ist einerseits halbwegs tröstlich. Allerdings ist diesbezüglich hinderlich, daß der neue Innenminister von Brandenburg, René Wilke (ehemals Die Linke), gleich nach seiner Amtsübernahme am 22.5.2025 die Gelder zwecks Betreibung einer solchen grenznahen Unterkunft eingefroren hat. Wenn er seiner diesbezüglichen Begründung treu bleibt, dann müßte er jetzt die Unterkunft wieder ertüchtigen, denn er meinte, wegen der Zurückweisungen kämen keine oder kaum noch Dublinfälle aus Polen.
      Schauen wir mal, was als Nächstes kommt.

  4. H.K. Antworten

    Dazu passt dann auch der Artikel

    „ „Kollaps“ befürchtet! Asyl-Klagewelle überrollt Deutschlands Gerichte“ heute bei NIUS:

    Da ist u.a. zu lesen

    „ Klagen von Migranten legen Verwaltungsgerichte in ganz Deutschland lahm. In nur drei Monaten wurden bundesweit 46.427 Asylklagen und Eilanträge eingereicht – ein Anstieg um satte 67 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum! Das zeigt eine aktuelle Umfrage der Bild unter allen Bundesländern.Ein besonders drastisches Beispiel liefert Niedersachsen: Laut Oberverwaltungsgericht Lüneburg gingen dort im ersten Quartal 2024 noch 2.226 Verfahren ein. Im gleichen Zeitraum 2025 waren es bereits 4.887 – ein Anstieg um drastische 120 Prozent. Die Entwicklung setzt sich fort: Im April 2025 schnellte die Zahl der Verfahren von 771 auf 2.234 hoch – mehr als eine Verdreifachung gegenüber April 2024.Auch andere Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Schleswig-Holstein und das Saarland melden laut Bild mehr als doppelt so viele Klagen wie im Vorjahr. Und die Tendenz ist weiter steigend. …“

    • GJ Antworten

      Und täglich grüßt das Murmeltier. Das ist wie eine La-Ola-Welle. Je nachdem, wieviele illegal die Grenzen passieren, hat das BAMF zu tun. Wenn dann Anordnungen des BMI kommen, Asylverfahren systematisch unbestimmte Zeit auszusetzen – wie z.B. Afghanistan nach Taliban-Übernahme, Asylzweitanträge von Flüchtlingen, die bereits in GR internationalen Schutz haben (vor allem Afghanen) oder zuletzt Syrien nach dem Sturz von Assad – dann kommt es zu einem Klagetsunami, sobald das BAMF die Handbremse wieder löst. Wenn das Innenministerium beim BAMF Personal verstärkt, die Justiz aber nicht ausreichend verstärkt wird, entstehen Staus bei Gericht. Klagen bringen Zeitaufschub. Je mehr die Gerichte überlastet werden, desto länger. Zeit bringt Geld für NGOs und Ausländer und Anwälte und eröffnet Bleibechancen, die im Anschluß ausländerrechtlich eingeklagt werden können, falls die
      Asylklage scheitert. Nur gut, daß Wohnraum vom Himmel fällt.

    • S v B Antworten

      Hatte sich hier wirklich jemand der Illusion hingegeben, die Sache mit den Zurückweisungen würde im Sinne des vollmundigen Merzschen Wahlversprechens laufen? Nicht eine Sekunde habe ich daran geglaubt, dass Deutschland seine Asylproblematik auch nur einigermaßen in den Griff bekommen würde. Also „Same procedure as every year“, sozusagen. Das angestrebte Resultat wird noch lange auf sich warten lassen. Wenn es sich denn je einstellen sollte…

    • Alexander Droste Antworten

      Man müsste das mal übertragen auf Migration in Wohngebäude. Ja, auch die von Politikern, Beamten und Richtern. Man würde den illegalen Zutritt als Hausfriedensbruch bezeichnen, die Drangsalierung der Bewohner als Kriminalität ahnden und jene Eindringlinge entschlossen hinauswerfen.

      Aber Hallo! Kein Mensch ist illegal! Also hinein in die Villa Hammerschmidt, in den Reichstag, in das schöne Häuschen von Annalena, Robert, Katrin etc. Fühlt Euch, Ihr Afghanen und Syrer, dort wie zuhause! Meucheln und Vergewaltigen inklusive, Spaß muss sein!

  5. Dr. Hildegard Königs-Albrecht Antworten

    Mit der gegenwärtigen Rechtslage wird das Problem der illegalen Migration nicht zu lösen sein.
    Die regierende kleine Koalition arbeitet jenseits der Realität und versucht, ihre Pseudo-Maßnahmen dem Bürger als Lösung unterzujubeln.
    Das ist zum Scheitern verurteilt.
    Wertvolle Zeit verstreicht ungenutzt. Gerichte, Behörden, Kommunen sind hoffnungslos überlastet.
    Es drohen Verhältnisse wie in Frankreich.,

    • GJ Antworten

      Diese Verhältnisse drohen so oder so. Eine Chance hat eine Regierung nur, wenn sie die gegen die innere Sicherheit arbeitenden Kräfte austrocknet. Stattdessen werden freudig Polizei und Abschiebekräfte torpediert und als RECHTS denunziert. Trusted Flagger und Co.

  6. Johannes Antworten

    „PiS-Kandidat Karol Nawrocki gewinnt die Wahl in Polen -was bedeutet das für uns?“

    Die Erkenntnis, dass Wahlen doch etwas verändern können! Auch wenn die scheinbar Mächtigen sich gegen die Wähler stellen.

    Und dass man diese Hoffnung nicht aufgeben sollte!

  7. H.K. Antworten

    Soeben kommt diese Mitteilung des Bundespresseamtes:

    „Bundeskanzler Scholz gratuliert dem Präsidenten der Republik Polen, Karol Nawrocki

    Pressemitteilung 107

    Montag, 2. Juni 2025

    Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (BPA)
    Sehr geehrter Herr Präsident,

    zu Ihrer Wahl zum Präsidenten der Republik Polen gratuliere ich Ihnen herzlich.

    Angesichts tiefer geopolitischer Veränderungen stehen unsere beiden Länder vor großen Herausforderungen. Diese wollen wir Deutsche mit unseren polnischen Nachbarn erfolgreich bewältigen. Wir möchten unsere bilateralen Beziehungen weiter stärken. Dabei vergessen wir nicht das schwere Leid, das Deutsche über Polen gebracht haben. Gemeinsam wollen wir uns für Frieden, Freiheit und Wohlstand in einem einigen Europa einsetzen. Darauf können die Menschen in Polen, darauf können Sie zählen.

    Für die vor Ihnen liegenden Aufgaben wünsche ich Ihnen viel Erfolg, Kraft und eine glückliche Hand.

    Mit freundlichen Grüßen

    Friedrich Merz
    Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland“

    Friedrich Merz LIEFERT !!

    🤣🤣🤣

    • H.K. Antworten

      Die Schenkelklopfer bei der großen alten Arbeiterpartei und uns‘Olaf haben immerhin FÜNF Minuten gedauert – bis das Bundespresseamt wußte, wie der Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland heißt …

      🥳🥳🥳

      • gerd Antworten

        Bei der Qualität unserer letzten Bundeskanzler kann man schon mal den einen oder anderen verwechseln.

  8. Alexander Droste Antworten

    „Im Wahlkampf erneuerte er die Forderung, die Bundesrepublik müsse Reparationen für die Schäden zahlen, die Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg in Polen verursacht habe.“

    Mit einem Drittel des Deutschen Staatsgebiet hat Polen genug an Reparationen.

    Punkt!

    Darüber hinaus hat er es jetzt nicht mehr mit dem Dritten Reich zu tun, auch wenn das BVG vor Jahrzehnten festgestellt hat, dass die BRD teilidentisch mit dem DR ist.

    Aber bei dieser Regierung können wir damit rechnen, dass sie alles, was deutsch ist, sowieso in alle Welt verschenkt.

  9. Steve Acker Antworten

    Die Eu muss die Wahl rückgängig machen lassen.
    das geht doch gar nicht, dass so jemand gewinnt.

    Die Eu braucht einen Beauftragten für solche Fälle.

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