Liebe Leserinnen und Leser,

viele von Ihnen werden derzeit mitten in den Reisevorbereitungen stecken. Sonnencreme nicht vergessen!

Urlaub ist wichtig, ganz besonders, wenn man eine Familie hat und die Kinder noch Spaß haben, mit den Alten ein paar Tage zu verbringen. Denn Familie – Sie haben es schon 1000 x gehört – ist die Keimzelle unserer Gesellschaft und der letzte Ort des Rückzugs im politischen Unwetter.

Also genießen Sie die kommenden Wochen in der Sonne oder den Bergen! Schalten Sie mal ab, denn eine Besserung der Verhältnisse in Deutschland ist auf sich nicht absehbar. In den vergangenen Tagen hatte ich mehrfach mit alten Freunden, aber auch erst kurzzeitigen Bekannten, Gespräche, bei denen es immer ganz automatisch irgendwann auf das Thema kam, Deutschland zu verlassen. Wenigstens ein halbes Jahr, aber jedes Jahr.

Ungarn, Portugal, Kroatien werden dann genannt – und ja, es ist phantastisch dort überall. Perfekt allerdings auch nicht. Und wenn man es dann wirklich wagt, fällt dem in der Regel durchaus pedantischen und an Ordnung gewöhnten Bundesbürger dann doch manches auf, das hier immer noch erstaunlich gut funktioniert.

Ich beschäftige mich tatsächlich auch immer mal wieder mit solchen Fragen in jüngster Zeit. Weniger mit räumlicher Veränderung, ich fühle mich hier, wo ich gerade wohne, sehr wohl. Sondern mit der Sinnfrage. Warum schreibe und organisiere ich jeden Tag gegen den gesellschaftlichen und politischen Irrsinn an? Denn ich bin inzwischen der Überzeugung, dass wir all das nicht mehr aufhalten können, was hier schief läuft. Es funktioniert doch sowieso nur noch, weil wir noch viele erfolgreich wirtschaftende Unternehmer in Deutschland haben. Die von der Politik malträtiert und ausgepresst werden.

Ich bin ein überzeugter Freund der Demokratie, aber ich sehe, wie sie real bei uns pervertiert wurde. Und es wird immer schlimmer. Bis auf Details bei der Geldverteilung, es ändert sich nichts. Ich weiß, manche von Ihnen sehen das (noch) anders, denken weiter, es mache einen Unterschied, ob man in der Wahlkabine, SPD, CDU oder AfD wähle. Aber nein, das macht es nicht, außer dass Manche ein gutes Gefühl beim Ankreuzen verspüren. Oder ist hier irgendjemand, der mich überzeugen kann, dass es besser wird in Deutschland, wenn Friedrich Merz Kanzler wird? Oder jemand, der mir erklären kann, welche Relevanz es hat, ob die AfD bei einer Wahl 15 oder 20 Prozent bekommt, wenn wirklich NIEMAND bereit ist, mit denen zu kooperieren, in vielen Fällen nicht einmal zu sprechen?

Genießen Sie die nächsten Wochen, lesen Sie mal wieder ein gutes Buch! Zum Sonnenuntergang empfehle ich ein, zwei Glaserl Grauburgunder aus dem Badischen, zu ernsten Gesprächen ein, zwei Gläser Milonario, ein brauner Rum aus Peru, der beste, den ich je getrunken habe. Und dann eine Edmundo von Montechristo dazu rauchen, sofern Sie Schwarzhändler kennen, die ein paar kubanische Zigarren vor den Aufkäufern aus China retten konnten.

Schöne Ferientage!

Ihr Klaus Kelle

Übrigens: Wir nehmen auch im Sommer Spenden an! PayPal @KelleKlaus und Konto DE18 1005 1000 6015 8528 18.

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Dieser Artikel wurde 11 mal kommentiert

  1. gerd Antworten

    „Oder jemand, der mir erklären kann, welche Relevanz es hat, ob die AfD bei einer Wahl 15 oder 20 Prozent bekommt, wenn wirklich NIEMAND bereit ist, mit denen zu kooperieren, in vielen Fällen nicht einmal zu sprechen?“

    Ich spreche sehr oft mit Politikern der AfD. Ist ganz einfach…….können Sie auch, Herr Kelle. Schönen Urlaub.

  2. renz Antworten

    Tja Herr Kelle – ihr Wohlfühlsortiment an Zigarren Rum und Wein gehört zum Feinsten. Es fehlen noch Kaviar, Champagner, Austern uns Leckereien wie Schildkrötensuppe, Schwalbennester, Tee aus Tigerknochen…..
    ich freue mich, dass sie so viele reiche Spender haben.

    • .TS. Antworten

      Wer nicht genießt wird ungenießbar. Man muß auch mal Gönnen können.

      Erstaunlich finde ich hingegen daß nun auch Herr Kelle in den Kreis der Demokratiedelegitimierer aufgestiegen ist – oder ist das nur der Anfang der politischen Resignation wie sie schon Millionen anderer in diesem Land haben?
      Kann man bei einem gute Glas Wein drüber nachdenken…

  3. GJ Antworten

    In Hessen bin ich von Urlaub noch eine gute Ecke entfernt. NRW ist da immer vorne. Wir machen erst Urlaub, wenn NRW damit durch ist. Da wünsche ich mal Erholung allerseits.

  4. H.K. Antworten

    Ich verstehe die Mißgunst nicht, mit der der eine oder andere einen schlichten, sicher eher nicht prahlerisch gemeinten, Konsum- bzw. Wohlfühltipp kommentiert.

    Was soll sowas ?!

    Gestern erzählte mir der Sohn einer Nachbarin, anläßlich deren Begräbnis er Familie und Freunde zum anschließenden Essen eingeladen hatte, daß er sich 1, 2 mL im Jahr eine gute Zigarre gönnt, Kosten ca. € 50.

    Ja, und ?

    Soll ich deshalb „neidisch“ oder mißgünstig sein ? Mit würden diese Lungentorpedos eh nicht schmecken.

    Aber wenn jemand z.B. einen guten Wein kennt, bin ich für einen Tipp immer offen.

    Mich stört diese typische deutsche Neid-Kultur. Wenn mir ein Nachbar voller Stolz sein neues Auto zeigt, freue ich mich mit ihm.

    Vor einiger Zeit beim Räderwechsel stand ein älterer Herr mit seinem himmelblauen Mercedes 190 Cabrio, fast genauso alt wie ich. Selbstverständlich kamen wir ins Gespräch und selbstverständlich durfte ich auch mal drinsitzen.

    Als er davon fuhr, winkte er mir erfreut über mein Interesse zu.

    DAS Auto würde mir auch gefallen.

    Neid ? Nein. Aber Freude darüber, daß es Menschen gubt, die solche alten Kisten hegen und pflegen und Spaß dran haben.

    In dem Sinne, lieber Herr Kelle, Ihnen ebenfalls schöne Urlaubs- bzw. Sommertage.
    Zuhause, insbesondere im neuen Heim, ist es auch schön. Und es gibt jede Menge zu tun – wonach man(n) sich sicher ein gutes Glas Wein, Rum oder sonst etwas gönnen darf.

    😉

  5. S v B Antworten

    Lieber Herr Kelle,
    auch ich wünsche Ihnen erholsame Urlaubstage bzw. -wochen. Gerade wenn man im Brandenburgischen lebt, braucht man im Grunde nirgendwo anders hinzufahren. Der Erholungsfaktor dürfte dort mindestens ebenso hoch wie (vermutlich jedoch noch weitaus höher sein als) in den klassischen Urlaubs-Hochburgen. Meinen Sie nicht auch? Gerade für Zuag’roaste (Hochdeutsch Neubürger) wie Sie gibt es dort zahllose wunderschöne „Ecken“ zu erkunden. Einfach Badezeug einpacken und rauf auf den Drahtesel. Da die Landschaft weithin flach ist, braucht’s dort nicht mal einen batteriebetriebenen! Ich selbst wollte schon immer mal eines der gemütlichen Hausboote mieten, mit denen man die unzähligen Wasserwege dort ganz gemächlich abschippern kann. Das stelle ich mir herrlich und entspannend vor… Aber nicht vergessen – Handy abschalten, vielleicht sogar zuhause „vergessen“, und die blöde Politik einfach mal für eine Weile komplett ausblenden. Sonst kommt man wohl kaum zur Ruhe in diesen verrückten Zeiten. – PS: Übrigens – in Brandenburg warten unglaubliche 33.000 Kilometer Fließgewässer (hä?!) und ca. 3.000 (in Worten: dreitausend) Seen auf Erkundung. Ein wahres Sommer-Paradies also, für dessen Genuss es gar nicht genug „Urläube“ geben kann! Und all das liegt nun quasi vor Ihrer Haustür! Beneidenswert.

  6. Alexander Droste Antworten

    Um Urlaub zu machen, brauche ich gar nicht so weit zu fahren: Von Düsseldorf-Stockum nach Düsseldorf-Rath sind gerade mal 8km. Schon bin ich mitten in der Türkei und kann landestypische Spezialitäten genießen wie z.B. Shisha rauchen. Nach Bilk ist es auch nicht weiter und schon bin ich im Senegal. In Oberbilk dann bin ich in Marokko. Fahre ich nach Garath, ungefähr 15 km, bin ich schon in Polen. Russland liegt direkt daneben. In Gerresheim dagegen bin ich in Italien. In Oberkassel und auch auf der Renommiermeile Cornelius-Straße können wir uns an der fernöstlichen Kultur Japans und Koreas erfreuen. Und wir haben noch viel mehr Stadtviertel. In der Mitte dann trifft sich das babylonische Sprachengewirr am Rhein, in der Altstadt, wo es Clash of Cultures gibt, ganz so, wie wir es lieben, wenn wir das Abenteuer suchen.

    • S v B Antworten

      Lieber Alexander Droste,
      WOW – Ihren interessanten Schilderungen entnehme ich, dass Sie binnen eines einzigen Tages quasi die halbe – wenn nicht gar die ganze – Welt umrunden können. Beeindruckend. Ich kenne Düsseldorf noch etwas anders (vom Anfang der 70er-Jahre) und erinnere mich gerne an meine Zeit daselbst als Mitarbeiterin in einer „rein“ japanischen Firma. Die Immermannstraße, seinerzeit das deutsche, wenn nicht gar europäische, Äquivalent zur Tokioter Ginza, beherbergte DAS authentisch-japanische Top-Restaurant – wohl nicht nur Düsseldorfs, sondern vermutlich ganz Deutschlands -, in dem mich meine „noch ebenso authentisch japanischen“ Chefs an die Spezialitäten der japanischen Küche heranführten. Mein erstes Sushi habe ich also schon vor gut einem halben Jahrhundert verzehrt. Mit Genuss, wie ich ausdrücklich betonen möchte. „Meine“ Japaner zeigten sich von meiner ehrlichen Begeisterung für die japanische Küche äußerst angetan. Einmal im Monat führten sie mich groß aus. Jedes Mal ins Nipponkan (so der Name des Restaurants). An manchen Tagen speisten wir gar im ganz besonderen Tatami-Zimmer, ausgesprochen bodennah sozusagen. Das war dann echt japanisch, aber selbst für eine noch recht junge und ziemlich gelenkige Europäerin nun, nicht eben sehr bequem. Vielmehr war die Sitzhaltung beim Essen so teuflisch unbequem, dass ich jedes Mal froh und dankbar war, wenn der oberste Chef nach Beendigung der Mahlzeit endlich um die Rechnung bat. – Ich muss doch mal nachschauen, ob das Lokal nach so vielen Jahren überhaupt noch existiert. Und, falls ja, ob es noch das gleiche hohe Renommee wie damals genießt. – Türkische Bewohner muss es in Düsseldorf zu jener Zeit gewiss auch gegeben haben, allerdings erinnere ich mich nicht daran, dass mir diese besonders ins Auge gefallen wären. In Stuttgart hingegen begegnete man Türken seinerzeit schon in größerer Zahl (wegen Daimler-Benz u. a.?). Vielleicht war ich in meiner Düsseldorfer Zeit aber auch zu sehr auf „all things Japanese“ fixiert, wer weiß? – Aber Respekt, nach alldem, was Sie uns hier so berichten, scheint es mir, dass sich auch Düsseldorf längst in die wachsende Zahl deutscher Städte eingereiht hat, die offenbar darauf abzielen, in Sachen Multikulturalität selbst den Big Apple alt aussehen zu lassen. Nun denn…

      • Alexander Droste Antworten

        Laut Jürgen Becker ist die eine Hälfte der Einwohner Düsseldorfs aus Japan, die andere Hälfte ist reich. In Köln, da wo er herkommt, ist die eine Hälfte Türkisch, die andere schwul. 😀
        Das war wohl mal so. Inzwischen ist man in Düsseldorf multikulti und in Köln queer. Laut einem Pastor aus Köln ist dort sogar Gott queer (Abschlussrede beim Kirchentag vor ein paar Tagen).

        • S v B Antworten

          @Alexander Droste

          „Pastor aus Köln“ ist gut. Der gut gelaunte Typ kommt ursprünglich aus Südafrika, zweifellos dem Bacon, sorry Beacon, of Tolerance auf dem afrikanischen Kontinent. Ich denke, dass es, je nach Region des Landes, letztlich immer noch der weiße Einfluß ist, der, was „derlei“ angeht, die Richtung vorgibt. In den eher ruralen, vorwiegend „schwarzen Regionen“ des Landes wird so manches dann oft doch „etwas“ anders gesehen als in den „sündigen“ Großstädten, allen voran bekanntlich Cape Town. In den ländlichen Regionen gibt man sich meist noch recht konservativ, was den Umgang der Geschlechter untereinander angeht. Dort sind Südafrika und Uganda (aber durchaus auch andere afrikanische Länder) in besagtem Punkt noch nicht so weit voneinander entfernt wie mancher hierzulande vielleicht glauben möchte. – Ach ja, der Mensch mag Gott dem Allmächtigen zuschreiben was immer er will. Es wird Ihn nicht wohl kaum interessieren, geschweige denn tangieren. Gut so.

        • Günther M. Antworten

          Quinton Ceasar, der die Predigt zum Abschlussgottesdienst hielt, ist gemeinsam mit der Pastorin Eva Ceasar – seit 2021 an der Friedenskirche Wiesmoor/Ostfriesland tätig.

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